Lunge Luft und Leben Ausgabe 2 2015

LUNGE
LUFT & LEBEN
Schwerpunktthema:
Schutzmechanismen
der Lunge
DEUTSCHE LUNGENSTIFTUNG
Mitgliederzeitschrift
Jahrgang 20| Nr. 41 |Juli 2015 | 1,50 EURO |
impreSSum
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Prof. Dr. Joachim Schauer, Delitzsch
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Dr. Bernd Seese, Münnerstadt
Prof. Dr. Karl-Otto Steinmetz, Darmstadt
PD Dr. S. Tasci, Linz
Prof. Dr. J. Christian Virchow, Rostock
Dr. Joachim Vogt, Trier
Dr. Konrad Wetzer, Hoyerswerda
PD Dr. Gunther Wiest, Hamburg
Dr. Reinhard Zimmermann, Landshut
auf einen Blick
editorial: Qualität von informationen zur Gesundheit
Seite 4
Guter Husten - Schlechter Husten: Was macht den Unterschied?
Seite 5
Genetische Defekte der Schutzmechanismen des Atemtrakts
Seite 7
Doktorandenpreis der Deutschen Lungenstiftung
Seite 10
Deutsche Lungenstiftung verleiht Johannes-Wenner-Preis
Seite 12
Die Deutsche Lungenstiftung und ihr medienpreis
Das sind die Preisträger der 10. Ausschreibung
Seite 13
Patiententag 2015
Seite 15
Raucherprävention - neue Wege gehen
Seite 16
Hopfen und Malz: Gott erhalt`s!
Benefiz- Golfturnier der Deutschen Lungenstiftung in der Holledau
Seite 17
Ist „Dampfen“ besser als Rauchen?
Seite 18
Auf der Suche nach dem Lungenkarzinom
Seite 19
reisestipendien für junge wissenschaftler
Kongressbericht über den American Thoracic Society (ATS) Kongress
in Denver, Colorado (USA) vom 15.- 20. Mai 2015
Seite 21
ausschreibungen & termine
Seite 23
Jahrestagung der Gesellschaft für pädiatrische Pneumologie in Basel 2015
Seite 22
EDITORIAL
Qualität von informationen
zur Gesundheit
Wir leben im Zeichen der Digitalisierung mit allen sich daraus ergebenden positiven und negativen Konsequenzen. Jede gewünschte Information
ist bei richtigem Suchmodus jederzeit abrufbar.
Daraus ergibt sich für den einzelnen Suchenden
die Notwendigkeit, die Information auf ihre Absicht und Reinheit von Interessen zu werten. In
Bezug auf Informationen zur Gesundheit bedeutet das, in Zeiten der ökonomisierten und pecuniarisierten Medizin zu entscheiden, welche offene (Reklame) oder verdeckte (Schleichwerbung)
mit dieser Information verbunden ist.
Die Deutsche Lungenstiftung hat sich satzungsgemäß verpflichtet, nur Informationen zu publizieren, die frei sind von solchen Interessen, sie
lebt deswegen nur von Mitgliedsbeiträgen und
Spenden, die nicht an Produkte oder Aktionen gekoppelt sind.
Auch die Arbeit des Expertenrates unterliegt diesen Kriterien, woraus folgt, dass es sich lohnt,
Mitglied der DLS zu sein bzw. zu werden, um optimal informiert zu werden.
Im vorliegenden Heft der Mitgliederzeitschrift
finden Sie vor allem Nachrichten der Deutschen
Lungenstiftung zu grundlegenden Informationen
über die Interaktion von Lunge und Umwelt, was
praktisch die Qualität der eingeatmeten Luft betrifft. Es zeigt, welches Wunderwerk der Natur
unsere funktionierende Lunge ist und wie großartig sie arbeitet, wenn wir sie nicht durch falschen
Lebensstil und Umwelt überlasten. Selbst angeborene Defekte wie z.B. der Alpha-1-Proteinaseinhibitormangel können durch richtigen Lebensstil
und adäquate ärztliche Betreuung kompensiert
werden, so dass keine Beeinträchtigung auftritt.
Bezüglich der Luftqualität ist jedoch zu bedenken,
dass die Lunge nicht verhindern kann, dass
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Deutsche Lungenstiftung
Feinststaub über sie in das Blutgefäßsystem gelangt und dort erheblichen Schaden anrichtet.
Nach letzten Forschungsergebnissen ist dieser
Mechanismus nicht nur für Gefäßerkrankungen
wie Herzinfarkt und Schlaganfall, sondern auch
für Erkrankungen des zentralen Nervensystems
wie Alzheimer von größter Bedeutung!
Ich wünsche Ihnen viel Informationsgewinn beim
Lesen und bitte Sie gleichzeitig um Unterstützung
der Deutschen Lungenstiftung durch Ihre Mitgliedschaft und durch Werben neuer Mitglieder.
Prof. Dr. G. W. Sybrecht
Vorsitzender des Kuratoriums
Deutsche Lungenstiftung e.V.,
Isernhagen
Guter husten - Schlechter husten
was macht den unterschied?
Husten ist eine sehr banale, häufige Beschwerde,
eine der häufigsten Gründe überhaupt, einen
Arzt zu konsultieren. Fast alle Erkrankungen der
oberen und der unteren Atemwege (Entzündung
im Bereich der Nebenhöhlen, Rachen, Kehlkopf,
Bronchien), aber auch des Rippenfells, der Speiseröhre, selten auch anderer Organe können Husten verursachen. Ausnahmslos alle Erkrankungen der Lunge und der Atemwege wie Lungenentzündung, Lungenkrebs, Tuberkulose, Asthma, chronisch obstruktive Lungenerkrankung
(COPD) und die Raucherbronchitis gehen mit
Husten einher.
Wenn man wegen seines Hustens von Familienangehörigen angefaucht wird: „Du hustest so
furchtbar, geh endlich zum Arzt!“ empfindet
der/die Betroffene den Husten sicher als sehr lästig, beschämend, sozial störend. Es kommt auch
vor, dass wildfremde Personen die Betroffene
oder den Betroffenen vorwurfsvoll ermahnen,
den Arzt aufzusuchen. Darüber hinaus kann der
Husten manchmal schmerzhaft sein und auch zu
schwerwiegenden Komplikationen führen: gelegentlich kommt es beispielsweise während einer
kräftigen Hustenattacke zu Rippenbrüchen,
Atemnotsanfällen (bei Asthmapatienten) oder sogar zu einem „blackout“, einem Bewusstseinsverlust, auch „Hustenschlag“, in der Fachsprache
Hustensynkope genannt. Sie tritt meist bei übergewichtigen Patienten mit sehr starkem Husten
auf, wenn durch starke Erhöhung des Druckes im
Brustkorb die Hirndurchblutung gedrosselt wird.
