Medical Competence Center Leponex – Kombination mit Analgetika Leponex® (Wirkstoff: Clozapin) ist in Deutschland zugelassen zur Behandlung der therapieresistenten Schizophrenie nach erfolgloser Anwendung mindestens zweier verschiedener Neuroleptika, einschließlich mindestens eines Atypikums. Des Weiteren ist Leponex bei Psychosen im Verlauf eines Morbus Parkinson nach Versagen der Standardtherapie angezeigt (1,2). Bei Auftreten von Schmerzen und/oder Entzündungen kann eine Kombination von Leponex mit Analgetika/Antipyretika erforderlich werden. Dabei zählen Analgetika zu den am häufigsten verwendeten Arzneimitteln, die auch oft unkontrolliert und teilweise auch missbräuchlich eingenommen werden (3). Immer muss unter Leponex-Behandlung bei Fieber, Grippe-ähnlichen Beschwerden, Halsschmerzen oder anderen Anzeichen einer Infektion ein Differenzialblutbild zum Ausschluss einer Blutbildstörung durchgeführt werden. Die Wahl des Analgetikums richtet sich nach der Indikation und der Stärke der Schmerzen. Kommen mehrere Analgetika in Frage, so wird man sich in der Regel für die in Kombination mit Leponex am wenigsten komplikationsträchtige Substanz entscheiden. Die Kombination von Leponex mit Substanzen, die möglicherweise eine Agranulozytose hervorrufen können, ist kontraindiziert (1,2). Peripher wirksame, saure antiphlogistische / antipyretische Analgetika Das Salicylat Acetylsalicylsäure (ASS, z.B. Aspirin®) wird hauptsächlich über CES2 metabolisiert und interagiert pharmakokinetisch nicht mit Leponex. Das Nebenwirkungsspektrum umfasst u.a. allergische Reaktionen (bis hin zu Erythema exsudativum multiforme und Anaphylaxie), ZNS-Effekte (Kopfschmerzen, Schwindel, Verwirrtheit, Hörstörungen), gastrointestinale Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Sodbrennen bis hin zu perforierenden peptischen Magen-Darm-Ulzera), Blutungsneigung sowie Nierenfunktionsstörungen (Analgetika-Nephropathie bei Langzeit-Anwendung), sodass in Kombination mit Leponex die klinische Verträglichkeit zu überwachen ist. Das Arylessigsäure-Derivat Diclofenac (z.B. Voltaren®) wird hauptsächlich über die Cytochromperoxidase (CYP)-Enzyme CYP 2C8 und CYP 2C9 metabolisiert, pharmakokinetische Interaktionen mit Leponex sind nicht zu erwarten. Mögliche Nebenwirkungen beinhalten allergische Reaktionen (bis hin zu Stevens-Johnson oder Lyell-Syndrom und anaphylaktischem Schock), gastrointestinale Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Verdauungsbeschwerden, Verstärkung einer Colitis, GI-Blutungen, perforierende peptische Magen-Darm-Ulzera), Leberfunktionsstörungen, weibliche Fertilitätsstörungen, reversible Thrombozytenaggregationshemmung, Kreislaufstörungen (Ödeme, Bluthochdruck, Herzinsuffizienz, thrombembolische Ereignisse), ZNS-Effekte (Schwindel, Benommenheit, Müdigkeit, Reizbarkeit, Hör- bzw. Geschmacksstörungen, Sensibilitätsstörungen, Desorientierung, Krämpfe), Analgetika-Kopfschmerzen, sowie Analgetika-Nephropathie. Insbesondere werden aber auch Blutbildungsstörungen bis hin zu hämolytischer Anämie, Panzytopenie und Agranulozytose berichtet, weshalb Diclofenac als kontraindiziert in Kombination mit Leponex