Grußwort des Presbyteriums

Grußwort von Prädikantin Elke Bosch als Vertreterin des
Presbyteriums anlässlich der Verabschiedung von Pfr.
Pietschmann in den Ruhestand (gekürzt)
„Ich aber, HERR, hoffe auf dich und spreche: Du bist mein Gott!
Meine Zeit steht in deinen Händen.“ (Psalm 31, 15.16a)
Lieber Herr Pfarrer Pietschmann, lieber Peter!
Du gehst bzw. bist jetzt im Ruhestand. Eine ganz neue Lebensphase
hat für dich begonnen. Auf die Frage, wie es dir denn jetzt damit
gehe, hast du immer mit einer guten Portion Humor geantwortet:
„Es ist für mich das erste Mal. Ich übe noch.“
Hinter dieser Antwort steckt vielleicht auch der Gedanke: Was wird
so alles auf mich zukommen? Wie wird das sein? Plötzlich mehr Zeit
haben? Der Alltag im Pfarramt, mit all seinen so verschiedenen
Aufgaben, ist nun Vergangenheit. Vielleicht wird auch der
Terminkalender wohltuend leerer. Mehr und mehr über die eigene
Zeit verfügen können. Weniger „Du musst“ – mehr: „Du kannst 7!“
Und du blickst sicherlich auch zurück: 30 Jahre lang warst du Pfarrer
im Pfarrbezirk Müllenbach. Am Beginn dieser Zeit hier in Müllenbach,
stand der Wunsch, eine Pfarrstelle auf dem Lande zu bekommen. So
hat dich der Weg hierher geführt. Ich kann mir vorstellen, dass diese
Anfangszeiten nicht immer nur einfach waren. Du und deine Frau –
ihr musstet in dieses Leben auf dem Lande hineinwachsen. Du
hattest einen Pfarrbezirk, der sich aus vielen kleinen Orten
zusammensetzte. Ein Pfarrbezirk der weiten Wege.
Du bist mit vielen Ideen und Vorstellungen an deine Aufgaben
herangegangen. Da war vieles neu. Da gab es sicherlich auch Zeiten,
die voller Fragen waren. Und Zeiten, die dir viel von dir gefordert
haben. Und 7 manchmal kommen dann auch Zeiten der Leere. Die
sind schwer auszuhalten.
„Ich aber, HERR, hoffe auf dich und spreche: Du bist mein Gott!
Meine Zeit steht in deinen Händen.“
Ohne das Fundament des Glaubens wäre vieles nicht tragbar
gewesen.
„So lange Gott, Jesus Christus die Mitte ist 7!“ , hast du immer
gesagt, wenn andere mit anderen Ideen Gottesdienste gestaltet
haben. Das hast du auch immer unterstützt. Hast nie vermittelt die
Weisheit gepachtet zu haben.
In den Gottesdiensten, die du gehalten hast, in deinen Predigten
hast du uns an deinem Glauben teilhaben lassen.
Dies war auch in der Arbeit mit den Konfirmanden immer zu spüren.
Die Konfirmanden seine hier stellvertretend genannt für all die
Gruppen und Kreise, die du geleitet hast. Oder dort, wo du
mitgearbeitet hast.
Ich habe dich als einen Menschen kennenlernen dürfen, der auch
gut andere Ansichten, Blickwinkel oder Standpunkte hat stehen
lassen können. „Einheit in der Vielfalt.“ „Einander den Glauben
glauben.“ Dies waren, für mich, ganz wichtige Aussagen.
Viele von uns hast du seelsorglich begleitet. In Zeiten von Krankheit
und Sorge. In Zeiten der Traurigkeit und der Trauer. Du hast auch
Prädikantinnen auf ihrem Weg hin zur Ordination als Mentor
begleitet. Und auch danach hast du Zeit gehabt für ihre Belange. Ich
bin eine jener Menschen und bin dir sehr dankbar für deine
Begleitung.
„900 Jahre Kirche Müllenbach“ hieß es im Jahr 1997. Sicherlich eine
Zeit voller Herausforderungen. Und am Ende haben wir auf ein gutes
Zusammenwirken der verschiedenen Gruppen zurückblicken dürfen.
Wir danken dir für alle Zeit, die du mit uns geteilt hast. Wir wünschen
dir gesegnete und gute Zeiten jetzt in deinem Ruhestand.
Ich habe etwas gelesen 7 in einem schlauen Kirchenbuch –
ich zitiere: „Du bleibst berufen, zu predigen, zu taufen und die Feier
des Heiligen Abendmahl zu leiten, wo immer dein Dienst gefordert ist.
Du bist aber nun frei von den dienstlichen Pflichten.“
Wenn du hier in der Nähe bleibst, dann wäre es schön, wenn wir
dich sehen würden. „Unterwegs mit Gottvertrauen“ 7 Alles nur
erdenklich Gute für den Weg durch die Zeiten, die noch kommen und
die GOTT dir schenken will. Gott segne deinen Blick zurück und
deine Schritte nach vorn.
Für das Presbyterium: Elke Bosch