I NSTITUT FÜR M ANAGEMENT -I NNOVATION P ROF . D R . W ALDEMAR P ELZ Führungskompetenzen Bei Führungskompetenzen handelt es sich um Verhaltensweisen, Kenntnisse und Erfahrungen, von denen man (begründet) annimmt, dass sie die Umsetzung von Zielen in messbare Ergebnisse in einer bestimmten Organisation bewirken. Diese Ergebnisse werden mithilfe geeigneter Kennzahlen gemessen (Key Performance Indicators) gemessen. Für eine praxisrelevante Einschätzung von Kompetenzen ist es wichtig, dass diese durch konkrete Verhaltensbeschreibungen definiert sind. Je allgemeiner (abstrakter) die Formulierungen, desto geringer ist die Praxisrelevanz. Deswegen ist größte Vorsicht geboten, wenn zusätzlich oder alternativ zu Kompetenzen Persönlichkeitsmerkmale, Werte oder Motive (im Interview, Assessment Center oder 360-Grad-Feedback) erhoben werden. Mit anderen Worten: die Befragung muss möglichst valide sein. Und das kann man im Wesentlichen nur am Antwortverhalten der Teilnehmer erkennen. Deswegen ist zuvor eine Validierung des Fragebogens mit einer angemessen großen Stichprobe notwendig. Siehe dazu unser Merkblatt „Qualität von Befragungen und Interviews“ (pdf download). Die nachfolgende Übersicht enthält einige verkürzte Beispiele aus einem Kompetenzmodell. Bitte beachten: In dem Beispiel ist jede Kompetenz nur durch vier Verhaltensbeschreibungen definiert; notwendig sind in der Regel sieben bis zehn. Beispiele für Führungskompetenzen aus einem Fragebogen mit ausgewählten Verhaltensbeschreibungen Vorbildfunktion wahrnehmen Persönliches Auftreten - Sein (oder ihr) Auftreten wirkt souverän und überzeugend Ist klar und eindeutig in seiner Ausdrucksweise Ist glaubwürdig und sachkundig in dem, was er sagt und tut Respektiert die Interessen und Ziele Anderer Vertrauen aufbauen - Er (oder sie) meint was er sagt Steht für klare Wertvorstellungen (gibt Orientierung) Man kann sich auf ihn (oder sie) verlassen Stellt gemeinsame Ziele über persönliche Interessen Ziele festlegen Zielformulierung - Setzt anspruchsvolle Ziele und Leistungsmaßstäbe - Kontrolliert die Zielerreichung und gibt konstruktives Feedback - Macht klar, wie jeder zum Unternehmenserfolg beitragen kann Zielsetzung - Setzt Ziele nach dem SMART-Prinzip (spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und termingebunden) - Macht regelmäßige Fortschrittskontrollen - Sorgt dafür, dass Ziele in Aktionen umgesetzt werden - Fördert und erhält die Motivation der Mitarbeiter (c) Prof. Dr. Waldemar Pelz www.management-innovation.com I NSTITUT FÜR M ANAGEMENT -I NNOVATION P ROF . D R . W ALDEMAR P ELZ Planung - Antizipiert veränderte Rahmenbedingungen und setzt klare Prioritäten - Schätzt Dauer und Schwierigkeit der Aufgabe richtig ein - Antizipiert Hindernisse und entwickelt Lösungen - Stimmt sich mit vor- und nach gelagerten Bereichen ab und berücksichtigt deren Interessen Lernfähigkeit fördern Delegation - Delegiert Verantwortung im Einklang mit den Fähigkeiten seiner Mitarbeiter - Ermuntert seine Mitarbeiter, selbständig Ziele im Einklang mit den Unternehmenszielen zu formulieren - Stellt die notwendigen Ressourcen bereit Entwicklung von Fähigkeiten - Bespricht regelmäßig Stärken und Schwächen und seiner Mitarbeiter - Gibt konkrete Hinweise darauf, wie und was die Mitarbeiter lernen sollen, um ihre Ziele besser erreichen zu können - Erkennt und fördert das Potenzial seiner Mitrbeiter Fair und wirksam kommunizieren Präsentation/ Besprechungen - Präsentiert