gelten muss. 1 Medical Competence Center Das Prodrug Acemetacin (z.B. Rantudil®) wird zum Arylessigsäure-Derivat Indometacin (z.B. Rheubalmin®) metabolisiert, wie u.a. auch Proglumetacin (Protaxon®). Pharmakokinetische Interaktionen mit Leponex sind jeweils nicht zu erwarten. Das Spektrum möglicher Nebenwirkungen beinhaltet allergische Effekte (Hautausschläge bis zum Stevens-Johnson-Syndrom, Asthma, allergischer Schock), gastrointestinale Störungen (Übelkeit, Obstipation, Ulzera), Leber- und Nierenschäden, Herzinsuffizienz, weiblichen Fertilitätsstörungen sowie zentralnervöse Effekte (Kopfschmerz, Sehstörungen, Verstärkung von Epilepsiebzw. Parkinson-Symptomen, Angst, Depression, Verwirrtheit, Koma). Es treten aber auch Blutbildstörungen bis hin zur Agranulozytose auf, sodass Proglumetacin, Acemetacin und Indometacin als kontraindiziert in Kombination mit Leponex zu betrachten sind. Das Arylessigsäure-Derivat Aceclofenac (Beofenac®) verursacht keine pharmakokinetischen Wechselwirkungen mit Leponex. Das Nebenwirkungsspektrum enthält allergische Erscheinungen (Hautausschläge bis zum Steven-JohnsonSyndrom, Anaphylaxie), zentralnervöse Effekte (Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Parästhesien, Depression), gastrointestinale Störungen (Übelkeit, Obstipation, Ulzera, Pankreatitis), Leber- und Nierenschäden, Gewichtszunahme, Herzinsuffizienz, Ödeme sowie Blutbildstörungen einschließlich Neutropenie, weshalb in Kombination mit Leponex auf die klinische Verträglichkeit und insbesondere das Blutbild zu achten ist. Von den Arylpropionsäure-Derivaten Ibuprofen (z.B. Dolormin®) bzw. Dexibuprofen, Ketoprofen (z.B. Gabrilen®) und Naproxen (z.B. Dolormin GS®) sind pharmakokinetische Wechselwirkungen mit Leponex nicht zu erwarten. Ihr Nebenwirkungsspektrum beinhaltet allergische Reaktionen (Hautausschläge bis zum Stevens-Johnson-Syndrom, Asthmaanfälle, allergischer Schock), zentralnervöse Effekte (Kopfschmerzen, Schwindel, Sedierung, Reizbarkeit), gastrointestinale Beschwerden (Übelkeit, Obstipation, peptische Ulzera), Leber- und Nierenschäden, Herzinsuffizienz, Ödeme sowie weibliche Fertilitätsstörungen; bei Ibuprofen zusätzlich Meningitis, Depression und psychotische Reaktion. Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören allerdings auch Blutbildstörungen bis hin zur Agranulozytose, sodass Ibuprofen, Ketoprofen und Naproxen als kontraindiziert in Kombination mit Leponex zu betrachten sind. Die Oxicame Piroxicam (z.B. Piroxicam Hexal®) und Meloxicam (z.B. Mobec®) bewirken keine pharmakokinetischen Wechselwirkungen mit Leponex. Das Nebenwirkungsprofil von Oxicamen enthält allergische Reaktionen (Hautausschläge bis zum Stevens-Johnson-Syndrom, allergischer Schock), zentralnervöse Effekte (Kopfschmerzen, Schwindel, Sedierung, Konvulsionen), gastrointestinale Beschwerden (Übelkeit, Obstipation, peptische Ulzera), Leber- und Nierenschäden, kardiale Effekte (Palpitationen, evtl. Herzinsuffizienz) sowie Ödeme; bei Meloxicam zusätzlich Stimmungsstörungen und Verwirrtheit. Weil auch Blutbildstörungen bis hin zur Agranulozytose berichtet wurden, muss eine Kombination von Piroxicam