Medical Competence Center Leponex - Anwendung bei Narkose und Lokalanästhesie Leponex® (Wirkstoff: Clozapin) ist in Deutschland zugelassen zur Behandlung der therapieresistenten Schizophrenie nach erfolgloser Anwendung mindestens zweier verschiedener Neuroleptika, einschließlich mindestens eines Atypikums. Des Weiteren ist Leponex bei Psychosen im Verlauf eines Morbus Parkinson nach Versagen der Standardtherapie angezeigt (1,2). Generell ist eine Kombination von Leponex mit anästhetischen Verfahren möglich. Folgende Hinweise sollten hierbei berücksichtigt werden: Ein Beenden einer Therapie mit Leponex vor Durchführung einer Narkose oder Anästhesie zur Vermeidung möglicher Interaktionen wäre nur dann sinnvoll, wenn danach ein Zeitraum von mindestens 8 Tagen (wash out time) eingehalten würde. Dieses ist aufgrund der Gefahr eines psychotischen Rezidivs normalerweise weder sinnvoll noch erwünscht. Zudem hätte die Unterbrechung einer Therapie von mehr als 2 Tagen die Notwendigkeit einer erneuten Titrationsphase mit Leponex zur Folge (1,2). Stattdessen hat es sich bewährt, die Medikation bis zum Vorabend des geplanten Eingriffes fortzusetzen. Die Notwendigkeit einer üblichen vorabendlichen Prämedikation mit einem Benzodiazepin sollte aufgrund der Möglichkeit schwerwiegender Interaktionen bis hin zum Atem- und Kreislaufstillstand kritisch bedacht werden. Postoperativ sollte die Medikation mit Leponex unter Berücksichtigung des Gesamtbildes des Patienten möglichst rasch wieder aufgenommen werden. Hierbei ist zu bedenken, dass bei einer mehr als zweitägigen Unterbrechung der Therapie eine erneute Titrationsphase notwendig ist. Bei einer Therapieunterbrechung von mehr als drei Tagen sind zudem die Blutbildkontrollen vorübergehend für 6 Wochen wöchentlich durchzuführen. Bei einer mehr als 4-wöchigen Unterbrechung ist eine neue Auftitrierung einschließlich wöchentlicher Blutbildkontrollen für 16 Wochen nötig. Falls postoperativ eine eigenständige orale Applikation zunächst nicht möglich ist, können Leponex Tabletten (25mg, 50mg und 100mg) zermörsert und suspendiert z.B. über eine Magensonde gegeben werden. Ist postoperativ eine maschinelle Beatmung zu erwarten, sollten mögliche Interaktionen zwischen Leponex im Rahmen der Langzeitanalogsedierung sowie eventuelle Einflüsse bei der Ventilatorentwöhnung bedacht werden. Bei der Durchführung rückenmarksnaher Anästhesieverfahren sollte bedacht werden, dass bei dieser Anästhesieform gelegentlich auftretende hypotensive Effekte durch die antiadrenerge Wirkung von Leponex verstärkt werden können. Sollte es intraoperativ zu hypotensiven Zuständen oder der Notwendigkeit von Reanimationsmaßnahmen kommen, sollte auf die Verwendung von Adrenalin verzichtet werden, da Clozapin in Kombination mit Adrenalin alphaadrenolytische Effekte und somit eine zusätzliche Blutdrucksenkung auslösen kann. Hier sollten Dopaminderivate oder Noradrenalin als Alternative verwandt werden. 1 Medical Competence Center Auch im Rahmen lokalanästhetischer Verfahren sollte auf eine Beimischung von Adrenalin zu Lokalanästhetika verzichtet werden, um die im Vorabschnitt genannten hypotensiven Effekte zu vermeiden. Stand: 03/2015 NOVARTIS Pharma GmbH 1. Fachinformation Leponex 25mg / -100mg Tabletten 2. Fachinformation Leponex 50mg Tabletten 2
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