«Wenn ich ihn sehe, möchte ich ihn umarmen» «Kein Ruhmesblatt

30 | MM06, 8.2.2016 | MENSCHEN
Leserforum
MM04: Operation vor der Geburt Eingriff in die Schöpfungskammer
«Wenn ich ihn sehe, möchte ich ihn umarmen»
Kinderchirurg
Martin Meuli
operierte die kleine
Elisa noch vor der
Geburt.
Unsere Tochter Ladina
(8 ½ Jahre) kam 2007 mit
einer Ösophagusatresie
Typ III B neun Wochen zu
früh zur Welt. Martin Meuli
operierte sie persönlich.
Er und sein Team schenkten Ladina das Leben und
uns einen Wirbelwind.
Wann immer ich Martin
Meuli in Zeitschriften oder
im Fernsehen sehe, möchte ich ihn umarmen und
mich bei ihm für alles bedanken. Vielen Dank, Herr
Meuli, und vielen Dank für
die spannende und bewegende Reportage.
Frank & Martina Birchler, Willerzell SZ
MM04: Diese Woche Die Reichen
werden immer reicher
«Kein Ruhmesblatt
für unsere Welt»
Die Reichen werden reicher
und reicher, während noch im­
mer Milliarden von Menschen in
Armut leben. Doch bis heute
wurde kein globales Rezept
gefunden, oder niemand hat ein
solches finden wollen, um das
Phänomen Armut wirksam zu
bekämpfen. Jeden Tag sterben
Tausende Menschen an den Fol­
gen dieser Ungleichheit, und
dies im 21. Jahrhundert, kein
Ruhmesblatt für unsere an­
geblich fortschrittliche Welt.
Pascal Merz, Sursee LU
Leider unterliessen es die
Autoren, darauf hinzuweisen,
dass die Reichen ihr Vermögen
kaum unter der Matratze auf­
bewahren. Vielmehr ist es in In­
dustrie, Gewerbe, Liegenschaf­
ten usw. angelegt, wo es Arbeits­
plätze und Unterkunftsmöglich­
keiten schafft. Daneben wird viel
Geld für wohltätige Zwecke ge­
stiftet. Ob das versteuerte Geld
bei der Staatsbürokratie in je­
dem Fall besser angelegt ist,
lässt sich bezweifeln.
Peter Müller, Freienstein ZH
Das bedingungslose Grundein­
kommen wäre ein erster Schritt
hin zur Umverteilung!
Manuela Bregenzer,
Rapperswil SG
Im Artikel fehlt mir ein ganz
wesentlicher Aspekt: Sie nen­
nen Roger Federer und Bill Gates.
Wie viel Gutes diese beiden und
unzählige andere Reiche mit
ihren Millionen bewirken, wird
nicht erwähnt. Stiftungen, wohl­
tätige Institutionen, Organisa­
tionen weltweit könnten ohne
die Gelder der Reichen nicht
existieren. Nicht auszudenken,
wenn diese Gelder nicht mehr
fliessen würden – viele Organi­
sationen könnten ihre Arbeit
nicht mehr erbringen.
Verena Wyler-Schüle,
via E-Mail
MM04: Interview Quentin Tarantino: «Der Rassismus wuchert
in den USA noch immer wie wild»
Im Interview äussert sich
Quentin Tarantino wie folgt:
«Ich habe die konföderierten
Staaten schon immer gehasst.
Ich sehe sie als die amerika­
nischen Nazis oder Kosaken.»
Dieser Vergleich ist vom histo­
rischen Standpunkt aus gesehen
nicht haltbar. Die Ursachen für
den Amerikanischen Bürger­
krieg sind vielschichtig und
lassen sich nicht auf Sklaverei
und Rassismus reduzieren.