Husten kann in manchen, aber keinesfalls in allen
Fällen für die Verbreitung von ansteckenden Erkrankungen wie ein viraler Erkältungsinfekt oder
die Tuberkulose verantwortlich sein. Die soziale
Ächtung des Hustens basiert auf dieser rationalen
Grundlage.
Hustenhgygiene ist deshalb sehr wichtig. Früher
hat man empfohlen, ein Taschentuch (wo so
schnell hernehmen?) oder die Hand als Schutzschild vor den Mund zu halten, wenn man hustet.
Allerdings verbreitet man dann das infektiöse
Material mit den Händen fast ebenso schnell wie
bei dem ungeschützten Husten. Heute empfiehlt
man daher, den Unterarm als Schutzschild zu benutzen.
Husten hat aber ein Janusgesicht: er kann nützlich
sein, wenn man sich beispielsweise „verschluckt“
und durch kräftigen Husten Fremdpartikel aus
dem Bronchialsystem entfernt. Aber auch bei der
ganz normalen Atmung (ein Mensch atmet täglich 10.000 bis 15.000 Liter Luft ein und wieder
aus) gelangen – mit zunehmender Luftverunreinigung immer mehr – Fremdpartikel, auch Bakterien und Viren in die Bronchien. Sie werden dort
zunächst abgefangen, dann mit der Schleimschicht an der inneren Oberfläche der Bronchien
durch die Flimmerhärchen wieder nach außen
transportiert. Wenn die Lunge allerdings großen
Schadstoffmengen ausgesetzt wird, reicht die Kapazität dieses Reinigungssystems durch die Flimmerhärchen nicht mehr aus. Dies kann der Fall
sein, wenn wir Rauch oder Staub einatmen oder
wenn wir uns verschlucken, d. h. wenn Speichel
oder Nahrungsmittel aus dem Mund anstatt in
die Speiseröhre, in die Luftröhre gelangt. Dann
tritt ein nachgeordneter Reinigungsmechanismus
in Aktion: Durch Hustenstösse wird das Fremdmaterial entfernt. Die Funktion der Lunge als
Umweltorgan – das innere Milieu des Körpers gegen schädliche Einflüsse aus der Umwelt zu
schützen – wäre ohne diesen Hustenreflex gar
nicht denkbar.
Manche müssen aber auch bei normaler Schadstoffbelastung husten: Wenn die Flimmerhärchen
der Bronchien durch Rauchen lahmgelegt, später
zerstört werden, dann bleibt nicht mehr übrig als
abzuhusten („Raucherhusten“), um die Bronchien
und die Lunge von den eingeatmeten Schadstoffen - so gut es geht - zu reinigen.
Bei manchen Erkrankungen ist der Hustenreflex,
also das Auslösen von Husten, durch das die
Bronchien überflutende Fremdmaterial gestört.
Das kann bei Schlaganfall, bei der Parkinson02/2015
5
krankheit, bei Bewusstseinsstörungen, Erkrankungen des Kehlkopfes usw. der Fall sein. Die Folge ist
eine lebensbedrohliche Lungenentzündung, Aspirationspneumonie genannt. Wir brauchen also den
„guten“ Husten unbedingt, der schützt unser Leben.
Der „schlechte“ husten
husten bei infekten der oberen und unteren
atemwege
Akute virale Infekte („Erkältung“, Grippe) sind
zahlenmäßig die mit Abstand häufigste und zudem eine harmlose Ursache des Hustens. Die erhöhte Körpertemperatur, das schlechte Allgemeinbefinden, die Halsschmerzen und der Schnupfen
klingen in der Regel in acht Tagen ab, allerdings
kann ein dann meist trockener Husten mehrere
Wochen lang persistieren. In seltenen Fällen kann
es aber zu einer Lungenentzündung kommen, die
ebenfalls von anhaltendem Husten und Fieber begleitet wird.
Auch die chronische Bronchitis gehört zu den
häufigen Verursachern von Husten, sie ist meist eine direkte Folge des Rauchens. Chronische Bronchitiker müssen morgens husten, um ihre Bronchien zu reinigen, da die Flimmerhärchen durch
Schadstoffe im Zigarettenrauch lahmgelegt werden. Somit führt sich der Raucher nicht nur direkt
mit den Zigaretten krebserregende Schadstoffe zu,
sondern schwächt durch das Rauchen seinen Abwehrmechanismus gegen alle sonstigen Schadstoffe.
Lungenkrebs - häufig, aber nicht immer Folge des
Zigarettenrauchens – kann ebenfalls die Erklärung
für einen sich langsam verschlechternden Husten
sein. Häufig tritt Husten beim Lungenkrebs erst im
Spätstadium auf. Wenn ein Raucher plötzlich
mehr, anders oder gar Blut hustet, ist eine lungenfachärztliche Untersuchung dringend fällig.
Nächtlicher Husten oder Husten unter körperlicher Belastung kann das Symptom, manchmal das
einzige Symptom eines asthmas sein. Ein solcher
Husten spricht nicht auf die üblichen Hustenmittel,
sondern nur auf eine antiasthmatische Behandlung
an.
Vor 100 Jahren wurde anhaltender Husten fast automatisch mit tuberkulose gleichgesetzt. Obwohl
die Tbc in Deutschland ihren Charakter als Volkskrankheit verloren hat, hat sie noch lange nicht auf6
Deutsche Lungenstiftung
gehört zu existieren. Weltweit breitet sich die Tuberkulose aus. Husten sollte auch in unseren Breitengraden ein Warnsymptom für Arzt und Patienten sein, an Tuberkulose zu denken. Dies ist die
Voraussetzung für eine frühzeitige Diagnose und
eine rechtzeitige konsequente medikamentöse Behandlung. Sie hilft nicht nur dem Betroffenen, sondern schützt auch die Umgebung vor Ansteckung.
wann soll der patient wegen husten
zum arzt gehen?
