Erweiterte Wahrnehmung – was ist das? Den Ausdruck «Erweiterte Wahrnehmung» verwende ich als Überbegriff. Er bezeichnet die Fähigkeit, Sinneseindrücke in einem erhöhten, überdurchschnittlich differenzierten Mass aufzunehmen und bewusst zu verarbeiten. Das Spektrum dieses Phänomens ist breit gefächert und kann von einer Hochsensibilität der irdischen Sinne, über Empathie und gute Intuition, bis hin zur ausgeprägten Medialität und übersinnlichen Erfahrung reichen. Erweiterte Wahrnehmung ist eine individuelle Veranlagung und äussert sich bei jeder Person anders. Sie kann angeboren sein, durch regelmässiges Meditieren oder durch eine Erfahrung (z.B. Nahtoderlebnis) ausgelöst werden. BEISPIELE Hier ein paar konkrete Beispiele, die ich selber an mir wahrnehme, sowie im Austausch mit anderen Sensitiven kennen gelernt habe: Hochsensibilität Erhöhte Reizempfindlichkeit der Sinne, Lärmunverträglichkeit, Lichtempfindlichkeit, Schreckhaftigkeit, überhöhtes Geruchsempfinden, überempfindliche Geschmacksnerven, Unwohlsein bei Berührung. Zwischenmenschliches Empathie: sich gut in andere hineinversetzen können, Mitgefühl empfinden, Stimmungen des Gegenübers wahrnehmen, an der Stimmlage sofort heraushören, dass etwas nicht in Ordnung ist, spüren, wenn schlecht über einen geredet wird, Lügen erkennen. Telepathie: Gedankenübertragung, jemand ruft an, den man gerade selber anrufen wollte, gleichzeitig dieselben Worte sagen. Synchronizität von innerem Denken und äusserer Realität erleben. Intuition: innere Stimme, die einen zu spontanem Handeln veranlasst; z.B. Gefahren aus dem Weg zu gehen, uns davon abhält, ein Flugzeug zu besteigen oder uns rät, einen anderen Weg zu nehmen. Vorausträumen: Ereignisse träumen, die dann wirklich eintreffen, z.B. Schwangerschaft, Todesfall. Tierkommunikation Auch Tier-Telepathie genannt, einen guten Draht zu Tieren haben, intuitiv die Befindlichkeit des Tieres verstehen, Reaktionen durch Gedankenübertragung erreichen, freiwillige Zuneigung von wild lebenden Tieren erhalten. Gegenstände spüren Kommunikation mit der «toten Materie», Geschichten von alten Möbeln erspüren, mit Häusern reden, Steine als Lebewesen empfinden und Informationen erhalten. Naturereignisse Wetterfühligkeit, Schlaflosigkeit und Überaktivität bei Vollmond, Schlafstörungen durch Wasseradern, Erdstrahlung und Magnetfelder, Unruhe vor Naturkatastrophen. Die «hellen» Sinne Das Wahrnehmen der feinstofflichen, unsichtbaren Wirklichkeit über die fünf «hellen Sinne». - Hellsehen: Geistwesen sehen, die Aura lesen können - Hellhören: himmlische Botschaften hören - Hellfühlen: unsichtbare Anwesenheiten spüren - Hellriechen: das Parfüm der verstorbenen Mutter riechen - Hellschmecken: Farben schmecken, Manna auf der Zunge haben 5 Schutz – Praktische Übungen Sensitive Menschen tun gut daran, eine ganze Palette von Schutzmöglichkeiten bereitzuhalten, um sich klar abzugrenzen und dadurch weniger Fremdes aufzunehmen. Das Leben im Alltag gestaltet sich einfacher und ist wesentlich unanstrengender, wenn der richtige Schutz schon im Vorfeld zur Verfügung steht. EINFÜHRUNG Den Körper schützen wir täglich gegen Kälte, Nässe oder Hitze. Wir schauen morgens zum Fenster raus und entscheiden dann je nach Wetterlage, welche Kleidung uns am besten durch den Tag bringt. Natürlich ist es nicht schlimm, einmal den Schirm nicht dabeizuhaben oder die Handschuhe im Zug liegen zu lassen... es ist halt unangenehm. Aber wer im tiefsten Winter barfuss spazieren geht, kann sich unter Umständen den Tod holen. Genauso wie bei 40 Grad im Schatten das Tragen eines Pelzmantels höchstwahrscheinlich zu einem Hitzschlag führt. Menschen mit erweiterter Wahrnehmung brauchen Schutz. Über ihre feinen Sensorien nehmen sie Unmengen an Informationen auf, was schnell zu einer Reizüberflutung führen kann. Das Verarbeiten kostet sehr viel Kraft und löst oft heftige Reaktionen wie Panik, Schmerzen oder Übelkeit aus. Es ist also enorm wichtig, einen guten Schutz gegen diese