Stichworte zur Geschichte der Schematherapie in Deutschland- eine Hamburger Perspektive: Schon Mitte der 90er Jahre entdeckte Prof. Heinrich Berbalk von der Universität Hamburg die Potenziale der Schematherapie und erlernte diese in den USA bei Jeffrey Young. Im Anschluss begann er dann diese in Deutschland zu unterrichten und schon sehr bald bildete sich eine Gruppe spezifisch interessierter Psychotherapeuten um ihn, um Schematherapie zu lernen und in einem weiteren Schritt dann schließlich auch selbst zu unterrichten. Im Jahr 2005 wurde dann auf Vermittlung von Heinrich Berbalk das Standardwerk von Jeffrey Young (und den Kollegen Klosko und Weißehaar) ins Deutsche übersetzt und erschien unter dem Titel Schematherapie ein praxisorientiertes Handbuch bei Junfermann. Das erste deutschsprachige umfassende Lehrbuch wurde dann unter dem Titel Praxis der Schematherapie im Jahr 2009 von Eckhard Roediger vorgelegt, das heute bereits in der 2. überarbeiteten Auflage erschienen ist. Der holländische Psychologieprofessor, international renommierte Psychotherapieforscher und Psychotherapeut Arnoud Arntz war und ist nicht nur wesentlich an der empirischen Erforschung der Schematherapie beteiligt, sondern er leistete auch in seinen inzwischen auch ins Deutsche übersetzten Büchern (zusammen mit Gitta Jacob) konzeptuelle Ausformulierungen und Weiterentwicklungen der Schematherapie, insbesondere in Bezug auf das sog. Modusmodell (eine Theorie und Therapie von Persönlichkeitszuständen). In 2012 würde eine 7,5stündiges Lehrvideo zur Gruppen-Schematherapie nach Joan Farrell und Ida Shaw im IVAH gedreht und auch vom IVAH produziert. In Deutschland wurde die Schematherapie also ab 2005 vor allem durch die Arbeiten und Aktivitäten von Heinrich Berbalk, Eckhard Roediger und Gitta Jacob bekannt. Zahlreiche andere deutsche Kollegen legten weitere praxisorientierte Bücher und auch Fallvideos vor, in letzter Zeit insbesondere auch Christine Zens aus Hamburg, die mit einem Buch zur Bewältigung schwieriger Situationen in der Schematherapie und auch einem entsprechenden Trainingsvideo einen sehr wichtigen Beitrag zur Praxis der Schematherapie geleistet hat. Beginnend mit einem Sonderheft „Schematherapie“ im Herbst 2014 konnten Eckhard Roediger und Gerhard Zarbock eine regelmäßige Rubrik „Schematherapie“ in der Zeitschrift Verhaltenstherapie & Verhaltensmedizin etablieren und so ein Medium zum Austausch über neue Ideen aus und in der Schematherapie im deutschsprachigen Raum schaffen. ISST- Die internationale Schematherapiegesellschaft. Die internationale Schematherapie Gesellschaft ISST (International Society of Schema Therapy, e.V.) wurde 2008 in Coimbra, Portugal gegründet. Hier war Gerhard Zarbock aus Hamburg auf Anregung von Heinrich Berbalk maßgeblich an der Formulierung der internationalen Satzung und dann auch als 1. Schatzmeister der Gesellschaft tätig. Gründungspräsident war Poul Perris aus Schweden, Vizepräsidentin Gitta Jacob aus Deutschland und Eckhard Roediger (heute der amtierende Präsident der ISST) war schon als Sekretär im Vorstandsteam dabei. Durch diese personellen Verbindungen war das IVAH schon von fast Anfang an mit an der Organisation und auch Weiterentwicklung der Schematherapie in Deutschland beteiligt. Im weiteren Verlauf der Entwicklung konnten die Kollegen Christof Loose aus Düsseldorf und Peter Graaf und Gerhard Zarbock aus Hamburg -Überlegungen von Heinrich Berbalk folgend- schematherapeutische Konzepte auf die Therapie für Kinder und Jugendliche übertragen. Dieser Ansatz wurde mittlerweile in zwei beim Beltz Verlag publizierten Büchern (Loose, Graaf und Zarbock, 2013, 2015) vorgelegt. Ebenfalls unter Mitarbeit von Gerhard Zarbock aus Hamburg legte Eckhard Roediger in dem Buch „Passt doch - Paarkonflikte verstehen und lösen mit der Schematherapie“ das von Roediger innovativ entwickelte schematherapeutische Paartherapiekonzept vor. Seit dem Jahr 2010 ist das IVAH auch ein Studienzentrum zur Durchführung und Erforschung der Gruppenschematherapie. Hier wird unter Leitung von Arnoud Arntz, Niederlande, und Joan Farrell, USA, das Konzept der Schematherapie in einer großen internationalen Studie durchgeführt und auf seine Wirksamkeit hin untersucht. Im Jahr 2015 wurde auch von Gerhard Zarbock das Buch Einladung zur Schematherapie publiziert, in dem die Schematherapie noch einmal unter dem Gesichtspunkt der allgemeinen Psychotherapieforschung wie aber auch der emotionstheoretischen Überlegungen so dargestellt wird, dass ein Anschluss an klinisch psychologisches und verhaltenstherapeutisches Wissen für den Leser besonders gut möglich ist. Aktuell engagiert sich das IVAH weiterhin in der empirischen Erforschung der Schematherapie, insbesondere beschäftigen wir uns mit der Wirksamkeit einzelner swchematherapeutischer Techniken auch im Rahmen verhaltenstherapeutischer Behandlungsdurchführungen.
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