Da Husten häufig vorkommt und oft harmlos ist,
stellt sich für viele Patienten die Frage: soll ich wegen etwas Husten gleich zum Arzt rennen?
Ein akuter Erkältungsinfekt im Herbst und Winter
mit Husten von maximal zwei Wochen Dauer mit
der für den Patienten bekannten, üblichen Symptomatik (Halsschmerzen, Schnupfen, ggf. erhöhte
Temperatur, Frösteln, Gliederschmerzen etc.) kann
in eigener Regie auskuriert, die Symptome gegebenenfalls mit frei verkäuflichen Arzneimitteln gelindert werden. Treten ungewöhnliche Symptome
wie Atemnot, Bluthusten, sehr hohes Fieber oder
andere auf, sollte der Arzt konsultiert werden.
Lang anhaltender (chronischer) Husten, eine Änderung der Charakteristik eines lange bestehenden
Hustens, besondere Symptome (s. oben) sollten
Anlass sein, den Arzt unverzüglich aufzusuchen.
Fazit: wir brauchen den „guten“ Husten um unseren Körper gegen schädliche Einflüsse zu schützen.
Auch der „schlechte“ Husten kann manchmal
nützlich sein: Wenn er auf behandlungsbedürftige,
schwerwiegende Erkrankungen hinweist und Anlass zum Arztbesuch wird.
Dr. med. Peter Kardos,
Frankfurt am Main
Genetische Defekte der Schutzmechanismen des atemtrakts
Jeder Mensch trägt in seinem Erbgut etwa 100 bis
200 Mutationen. Die meisten dieser genetischen
Fehler sind allerdings harmlos und wirken sich
nicht auf die Gesundheit oder das äußere Erscheinungsbild aus. Mit zunehmendem Fortschritt der
molekulargenetischen Untersuchungsmethoden ist
es mittlerweile möglich, diese genetischen Defekte
besser zu klassifizieren. Die Defekte können sich
dabei auf unterschiedliche Strukturen der Zellen
und somit auf die Abwehr auswirken.
Obwohl das menschliche Genom erst 2001 vollständig sequenziert wurde, sind viele genetische
Defekte in den Schutzmechanismen der Lunge seit
einiger Zeit bekannt. Es sind zum Beispiel Defekte
der Bewegung der Zelle des Atemtrakts bekannt.
Dabei funktionieren sogenannte Zilien (kleine, zylindrische, schlanke und zytoplasmahaltige Ausstülpung der Zelloberfläche) nicht. Normalerwiese
bewegen sich diese Zilien (http://www.zilien.com/)
wie Ähren in einem Getreidefeld, durch das der
Wind weht. Dabei transportieren sie das Bronchialsekret in Richtung Mund, dort gelangt es in die
Speiseröhre und wird hinuntergeschluckt. Bei der
primären ciliären Dyskinesie, einer sehr seltenen
angeborenen Erkrankung der Atemwege, ist dieser
Vorgang gestört. Da die Selbstreinigungskräfte der
Lunge gestört sind, kommt es zu vermehrten Infekten der unteren Atemwege und Nasennebenhöhlen. Diese Infekte können zu Aussackungen an
den Bronchien, sogenannten Bronchiektasien,
führen. Da das Flimmerepithel auch noch in anderen Bereichen des Körpers, zum Beispiel den Eileitern vorkommt, kann die Zeugungsfähigkeit eingeschränkt sein. Weltweit sind 500.000 Menschen betroffen, davon leben ca. 4000 Personen in Deutschland.
Liegt neben den rezidivierenden Nasennebenhöhlen-Entzündungen und Bronchiektasien noch
eine seitenverkehrte Anlage der inneren Organe
(Situs inversus) vor, spricht man vom Kartagener
Syndrom (www.kartagener-syndrom.org).
Abbildung 1: Funktionsfähige Zilien des Lungenepithels im Rastererlektronenmikroskopischen
(Bild: Charles Daghlian, wikipedia.org)
Eine Differentialdiagnose der ciliären Dyskinesie
ist die Mukoviszidose.
Mukoviszidose (http://muko.info) oder auch zystische Fibrose wird ebenfalls autosomal-rezessiv
vererbt. Das heißt ein mutiertes und ein nicht mutiertes Gen führen noch nicht zu einer Erkrankung
der betreffenden Person. Nur wenn beide Elternteile (Träger) ein mutiertes Gen (Häufigkeit von ca.
1:25 in der deutschen Bevölkerung) tragen, kann es
zu einem Defekt in dem betreffenden Chloridkanal
(CFTR) kommen. Dieses CFTR-Protein ist an
der Zellmembran lokalisiert und wird von allen
Oberflächenzellen (Epithel) gebildet. Es sind über
1900 verschiedene Mutationen des CFTR-Gens bekannt, welche in unterschiedlicher Häufigkeit auftreten. Die Häufigste liegt an der Stelle Delta F 508
des genetischen Codes. Leider können auch zwei
verschiedene Mutationen des CFTR-Gens, also
zwei verschiedene Defekte desselben Gens, dennoch zur Erkrankung führen. Es gibt unterschiedli02/2015
7
che Hypothesen zur Entstehung der Krankheit.
Beiden gemein ist, dass die betroffenen Epithelzellen nicht in der Lage sind ausreichend Wasser in
das umliegende Gewebe zu transportieren. Die Sekrete in der Lunge, der Bauchspeicheldrüse, der
Leber(Galle), der inneren Geschlechtsorgane und
der akzessorischen Geschlechtsdrüsen sowie
des Dünndarms werden visköser (dickflüssiger
und somit weniger fließfähig). Dies führt zu
schweren Funktionsstörungen von Lunge, Bauchspeicheldrüse, Leber und Darm. Das visköse Sekret
behindert die mukoziliäre Clearance, also die
Selbstreinigungskräfte der Lungen.
Abbildung 2: Chloridkanal (CFTR) Funktionsstörungen
in der Lunge bei Mukoviszidose
(Copyright: muko.info)
Es kommt zu chronischen Infektionen sowie Entzündungen, so entstehen bleibende Lungenschäden. In Deutschland sind mehr als 8.000 Menschen
von Mukoviszidose betroffen und es werden jährlich zirka 300 Kinder mit Mukoviszidose geboren.