80 Prozent der weissen Süd­
staatler um 1860 waren keine
Sklavenhalter. Umgekehrt be­
stand im Norden, abgesehen von
der kleinen, aber lautstarken
Minderheit der radikalen Aboli­
tionisten, keine Begeisterung für
einen Krieg zur Befreiung der
Sklaven.
Martin Meier, Altendorf SZ
MM04: Diese Woche Silvia Schen-
ker: «So viele aggressive Reaktionen habe ich noch nie erlebt»
«Es braucht mehr,
als bloss Regeln
zu akzeptieren»
Zur Integration gehört nicht
nur, unsere Regeln zu verstehen
und zu akzeptieren, sondern
vor allem ein tiefes Verständnis
dafür zu entwickeln, sie sich zu
eigen zu machen und tagtäglich
zu leben. Die Bereitschaft dazu
kann unmöglich erzwungen
werden. Sie muss von innen
heraus entstehen.
Beate Spiess, via E-Mail
MM05: Sonderausgabe Familie
Verhütung: Der Pillenboom
«Gewaltexzesse in «Verhütung ist auch
allen Variationen» Männersache»
Die Filme von Quentin Taran­
tino zelebrieren nur ein Thema,
Gewaltexzesse in allen möglichen
Variationen. Selbstverständlich
garniert er seine «Kunstwerke»
mit Witz und Ironie, und wir
finden seine Filme cool. Im
wirklichen Leben wünscht sich
kein gesunder Mensch solche
Gewaltorgien.
Raffaele Ferdinando Schacher,
Goldach SG
Zur Familienplanung mit Pille.
Ich habe nie verstanden, warum
Carl Djerassi und Margaret
Sanger den Nobelpreis nie
erhalten haben. Zur Sterilisation
des Mannes kenne ich nur die
Zahlen aus Deutschland: Nur
5 Prozent der Männer überneh­
men dank dieses Minieingriffs
Verantwortung. Verhütung ist
auch Männersache.
Heike Mahler, via E-Mail
MENSCHEN | MM06, 8.2.2016 | 31
Swiss Made: Ferien im Bündnerland für Sie getestet
28. Februar 2016: Nationale Abstimmungen
Ferienparadies Graubünden
Wie stimmen Sie am 28. Februar ab?
Das neue «Pradas Resort» lockt seit dem 17. Dezember 2015
Touristen nach Breil/Brigels GR (Bild). Besonders willkommen
sind hier Familien. Gleichzeitig hat das Hotel Chesa Rosatsch in
Celerina GR mit dem «Heimetli» bereits das dritte Hotel des
Hauses eröffnet. Lesen Sie die ausführlichen Erfahrungsberichte
über unsere beiden Geheimtipps online:
Durchsetzungsinitiative, zweite Gotthardröhre, Heiratsstrafe und «Keine Spekulation mit Nahrungsmitteln!»:
Am 28. Februar 2016 entscheiden Schweizerinnen und Schweizer
über vier richtungsweisende Abstimmungsvorlagen. Wo legen
Sie ein Ja, wo ein Nein ein? Stimmen Sie bereits jetzt online ab –
und helfen Sie uns, ein Stimmungsbild zu malen.
Weitere Infos: Migmag.ch/pradasresort; Migmag.ch/chesa
MM03: Interview Doris Leuthard:
«Die Gotthard-Gegner spielen mit
der Sicherheit»
Bilder: Gabi Vogt, Keystone, zVg, Fotolia
«Der zweite Tunnel
entsteht von
selbst – digital»
Die Befürworter der zweiten
Gotthardröhre argumentieren
mit der Sicherheit eines richtungsgetrennten Verkehrs. Das
wird bald Realität, ohne jedoch
einen neuen Tunnel durch den
Fels bohren zu müssen. Der
zweite Tunnel wird von selbst
entstehen – digital. Praktisch
alle Autohersteller planen, bis
2020 autonom fahrende Autos
auf den Markt zu bringen. Diese
werden viel sicherer fahren als
Menschen: Computer trinken
nicht, leiden nicht unter Sekundenschlaf und hantieren nicht
mit Smartphones. Das heisst:
Die Kapazität des bestehenden
Gotthard-Strassentunnels wird
dank Digitalisierung um ein
Vielfaches erhöht, ohne zweite
Röhre, ohne zusätzliche Fahrspuren, ohne unnötige Verschwendung von Steuergeldern.
