Konzept eines dynamisch gesteuerten Risikomantels

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10 . 2015
Portfoliomanagement
Inhalt
1, 7
Konzept eines dynamisch
gesteuerten Risikomantels
3
Standpunkt, Kurz & Bündig
12
Risikomanagement im Bundes­
schuldenwesen
15
FIRM NEWS
21
Das Projekt AnaCredit –
Die Schaffung eines zentralen
europäischen Kreditregisters
25
Buchbesprechung
26
Personalien
26
Impressum
27
Produkte & Unternehmen
Konzept eines
dynamisch gesteuerten
Risikomantels
Der vorliegende Beitrag beschreibt eine dynamische, integrierbare Siche­
rungsstrategie. Ausgehend von zuvor regulatorisch bewerteten Anlage­
instrumenten werden zugewiesene Risikokapitalpuffer über selektierte
­Risikofaktoren abgesichert. Durch Einzelfallabsicherung bleiben die übri­
gen Risikofaktoren aktiv und vereinnahmen weiterhin Risikoprämien. In
diesem Zusammenhang dient eine eingebettete Fixed-Income Attribution
der verursachungsgerechten Fortschreibung des begrenzten Risikokapitals
und schafft hierdurch die Grundlage für die wertorientierte Sicherungsstra­
tegie. Das wesentliche Ziel dieses Konzepts besteht in der Konstruktion
als umgebender Mantel, wodurch das Konzept flexibel an die zugrunde­
liegende Portfoliostrategie angepasst werden kann.
Rahmenbedingungen
Bewusste Risikoübernahme
Die seit der Finanzmarktkrise teils unterschwellig, teils offensichtlich wachsende
Unsicherheit an den Märkten wird weiterhin zu einem nicht unerheblichen Teil
durch das geldpolitische Eingreifen diverser Zentralbanken gesteuert. Dadurch entsteht ein heterogenes geldpolitisches NachFortsetzung auf Seite 7
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Fortsetzung von Seite 1
richtengefüge, das fundamentalanalytische
Bewertungsansätze verzerren kann. Zudem wachsen die Sorgen über die Stabilität
und Nachhaltigkeit der geleisteten Zentralbankmaßnahmen. Auf der einen Seite erschweren geringe Refinanzierungskosten
für Emittenten (t Abb. 01) die historisch
beobachteten neuen Volatilitätscluster und
die anhaltende Regulierungswelle die Suche der Investoren nach geeigneten Risikoprämien. Auf der anderen Seite kann die
bewusste Übernahme von Risiken zu einem attraktiven Preis in Kombination mit
einer konsequenten Risikosteuerung Opportunitäten schaffen. Die dadurch entstehende Suche nach höher verzinsten Fi­
nanz­instrumenten, in einem sich verschärfenden Wettbewerb, lässt das Ertrags- und
Risikomanagement immer enger zusammenwachsen. Eine differenzierte Betrachtung der Downside-Risiken ist für eine
effiziente dynamische Wertsicherung unerlässlich. Hier setzt die vorliegende Strategie an und baut die Investmentabsicherung prozessual neu auf.
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Mittel- und Langzeitzinsen – arithmetisches Mittel
(GILT/BUND/OAT/BTP/UST)
t Abb. 01
5,00%
4,50%
4,00%
3,50%
3,00%
2,50%
2,00%
1,50%
1,00%
0,50%
0,00%
10-Jahreszinssatz
15-Jahresdurchschnitt
30-Jahreszinssatz
15-Jahresdurchschnitt
Ziel der Dynamic-Volatility-InsuranceStrategie
Das Ziel der Dynamic-Volatility-InsuranceStrategie (DVI-Strategie) besteht darin, die
bestimmenden Risikofaktoren eines Portfolios zu überwachen und im Rahmen einer dynamischen, von regulatorischen
Rahmenbedingungen geprägten Absicherungsstrategie zu steuern. Hierbei wird die
Strategie als umgebender Mantel um ein
bestehendes, zuvor regulatorisch bewertetes Portfolio gelegt, wodurch eine hohe
Kompatibilität zu unterschiedlichen Investmentansätzen sichergestellt werden
kann. Dadurch bleibt der Allokationsbeitrag in normalen Marktphasen unangetastet, während in Phasen zunehmender Volatilität eine aktive, dynamische Risikofaktorzerlegung das Verlustrisiko begrenzt.