Ein Neugeborenen-Screening für Mukoviszidose
wird angeboten. Je früher diese diagnostiziert
wird, desto besser ist die Langzeitprognose. Die
Lebenserwartung der Patienten steigt und liegt in
Deutschland bei durchschnittlich ca. 40 Jahren.
Eine weitere autosomal-rezessive Erbkrankheit ist
der Alpha-1-Antitrypsin-Mangel (AAT-Mangel,
www.alpha-1-center.de). Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) beträgt 1/2000 bis 1/3000 Erkrankte pro untersuchte Personen in Mitteleuropa. In
Deutschland sind ungefähr 12000 Personen betroffen, wovon nur ein Drittel manifest erkrankt ist.
Der AAT-Mangel führt zu vorzeitigen chronisch8
Deutsche Lungenstiftung
degenerativen Erkrankungen von Lunge und Leber. Alpha-1-Antitrypsin wird größtenteils in den
Leberzellen, aber auch in geringeren Mengen in
Entzündungszellen (Makrophagen und Neutrophilen) gebildet und ins Blut abgegeben. Das Protein Alpha-1-Antitrypsin hemmt unter anderem
die Enzyme Elastase, Trypsin und Chymotrypsin.
Ein Mangel an Alpha-1-Antitrypsin führt zu deren
unkontrollierter Aktivität. Der Elastase zum Beispiel kommt in der Lunge eine wichtige Rolle bei
der Abwehr von Fremdkörpern (Infekterreger,
Staub-, Rauchpartikel etc.) zu. Sie wird von aktivierten Neutrophilen in großer Menge freigesetzt
und löst Gewebestrukturen (Elastin, Kollagen) in
der Umgebung des Entzündungsherdes auf, was
ein natürlicher Schutzmechanismus ist, um die sich
abkapselnden Erreger für das Immunsystem zugänglich zu machen. Die Elastase und das Trypsin
sind sehr aktive Enzyme, ihre gewebeschädigende
Wirkung muss durch das Alpha-1-Antitrypsin begrenzt bleiben. Im Gegensatz zur Mukoviszidose
und der ciliären Dyskinesie liegt der Erkrankungsgipfel hier im Alter von 30-40 Jahren. Die Patienten
erkranken an einem Emphysem (irreversible Überblähung der kleinen Atemwege). Inhalative Schadstoffe wie Zigarettenrauch, Infektionen und verschmutzte Luft sind Risikofaktoren und beschleunigen durch die kontinuierliche Entzündungsreaktion in der Lunge diese Emphysembildung.
Besonders die im Rauch enthaltenen Stoffe inaktivieren das Alpha-1-Antitrypsin. Leider wird die
Bedeutung des AAT-Mangels allgemein unterschätzt und so bleiben viele Betroffene ohne Diagnose. Für Raucher bedeutet das eine um mehr als
20 Jahre reduzierte Lebenserwartung, die sich bei
frühzeitiger Abstinenz wieder normalisieren würde.
Diagnostik
Es gibt verschiedene Möglichkeiten die oben genannten Erkrankungen zu diagnostizieren. Bei der
ciliären Dyskinesie zum Beispiel wird Biopsiematerial der Tracheal- oder Bronchialschleimhaut mittels
Lungenspiegelung gewonnen, in ein frisches Nährmedium eingebracht und die Gewebeproben
zunächst mit dem Videomikroskop analysiert
(http://campus.uni-muenster.de/pcd_hvma_info.html).
Eine nicht so effektive Alternative kann die Gewinnung von nasalem Epithel durch Bürstung sein, dabei treten jedoch häufiger falsche Ergebnisse auf.
Ein zweiter Schritt ist meist die Vergrößerung mit
dem Transmissions-Elektronenmikroskop um das
50.000-fache, um feinste ziliäre und tubuläre Strukturen zu betrachten.
Zunehmend werden auch die Gene untersucht, bis
jetzt sind ca. 27 identifiziert, die die Zillienbewegung bei der ciliären Dyskinesie beeinflussen. Bei
der Mukoviszidose hat sich der Schweißtest (Pilokarpin-Iontophorese) aufgrund der Verfügbarkeit,
der altersunabhängigen Durchführbarkeit und Kosteneffizienz als Screening-Test bewährt. Dabei
wird die Haut mittels batteriebetriebener Spannungsquelle und einer schweißtreibenden Substanz
(Pilocarpin) zur Sekret-Absonderung angeregt. Diese Prozedur ist völlig ungefährlich, dauert zirka 40
Minuten (mit Vorbereitung) und steht wegen ihrer
hohen Sensitivität und Spezifität an erster Stelle bei
Verdacht auf Mukoviszidose. Gemessen wird der
Leitfähigkeitswert (Konduktivität, mmol/L Einheit
Natrium-Chlorid-Äquivalent) Werte ≥ 60 mmol/l
können als ein Hinweis auf eine Mukoviszidose
angesehen werden und es sollte eine Schweißchloridmessung veranlasst werden. Zur Diagnosesicherung der Mukoviszidose ist nur die Chloridmessung (≥ 60 mmol/l) zulässig. Falls mehrere
Testwerte an unterschiedlichen Tagen im Graubereich gelegen haben, kann eine kleine Blutprobe
der molekulargenetischen Diagnostik zugeführt
werden und so die Diagnose sichern. Bei Chloridwerten x ≤ 29 mmol/l ist eine Mukoviszidose unwahrscheinlich.
Der AAT-Mangel fällt meist zufällig in einer Serumelektrophorese auf. Dabei werden die Eiweiße
des Blutserums nach ihrer elektrischen Ladung
aufgetrennt. Ist eine Zacke (Alpha-1) vermindert,
gibt das Hinweise auf einen AAT-Mangel. Leider
gibt es bei dieser Methode viele Fehler, weshalb die
Bestimmung der Blut-(Serum-)-konzentration als
Basis für die Diagnosestellung genutzt wird. Bei einer verminderten Konzentration wird danach das
Alpha-1-Antitrypsin genauer charakterisiert (Phänotypisierung, www.alpha1center.com). Dazu sind sogenannte Alpha-1-Kits verfügbar (spezielle Filterpapierstreifen), auf die einige Bluttropfen aufgebracht werden. Wie beim Neugeborenen-Screening
kann daraus die Diagnostik erfolgen. Die Kits mit
den Blutproben können über mehrere Tage bei
Raumtemperatur gelagert werden, was den Versand unkompliziert macht. Unter bestimmten Voraussetzungen (z.B. genetische Beratung) können so
asymptomatische Blutsverwandte eines bekannten
Alpha-1-Antitrypsin-Mangelträgers untersucht wer-
den, um diese möglichst frühzeitig vor einen
Krankheitsprogress zu schützen.
