Infoblatt_Fruktose

Alternativen bei Fructose-Intoleranz
Fruktose ist ein natürlicher Ernährungsbestandteil, der in den meisten Früchten und Gemüsen
sowie wie im Honig vorkommt.
Bei einer Fructose-Unverträglichkeit kann der Fruchtzucker im Dünndarm nicht ausreichend
aufgenommen werden und gelangt daher unverdaut in untere Darmabschnitte, und zwar in den
Dickdarm, wo die Fructose von Bakterien abgebaut wird. Dabei fallen Stoffwechselprodukte an,
welche dann zu Beschwerden führen können.
Bei erblich bedingter Fructoseintoleranz (angeborene Fructose-Intoleranz) mangelt es an einem
Enzym, das bei der Verarbeitung von Fruchtzucker erforderlich ist. Durch die unvollständig
abgebauten Zuckerstoffe entstehen Giftstoffe, die auf längere Sicht eine erhöhte LeberTätigkeit (durch ihre Entgiftungsfunktion) voraussetzen.
Meistens treten die ersten Beschwerden bereits im Säuglingsalter auf und zwar beim ersten
Kontakt mit Fruchtzucker-haltigen Nahrungsmitteln (fertige Säuglingsnahrung, Früchte, Gemüse,
Säfte, Honig). Bei einer vererbten Fructose-Intoleranz muss der Betroffene in der Regel sein
ganzes Leben lang auf fruktosehaltige Kost verzichten. Ebenfalls verzichtet werden muss auf
Lebensmittel, die Saccharose oder Sorbit enthalten (siehe nächster Absatz).
Wesentlich häufiger ist die so genannte Fructose-Malabsorption. (erworbene FructoseIntoleranz). In der Regel wird sie durch chronisch falsche Ernährung, Umweltbelastungen,
Dauerstress oder gewisse Medikamente ausgelöst. Dabei ist die Fruchtzucker-Verdauung im
Darm gestört. Der Fructcose-Transporter ist defekt und wird durch gleichzeitigen Verkehr von
Sorbit (in best. Obstsorten, Bier, Diabetikerprodukten, Zuckerln, Kaugummi etc.) gehemmt, da
Sorbit den gleichen Transporter benutzt wie Fructose (es wird im Stoffwechsel zu Fructose
umgewandelt). Auch Zuckeraustauschstoffe wie Mannit (E421), Isomalt (E953), Xylit (E967)
oder Maltit (E965), die in Kaugummis oder Zuckerln enthalten sind, wirken ähnlich ungünstig wie
Sorbit. Auch bei Erkrankungen wie Morbus Crohn oder Zöliakie kann die Fructose-Intoleranz
infolge der geschädigten Dünndarmschleimhaut auftreten (sekundäre Fructose-Malabsorption).
Bei gleichzeitiger Aufnahmen von Traubenzucker (Glucose) wird der Transporter (GLUT 5)
jedoch stimuliert und die Beschwerden bessern sich. Beschwerden wie Durchfall und Blähungen
treten auch erst dann auf, wenn bestimmte Mengen von Fruchtzucker verzehrt werden. Es ist
also bei der Fructose-Malabsorption keine so strenge Diät erforderlich („die Dosis macht das
Gift“).
Entscheidend ist immer die Menge an zugeführter Fructose und ob gleichzeitig Sorbit (->
Verschlechterung) oder Traubenzucker (-> Verbesserung der Symptome) mit aufgenommen wird.
Aus demselben Grund sollten Diabetikerprodukte überhaupt vermieden werden (enthalten meist
Fruchtzucker oder Sorbit).
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Ein Großteil der an Fructose-Intoleranz leidenden Menschen leidet auch an weiteren
Intoleranzen, wie etwa einer Laktose-Intoleranz, Sorbit- oder Histamin-Intoleranz
Symptome
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Darmgeräusche, Blähungen
Bauchschmerzen, Krämpfe
Durchfall, teilweise auch Verstopfung
Abgeschlagenheit und Antriebslosigkeit
Übelkeit, Völlegefühl
Sodbrennen
Depression
Reizdarmsyndrom
Kopfschmerzen
Müdigkeit
Die Symptome treten ca. 30 - 90 Minuten nach dem Verzehr von Fructose auf. Die
Intensität der Symptome ist immer abhängig von der aufgenommenen Menge.
Diagnose
Wasserstoff-Atemtest
Dem Betroffenen wird dabei eine gewisse Menge an Fructose gereicht. Anschließend wird in
verschiedenen Zeitabständen die H2-Konzentration seiner Aus-Atemluft getestet.