Im Gegensatz zu klassischen ConstantProportion-Portfolio-Insurance-Strategien
(CPPI-Strategien) wird ein direkter Zusammenhang zwischen regulatorisch vorzuhaltendem Risikokapital und dem Absicherungsniveau hergestellt. Die DynamicVolatility-Insurance-Strategie bietet über
den aktiven Absicherungsmantel Raum für
quantitative Einzelrisikofaktorabsicherung, aber auch für die Partizipation an
positiver Marktentwicklung durch eine
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schrittweise Rückführung der Absicherungsquote. Zusammenfassend stellt diese
Strategie eine Ertrags-Risiko-Optimierung
unter Berücksichtigung eines verpflichtenden, dynamischen Absicherungsniveaus
dar. Das Leitprinzip der granularen Absicherungsmechanik ist die langfristige Renditestetigkeit.
Verlinkung in das Investment Management
Im Allgemeinen unterscheidet man zwischen relativen und absoluten Investmen-
tansätzen. Bei einem relativen Ansatz erfolgt eine Gewichtsdifferenzierung der
Einzeltitel zu einer Vergleichsbenchmark,
wobei dies in einem „Contribution to Tracking Error“-Risikoprofil mündet. Bei dem
Absolute-Return-Ansatz zielt die Titelselektion ausschließlich darauf ab, die Ausfallwahrscheinlichkeit eines zuvor festgelegten Renditeziels zu minimieren. Die
eigentliche Assetallokation aus dem zuvor
regulatorisch bewerteten Anlageuniversum folgt dem individuell präferierten Investmentansatz und ist von der DVI-Strategie losgelöst (Mantel-Prinzip). Dieses
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Ausgabe 10/2015
Prinzip ermöglicht die Ausnutzung von
Skaleneffekten über verschiedene Investmentansätze hinweg.
Die Berücksichtigung regulatorischer
Beschränkungen bei der vorgeschalteten
Investitions- und der Selektionsbewertung
der Absicherungsinstrumente fördert die
Investierbarkeit unterschiedlicher Kundengruppen.
Anhaltende Regulierungswellen führen
zu einem erhöhten Kapitalbedarf und zu
komplexeren Vorschriften. Dadurch erzwingen sie einen effizienten Einsatz des
limitierten Risikokapitals, um nachhaltige
Erfolge in der Vermögensanlage zu erzielen.
Modellaufbau
Anrechenbares
Instrumentenuniversum
Die verschiedenen regulatorischen Rahmenwerke führen in der Investierbarkeit
zu abweichend begünstigten Anlageuniversen. Entsprechend der Anrechenbarkeit
der getroffenen Investitionsentscheidungen werden dadurch die Kapitalbindung
und die Marktpartizipation unterschiedlicher Kundengruppen beeinflusst.
Im Bankenumfeld werden die aufsichtsrechtlichen Vorgaben zum schrittweisen
Anstieg von Höhe und Qualität der Eigenmittelausstattung von Finanzinstituten
seit der Einführung von Basel III einheitlich unter anderem in der EU-Verordnung
Nr. 575/2013 geregelt (CRR). Diese Verordnung unterscheidet zwischen Fremdwährungs-, Rohwaren-, Aktien- und Zinsrisiken, wobei die beiden letztgenannten
Positionen in ein allgemeines und ein spezifisches Risiko aufgeteilt werden. Es besteht die Möglichkeit, diese Risiken adäquat nach der realen Risikosituation in
der Risikokapitalermittlung zu berücksichtigen und somit die Belastung der Eigenmittel zu reduzieren (vgl. Artikel 335
ff. CRR).
Im Versicherungsumfeld hingegen werden im Solvency-II-Modell die quantita­
tiven Anforderungen für marktnahe Bewertungen anhand der Kennzahl Solvency
Capital Requirement beschrieben. Nach
einem längeren Gesetzgebungsprozess
und einiger Verschiebungen soll das Regelwerk zum 1. Januar 2016 in Kraft treten.
Eine der größten Thematiken der neuen
Regelform gegenüber den vorherigen
­Regulierungen und den einhergehenden
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CPPI-Konzepten ist, dass das gebundene
Risikokapital für Aktien – ebenso wie
die Anrechenbarkeit von eingegangenen
Hedgepositionen – sowie die Faktorisierung von Spreadrisiken abhängig ist von
der individuellen Portfoliostruktur.
