Übergänge Ruhestand Berlin [Kompatibilitätsmodus]

INDIVIDUELLE ÜBERGÄNGE
IN DEN RUHESTAND
Fachtagung „Mittendrin auch im Alter“
Berlin, September 2015
14.10.2015
IMMER MEHR ÄLTERE
300
250
200
150
55-65
100
50
0
2010
2020
Entwicklungen in den Werkstätten der HWK
14.10.2015
WAS WIR UNS GEFRAGT HABEN
Die Menschen mit
Behinderung in
unseren
Einrichtungen
werden immer älter.
Wie geht es den
Wie geht es
den
Mitarbeitern?
älter werdenden
Dadurch verändern
sie sich.
Deshalb müssen wir
auch vieles
verändern
damit es wieder
passt.
Menschen mit
Behinderung?
Was
bedeutet das
für die
HWK?
Das Projekt
„ Individuelle Ruhestandsgestaltung“
14.10.2015
Welche seniorenspezifischen Themen sind für Sie
aktuell besonders wichtig?
Körperlicher und geistiger Abbau
erhöhter
Unterstützungsbedarf
)
Bedarfe, für die es
derzeit keine
Angebote gibt
Pflege
Ruhestand
Teilhabe
Stürze
Tagesstrukturen
Demenz
Arbeitsleistung
Geldnot der Senioren
Welche altersbedingten Veränderungen
nehmen Sie bei den Personen in Ihrem Bereich wahr?
Wie gehen Sie damit um?
Auf welcher Grundlage ermitteln Sie Anpassungs- oder
Veränderungsbedarfe?
instrumentell
informell
strukturell
• Hilfeplanung
• individuelle Begleitungsdoku
• PEP
• Feststellverfahren
• Ist-Stand-Analyse
• Wünsche der MmB
• Rückmeldungen von
Bezugspersonen
• Alltagsbeobachtungen
• Fallbesprechungen
• Teambesprechungen
• Beratung
Vorbereitung auf den Ruhestand
Alle befragten Leitungskräfte
, wann BewohnerInnen
oder Beschäftigte in Rente gehen.
(Planungsgespräche, Hilfeplanung)
Dies wird
mit den
Menschen mit Behinderung,
innerhalb der Teams, des
Bereichs,
mit weiteren zuständigen
Bereichen und Personen
und
(Übergangsmodelle,
altersbegleitende Angebote)
Wir haben ältere Menschen mit Behinderung gefragt
ÄLTERWERDEN, WAS BEDEUTET DAS?
IHRE ANTWORTEN:
Man ist nicht mehr so fit
Man hat viel Lebenserfahrung
Man ist nicht mehr so schnell
Man hat schon einiges geschafft
Irgendwo ist eine Grenze
Man fragt sich, wie geht’s weiter?
14.10.2015
Wir haben ältere Menschen mit Behinderung gefragt
WAS WÜNSCHEN SIE SICH WEGEN
DES ÄLTERWERDENS?
IHRE ANTWORTEN:
Respekt und Anerkennung für das,
was sie geleistet haben.
Dass Älterwerden und Arbeit
zusammenpassen.
Unterstützung, wenn es inzwischen
nicht mehr so geht wie früher.
Sicherheit damit sie wissen, wie es
weitergehen kann.
14.10.2015
Wir haben Mitarbeiter gefragt
WENN DIE MENSCHEN MIT
BEHINDERUNG ÄLTER WERDEN, WAS
BEDEUTET DAS?
IHRE ANTWORTEN:
Ältere Beschäftigte wissen oft
gut Bescheid.
Ältere Beschäftigte sind oft nicht mehr so
belastbar.
Ältere Beschäftigte unterstützen oft durch
Erfahrung, Hilfsbereitschaft und Geduld.
Ältere Beschäftigte haben öfter Probleme
mit Hektik, Arbeitstempo, Gedächtnis
oder Gesundheit.
14.10.2015
Wir haben Mitarbeiter gefragt
WAS WÜNSCHEN SIE SICH FÜR IHRE
ARBEIT MIT ÄLTEREN MENSCHEN MIT
BEHINDERUNG ?
IHRE ANTWORTEN:
Beratung wenn sich neue Fragen stellen.
Fortbildung und Schulung damit sie ihre Arbeit
gut machen können.
Unterstützung wenn sich neue Anforderungen
ergeben.
Sicherheit wenn Entscheidungen getroffen
werden müssen.
Information und Austausch damit die richtigen
Entscheidungen getroffen werden können.
14.10.2015
Was verändert sich im Ruhestand?
Ist das Ruhestand?
langweilig?
einsam?
hilflos?
In der Werkstatt hat man Arbeiten und Aufgaben.
Im Ruhestand muss man sich selbst eine
Beschäftigung suchen.
In der Werkstatt sind immer Menschen um einen
herum.