bzw. Meloxicam mit Leponex als kontraindiziert gelten. Peripher wirksame, nicht-saure antipyretische bzw. antiphlogistische Analgetika Pharmakokinetische Wechselwirkungen mit Leponex sind von den Coxiben (COX2-Blocker) Celecoxib (z.B. Celebrex®), Parecoxib (Dynastat®) sowie Etoricoxib (Arcoxia®) nicht zu erwarten. Das Nebenwirkungsspektrum von 2 Medical Competence Center Coxiben beinhaltet allergische Erscheinungen (Hautauschläge bis zum StevensJohnson-Syndrom, anaphylaktischer Schock), kardiale bzw. vaskuläre Komplikationen (Arrhythmien, Hypertonie, Herzinfarkt, Schlaganfall), gastrointestinale Störungen (Übelkeit, Obstipation, peptische Ulzera), Nieren- und Leberschäden, Pankreatitis, Infektanfälligkeit, zentralnervöse Effekte (Kopfschmerzen, Schwindel, Sedierung) sowie Blutbildstörungen (Thrombopenie); Celecoxib zusätzlich Verwirrtheit, Angst, Depression, Halluzinationen und Panzytopenie, Parecoxib überdies Agitation und Hypotonie sowie Etoricoxib zudem Verwirrtheit, Angst, Depression, Halluzinationen, Gewichtszunahme, EKG-Veränderungen und Leukopenie. In Kombination mit Leponex ist entsprechend auf die klinische Verträglichkeit zu achten. Für das nicht-saure Aminophenol Paracetamol (z.B. ben-u-ron®) sind pharmakokinetische Interaktionen nicht zu erwarten. Mögliche Nebenwirkungen sind allergische Reaktionen (bis hin zum anaphylaktischen Schock), Lebertransaminasen-Anstieg, Bronchospasmus bei prädisponierten Patienten (AnalgetikaAsthma), vegetative Absetzeffekte sowie Analgetika-Kopfschmerzen und Analgetika-Nephropathie bei Langzeit-Anwendung. Allerdings sind auch Veränderungen des Blutbilds bis hin zur Agranulozytose aufgeführt, weshalb eine Kombination von Paracetamol mit Leponex als kontraindiziert zu betrachten ist. Das Pyrazolon Phenazon (z.B. Eu-Med®) ist ein schwacher Induktor u.a. der CYP-Enzyme 1A2, 3A4 und 2C19, weshalb Plasmaspiegelsenkungen von Leponex nicht auszuschließen sind. Mögliche Nebenwirkungen beinhalten allergische Reaktionen (Hautreaktionen bis zur toxischen epidermalen Nekrolyse und schweren allergischen Sofortreaktionen mit Schock), Ödeme, Übelkeit sowie ggf. auch Blutbildveränderungen, weshalb in Kombination mit Leponex auf die klinische Verträglichkeit zu achten ist. Vom Pyrazolon Propyphenazon (Demex®) sind pharmakokinetische Interaktionen nicht zu erwarten. Mögliche Nebenwirkungen beinhalten allergische Reaktionen (Hautreaktionen evtl. bis hin zum Stevens-Johnson-Syndrom, schwere allergische Sofortreaktionen mit Schock), selten interstitielle Nephritis und insbesondere auch Blutbildveränderungen, weshalb in Kombination mit Leponex entsprechend auf die klinische Verträglichkeit zu achten ist. Das Pyrazolon Metamizol (z.B. Novalgin®) wird hauptsächlich per Hydrolyse eliminiert und wirkt nur schwach als Induktor auf die CYP-Enzyme 3A4 und 2B6, sodass mit klinisch relevanten pharmakokinetischen Interaktionen nicht zu rechnen ist. Das Nebenwirkungsspektrum beinhaltet allergische Reaktionen (bis hin zu Stevens-Johnson- oder Lyell-Syndrom und Anaphylaxie, insbesondere nach parenteraler Applikation), Analgetika-Asthma, sowie Nierenfunktionsstörungen (bis hin zum