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Der Elternbeirat informiert! Elterninformationsabend zum Thema „Lernen“ in der Kindertagesstätte Hirschgraben Unter dem Titel „Wie das Lernen in den Kopf kommt“ informierten die Erzieherinnen über die Entwicklung von Lernkompetenz und den Einfluss der Lernumgebung auf die Kinder. Der Kindergarten möchte die Kinder in ihrer Bereitschaft und Willen zum Lernen bestärken, um später diese Eigenschaften erfolgreich in der Schule und dem Leben fortzusetzen. Eingeführt in das Thema wurde von Marita Averesch, die mit einer kleinen Geschichte von Emil und Eugen die wichtige positive Lernumgebung hervorhob. Dabei üben körpereigene Stoffe wie das Dopamin und das Cortisol biochemische Prozesse im Gehirn aus, die einen wesentlichen Einfluss auf die Persönlichkeit und den Lernerfolg haben. So unterstützt das im Volksmund als Glückshormon bekannte Dopamin die natürliche Neugier und den damit verbundenen Lernerfolg. Unter dem Einfluss des als Stresshormons bekannten Cortisol hingegen werden Lernprozesse und Lernkompetenzen behindert. Im zweiten Abschnitt informierte die stv. Leiterin der Kita Nina Krieg über die systematische Umsetzung dieser Erkenntnisse durch die pädagogischen Fachkräfte . Auf Grundlage der kindlichen Neugier setzen sie Impulse, die die Bereitschaft und den Willen zum Lernen unterstützen. „Wir schaffen die Räume und Möglichkeiten Kinder herauszufordern und suchen mit ihnen gemeinsam Lösungswege“. Dabei wird auch immer wieder auf Experten einzelner Fachrichtungen aus Kunst, Musik oder Literatur zugegriffen. Experimente fördern die Lernkompetenz der Kinder. Das was häufig für Erwachsene wie Spielen aussieht, ist für die Kinder eine wirkliche Wissenserweiterung. Fehler und Umwege, so denn konstruktiv mit ihnen umgegangen wird, fördern das Selbstbewusstsein der Kinder. Im Ergebnis lernen die Kinder Herausforderungen standzuhalten und Verantwortung für sich und für die Gruppe zu übernehmen. Als weitere Erzieherin unterstrich Michaele Venter in ihrem Beitrag noch einmal den Einfluss von Bewegung auf das Denken der Kinder. Kinder benötigen nicht Unmengen an Lern‐ und Spielsachen, um gefördert zu werden. Wenn es sich um die richtigen Sachen handele, sei „weniger oftmals mehr“. Mit Verweis auf die Aussagen zu den biochemischen Prozessen im Körper der Kinder, beeinflussen auch die eigenen Gefühle der Kinder hier unmittelbar den Lernerfolg. Den Abschluss bildete Sandra Fuhrmann mit einem Überblick über die Aktivitäten der Kita zur Vorbereitung der Vorschulkinder auf den Wechsel in die Schule. Dies umfasse neben Projektwochen und AG´s die Themen Erste Hilfe, Verkehrserziehung , den Besuch der Feuerwehr und spezielle Kurse zur Selbstbehauptung. Das „Würzburger Sprachtraining“ unterstützt täglich über einen Zeitraum von 20 Wochen die Sprachentwicklung der Kinder. Höhepunkt für Kinder und Erzieher ist die 3‐tägige Abschlussfahrt, mit der die Kinder mit einem lachenden und weinenden Auge vom Kindergarten verabschiedet werden. Mit diesem Infoabend für die Eltern, zeigt die Kita Hirschgraben deutlich, dass sie die erste Bildungsstufe aktiv gestaltet und die Kinder für ihren weiteren Weg fördert und begleitet. Abschließend möchten wir uns für diesen Vortrag bedanken. Durch die parallel stattfindende Kinderbetreuung war es rd. 30 Eltern möglich an der Veranstaltung teilzunehmen. Über weitere solche Informationsveranstaltungen würden wir uns sehr freuen! Der Elternbeirat informiert! Die Geschichte von Emil und Eugen oder was Kinder stark macht! Es waren einmal zwei Jungen. Sie wohnten in der gleichen Straße, waren beide sechs Jahre alt und kamen nun zur Schule. Eugen war groß, Emil war klein. Als Eugen aus dem Haus ging, sprach seine Mutter zu ihm: "Pass auf Deinen Schulranzen auf! Die Omi hat ihn Dir geschenkt. Er darf keine Flecken kriegen, sonst ist die Oma traurig!" Eugen ging ganz vorsichtig und gebeugt, er wurde einen Zentimeter kleiner. Emils Mutter sagte: "Wie hübsch Du aussiehst mit dem alten Schulranzen! Weißt Du, mit dem ging schon Dein großer Bruder zur Schule; man sieht es an den vielen Flecken drauf. Darauf kannst Du stolz sein!" Da streckte sich Emil und ging frohgemut zur Schule. Er war einen Zentimeter gewachsen. Als sie heimkamen, machten sie die ersten Schulaufgaben: eine Seite mit lauter Strichen, die gerade sein sollten. Eugens Mutter sprach: "Das sieht aber schlecht aus, alle Striche sind gerade, nur eine steht ganz schräg und krumm!" Sie zerriss die Heftseiten, und Emil musste alles noch einmal machen. Da wurde er wieder einen Zentimeter kleiner. Emils Mutter fand eine Seiter voller krummer Kraxelstriche. Sie lachte und sagte: "Guck mal, da steht einer schon ganz gerade. Wenn die anderen auch so werden, hast Du eine gute Arbeit gemacht. Dein Lehrer wird sich freuen!" Da wuchs Emil um einen Zentimeter. Anderntags mussten sie ein Lied singen. Zu Hause hörte Eugens Vater zu und sprach: "Da ist ja immer an derselben Stelle derselbe Fehler! Du verdirbst das ganze Lied. Wie kann man nur so unmusikalisch sein?" Eugen wurde wieder einen Zentimeter kleiner und krächzte nur noch. Emils Vater hörte auch zu. Er lachte: "Da schwirren ja die Töne nur so herum, aber manche sitzen schon ganz richtig am richtigen Platz. Warte nur, bald sitzen alle richtig, das gibt eine Musik!" Emils Augen leuchteten, und er wuchs wieder einen Zentimeter. So ging es alle Tage. Vater und Mutter wachten über ihren Sohn Eugen, dass er ja keine Fehler machte, und die Großeltern und Tante Emma und die Nachbarsfrau halfen mit. So kannte Eugen bald alle seine Fehler. Emil wuchs und steckte voller Hoffnungen. Er sprühte vor Lebenslust, und sein Eifer steckte auch andere an, die solchen Mut gebrauchen konnten. Er wurde erwachsen und groß und viele Leute freuten sich, wenn sie ihn sahen. Eugen aber begann dahinzusiechen, seine Stirn voller Runzeln, seine Augen trüb und sein Geist voll von Urteilen über andere. Denn da seine Klugheit nur aus Wissen um seine Fehler bestand, fand er solche auch bei anderen Menschen. Wenn er doch nur endlich einmal leben könnte! Aber da gab es kaum Hoffnung. Es sei denn, er würde einmal Emil begegnen. Dessen Lebensfreude hatte etwas Überschüssiges an sich, und sie könnte durchaus auch für zwei reichen... (nach Gottfried Roller)