Einflüsse aufzubauen. Ähnlich wie beim Körper braucht es auch hier je nach Wetterlage unterschiedliche Massnahmen, um sich warm, kühl oder trocken zu halten. Bei dicker Luft am Arbeitsplatz sind sicher andere Schutzmassnahmen gefordert als bei einem Familientreffen. Ein Spaziergang in der Natur fordert weniger Schutz als der Aufenthalt in einer gossen Menschenmenge. Ein paar Überlegungen zum Einstieg Wie hast du dich bis jetzt mit dem Thema Schutz auseinandergesetzt? Wovor willst du dich schützen? Was brauchst du, damit du dich echt geborgen fühlst? Wo bist du wirklich verletzlich? Welche Massnahmen braucht es, um diese Schwachstelle besser zu schützen? Körperrealitat Die einfachste Möglichkeit, sich vor Reizüberflutung zu schützen, ist der Rückzug in den Körper. Wenn wir die Aufmerksamkeit bewusst auf uns selber lenken, treten die äusseren Eindrücke auf ganz natürliche Weise in den Hintergrund. Wir ziehen die Antennen von der äusseren Realität weg und richten sie auf die innere Wirklichkeit. Auf Ozeanisch übersetzt bedeutet das: vom «Aussenwasser» zum «Innenwasser» schalten. Die Übungen 1–5 finden auf dieser handfesten, greifbaren Ebene statt und stellen den direkten Bezug zum Körper her. Sie sind alle mit den irdischen Sinnen erfahrbar und konkret mit der Materie verknüpft. Ideal zum Einsteigen! Imagination Ein anderes, effizientes Hilfsmittel, um einen wirkungsvollen Schutz aufzubauen, ist die Imagination. Gerade sensitive Menschen besitzen ein starkes Vorstellungsvermögen und können sich die Kraft der inneren Bilder zu Nutze machen. Es gibt viele Studien und Untersuchungen, die belegen, dass die Imagination bis in die Zellebene Einfluss nehmen kann, z.B. der Placebo-Effekt. Die Vorstellungskraft kann tatsächlich Selbstheilungskräfte auslösen und Menschen gesund machen. Die Übungen 6 –11 finden auf der imaginären Ebene statt. Sie sind jedoch erdbezogen konzipiert und existieren real in der Materie. Sie verdeutlichen auf phantasievolle Weise, wie dick, stabil oder sogar lebendig eine Schutzhülle sein kann. Viel Spass beim Ausprobieren! 17 Schutz – Praktische Übungen 1 • • • • • • • • • • • • • • EIGENFREQUENZ Wo immer du gerade bist, leg eine Hand auf dein Selbst. Spüre die Wärme, die von der Hand ausgeht. Schliesse die Augen und geniesse das angenehme Gefühl. Atme ruhig ein paar Mal tief durch. Dann sage leise ein bejahendes «M-h-m». Wiederhole es ein paar Mal in verschiedenen Tonhöhen. Spürst du die feine Vibration unter der Hand? Das bist du! Das ist deine ureigene Schwingung! Einzig von dir für dich selber erzeugt! Das ist deine Eigenfrequenz. Summe dir ein Liebeslied. Lass deine Eigenfrequenz den ganzen Brustraum ausfüllen. Anschliessend geniesse die Stille. Fühle die von innen belebte Fülle. Wirkung Diese Übung hilft, dich sofort mit deiner ganz persönlichen individuellen Frequenz zu verbinden – mit dem, was dich ausmacht, deinem Selbst. Im Körper sitzt dieser Punkt hinter dem Brustbein, auf der Höhe der Thymusdrüse. Dort, wo du mit dem Zeigefinger hindeutest, wenn du in der Zeichensprache ICH sagst. Die Vibration der Stimmbänder überträgt sich mittels Knochenresonanz auf das Brustbein. Durch das Summen wird dieser Punkt wortwörtlich in Schwingung versetzt und belebt. Gerade wenn du spürst, dass du nicht bei dir bleiben kannst, dass es dich nach aussen zieht und du dich zu verlieren drohst, wirkt die Verbindung mit diesem Ort kleine Wunder. 18 Sonnenbaum Handbuch für Sensitive – Teil 1 Hinweis Diese Übung habe ich im Theater kennengelernt. Beim Sprechen im so genannten Brustton, entsteht ein verblüffender Effekt: die Stimme trägt über weite Distanzen. Die Schwingung im Brustbeinknochen erzeugt Resonanz im ganzen Raum. So ist es möglich, ganz ohne Kraftaufwand das Publikum bis in die hintersten Reihen zu erreichen. Dieses Naturgesetz hat mich tief berührt: wenn ich in meiner Eigenfrequenz schwinge, erzeuge ich Resonanz in Leichtigkeit!
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