Nierenversagen). Insbesondere treten aber auch Agranulozytosen auf (mit steigendem Risiko bei mehr als 1-wöchiger Anwendung), weshalb eine Kombination mit Leponex kontraindiziert ist. Andere nicht-opioide Eigenschaften Analgetika ohne antiphlogistische / antipyretische Ein Interaktionspotential über P450-Enzyme ist für Flupirtin (z.B. Katadolon®) nicht bekannt. Nebenwirkungen sind überwiegend dosisabhängig und beinhalten 3 Medical Competence Center allergische Reaktionen, ZNS-Effekte (Schwindel, Müdigkeit, Schlafstörungen, Kopfschmerz, Depression, Unruhe bis zur Verwirrtheit, Tremor, Sehstörungen), gastrointestinale Störungen (Sodbrennen, Inappetenz, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Obstipation / Diarrhoe) sowie (selten) Leberfunktionsstörungen. In Kombination mit Leponex ist entsprechend auf die klinische Verträglichkeit zu achten. Vom zyklischen Peptid Ziconotid (Prialt®) sind keine pharmakokinetischen Wechselwirkungen zu erwarten. Das Nebenwirkungsspektrum beinhaltet – auch aufgrund der intrathekalen Anwendung – insbesondere diverse zentralnervöse Symptome (verschwommenes Sehen, Nystagmus, Parästhesie, Tremor, Rigor, Ataxie, Schwindel, Kopfschmerzen, kognitive Störungen, Verwirrtheit, Desorientierung, Aggressivität, Delir, Schlaflosigkeit, Somnolenz bis hin zum Koma, Angst, Depressionen, formale Denkstörungen, Halluzinationen, Paranoia, Suizidalität, Schlaganfälle, Meningitis, Enzephalopathie, Konvulsionen), aber auch gastrointestinale Effekte (Übelkeit, Erbrechen, Obstipation), urologische und allgemeine Beschwerden (Harnverhalt, Nierenversagen, Ödeme, Fieber, Rhabdomyolyse, Schwäche, Atemnot) sowie kardiologische Zeichen (orthostatische Hypotonie, EKG-Veränderungen, Vorhofflimmern). In Kombination mit Leponex ist auf die klinische, insbesondere zentralnervöse Verträglichkeit zu achten. Analgetisch wirksame Opioide Analgetisch wirksame Opioide sind eine Gruppe chemisch heterogener Substanzen, deren Gemeinsamkeit die durch Bindung an Opioidrezeptoren vermittelte zentralnervöse Wirkung ist: Neben der therapeutisch erwünschten Analgesie sind dies insbesondere zentrale dämpfende Effekte (Sedierung, Benommenheit), Kopfschmerz, ggf. Anxiolyse und Euphorisierung oder auch Dysphorie und Halluzinationen sowie evtl. Übelkeit und Erbrechen durch Stimulation zentraler Dopamin-abhängiger Rezeptoren. Zudem kann eine spastische DarmObstipation, Gallengangskonstriktion mit Pankreatitis, Harnverhalt sowie Bradykardie und Hypotonie durch Sympathikolyse auftreten. Insbesondere bei hochpotenten Opioiden und in hoher Dosierung kann es zu Atemdepression kommen. Durch Toleranzentwicklung kann es bei längerdauernder Anwendung zu Abhängigkeit sowie Entzugssymptomatik beim Absetzen kommen. In Kombination mit Leponex können Sedierung und Kreislaufregulationsstörungen bis hin zu Kollaps und Herz-Kreislaufstillstand auftreten. Allgemein wird daher zu besonderer Vorsicht einschließlich Kreislaufüberwachung insbesondere in den ersten Tagen einer Kombinationstherapie mit Opioiden geraten. Vom niederpotenten Opiat Codein (als Analgetikum meist in Kombination mit einem Nicht-Opioid-Analgetikum – z.B. Diclofenac – in Stufe II des WHO-Stufenschemas (4) zur Schmerztherapie eingesetzt, z.B. Voltaren plus®) sind keine pharmakokinetischen Wechselwirkungen zu erwarten, ebensowenig wie vom nichtbetäubungsmittelpflichtigen niederpotenten Opioid Tramadol (z.B. Tramal®), während der Metabolismus des nicht betäubungsmittelpflichtigen niederpotenten Opioids Meptazinol (Meptid®) nicht bekannt ist. Über die o.g. allgemeinen Wirkungen hinaus beinhaltet deren Nebenwirkungsprofil weitere zentralnervöse Symptome (Stimmungsveränderungen) sowie allergische Erscheinungen (z.B. Hautausschläge); Codein zudem Stevens-Johnson-Syndrom, Tramadol zusätzlich 4 Medical Competence Center Schwindel, Tremor, Krampfanfälle, Sehstörungen und Anaphylaxie sowie Meptazinol außerdem Schwindel, sodass auf die klinische Verträglichkeit sowie – bei Fixkombinationen – auf eine evtl. bestehende Kontraindikation seitens der Partnersubstanz zu achten ist. Das niederpotente Opioid Tilidin (immer in Kombination mit dem OpiatAntagonisten Naloxon, z.B. Valoron® N) ist u.a. ein schwacher CYP 3A4-Inhibitor. Klinisch relevante pharmakokinetische Interaktionen sind in Kombination mit Leponex jedoch nicht zu erwarten – ebenso wenig wie von Naloxon. Das Nebenwirkungsprofil beinhaltet – über die o.g. allgemeinen Wirkungen hinaus – weitere zentralnervöse Effekte (Schwindel, Tremor, Stimmungsveränderungen), sodass auf die klinische Verträglichkeit zu achten ist. Die niederpotenten Opioide Pethidin (z.B. Dolantin®) und Dihydrocodein (z.B. DHC Mundipharma®) interagieren pharmakokinetisch nicht mit Leponex. Das Nebenwirkungsprofil beinhaltet – über die o.g. allgemeinen Wirkungen hinaus – weitere zentralnervöse Erscheinungen (Schwindel, Stimmungsveränderungen) sowie allergische Erscheinungen (Hautreaktionen); Pethidin zudem Tremor, Krampfanfälle, Verwirrtheit, Delir, Jucken, Flush und Anaphylaxie sowie Dihydrocodein zusätzlich Konvulsionen, sodass auf die klinische Verträglichkeit zu achten ist. Von den mittelpotenten Opioiden Tapentadol (z.B. Palexia®) und Nalbuphin (Nalpain®, nicht-betäubungsmittelpflichtig) sind keine pharmakokinetischen Wechselwirkungen mit Leponex zu erwarten, der Metabolismus von Piritramid (z.B. Dipidolor®) ist nicht bekannt. Über die o.g. allgemeinen Wirkungen hinaus beinhaltet deren Nebenwirkungsprofil weitere zentralnervöse Symptome (Schwindel) sowie allergische Erscheinungen (Hautreaktionen); Tapentadol zusätzlich Tremor, Dysarthrie, Parästhesie, Verwirrtheit, Krampfanfälle, Stimmungsveränderungen und Sehstörungen, Nalbuphin außerdem Tremor, Parästhesie, Entzugserscheinungen, Persönlichkeitsstörung und Sehstörungen sowie Piritramid zudem Anaphylaxie, sodass auf die klinische Verträglichkeit zu achten ist. Das als Referenzsubstanz dienende Opiat Morphin (z.B. Morphin Merck®) interagiert pharmakokinetisch nicht mit Leponex. Das Nebenwirkungsprofil beinhaltet – über die o.g. allgemeinen Wirkungen hinaus – weitere zentralnervöse Effekte (Schwindel, Krampfanfälle, Stimmungsveränderungen), Sehstörungen sowie allergische Erscheinungen (Hautreaktionen, Anaphylaxie), sodass auf die klinische Verträglichkeit zu achten ist. Von den potenten Opioiden