Online lesen Datum: 29.01.2016 Freitag, 29. Januar 2016 | 07:59 Dem Generationenwandel auf der Spur Am 25. Januar 2016 fand das 21. Berner Wirtschafts- und HR-Forum zum Thema «WhatsApp mit der Führung?» statt. Im Gespräch (von links): Christian Vifian - Direktor WKS KV Bildung, Daniela Landherr - Manager Technical Programs EMEA, Google, Charles Donkor - Partner, Human Capital Consulting, PwC Switzerland. (Foto: M. Geiger) «We» versus «Me, myselfand I» :Der Wandel der Generationen ist sichtbar. Was früher nur für die Familie war, veränderte sich nach Jahrzehnten zur My-Gesellschaft. Wir präsentieren uns auf Facebook, tragen Kleider mit aufgedruckten Persönlichkeiten und Taschen mit Kantonswappen. Der Unterschied zeigt sich beispielsweise beim Konsum von Kaugummi: Die alte Generation kaute stundenlang an einem Kaugummi, die junge Generation spuckt ihn aus, sobald er keinen Geschmack mehr hat. So mutet vordergründig das Verhalten am Arbeitsplatz an: Die junge Generation beisst sich weniger durch, ist weniger sorgfältig, dafür mehr auf sich selbst bezogen und verschwenderisch. Solche Generalisierungen beinhalten sicher ein Quäntchen Wahrheit, aber auch viele Irrtümer und Missverständnisse. Die alte Generation darf nicht mit der Arroganz der Erfahrung auftreten, die junge nicht mit dem Vorurteil «alt = veraltet». Wie gehen Führungskräfte damit um? Herrscht die Ich bezogenheit auch in der Führung? Ist ein gesunder Generationenmix von Vorteil und wie kann die Bildung früh Einfluss nehmen? Das Wirtschafts- und HR-Forum fördert mit Referierenden den Austausch und gibt Antworten. Jede Arbeitsgeneration hat ihre Eigenheiten, setzt spezielle Schwerpunkte in Karriere und Erwerbsleben und stösst damit auch Veränderungen in Unternehmen an: Die einen (PwC) tolerieren Zungen-Piercings im Geschäftsleben, andere (Google) fördern bewusst Face-to-Face-Gemeinschaftsaktivitäten als Alternative zur Themen-Nr.: 660.003 Abo-Nr.: 660003 Page Visits: 1'821 Argus Ref.: 60452799 Online lesen Datum: 29.01.2016 virtuellen Welt, bewusstes Entspannen in Ruheräumen und Arbeiten im Home Office. Die Redner am 21. Berner Wirtschafts- und HR-Forum zeigten ein Kaleidoskop an Möglichkeiten, auf Bedürfnisse der Generation Y und jünger zu reagieren und dabei die Unternehmensziele im Blick zu behalten. Quintessenz ist für Charles Donkor - Partner, Human Capital Consulting, PwCSwitzerland: «Jede Generation leistet einen wesentlichen Beitrag, dass Unternehmen in ihrer Entwicklung vorankommen.» Und: Erfolg werden künftig vor allem die Unternehmen haben, die das Know-how unterschiedlicher Generationen im Unternehmen integrieren können und die Offenheit des Austausches untereinander fördern. Von Führungskräften wird nach Donkors Darstellung zunehmend erwartet, dass sie «Führung on demand» liefern - also als eine Art «Coach» oder «Berater» zur Verfügung stehen und nur eingreifen, wenn Unterstützung wirklich gebraucht wird. Mehr Kollaboration «auf Augenhöhe» werde von den Jungen gefordert, Know-howsharing auf virtuellen Plattformen und Netzwerkdenken; erforderlich seien auch mehr social skills und kommunikative Fähigkeiten. Einen Einblick in die Innovationskultur bei Google gab Daniela Landherr - Manager Technical Programs EMEA. Freiheit und Autonomie für Mitarbeiter, ihr «eigenes Ding» zu machen sind wichtige Säulen der Arbeitskultur beim Internet-Giganten - gemäss der Managementphilosophie: «If you give people freedom, they will amaze you.» Gemeinsames Ziel sei es, neue Ideen für Dienstleistungen und Lösungen zu generieren und Probleme zu lösen. «Wir ermutigen unsere Mitarbeiter, Risiken einzugehen, Fehler zu machen und fördern so problemorientiertes Denken.», sagte Daniela Landherr. In der Podiumsdiskussion mit Moderation von Christian Vifian - Direktor WKS KV Bildung - vertieften die Referenten einzelne Punkte anhand von Fragen. Was junge Talente zu leisten vermögen, zeigte der neunjährige Ricky Kam mit seinem virtuosen Klavierspiel. Grosser Applaus! Michaela Geiger Themen-Nr.: 660.003 Abo-Nr.: 660003 Page Visits: 1'821 Argus Ref.: 60452799
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