Unabhängig vom zugrundeliegenden
Regelwerk ist es jedoch das Ziel der DVIStrategie, das Investmentuniversum für
das Investmentmanagement möglichst
offen zu gestalten.
Modellsystematik
Für eine kritische Identifizierung der Gewinn- und Verlusttreiber wird eine Attributionsanalyse benutzt, welche die tägliche Portfolioveränderung über festgelegte
Risikosensitivitäten zuordnet. Wichtig für
die Aggregation der Ertragszerlegung ist
eine Gliederung, die über steuerbare Risikofaktoren möglichst effizient dirigierbar
ist. So untergliedert sich beispielsweise
der Aufbau der Ertragsquellen in einem
Fixed-Income-Portfolio in eine Basiszinskurve und die jeweiligen Sektorratingspreads. Aus Effizienzgründen kann die
Ratingkurve der Bundesanleihen als Basiskurve herangezogen werden, um die
Hedgesteuerung über verschiedene Future-Laufzeiten nutzen zu können. Vorhandene idiosynkratische Instrumentenrisiken können in die jeweiligen Ratingspreads eingebunden werden, um eine
Kreditabsicherung über Single-Name
­Credit Default Swaps (CDS) zu ermög­
lichen. Alternativ kann auf liquide CDSIndizes, zum Beispiel von Itraxx, zurückgegriffen werden. Äquivalent zu der
Fixed-Income-Analyse erfolgt die Gewinnund Verlustaufteilung im Aktienmarkt
über systematische und unsystematische
Attributionszuteilungen. Ebenso legt im
­Equity-Segment die Marktliquidität in Absicherungssituationen die Steuerung über
akkurate Single-Names oder Indexfutures
fest.
Zu jedem Portfolio stellt sich zudem die
Frage nach der Fremdwährungsentwicklung. Trägt die Entwicklung der Wechselkurse zum Mehrgewinn des Portfolios bei,
oder macht eine Verlustreihe eine Gewinnund Verlustaussetzung über ein temporär
eingesetztes Devisentermingeschäft nötig?
Die Essenz der differenzierten Gewinnund Verlustbetrachtung ist die regulatorisch relevante Zuordnung der fortlaufenden Verluste und Erträge und deren zielgerichtete Absicherung.
Aufbau des Marktpreisrisikomodells
Die Quantifizierung des Risikos in der
DVI-Strategie folgt einem Value-at-RiskKonzept (VaR-Konzept) unter Berücksichtigung höherer Momente einer Grundverteilung. Dadurch wird eine dynamische
Verteilungsmassenbewegung erzeugt, die
variabel und in sich konsistent ist. Eine
Abschätzung und Aggregation zusätzlicher Randverteilungen kann dadurch umgangen werden. Ein wesentliches Kriterium bei der Wahl der Verteilungsannahme
ist die Flexibilität, das heißt die Fähigkeit
der Verteilungsmasse, sich an schnell ändernde Kapitalmarktstrukturen anzupassen. Dies ist besonders bei hoch liquiden
Anlageinstrumenten mit kurzen Steuerungsintervallen von Bedeutung. Für Instrumente, die vor allem bei Krisenmomenten an Markttiefe verlieren, ist eher
ein stabilerer Verteilungsaufbau über einen längeren Prognosezeitraum angestrebt.
Die Ermittlung eines optimalen Risikohorizonts, das heißt des optimalen Aufsatzpunktes einer gemischt liquiden Portfoliozusammensetzung zur Steuerung der
Portfolioabsicherung, wird über die Verbindung einer kurz- und langfristigen VaRRechnung mittels eines geeigneten stochastischen Prozesses festgesetzt.
Häufige Umschichtungen, die infolge
von Unschärfen in der Risikoberechnung
entstehen und in der Konsequenz hohe
Transaktionskosten verursachen können,
sollten über die Wahl der Risikostützstellen auf ein Minimum reduziert werden.
Limitsteuerung der Risikofaktoren
Anhand des stetigen Screenings der kumulierten Portfolioverlusttreiber im Zeitablauf ist es möglich, eine separate Limitsteuerung der Risikostützstellen aufzusetzen.