Lorenzo Martinoni, Zug
Weitere Infos: Migmag.ch/abstimmungen
Obwohl ich rund zwei Millionen Kilometer in vielen Ländern unterwegs war, habe ich
immer ein etwas mulmiges
Gefühl, wenn ich durch einen
Tunnel mit Gegenverkehr fahren muss. Es ist schlimm, wenn
Ihnen jemand entgegenkommt,
einen Schwenker macht – auch
wenn er im letzten Moment das
Fahrzeug wieder auf seine Fahrspur zurückschwenken kann.
Das habe ich oft genug erlebt,
und deshalb finde ich es total
unverantwortlich, einen Tunnel
wie den Gotthard nicht richtungsgetrennt zu bauen.
Karl Hofer, Konolfingen BE
Sicherheit am Gotthard könnte
verbessert werden, wenn endlich die Forderungen der Alpeninitiative realisiert und die
Anreize geschaffen würden, den
Schwerverkehr auf die Schiene
zu verlagern.
Markus Muheim, Bern
Die Überschrift im MigrosMagazin erweckt einen falschen Eindruck. Das Gegenteil
ist der Fall. Es ist ein zentrales
Anliegen der Gegner der zweiten Röhre, dass der Schwerverkehr auf die mehrfach sicherere Bahn verladen wird. Auch
mit einer zweiten Röhre können
schwere Unfälle nicht verhindert werden. Laut Beratungsstelle für Unfallverhütung wird
der Sicherheitsgewinn einer
zweiten Röhre bereits mit einer
Verkehrszunahme von drei Prozent zunichte gemacht. Die
Folsäure kommt fast nur in
pflanzlichen Produkten vor.
Eine Folsäureanreicherung der
Lebensmittel wäre eine Variante,
dem Folsäuremangel entgegenzuwirken, jedoch können
Nahrungsergänzungen keine ausgewogene Ernährung ersetzen. In
Kichererbsen, Sojabohnen oder
Spinat hat es viel Folsäure. Als
Vergleich: Um den Tagesbedarf
an Folsäure zu decken, müsste
man 60 Liter Milch, 200 Gramm
Spinat oder 90 Gramm Kichererbsen konsumieren.
Janine Wieczorek, via E-Mail
MM04: Spina bifida Maria Walli-
ser: «Ein einschneidendes Ereignis
für die Eltern»
«In Kichererbsen
und Spinat hat es
viel Folsäure»
Korrigendum
Gross heisst nicht
am grössten
Im MM04 vom 25. Januar
thematisierten wir das
«Skiparadies Schweiz» und
dessen grösste Skigebiete.
In der Infografik ist uns ein
Fehler unterlaufen, wie zahlreiche Leserinnen und Leser
feststellten: Wir führten jene
Skiorte auf, die am meisten
Pistenkilometer und am
meisten Liftanlagen haben.
Hätten wir tatsächlich nur
die Pistenkilometer in der
Wertung berücksichtigt,
sähe das Ergebnis so aus:
1. Les Portes du Soleil 650 km
2. Les 4 Vallées 412 km
3. Zermatt 360 km
4. Davos, Klosters 320 km
5. Ischgl, Samnaun 238 km
6. Laax, Flims, Falera 235 km
7. Val d’Anniviers VS 230 km
8. Arosa, Lenzerheide 225 km
9. Gstaad BE 220 km
10. Mürren, Wengen,
Grindelwald 213 km
11. Adelboden, Lenk 210 km
Wir bitten Sie , die missverständliche Wertung zu entschuldigen.