Ergänzung zum Beitrag „Kinder begleiten, stärken und schützen“ von Jörg Maywald in kindergarten heute, Ausgabe 8/2015, Seite 16-20: Der Weg zu einem sexualpädagogischen Konzept Ein sexualpädagogisches Konzept ist Bestandteil des Gesamtkonzepts der Kindertageseinrichtung. Es sollte im Team erarbeitet und regelmäßig überprüft werden und muss mit dem Träger der Einrichtung abgestimmt sein. Das Konzept dient als Orientierung nach innen und außen. Es steht allen Eltern zur Verfügung und wird in der Öffentlichkeit (Flyer, Broschüre, Homepage) kommuniziert. Die Erarbeitung und Weiterentwicklung eines sexualpädagogischen Konzepts sollte von der Leitung initiiert und gesteuert werden. Es ist sinnvoll, frühzeitig das gesamte Team und auch die Elternvertreterinnen und Elternvertreter einzubeziehen. Bei Bedarf können Fachkräfte von außen (Kita-Beratung, Fachberatungsstellen etc.) hinzugezogen werden. Die Konzeptentwicklung sollte als Prozess angelegt sein und kann Qualifizierungsmaßnahmen einschließen. Die Entwicklung sollte möglichst ohne Druck von außen geschehen, das heißt, dass nicht abgewartet wird, bis dafür eine konkrete Veranlassung wie ein sexueller Übergriff vorliegt. Die unten stehende Tabelle gibt einen Überblick über die einzelnen Schritte hin zu einem sexualpädagogischen Konzept. Erarbeitung eines sexualpädagogischen Konzeptes Schritt für Schritt Schritte Was dazu gehört 1. Schritt: Entscheidung über die Entwicklung eines sexualpädagogischen Konzepts Beschluss des Gesamtteams; Abstimmung mit dem Träger; Einbeziehung der Elternvertretenden 2. Schritt: Analyse der Ausgangssituation Erfassung vorhandener sexualpädagogischer Ansätze und Regeln; Beschreibung des Entwicklungsbedarfs; Abgleich mit den Vorgaben des Bildungsrahmenplans 3. Schritt: Ziele festlegen und Aufgaben verteilen Definition von sexualpädagogischen Zielen im Rahmen eines an den Rechten der Kinder orientierten Gesamtkonzepts; Aufgabenverteilung im Team 4. Schritt: Umsetzung der Maßnahmen Konzept-Workshop und/oder Team-Fortbildung; Teilnahme an Fortbildungen; evtl. Bestimmung von Verantwortlichen in der Kita 5. Schritt: Information der Eltern und Öffentlichkeitsarbeit Durchführung eines Gesamtelternabends; Kommunikation des sexualpädagogischen Konzepts in der Öffentlichkeit 6. Schritt: Evaluation Regelmäßige Auswertung und Weiterentwicklung des sexualpädagogischen Konzepts Der Text ist ein leicht bearbeiteter Auszug aus: Maywald, Jörg (2013): Sexualpädagogik in der Kita. Kinder schützen, stärken, begleiten. Freiburg: Herder. 94-97.
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