Im Ruhestand muss man sich darum kümmern,
dass man Kontakte hat.
Ist das Ruhestand?
Sich beschäftigen und
seine Zeit frei gestalten?
Zusammen sein und
dabei sein, mittendrin?
Sicher sein können und
selbst bestimmt?
In der Werkstatt ist immer jemand da, der einem
hilft.
Im Ruhestand muss man sich seine Unterstützung
organisieren.
In der Werkstatt hat man einen festen Tagesablauf.
Im Ruhestand kann man seine Zeit frei gestalten.
14.10.2015
Was behindert einen selbst bestimmten, guten Ruhestand?
Was unterstützt?
Wenn man nichts macht.
Wenn man genau hinschaut und macht, was nötig ist.
Wenn man will, dass alles
immer so bleibt wie es war.
Wenn man Veränderungen gestaltet.
Wenn sich keiner darum
kümmert.
Wenn die Vorbereitung auf den Ruhestand selbstverständlich dazu
gehört und Übergänge in den Ruhestand fester Bestandteil der
Begleitung sind.
Wenn man nicht
miteinander spricht.
Wenn man sich das nicht
vorstellen kann.
Wenn regelmäßige Gespräche zum Älterwerden und zum
Ruhestand vereinbart sind.
Wenn Angebote für Beratung, Information und Ausprobieren
können zur Verfügung stehen.
Wenn man sich nicht darauf
einstellen kann.
Wenn man Schritt für Schritt in Veränderungen hineinwachsen
kann.
Wenn man keine Wahl hat.
Wenn jeder für sich entscheiden kann.
Wenn man meint, man wüsste
schon alles.
Wenn man alles alleine machen
will.
Wenn man
lernen.
Wenn man sich mit
tut.
viele Möglichkeiten nutzt , dazu zu
anderen zusammen
Wie wir es in den HWK machen
DER WEGWEISER
Wir haben einen Wegweiser und Arbeitshilfen für die
Begleitung der älteren Menschen mit Behinderung
entwickelt.
Damit können die Menschen mit und ohne
Behinderung von ersten altersbedingten
Veränderungen bis zum Ausscheiden aus der
Werkstatt den richtigen Weg finden.
14.10.2015
Wie wir es in den HWK machen
DER STEUERKREIS SENIORENARBEIT
Die Geschäftsleitung und Führungskräfte aus allen
Bereichen der HWK bilden zusammen mit der
Fachberatung für Senioren den Steuerkreis. Hier
werden alle Fragen zum Älterwerden gesammelt und
geklärt, was gemacht werden muss.
14.10.2015
Wie wir es machen
DIE KURSE
Wir bieten speziell für die älteren Menschen mit
Behinderung Kurse an.
Für die Mitarbeiter organisieren wir Fortbildungen und
Schulungen zu allen Themen des Älterwerdens.
14.10.2015
Älterwerden, was bedeutet das?
Kursdauer:
6 halbe Tage nach
Absprache
Anzahl:
5 – 8 Teilnehmer
Kursleitung:
Inhalte
• Auseinandersetzung mit dem eigenen
Älterwerden
• Arbeit und Beschäftigung als älterer Mensch
• Gesundheit im Alter
•Ideen und Pläne für die Zukunft
Zugangsvoraussetzung
Monika
Lennermann - Knobloch
• Beschäftigte ab 55 Jahren,
• Mindestmaß an Reflektionsfähigkeit
001
Monika Lennermann-Knobloch HWK
Wie wir es machen
DIE GESPRÄCHE
Wenn das Älterwerden Fragen aufwirft, können ältere
Beschäftigte ein Informations- und
Beratungsgespräch nutzen. Dafür gibt es
verschiedene Arbeitshilfen damit alles gut verstanden
werden kann.
Wenn durch das Älterwerden neue Lösungen
gebraucht werden, setzen wir uns mit allen
Menschen, die für die Senioren wichtig sind, an einen
Tisch und planen, wie es weitergehen kann.
Wir nennen das Planungsgespräche.
14.10.2015
Das Feststellverfahren für altersbegleitende Angebote
Das
Feststellverfahren
als Instrument:
Auf Seite 2 werden
die Einschätzungen
der Beteiligten
dokumentiert.
14.10.2015
BEISPIELE
aktuelle Arbeitszeit
100%
60%
50%
Wie wird die aktuelle Situation des älteren Beschäftigten
durch die Gesprächsbeteiligten eingeschätzt?
Welche Alltagsbeobachtungen sind für eine Feststellung
relevant? (Beachtung der Ist-Stand-Analyse, Aktivitätskurve
etc.)
Frau H. kommt am morgen später, was ihr gut tut. Sie kann dann
ca. 3 Stunden aktiv arbeiten. Ihre Arbeitsergebnisse sind gut.
