Naturalis Historia von Chiara Ricardi geht als Schenkung an das

Naturalis Historia von Chiara Ricardi geht als Schenkung
an das Civico Museo in Maccagno
Ein Neuzugang für das Museum am Ufer des Lago Maggiore:
Das Werk befand sich in der Endauswahl für den 59. Premio Internazionale di Faenza.
PRESSEMITTEILUNG
Das Civico Museo Parisi-Valle in Maccagno zeigt vom 30. April bis zum 22. Mai 2016 eine
Ausstellung mit Werken von Chiara Ricardi. Die Künstlerin aus Varese hat dem Museum die
Keramik-Wandinstallation Naturalis Historia als Schenkung überlassen. Beim 59. Premio Faenza ausgerichtet vom Museo Internazionale delle Ceramiche - war das Werk unter 1300 Werken in die
Endauswahl gekommen. Ausstellungseröffnung ist am Samstag, den 30. April 2016 um 18.00 Uhr.
Fabio Passera, der Bürgermeister von Maccagno con Pino e Veddasca, erklärt: "Wir freuen uns ganz
besonders über die Schenkung der Installation von Chiara Ricardi, ein Werk aus der Endauswahl
des 59. Premio Faenza, an dem rund 1300 europäische, amerikanische, koreanische, türkische und
japanische Künstler teilnahmen. Das Museo Internazionale delle Ceramiche ist eine bedeutende
italienische Institution mit der weltweit größten Keramiksammlung. Hier werden Keramikarbeiten
aus allen Kontinenten und Epochen aufbewahrt. Die Schenkung ist eine Auszeichnung für
Maccagno. Einmal mehr zeigt sich, welche Wertschätzung und Großzügigkeit hier ansässige
Künstler dem Museum am Ufer des Lago Maggiore entgegenbringen."
Anhand einer besonderen Werkauswahl entsteht in der Ausstellung ein künstlerisches Universum
aus Kristallisierungen, Fossilien, Schichtungen, in denen sich Abdrücke, Spuren und biologische
Konkretionen ausmachen lassen. Ein analytischer Blick, inspiriert von der Schönheit der Natur,
erforscht die Einzelheiten eines faszinierenden Mikrokosmos'.
In der Wandinstallation Naturalis Historia wird die Naturgeschichte auf dünnen Täfelchen
präsentiert. Sie gleichen Puzzle-Teilen oder Post-It-Zetteln für Notizen. Sie sind wie "taktile
Merkzettel" an die Wand geheftet, auf denen ein imaginärer Gelehrter die Formen der Natur
festgehalten hat, ohne sie einer zu strengen Katalogisierung zu unterwerfen.
Homage to Haeckel ist eine kleine Wunderkammer [1] von wechselnden Dimensionen, in der
kleine zoomorphe Porzellanskulpturen unter Glasglocken aufbewahrt werden. Die Fragilität des
Materials und die komplexen Formen erinnern an Gelehrtenstuben des 18. und des 19. Jahrhunderts.
Der Gemäldezyklus Mineralogie erzählt dagegen von einer Welt der Fossilien, der Schichtungen,
wo sich Spuren und Abdrücke aus alter Zeit finden.
Chiara Ricardi erklärt: "In meiner künstlerischen Arbeit folge ich meinem Bedürfnis sowohl nach
Ausdruck wie auch nach Konstruktion. Ich erkunde das Harmonieren und die Kontraste von
Rhythmus, Farbe, Form und Materialien wie Erde, Metall, und Sand. Die daraus entstehenden
Bilder sind nicht das Ergebnis eines instinktiven oder gestischen Ansatzes. Sie sind vielmehr die
“organisierte” Veranschaulichung von Emotionen, die Konstruktion einer Erzählung. Meine
Arbeiten sind von der organischen Geometrie der Natur inspiriert. Sie beschwören deren Gesetze
des Wachstums, der Weiterentwicklung, Fragmentierung und des unvorhersehbaren Wandels.
Oberflächen werden runzlig und faltig, sind von Spalten, Korrosion und Narben gezeichnet. Die
zweidimensionalen Merkzettel rollen sich ein, knicken und überlappen sich; die tastbare Schrift
betont ihre Zeichenhaftigkeit und Materialität."
Clara Castaldo, Kunsthistorikerin und Journalistin, erläutert: "Berühmt waren die Wunderkammern
[1] von Rudolf II. von Habsburg, August dem Starken in Dresden, Anna Maria Luisa de' Medici. Sie
ziehen ihre Lebenskraft aus dem Sich-Ansammeln
von naturalia und artificialia. Stolz zeigte man sie Freunden und berühmten Besuchern; sie waren
das Privileg von Königen und Adligen, Wissenschaftlern, Gelehrten und vorausschauenden
Sammlern. Aufbewahrt wurden besonders begehrte Objekte, aber auch Bücher und seltene Drucke,
Sammlungen getrockneter Blätter, Kameen, Filigranarbeiten, Perlen- und Korallenketten,
archäologische Fundstücke und antike Münzen. Die Wunderkammern können als "Wiege" der
modernen Wissenschaft betrachtet werden: der Systematik, der Taxonomie und der Nomenklatur.
Aber gewiss auch als Urform des Museums, verstanden als Tempel der Musen, der Töchter des
Zeus, der Hüterinnen der Künste, der Wissenschaft und der Erinnerung unter Schirmherrschaft des
Gottes Apollo. Eine bedeutsame Schenkung also für ein Museum, das seinen Bestand und sein
kulturelles Bewusstsein ständig erweitert: in enger Beziehung zur Tradition und zur Zukunft und im
Dialog mit einem wachsenden, bunt gemischten Publikum."
[1] deutsch im Original
Naturalis Historia
Schenkung der Keramik-Wandinstallation von Chiara Ricardi
Eröffnung: Samstag, 30. April, 18.00 Uhr
Civico Museo Parisi-Valle
Via Leopoldo Giampolo 1 - 21061 Maccagno con Pino e Veddasca
Dauer der Ausstellung:
30. April bis 22. Mai 2016
Öffnungszeiten: Freitag von 14.30 bis 18.30 Uhr
Samstag, Sonntag und Feiertage von 10.00 bis 12.00 und von 14.30 bis 18.30 Uhr
Eintritt frei
Infos und Vereinbarung von Führungen:
www.museoparisivalle.it - [email protected]