Behandlung bei Fructose-Malabsorption
4 Wochen lang fructosehältige LM weglassen
andere Bezeichnungen
Fruktose, Fruchtzucker
Fructose ist in allen Obstsorten (auch getrocknet!) und daher auch in Fruchtsäften enthalten.
Daneben enthalten auch Honig und Diabetikerprodukte Fructose, da diese zum
Verstoffwechseln kein Insulin benötigt. Weiters
ist Fructose auch in normalem
Haushaltszucker (Zweifachzucker) enthalten, der sich bei der Verstoffwechslung in Glucose und
Fructose aufspaltet.
Verkochen Sie frisches Obst: in Form von Kompott oder Mus, gesüßt mit
Traubenzucker, wird es gut vertragen.
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gut verträglich
schlecht verträglich
GETRÄNKE
Wasser, Kräutertees, z.B. Melissen-,
Pfefferminz-, Anis-, Fenchel-, Kümmel-,
Käsepappeltee, stilles Mineralwasser,
Dicksäfte stark verdünnt, Kaffee
Fruchtsäfte, Früchtetee, Light- und
Diätgetränke (mit Sorbit und Fructose, siehe
Etikette), Diabetikersäfte
Liköre, Bier, Wein
BEILAGEN
Kartoffeln, Mais, Reis
Hirse, Hafer, Roggen, Weizen und daraus
hergestellte Speisen
Teigwaren, Spätzle, Nockerl
Reiswaffeln
wegen des hohen Ballaststoffgehaltes:
Vollkornprodukte
Brot & Backwaren
OBST
alle Obstsorten und Trockenfrüchte
GEMÜSE
div. Blattsalate
alle Gemüsesorten bis auf (siehe nebenan)
wegen des hohen Ballaststoffgehaltes:
Kraut- und Kohlgemüse, Bohnen, Linsen,
Zwiebel, Knoblauch, Lauch, Sauerkraut,
Erdnüsse, Rohkost, Topinambur, Gurke,
Kohlrabi, Fisolen, Karfiolröschen,
Artischocken
FLEISCH & FISCH
alle Fleischsorten
alle Fischsorten
Wurst nur wenn keine Fructose enthalten
(siehe Etikett), die meisten Wurstwaren
enthalten Zucker, auch Würstel
MILCHPRODUKTE
Topfen, Hüttenkäse, Schnittkäse, Streichkäse
alle Milch- und Milchprodukte ohne
Fruchtzusätze
Diabetikerjoghurt (sorbithältig)
alle Milch- und Milchprodukte mit
Fruchtzusätzen
ESSIG
Essigessenz verdünnt
Weinessig verdünnt
Mostessig
Apfelessig
EIER
alle diversen Zubereitungsarten
ZUCKER / HONIG / SÜSSWAREN
Haushaltzucker mit Traubenzucker
(Dextropur) mischen
Glukosesirup, Stevia
Honig, Fruchtzucker, Diabetikerzucker
(Sorbit, Xylit, Mannit, Maltit), Fructosesirup
Diabetikerprodukte (siehe Etikett)
zuckerfreier Kaugummi, Müsliriegel
Sonstiges
Fertigprodukte, Salatsaucen, Mayonnaisen,
Ketchup, Gewürzmischungen, Medikamente
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Achtung: Überall wo „zuckerfrei“ drauf steht, muss nachgelesen werden, welche Zuckerarten
in dem Produkt enthalten sind!
Nicht geeignete Zuckerarten sind:
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Fructose (Fruchtzucker)
Haushaltzucker (= Saccharose), (Rohr-, Rübenzucker)
Mischungen aus Fruchtzucker und Glukose (Invertzucker)
Sorbit (wird in der Leber in Fruchtzucker umgewandelt)
Zusätzlich zur Ernährung spielt Bewegung eine sehr wichtige Rolle. Durch regelmäßige
Ausdauerbewegung wird die Darmmotorik angeregt, sodass Gase und Darminhalt schneller
weitertransportiert werden. Es kommt daher weniger stark zu Gasansammlungen bzw. wird
dadurch ein Teil der Gase auch vermehrt über die Atmung ausgeschieden.
Außerdem hat Bewegung einen entscheidenden Einfluss auf das Allgemeinbefinden. Beschwerden
wie Müdigkeit und Antriebslosigkeit, die bei einer Fructose-Malabsorption verstärkt auftreten,
werden dadurch positiv beeinflusst. Ebenso geht die Fructose-Malabsorption mit einer
Resoptionsstörung der Aminosäure Tryptophan einher, d.h. es wird zu wenig Tryptophan aus der
Nahrung aufgenommen. Das Tryptophan wird im Körper zum Glückshormon Serotonin
umgewandelt. Fehlt das Tryptophan, kann kein Serotonin gebildet werden und es kommt zu
depressiven Zuständen.
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