Marcus Tauchnitz
Klinik für Innere Medizin VPneumologie, Allergologie,
Beatmungs- und Umweltmedizin, Universitätskliniken des
Saarlandes, Homburg/Saar
Prof. Dr. med. Dr. rer. nat.
R. Bals
Direktor der Klinik für Innere
Medizin V- Pneumologie,
Allergologie, Beatmungs- und
Umweltmedizin, Universitätskliniken des Saarlandes,
Homburg/Saar
PD Dr. med. Philipp M. Lepper
Ltd. Oberarzt der Klinik für Innere Medizin VPneumologie, Allergologie,
Beatmungs- und Umweltmedizin,
Universitätskliniken des Saarlandes, Homburg/Saar
02/2015
9
Doktorandenpreis der
Deutschen Lungenstiftung
Der diesjährige Doktorandenpreis der Deutschen
Lungenstiftung wurde anlässlich des 56. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für pneumologie und Beatmungsmedizin in Berlin verliehen
Im Rahmen des 56. Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin in Berlin wurde am 20. März in
Berlin im Rahmen der Session „Best of Pneumology“ mit Dank der freundlichen Unterstützung
des Pharmakonzerns Boehringer Ingelheim, der
mit 6000 Euro dotierte Doktorandenpreis der Deutschen Lungenstiftung verliehen.
Dr. med. Lavinia Mägel, Institut für Pathologie der
Medizinischen Hochschule Hannover, für die beste
experimentelle Arbeit: "Charakterisierung der humanen plexiformen Vaskulopathie (bei pulmonalarterieller Hypertonie)" und
Eine Zusammenfassung der Arbeiten lesen Sie
nachfolgend:
Dr. med. Lavinia Mägel
charakterisierung der
humanen plexiformen Vaskulopathie (bei pulmonalarterieller hypertonie)
Foto: DL
Die pulmonale Hypertonie (Lungen-hochdruck) ist eine den
Patienten schwer beeinträchtigende Erkrankung mit permanent
gesteigertem Anstieg des Blutdrucks im Lungenkreislauf.
Aufgrund einer unspezifischen Symptomatik wie z.B. rasche
Ermüdbarkeit, abnehmende Leistungsfähigkeit, Luftnot,
Herzrasen oder Schwindel vergehen bis zur Diagnosesicherung in der Regel Jahre bevor die Erkrankung gesichert und
der Patient zielgerichtet (medikamentös) behandelt werden
kann. Es gibt jedoch bis heute noch keinen heilenden Therapieansatz und letztlich verbleibt oft nur eine Lungentransplantation
als ultima ratio.
Vorne: Preisträgern Dr. Lavinia Mängel und Dr. Rainer
Glöckl. Rechts: Prof. Dr.Tobias Welte. Mitte: Prof. Dr.
Adrian Gillissen. Links: PD Dr. Thomas Glaab, Boehringer Ingelheim
10
Dr. phil. Rainer Glöckl, Fachabteilung Pneumologie, Schön Klinik Berchtesgadener Land, Schönau
a.K., für die beste klinische Arbeit: "Multimodale
Rehabilitation bei Patienten vor Lungentransplantation: Evaluation von zwei Trainingsformen".
Deutsche Lungenstiftung
Der Pathologe kann im Mikroskop histomorphologische
Kennzeichen dieser Erkrankung im Lungengewebe identifizieren.
Typische Veränderungen bei einer schweren pulmonalen Hypertonie sind sogenannte „konzentrische“ und „plexiforme“ Läsionen.
Sie entstehen durch einen krankheitsbedingten Umbau der
Lungenarterien und beinhalten im Fall der plexiformen Läsionen
komplexe Gefäßneubildungen.
Die Entwicklung und Bedeutung dieser Läsionen werden weiterhin kontrovers diskutiert und sind bis heute nicht abschließend
verstanden. Noch nicht einmal die genaue zelluläre Zusammensetzung der plexiformen Läsionen konnte bisher abschließend geklärt werden. Es gibt Theorien, dass die Entwicklung dieser
Gefäßneubildungen in der pulmonalen Hypertonie Ähnlichkeiten
bei der Gefäßneubildung in bestimmten bösartigen Tumoren hat.
Um plexiforme Läsionen besser zu verstehen wurden in der vorliegenden Arbeit pathologisch-anatomische und molekulargenetische Untersuchungen an menschlichen Lungenexplantaten sowie
an Gewebe von bösartigen Hirntumoren (Glioblastoma multiforme) durchgeführt.
Die gewonnen Ergebnisse zeigen, dass plexiforme Läsionen einen
speziellen charakteristischen zellulären Aufbau und ein spezielles
Mikromilieu aufweisen und sich klar von anderen Prozessen des
Gefäßumbaus bei Patienten mit pulmonaler Hypertonie unterscheiden.
Die zelluläre Zusammensetzung und die Signalwege in den untersuchten Gefäßneubildungen aus bösartigen Tumoren unterscheiden sich ebenfalls klar von denen in plexiformen Läsionen.
Weiterhin fand sich im Bereich der plexiformen Läsionen ein zarter Saum von Entzündungszellen mit assoziierten neugebildeten
Lymphgefäßen deren Bedeutung aktuell noch weiter untersucht
wird. Die gefundene „entzündliche Nische“ könnte möglicherweise eine wichtige Funktion in der Entstehung/Verschlechterung der
pulmonalen Hypertonie haben und so zur Entwicklung neuer
Therapieansätze beitragen.
In Bezug auf neue Therapieansätze ist das neoplastische Modell
als weitere Forschungsplattform für die plexiforme Vaskulopathie
wenig erfolgversprechend. Vielmehr sollten adäquate Tiermodelle
für die pulmonale Hypertonie (weiter)entwickelt und insbesondere die entzündliche Nische in weiteren Studien untersucht werden.