Der Prozess der Limitsteuerung unterteilt
sich in unterschiedliche Absicherungsphasen. In Abhängigkeit von der erwarteten
Marktlage wird das Portfolio nicht in Gänze, sondern sukzessive in Teilkomponenten abgesichert. Portfoliosegmente, die
keiner erwarteten Risikoveränderung ausgesetzt sind, bleiben weiterhin aktiv. Dazu
werden exante prozentuale Risiko-Breakpoints für differenzierte Absicherungsstärken festgelegt. Moderat steigende Risiken
bis hin zu sprunghaften Crash-Szenarien
können somit in relativen Verhältniskorridoren (Limitbarriere/Risikogröße) abgefe-
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Steuerungsintervalle
Spreadertragentwicklung ungesteuertes Portfolio
t Abb. 02
Spreadertragentwicklung gesteuertes Portfolio
120%
I
III
II
100%
80%
60%
40%
20%
0%
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Absicherungsgrad Basiszins
01.01.11
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Absicherungsgrad Spreadzins
70
lios zeigt in dem Betrachtungshorizont,
dert werden.
Bei rückläufigem Risiko kön02) über alle Investments des entsprechen60
wie nach Eingreifen der schrittweisen Abnen die jeweiligen Risikofaktoren wiederden Risikofaktors werden zuerst umge50
sicherung die Spreadentwicklung der geum schrittweise zur Vollinvestition freigeschichtet.
haltenen Anleihen „stillgelegt“ werden.
geben40werden.
Erkennbar ist, wie durch das sukzessive
Für30eine Implementierung ist es erforBeispielrechnung AnleihenÜberschreiten der Absicherungsschwellen
derlich,
Portfolio
20 das Risiko auf liquide Marktstützin (I) (t Abb. 02) die Spreadpartizipation
stellen
auszurichten,
um
dementspre10
chend eine möglichst effektiv greifende
an der Marktentwicklung zurückgeführt
Im nachfolgenden Praxisbeispiel wird ein
0
Absicherungssystematik
aufzubauen.
Je(1) (t01.01.13
Portfolio01.01.10
vorgestellt,
aus UnternehAbb. 03),
bis eine
vollständige
01.01.07
01.07.07
01.01.08
01.07.08
01.01.09
01.07.09
01.07.10 das
01.01.11
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01.01.12wird
01.07.12
01.07.13
01.01.14
doch -10
fallen immer wieder nicht absichermensanleihen der Ratingkategorie BBB bis
Absicherung erreicht ist.
-20
bare Residualrisiken
an, die ebenfalls überBB mit einer Durationsspanne von drei bis
In (II) (t Abb. 02) ist zu erkennen, dass
Portfolio
aufgel. Kuponerträge
wacht, präzisiert und somit gemanagt Gesteuertes
sieben
Jahren besteht.
Dies bildet einungesteuertes
Cross- Portfolio
bei ansteigender heteroskedastischer Volawerden müssen. Um die Risikobelastung
over-Portfolio ab, das den Übergang von
tilität die Performancepartizipation ausgedes Portfolios granular ansteuern zu könInvestmentgrade- zu High-Yield-Anleihen
bremst wird, indem erste Sicherungsmenen und damit die positive Performanceumschließt. Im gesteuerten Portfolio werchanismen im Portfolio umgesetzt werentwicklung optimal offen zu halten, werden die Ertrags- und Verlustverteilungen
den. Demzufolge wird in (2) (t Abb. 03)
den zur Portfoliowerterhaltung und -absiauf die Risikofaktoren Basiszins, Spreaddem Abwärtstrend zwar gefolgt, allerdings
cherung zwei Risikogrößen herangezogen:
zins und den ordentlichen Ertrag aufgeteilt.
in einer abgeschwächten Form. (III)
1. Wertsicherung bei absicherbaren RisiDirekt steuerbar und einzeln ausgewiesen
(t Abb. 02) zeigt auf, dass das Öffnen der
kostützstellen
werden die marktpreisrisikosensitiven BaRisikofaktoren bei rückläufiger SensitiviGrößte
Component VaR-Werte (t Gleisis- und Spreadzinsen. Deren separates
tätsauslastung schnell umgesetzt wird und
Verhältnis von Risikohöhe zu Limitbarriere
dadurch der zugrundeliegende Investmenchung 01) über alle Investments des
wird konsequent mitgeführt und schaltet
tansatz an der positiven Marktentwicklung
entsprechenden Risikofaktors werden
vordefinierte Hedgeereignisse aktiv bei Erpartizipieren kann. Analog erfolgt die Steuzuerst abgesichert.
reichen bestimmter Limitbreakpoints.
erung der Basiszinsrisiken.