Laut Aktivitätskurve ermüdet sie dann zunehmend und klagt
dann auch vermehrt über körperliche Beschwerden.
Wie schätzt der/ die ältere Beschäftigte die Situation ein?
Welche Wünsche, Bedürfnisse oder Probleme vermittelt
er/sie?
Welche Angebote würde der/die ältere Beschäftigte gerne
wahrnehmen?
Vor allem am Nachmittag ist Frau. H. sehr müde. Sie würde
gerne ein Angebot an der frischen Luft nutzen.
Wie wir es machen
MAßNAHMEN UND ANGEBOTE
Damit Arbeit und Älterwerden gut zusammenpassen,
schauen wir genau, was gebraucht wird. Das nennen
wir Feststellverfahren.
Daraus ergeben sich dann unsere ABA=
AltersBegleitenden Angebote.
14.10.2015
Das Feststellverfahren für altersbegleitende Angebote
Die Aktivitätskurve
kann Hinweise
geben auf
leistungsstarke
Phasen im Verlauf
des Tages oder
darauf, wo
Müdigkeit und
Erschöpfung sich
bemerkbar
machen. So
können
beispielsweise
Zeitfenster für
altersbegleitende
Angebote besser
ermittelt werden.
14.10.2015
BEISPIELE
Umgang mit dem Wegweiser
ÜBERSICHT PEP
Name
Datum
Bemerkung
A.B.
56 Jahre
Januar
Älterwerden
Kurse?
Entlastung?
Arbeitszeit?
Bedarfe?
C.D.
63 Jahre
Februar
Beratungsgespräch
E.F.
64 Jahre
März
Vorbereitung
Ruhestand
Kurs?
G.H.
50 Jahre
DownSyndrom
April
Ist- Stand
vergleichen!
I.J.
60 Jahre
Mai
14.10.2015
Arbeitshilfe
demenzielle
Entwicklungen
FeststellVerfahren
ABA?
DAS THEMA ÄLTERWERDEN IN DER
PERSÖNLICHEN
ENTWICKLUNGSPLANUNG
•
•
•
•
•
•
−
−
−
−
Zeigen sich altersbedingte Veränderungen?
Hat das Auswirkungen auf die Arbeit?
Wie geht der/die Beschäftigte damit um?
Welche Bedarfe zeigen sich?
Was wäre hilfreich?
Welche Ziele könnten sich daraus ergeben?
z.B. Konzentration verbessern
z.B. Ausdauer erhöhen
z.B. Fähigkeiten durch gezieltes Training erhalten
z.B. Teilhabe an Arbeit durch spezielle Angebote weiterhin
ermöglichen
− z.B. Übergänge in den Ruhestand gestalten
• Welche Maßnahmen erscheinen sinnvoll?
− z.B. Anpassung des Arbeitsplatzes um Störungen zu reduzieren
− z.B. Anpassung der Arbeitsinhalte um Leistungsfähigkeit zu
unterstützen
− z.B. Altersbegleitende Angebote um Teilhabe zu ermöglichen
− z.B. Kurzschulungen, Training oder Therapie, Kursangebote
Übergang
PEP
Beratung,
Information, Kurse
Planung
ausprobieren
• Was hat sich verändert?
• Was braucht es jetzt?
• Je besser ich Bescheid weiß, desto besser
kann ich planen und entscheiden
• Damit Wünsche sich erfüllen, muss man
wissen, wie das geht und wer es macht.
• Nach und nach weniger arbeiten, Ruhestand
üben, so kann man hineinwachsen.
Monika Lennermann-Knobloch HWK
Ein guter Übergang
Der Übergang in den Ruhestand beginnt nicht
erst kurz vor dem Ausscheiden aus der
Werkstatt.
Erste altersbedingte Veränderungen deuten den
Beginn des Übergangs an.
Das können zuerst ganz kleine Schritte sein.
Das kann über mehrere Jahre begleitet werden.
Das muss manchmal ganz schnell gehen.
Hauptsache ist:
Jeder kann sich auf seine
Weise
auf seinen Ruhestand
einstellen.
Das können ganz viele verschiedene
Maßnahmen sein.
Das können große Veränderungen sein.
Das können ganz kleine Angebote sein.
Das Feststellverfahren für altersbegleitende Angebote
ENTSCHEIDEN
nein
ja
Was wäre
sinnvoller?
Was genau?
weiter mit
Planungsgespräch
14.10.2015
Maßnahmenvorschlag
Austausch
wie würde für Sie ein guter Übergang
aussehen?
Welche Maßnahmen, Ideen oder
Angebote würden Sie für besonders
sinnvoll halten?
Austausch
Übergang in den Ruhestand
WO SEHEN SIE
BESONDERE BEDARFE ?
14.10.2015
WIE KANN DIESEN ENTSPROCHEN WERDEN?