Dr. phil. Rainer Glöckl
multimodale rehabilitation bei patienten vor
Lungentransplantation –
evaluation von zwei
trainingsformen
Diese Doktorarbeit bestand aus 2 verschiedenen Studien. Ziel der
ersten Studie (Intervalltrainingsstudie) war es, zwei verschiedene
Ausdauertrainingsformen, die sich bisher in der Trainingstherapie
von Patienten mit moderater COPD bewährt hatten, auf Effektivität und Machbarkeit bei Patienten mit schwerer Lungenerkrankung vor Lungentransplantation zu überprüfen. Im Rahmen einer
3-wöchigen stationären Rehabilitation in der Schön Klinik Berchtesgadener Land absolvierten 60 Patienten, die zur Lungentransplantation gelistet waren, entweder ein moderates Ausdauertraining oder ein intensives Intervalltraining auf einem Fahrradergometer. Die körperliche Leistungsfähigkeit verbesserte sich in beiden Gruppen vergleichbar gut, jedoch verspürten die Patienten
während moderatem Ausdauertraining deutlich mehr Atemnot
als beim Intervalltraining. Bei Patienten mit sehr schwerer COPD
ist somit ein intensives Intervalltraining aufgrund des geringeren
subjektiven Belastungsempfindens und einer besseren Toleranz
des Trainingsprotokolls besser geeignet als ein moderates Ausdauertraining.
In der zweiten Trainingsstudie (Vibrationstrainingsstudie) wurden
erstmalig die Effekte eines Vibrationstrainings bei Patienten mit
schwerer COPD untersucht. In dieser Studie trainierten 72 Patienten mit schwerer COPD im Rahmen einer pneumologischen Rehabilitation. Alle Probanden führten zusätzlich zu konventionellem
Ausdauer- und Krafttraining an 3 Tagen in der Woche ein kurzes
Kniebeugen-Trainingsprogramm durch. Die Hälfte der Patienten
trainierte dabei auf dem Boden, die andere Hälfte auf einer Vibrationstrainingsplatte (Galileo). Nach nur 3 Wochen Training konnten die Patienten, die mit Vibrationstraining trainierten, einen erheblich größeren Zuwachs ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit
erzielen als die Patienten, die auf dem Boden trainierten. Vibrationstraining als Ergänzung zu herkömmlich körperlichem Training
scheint für Patienten mit schwerer COPD eine machbare, sichere
und dem „Standard Trainingsprogramm“ überlegene Methode zu
sein. Vibrationstraining könnte somit ein neuer und vielversprechender Ansatz in der Trainingstherapie von Patienten mit schwerer COPD sein.
02/2015
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Deutsche Lungenstiftung verleiht Johannes-wenner-preis
Der Johannes-Wenner-Preis der Gesellschaft für
Pädiatrische Pneumologie, gestiftet von der Deutschen Lungenstiftung in Höhe von € 15.000, wurde in Basel am 06.03.2015 beim Kongress der
Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie überreicht. Der Preis ging an Prof. Dr. Dominik Hartl, Tübingen.
Der diesjährige Preisträger wird durch die Zuwendung des Johannes-Wenner-Preises in die Lage versetzt, ein besonders vielversprechendes
Prinzip der "Antiinflammation" zu bearbeiten
und für die klinische Anwendung nutzbar zu machen. Es ergibt sich durch die Charakterisierung
bestimmter myeloider Zellpopulationen potentiell die Möglichkeit überschießende Infektabwehr
und konsekutive Gewebsdestruktion nicht nur
bei der CF, sondern auch bei anderen inflammatorischen Prozessen (COPD und Asthma) zu unterdrücken!
Foto: DL
Eine Zusammenfassung der Arbeit lesen Sie nachfolgend:
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von links: Prof. Dr. Juerg Hammer (Kongresspräsident),
Prof. Dr. G. W. Sybrecht (Kuratoriumsvorsitzender der
Deutschen Lungenstiftung), Prof. Dr. Dominik Hartl
(Preisträger) und Prof. Dr. Gesine Hansen (Vorstandsvorsitzende der GPP)
Deutsche Lungenstiftung
Prof. Dr. D. Hartl
cf Zentrum
unikinderklinik tübingen
Cystische Fibrose
Cystische Fibrose ist die häufigste lethale Erbkrankheit bei Kaukasiern. Die
progressive Lungenerkrankung bestimmt die Morbidität und
Mortalität der Cystischen Fibrose. Bei dieser Form der
Lungenerkrankung kommt es zu einer chronischen Infektion mit
Pseudomonas aeruginosa und zu einer überschießenden
Entzündungsreaktion. Medikamentöse Ansätze die überschießende Immunreaktion zu dämpfen, wie z.B. Kortikosteroide, waren
bislang bei dieser Erkrankung nicht erfolgreich, weil sie mit gravierenden Nebenwirkungen assoziiert waren. Neue anti-inflammatorische Ansätze sind deshalb von hohem Interesse.
Vorarbeiten
Wir konnten zeigen, dass es bei Patienten mit Cystischer Fibrose zu
einer Ansammlung von anti-inflammatorischen Immunzellen, sogenannten „Myeloischen Suppressorzellen“, welche positiv assoziiert sind mit der Lungenfunktion bei Patienten mit chronischer
Pseudomonas aeruginosa Infektion. Diese Vorarbeiten legen nahe,
dass myeloische Suppressorzellen eine therapeutisch-entscheidende Zellpopulation bei der Cystischen Fibrose darstellen könnten.
Preisprojekt
Die therapeutisch-vielversprechende Zellpopulation der myeloischen Suppressorzellen soll (i) genauer untersucht und (ii) auf
deren potentiell therapeutischen Einsatz hin untersucht werden.
Hierfür werden myeloische Suppressorzellen über das gesamte
Krankheits- und Altersspektrum der Cystischen Fibrose quantifiziert, um die Kinetik und Dynamik zu verstehen. Weiterhin wird
der Einfluss gängiger CF Medikamente auf myeloische
Suppressorzellen analysiert. Basierend auf diesen Ergebnissen
werden therapeutische Konzepte mittels GMP-basierter MDSC
Isolierung erarbeitet, um myeloische Suppressorzellen als mögliches neues Zelltherapeutikum zu evaluieren.
Die Deutsche Lungenstiftung
und ihr medienpreis
Das sind die preisträger der 10. ausschreibung
Die Jury hat am 24. 2. 2015 in Frankfurt/Main beraten, die Entscheidung steht fest: Für die Jahre
2013/2014 gehen die Wilhelm und Ingeborg RoloffPreise (WIR-Preise) der Deutschen Lungenstiftung
e. V. an
Dimitri Ladischensky (Hamburg) und christine
matz (Hürth).