Oxycodon (z.B. Oxygesic®), Levomethadon (LPolamidon®), Hydromorphon (z.B. Palladon®) sowie Buprenorphin (z.B. Temgesic®) sind jeweils keine pharmakokinetischen Wechselwirkungen mit Leponex zu erwarten. Über die o.g. allgemeinen Wirkungen hinaus beinhaltet deren Nebenwirkungsprofil weitere zentralnervöse Effekte (Schwindel, Konvulsionen bzw. Krampfanfälle, Stimmungs- bzw. Persönlichkeitsveränderungen) sowie allergische Erscheinungen (Juckreiz, Hautreaktionen); Oxycodon außerdem Tremor, Amnesie, Seh- / Hörstörungen und Anaphylaxie, Levomethadon zudem Anaphylaxie, Hydromorphon überdies Tremor, Albträume, Sehstörungen und Inappetenz sowie Buprenorphin zusätzlich Tremor, Verwirrtheit, Sehstörungen, Hitzegefühl und Anaphylaxie, sodass jeweils auf die klinische Verträglichkeit zu achten ist. 5 Medical Competence Center Das hochpotente Opioid Fentanyl (z.B. Fentanyl®-Janssen) bewirkt keine pharmakokinetischen Interaktionen mit Leponex. Das Nebenwirkungsprofil beinhaltet – über die o.g. allgemeinen Wirkungen hinaus – weitere zentralnervöse Symptome (Schwindel, Krampfanfälle), Sehstörungen sowie allergische Erscheinungen (Juckreiz, Hautreaktionen, Anaphylaxie), sodass auf die klinische Verträglichkeit zu achten ist. Migränemittel (Triptane und Mutterkornalkaloide) Von den zur Akutbehandlung der Migräne eingesetzten Triptanen Almotriptan (z.B. Almogran®), Eletriptan (Relpax®), Frovatriptan (Allegro®), Naratriptan (z.B. Formigran®), Rizatriptan (z.B. Maxalt®), Sumatriptan (z.B. Imigran®) sowie Zolmitriptan (z.B. AscoTop®) sind keine pharmakokinetischen Wechselwirkungen mit Leponex zu erwarten. Das Nebenwirkungsspektrum von Triptanen beinhaltet zentralnervöse Effekte (Schwindel, Parästhesie), Myalgien, kardiale Erscheinungen (Palpitationen) sowie gastrointestinale Beschwerden (Übelkeit); Almotriptan außerdem Müdigkeit, Tinnitus, Erbrechen, Herzkranzgefäß-Spasmen und evtl. Krampfanfälle, Eletriptan zusätzlich Tremor, Müdigkeit, Sprachstörungen, Ataxie, Agitiertheit, Verwirrtheit, Stimmungsveränderungen, Seh- und Hörstörungen, periphere Durchblutungsstörungen, Asthmaanfälle, abdominelle Schmerzen, Obstipation, Leberwerterhöhungen, allergische Hautausschläge, Arthrose und Ödeme, Frovatriptan zudem Hypoglykämie, Tremor, Angst, Müdigkeit, Agitiertheit, Verwirrtheit, Depression, Depersonalisation, Geschmacks-, Hör- und Sehstörungen, Hypertonie, Magenbeschwerden, Dyspepsie, Obstipation, allergische Hauterscheinungen und Bilirubinämie, Naratriptan auch Erbrechen, EKGVeränderungen, Blutdruckanstieg, Brady- / Tachykardie, Angina pectoris, Myokardinfarkt, Sehstörungen, periphere Ischämie und Anaphylaxie, Rizatriptan zusätzlich Tremor, Ataxie, Müdigkeit, Desorientiertheit, Nervosität, Geschmacksund Sehstörungen, Erbrechen, Ischämien, Hypertonie, ischämische Colitis, Atemnot, Lyell-Syndrom und Anaphylaxie, Sumatriptan zudem Tremor, Müdigkeit, Angst, Unruhe, Krampfanfälle, Sehstörungen, Arrhythmien, Angina pectoris, Herzinfarkt, Blutdruckanstieg, Leberwerterhöhungen, Erbrechen, ischämische Kolitis, Dyspnoe und Anaphylaxie sowie Zolmitriptan darüber hinaus allergische Hautausschläge, Anaphylaxie, Angina pectoris, abdominale