klar, überzeugend und zielorientiert - Vermittelt auch komplexe Sachverhalte verständlich und einprägsam - Sorgt für effiziente Sitzungen und Besprechungen (Zeit und Ergebnisse) Kommunikationsverhalten - Sorgt für ausreichende Informationen über wichtige geschäftliche Vorgänge - Kann seine Meinung überzeugend durchsetzen - Unterbindet unpassendes, abschweifendes und nicht zielführendes Verhalten - Sorgt für Fairness in der Kommunikation Emotionale Intelligenz - Ist sich seiner eigenen Emotionen und deren Auswirkung auf Andere bewusst - Erkennt emotionale Spannungen, Störungen und Machtbeziehungen - Verfügt über Einfühlungsvermögen (Empathie) gegenüber Kunden, Mitarbeitern, Kollegen und Vorgesetzten - Stellt konstruktive, vertrauensvolle Beziehungen her Ergebnisorientierung und Umsetzungskompetenz Kundenorientierung - Denkt über die derzeitigen Erwartungen und Probleme seiner Kunden und Zielgruppen hinaus - Stellt sicher, dass alle Mitarbeiter Kundenanforderungen selbständig erfüllen können - Sorgt für regelmäßiges Feedback von Kunden und dafür, dass es in die Organisation kommuniziert wird (c) Prof. Dr. Waldemar Pelz www.management-innovation.com I NSTITUT FÜR M ANAGEMENT -I NNOVATION P ROF . D R . W ALDEMAR P ELZ Leistungsbeurteilung - Sorgt für klare Maßstäbe oder Kennzahlen für den Leistungserfolg (Produktivität, Rendite, Umsatz, Kosten) - Gibt konstruktives Feedback zu den Arbeitsergebnissen und zum Verhalten - Versetzt die Mitarbeiter in die Lage, Engpässe, Reibungsverluste, Doppelarbeiten und Ineffizienzen möglichst selbständig zu beheben Unternehmerisch handeln Kontinuierliche Verbesserung - Sorgt für kontinuierliche Verbesserungen bei technischen und organisatorischen Abläufen - Verbessert Methoden, Technologien oder Prozesse ergebniswirksam - Schafft ein Klima des Kostenbewusstseins und des verantwortungsvollen Umgangs mit Waren, Geräten, Maschinen, Hilfsmitteln und anderen Wirtschaftsgütern Innovation - Erkennt Chancen und verwandelt Ideen zu neuen Dienstleistungen, Problemlösungen oder Ertragsmöglichkeiten - Erkennt Risiken frühzeitig und schätzt sie realistisch ein - Erarbeitet neues Wissen und sorgt für die Einbindung und Anwendung dieses Wissens im Tagesgeschäft Kreativität - Fördert die Kreativität der Mitarbeiter im Hinblick auf die Ziele - Erkennt (antizipiert) frühzeitig Probleme und entwickelt neue Ideen - Beherrscht das Entwickeln neuer Lösungen aus einer Vielzahl unterschiedlicher Quellen oder Disziplinen. Weitere Empfehlungen Übersicht über die 35 wichtigsten Managementkompetenzen (pdf download) Kostenloser Test der Transformationalen Führungskompetenzen (Verhaltensgrundsät- ze, die in überdurchschnittlich erfolgreichen Unternehmen praktiziert werden) http://www.fuehrungskompetenzen.com Die Fähigkeit, Ziele in Ergebnisse umzusetzen kann man mit dem folgenden Online- Test „messen“: http://www.umsetzungskompetenzen.com Bei allen Tests ist es wichtig, nicht nur das Selbstbild, sondern auch das Fremdbild zu untersuchen. Siehe dazu: http://www.360-grad-feedback.net Test weiterer Kernkompetenzen unter: www.managementkompetenzen.de Viel Erfolg in der Führungskräfteentwicklung! Prof. Dr. Waldemar Pelz, Technische Hochschule Mittelhessen. Angewandte Forschung und Entwicklung sowie Technologietransfer am Institut für Management-Innovation): http://www.inmi.de/ (Link) (c) Prof. Dr. Waldemar Pelz www.management-innovation.com
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