Ausgezeichnet werden damit ihre herausragenden
journalistischen Beiträge über Lungen-krankheiten
- genauer zur Mukoviszidose - in der Zeitschrift
„mare“ und für „stern TV/RTL“. Die Preise wurden am 19. 3. 2015 bei der 56. Jahrestagung der
Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin in Berlin durch Prof. Dr. Marek
Lommatzsch (Rostock) und Dr. Eckart Roloff
(Bonn) überreicht.
Bei einem Treffen aller fünf Jurymitglieder wurden
nach eingehender Beratung, bei der man offen und
sachkundig anhand medizinischer und journalisti-
scher Kriterien über alle Bewer-bungen sprach,
nach einem Punkteverfahren einvernehmlich diese
Preisträger bestimmt:
Den 1. Preis, verbunden mit 3000 Euro, erhält Dimitri Ladischensky von der Redaktion der Zeitschrift „mare“ (Hamburg) als Anerkennung für eine äußerst eindrucksvolle Schilderung zum Leben
und Leiden zweier Schwestern, die beide an Mukoviszidose erkrankt sind .
Seine Reportage „Emmi und Soschka“, veröffentlicht im Heft vom August/September 2014, fesselt,
so sagen die Juroren, dank beträchtlicher Empathie
und sehr einfühlsamer Sprache. Der ausführliche
Beitrag lässt die Leser mitempfinden, was die beiden jungen Mädchen und vor allem die Mutter, eine Krankenschwester, über Jahre hinweg durch
diese Krankheit erleben und wie entscheidend die
richtige Therapie ist. Ladischenskys Text geht nahe, unterstützt wird er durch sehr intensive Bilder
der Fotografin Joanna Nottebrock.
Dimitri Ladischensky ist 1972 in
Hamburg geboren. Von 1991 an studierte er Germanistik, Geschichte und
Volkswirtschaftslehre in Freiburg, Kopenhagen und Berlin. Nach dem M. A.Examen 1998 absolvierte er im Jahr
2000 die Deutsche Journalistenschule
in München. Danach schrieb er für
„Geo Saison“; seit Herbst 2001 ist er
Leiter der Ressorts Leben und Politik
der Zeitschrift „mare“. Er hat bereits
mehrere journalistische Auszeichnungen erhalten; 2012 wurde er für den
Henri-Nannen-Preis nominiert. Er lebt
in Hamburg.
Professor Roloff (links) verleiht Dimitry Ladischensky den ersten Preis.
02/2015
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Christine Matz bekommt den zweiten Preis von „Stern TV“ für Ihren Beitrag zum Thema Mukoviszidose. Das Foto
zeigt ihren Schützling Konstantin Rafflenbeul bei der Preisverleihung.
Den 2. Preis über 2000 Euro bekommt Christine
Matz von der Redaktion „Stern TV“. Die Jury erkennt damit ihren musterhaften Fernsehbeitrag
zum Thema Mukoviszidose und Lungentransplantation an, den RTL am 19. Juni 2013 ausgestrahlt
hatte.
Christine Matz hat einen jungen Patienten namens
Konstantin Rafflenbeul und dessen Familie zwei
Jahre lang begleitet. In Worten und Bildern vermittelt der Film sehr eindringlich, welche Folgen diese
Krankheit hat und was zwei (!) Transplantationen
von Lungen im Jahr 2013 für den 14-Jährigen bedeuteten, nachdem sich sein Körper gegen die erste
Übertragung wehrte. Inzwischen geht es ihm sehr
gut. Konstantin konnte jetzt sogar zusammen mit
seiner Mutter nach Berlin kommen. Zuvor hat er
ein Schülerpraktikum bei „Stern TV“ absolviert.
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Deutsche Lungenstiftung
Die Jury belohnt neben dem Fernsehfilm auch das
ausführliche Studiogespräch zwischen dem Moderator Steffen Hallaschka und Konstantin, seiner
Mutter und dem Lungenfacharzt Nicolaus Schwenk.
Für Mitte 2015 plant RTL einen weiteren Film über
Konstantin und dessen Entwicklung.
Christine Matz wurde 1968 in Pirmasens geboren.
1997 hat sie ihr Studium der Germanistik und Sportwissenschaft in Saarbrücken abgeschlossen. Während
des Studiums war sie für mehrere Redaktionen des Saarländischen Rundfunks in Saarbrücken und für den Mitteldeutschen Rundfunk in Dresden tätig. Nach dem
Studium war sie Volontärin in der Lokalredaktion Sat 1
in Leipzig. Seit Ende 1999 arbeitet Christine Matz als
Redakteurin und Reporterin bei Stern TV. Sie lebt in
Hürth bei Köln.
patiententag 2015
traditionell gestalten die Deutsche Gesellschaft
für innere medizin (DGim) und das Gesundheitsamt der Landeshauptstadt wiesbaden gemeinsam den patiententag.
Der diesjährige Patiententag des Internistenkongresses fand am Samstag, 11. April 2015, wieder in
Wiesbaden im Rathaus am Schlossplatz statt.
Foto: DL
Viele für die Gesundheit wichtige Themen standen
im Mittelpunkt - neben konkreten, akuten oder
chronischen Erkrankungen der inneren Organe
wie Herz, Lunge, Niere, Blutgefäße sowie MagenDarm-Trakt, ging es auch um Möglichkeiten der
Vorbeugung und der komplementären Behandlung dieser Erkrankungen. Welche Rolle spielen
die Ernährung, Bewegung und Sport, das soziale
oder berufliche Umfeld?
Außerordentlich viele Besucher nutzten auch das
Informationsangebot der Deutschen Lungenstiftung und der Deutschen Atemwegsliga zum Thema: Aktuelles aus der Lungenheilkunde.
So hielt Professor Gillissen einen Vortrag zum
Thema „Schatten auf der Lunge, was tun?“,
Professor Criée informierte über „Was tun, wenn
Atmen zu viel Kraft kostet“ und
Professor Worth referierte über „Neue Medikamente bei Asthma und COPD“
DL
Informierten am Stand über die Deutsche Lungenstiftung: Waltraud Gambietz und Susanne Tjaden (von links)
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raucherprävention neue wege gehen
Lungenspezialisten setzen sich täglich mit
den zum teil schwerwiegenden folgen
des Zigarettenrauchens auseinander. ein Zusammenhang zu der Volkskrankheit cOpD
(chronisch obstruktive Lungenerkrankung)
ist heute unstrittig, Schätzungen zufolge
sind in unserer Bevölkerung bis zu 13 %
von dieser erkrankung betroffen.