2. Wertsicherung bei nicht absicherbaren
Die separate Bewertungsfortschreibung
Wie in t Abb. 04 zu erkennen ist, erRisikostützstellen
der Rating Spreads innerhalb des PortfoKleinste RAROC-Werte (t Gleichung
gibt sich im Beispielportfolio bei einer
Steuerung des Basiszinses zur vorgegebenen Limitauslastung nur wenig Effekt auf
t Gleichung 01
die ungesteuerte Performanceentwicklung
des Portfolios. Das liegt im Wesentlichen
−
=
ℎ ∙
−
an der Marktpreisrisikoverteilung innerhalb des Portfolios, die sich hauptsächlich
t Gleichung 02
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Basiszinsentwicklung gesteuertes Portfolio
Spreadzinsentwicklung
t Abb. 03
Basiszinsentwicklung ungesteuertes Portfolio
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Basiszinsentwicklung
gesteuertes
Portfolio
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Basiszinsentwicklung
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Spreadertragentwicklung gesteuertes Portfolio
-15
-20
t Abb. 04
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Basiszinsentwicklung
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I
III
II
-35
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Spreadertragentwicklung ungesteuertes Portfolio
Spreadertragentwicklung gesteuertes Portfolio
80%
20,00
60%
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15,00
I
III
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100%
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0,00
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Basiszins
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Basiszinsentwicklung gesteuertes Portfolio
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Spreadzins
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Gesteuertes Portfolio
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aufgel. Kuponerträge
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in den Ratingzinsaufschlägen der Anleihen wiederfindet und an der ex ante veranschlagten Limithöhe. Somit weichen die
Wertentwicklungen zwischen gesteuertem
und ungesteuertem Portfolio nur geringfügig voneinander ab. In der Gesamtentwicklung in t Abb. 05 summieren sich
die gesteuerten Einzelzinseffekte mit einem ordentlichen Ertrag in einem kumulierten Mehrgewinn auf. Allerdings ist zu
beachten, dass die Portfolioallokation Teil
des Investmentprozesses ist und entsprechend variiert. Die DVI-Strategie filtert
einzelne Risikoquellen heraus und sichert
diese ab, wie die Simulation zeigt. Ebenso
deutlich zu erkennen ist die sequentielle
Risikorückführung innerhalb der Limitüberwachungspunkte und die damit eröffnete Allokationschance.
q
Fazit
Zusammenfassend bietet das vorange­
stellte Konzept eines dynamisch gesteuer­
ten Risikomantels einen differenzierten
Blick auf Risiko und Performance, die in
ihrem gegenseitigen Wechsel Steuerungs­
mechanismen auslösen. Auf diese Art und
Weise wird die Verbindung von Werter­
mittlung und einhergehender Risikoauf­
fassung gestrafft. In der Absicherungspha­
se gilt es jedoch zu beachten, dass hohe
Bid-Ask-Spreads der Investments die be­
reits erwirtschaftete Performance belasten
können. Demnach muss sich die Invest­
mentphilosophie die Absicherungsstrate­
gie „leisten“ können. Der nächste Schritt
bei dem ­Konzept ist eine zusätzliche
Risikoquanti­fizierung für den innenliegen­
den Investmentprozess, welcher jedoch
wieder neue ­Herausforderungen in der
Form von konsistenter Risikoübertragung
auch über unterschiedliche Modelle hin­
weg darstellt. Mit Blick auf die anhalten­
den regulatorischen Erwartungen ist eher
davon auszugehen, dass eine attraktive
Verbindung von Regulatorik und Invest­
mentansätzen besonders im Bereich des
Risikomanagements weitere Chancen er­
öffnet.
Quellenverzeichnis und
weiterführende Literatur:
Deutsche Bundesbank (2013): Verordnung (EU) Nr.
575/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates vom
26. Juni 2013.
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (2014):
SCR.5. Technische Spezifikationen für die Vorbereitungsphase (Teil I), EIOPA.
Autoren:
Christian Eilert, Investmentcontrolling, Me­
riten Investment Management.
Florian Zechser, Investmentcontrolling,
Meriten Investment Management.
Die hier dargestellten Inhalte spiegeln die
Sichtweise der Verfasser wider und sind
nicht notwendigerweise deckungsgleich mit
der Position der Meriten Investment Ma­
nagement GmbH.
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