Schmerzen, Erbrechen, Myokardinfarkt und Müdigkeit. In Kombination mit Leponex sollte daher auf die klinische Verträglichkeit geachtet werden. Das Mutterkornalkaloid Ergotamin (Ergo-Kranit®) ist ein schwacher CYP 3A4Inhibitor, klinisch relevante pharmakokinetische Interaktionen mit Leponex sind dennoch nicht zu erwarten. Das Nebenwirkungsspektrum von Mutterkornalkaloiden umfasst gastrointestinale Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen), zentralnervöse Effekte (Benommenheit, Krämpfe), Tachy- bzw. Bradykardien sowie periphere Mangeldurchblutung (einschließlich Stenokardien) durch Vasospasmen, sodass in Kombination mit Leponex auf die klinische Verträglichkeit zu achten ist. Pflanzliche Analgetika Bei pflanzlichen Zubereitungen besteht häufig die grundsätzliche Problematik, dass Art und Quantität von Wirkstoffen nicht exakt zu benennen sind, dass oft der Wirkmechanismus und damit das Nebenwirkungsprofil nicht umfänglich geklärt ist und dass pharmakokinetische Wechselwirkungen aufgrund einer Vielzahl von – teils unbekannten – Inhaltsstoffen meist nicht zu überblicken sind. 6 Medical Competence Center Für Brennessel (Urtika) (z.B. Rheuma-Hek®), Teufelskralle (Harpagophytum) (z.B. Dolo-Arthrosetten® H) sowie Weide (Salix) (z.B. Optovit actiflex®) ist jeweils der Metabolismus unbekannt. Entsprechend des Nebenwirkungsspektrums ist bei Kombination mit Leponex auf Überempfindlichkeitsreaktionen (Hautauschläge; bei Harpagophytum und Salix bis hin zur Anaphylaxie), Magen-Darm-Beschwerden (z.B. Übelkeit, Durchfall) sowie ggf. Hyperglykämie (nur Urtika und Harpagophytum) zu achten, bei Harpagophytum auch auf zentralnervöse Effekte (Schwindel, Kopfschmerzen). Von Cannabinoiden (z.B. Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) in Sativex®) – als Analgetikum in Deutschland nicht zugelassen – sind pharmakokinetische Interaktionen mit Leponex nicht zu erwarten. Das Nebenwirkungsspektrum von Cannabinoiden umfasst – neben gastrointestinalen Störungen (Verstopfung, Schmerzen an der Anwendungsstelle) – insbesondere auch zentralnervöse (Sedierung, Schwindel) und psychiatrische Beschwerden (Depression, Desorientierung bis hin zu psychotischen Erscheinungen), sodass bei Kombination mit Leponex auf die klinische Verträglichkeit zu achten ist. Stand: 02/2016 Diese Informationen dienen zur Beantwortung Ihrer spontanen medizinischen Anfrage. Bitte beachten Sie, dass die hier zur Verfügung gestellten Informationen einzig im Zusammenhang mit Ihrer spontan gestellten Anfrage zu verstehen sind. NOVARTIS Pharma GmbH LITERATUR: 1. Fachinformation Leponex® 25mg/100mg 2. Fachinformation Leponex® 50mg 3. Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft: UAW-News International Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) im Vergleich: Risiko von Komplikationen im oberen Gastrointestinaltrakt, Herzinfarkt und Schlaganfall. Deutsches Ärzteblatt 110(29-30) A1447-A1448 (2013) 4. WHO-Stufenschema www.wikipedia.org 5. Rote Liste www.rote-liste.de 6. Fachinformationen www.fachinfo.de 7. Genelex Interaktionsdatenbank www.youscript.com 7
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