Ein Fresko von Antonio da Tradate im Museum in Maccagno

Ein Fresko von Antonio da Tradate im Museum in Maccagno
Eine Ausstellung zur Malerei der Spätgotik und Renaissance in den Voralpen
Am Fuß der Voralpen hat sich in Kapellen und Dorfkirchen eine reiche Bilderwelt entwickelt. Die
Gemeinden gaben Freskenzyklen zur Feier des gemeinsamen Gottesdienstes in Auftrag.
Diese Malerei im Stil der Spätgotik und Renaissance ist Thema der Ausstellung: "Antonio da
Tradate. Sakralkunst in der Provinz Varese und im Kanton Tessin", die vom 19. März bis zum 17.
April 2016 im Civico Museo Parisi-Valle in Maccagno gezeigt wird (Eröffnung am Sonnabend, den
19. März 2016 um 18.00 Uhr).
Wichtigstes Exponat der Ausstellung ist das monumentale Fresko einer "Kreuzigung" von
Antonio da Tradate, das ursprünglich die Außenwand eines Hauses in Campagnano schmückte.
Von dort wurde es in der zweiten Hälfte der sechziger Jahre entfernt und befindet sich heute im
Rathaus von Luino.
Das Fresko zeigt den gekreuzigten Jesus vor den Stadtmauern von Jerusalem. An seiner Seite sehen
wir die trauernde Maria und den heiligen Johannes, das Gesicht in die Hand gestützt. Zu Füßen Jesu
kniet Magdalena und umfängt das Kreuz. Aus den Wunden der Christusfigur strömt Blut, das zwei
fliegende Engel in Kelchen auffangen, ein offensichtlicher Verweis auf die Eucharistie.
Fabio Passera, der Bürgermeister von Maccagno con Pino e Veddasca, erklärt: "Mit dieser
Ausstellung möchten wir zum Verständnis der vielfältigen Formen von Kunst und Kultur und
besonders der Malerei des Kantons Tessin und der Provinz Varese beitragen. Eigens erwähnen
möchte ich die Kirche Sant’Antonio in Maccagno Superiore: Sie war früher Pfarrkirche und trug
den Namen San Materno, bis Ende des sechzehnten Jahrhunderts eine größere Kirche erbaut wurde.
In diesem Sakralbau sind noch einige Fresken erhalten, darunter ein Zyklus aus dem frühen
sechzehnten Jahrhundert aus der spätgotischen Werkstatt des Antonio da Tradate. Dies zeugt vom
intensiven künstlerischen Schaffen der vergangenen Jahrhunderte, von der Vielfalt der Bildsprachen
und der großen Frömmigkeit der Bevölkerung. Neben dem Katalog ist in der Ausstellung auch ein
Informationsblatt mit Erläuterungen zur Geschichte des Freskos erhältlich."
Die historische und künstlerische Thematik dieser Zeit wird ergänzt durch eine Reihe von zwanzig
Bildtafeln mit Darstellungen der Madonna del Latte (stillende Madonna), des Letzten
Abendmahles und des Zyklus' der Monate, den häufigsten Motiven im Voralpengebiet.
Kuratorinnen der Bildtafeln und des begleitenden Katalogs sind Paola Viotto, Francesca Urizzi,
Sara Poretti und Laura Bonicalzi; den Aufbau besorgte das Atelier Concreo von Andrea Benzoni.
Der Katalog ist in der Ausstellung erhältlich.
"Mit dieser Ausstellung bietet das Civico Museo dem kulturellen Erbe der Voralpen eine
Bühne", erläutert Clara Castaldo, Kunsthistorikerin und Journalistin. "Antonio da Tradate ist im
Vergleich zu anderen Künstlern seiner Zeit besonders geschickt in der bildlichen Darstellung: Er
verbindet erzählerische Elemente, einen volkstümlichen, leicht verständlichen Stil, den Einsatz von
wiederholten, nicht zu gewagten Bildelementen, die Beobachtungsgabe und folglich naturgetreue
Darstellung, wenngleich diese eher in den Details als im Gesamtbild angewandt wird. Wie alle
Werke dieses Malers ist das ausgestellte Fresko noch der spätgotischen Bildsprache verhaftet, die
vor allem auf Klarheit der Aussage und Ausdruckskraft abzielt. Mein besonderer Dank gilt den
Kuratorinnen der Bildtafeln und des Katalogs zu Ikonografie der Kunst des Mittelalters: So wird
das Kunstwerk zu einem Bericht über die Denkweise, die alltägliche, wirtschaftliche, soziale und
kulturelle Realität in allen ihren eigentümlichen Aspekten. Die Begegnung mit diesen Kunstwerken
ist eine Zeitreise in die lokale Geschichte."
Antonio da Tradate. L'Arte Sacra nel Varesotto e Canton Ticino
Antonio da Tradate. Sakralkunst in der Provinz Varese und im Kanton Ticino.
19. März bis 17. April 2016
Civico Museo Parisi-Valle di Maccagno
Via Leopoldo Giampaolo 1
Eröffnung: Sonnabend, 19. März 2016 um 18.00 Uhr
Eintritt frei
Öffnungszeiten: Freitag von 14.30 bis 18.30
Sonnabend und Sonntag von 10.00 bis 12.00 und von 14.30 bis 18.30
Sondertermine für Gruppen (Mindestzahl 15 Personen) nach vorheriger Vereinbarung:
tel. +039 0332 561202
e-mail [email protected]
www.museoparisivalle.it
fb: Museo Parisi Valle Maccagno
Twitter: @MuseoParisi