Mein großer Sohn spielt mit seiner Mannschaft im
Raum München sehr erfolgreich Fußball. Die Trikots der Mannschaften sind meist geprägt von Banken, Bauunternehmen oder kleinen lokalen Unternehmen. Dabei eignet sich doch das Auftreten
einer Sportmannschaft hervorragend, um eine Nichtraucherkampagne zu transportieren. Die Jugendmannschaft der TSV Eintracht Karlsfeld spielte
beim Merkurcup in Südbayern, dem größten E-Jugendturnier der Welt, auf Augenhöhe mit den
Mannschaften des FC Bayern München, 1860 München und der SpVgg Unterhaching. Von über 400
Mannschaften konnte der 5. Platz erreicht werden.
Die Jungs kommen also rum!
Die Deutsche Lungenstiftung engagiert sich besonders stark für Aufklärung und Prävention. Schon
länger besteht dazu ein Aufklärungsportal für Kinder und Jugendliche im Internet: warumrauchen.de.
Die Kollegen vom Vorstand waren von der Idee,
über ein Fußballtrikot diese Kampagne zu unterstützen begeistert und unterstützen mein Vorhaben.
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Deutsche Lungenstiftung
Zusätzlich konnte ich auch die Geschäftsleitung
und die Marketingleiterin unserer ACURA Klinikgruppe für diese die Idee gewinnen. Neben mehreren Reha- und Praxisstandorten Standorten in
Baden-Württemberg betreibt die ACURA die Lungenfachklinik in Pfronten/Bayern und ist bereits
Gesundheitspartner des KSC Karlsruhe.
So ziert in dieser Saison, die bisher wieder sportlich
erfolgreich verläuft, das Logo der Deutschen Lungenstiftung das Trikot der Buben – mit dem Schriftzug warumrauchen.de.
Mannschaften, Eltern und Trainer sind begeistert
von dieser nicht kommerziellen Aktion. Und schon
wurde die nächste Idee geboren, ein großes jährliches Fußball Turnier namens „Lungen-Cup“ zu
organisieren.
Dr. med. Jens Mathews,
ACURA MVZ Baden-Baden
Foto: Privat
Ein besonderes Augenmerk sollte deshalb
auf die Prävention und die Aufklärung gelegt werden. Als Vater dreier Kinder habe
ich mir überlegt, wie man Kinder und
Jugendliche erreichen kann und für dieses
Thema interessieren könnte.
hopfen und malz: Gott erhalt`s!
Benefiz- Golfturnier der Deutschen Lungenstiftung in der Holledau
Bereits zum 12.mal trafen sich wie in jedem Jahr
am 2. Juniwochenende fast 50 Damen und herren, um zu Gunsten der Deutschen Lungenstiftung Golf zu spielen.
Einen langen und gesunden Atem brauchte man
schon, um die mitunter steilen Hügel inmitten der
Holledau zu überwinden. Am Ende waren aber
Hopfen und Malz nicht verloren. Greenfees, Tombolalose und großzügige Spenden brachten der
Lungenstiftung einen Gewinn in vierstelliger
Höhe, Geld das die Stiftung zur Förderung junger
Lungenforscher verwenden wird. „Dafür lohnt es
sich“, so das einhellige Fazit aller Beteiligten –
Nachahmung ist gewünscht!
Demzufolge wird am 18. Juni 2016 auf der Anlage
des Golfclubs Schmallenberg erneut für die Lungenstiftung und ihre Aufgaben gespielt.
Fotos: DL
DL
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wieso ersticken wir nicht an all dem
Dreck, den wir täglich einatmen?
Haben Sie sich auch schon mal überlegt, wo all der
Staub und Dreck bleibt, nachdem wir ihn eingeatmet haben? Am Arbeitsplatz darf 1,25 mg Staub in
jedem Kubikmeter Luft enthalten sein, wir atmen
aber jeden Tag ungefähr 10.000 Liter Luft ein und
aus und diese Menge enthält dann schon mehr als
12 mg oder 4,3 Gramm pro Jahr oder in zehn Jahren
schon 43 Gramm…
Zum Glück bleib der „Dreck“ nicht in unserer Lunge, die sich gut davor zu schützen weiß. Das meiste, was hineinkommt, wird wieder rausgeschafft,
aber bevor es dazu kommt, wird schon ganz viel
Staub und Dreck abgewehrt, kommt gar nicht erst
bis in unsere Lunge.
wie sich eine gesunde Lunge schützt
und reinigt
Solange wir uns nicht übermäßig anstrengen, atmen wir durch die Nase, wo die Luft nicht nur angefeuchtet wird sondern auch gleich einmal gröbere Partikel wie Staubkörner, Pollen usw. herausgefiltert werden. Diese Staubteilchen bleiben im Nasensekret kleben, das wir normalerweise herunterschlucken, wo dann im Magen mit Hilfe der dort
vorhandenen Salzsäure kurzer Prozess damit gemacht wird. Bei einer stärkeren Staubbelastung
wird das Sekret und damit die Reinigungsleistung
verstärkt, bei einer zu großen Belastung müssen
wir uns schnäuzen oder niesen.
Atmen wir durch den Mund – bei größerer Anstrengung oder bei verstopfter Nase – gelangen
größere Anteile des Staubs in unsere tieferen
Atemwege, das sind die Luftröhre und die Bronchien. Auch hier gibt es einen Flüssigkeitsfilm auf
der Schleimhaut (daher der Name!), der zur Reinigung ganz wichtig ist. Durch die Geschwindigkeit
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Deutsche Lungenstiftung
der Luft bei der Ausatmung, die immer größer ist
als die bei der Einatmung, und durch Flimmerhärchen wird der Schleim ständig aus der Tiefe unserer Lunge in Richtung der Stimmritze transportiert.
Auf diesem ständigen Flüssigkeitsstrom werden
Schmutz- und Staubpartikel, Bakterien und Viren
und alles sonst, was es bis dorthin geschafft hat,
wieder aus der Lunge herausgeschafft. Wohin?
Wie Speichel und Tränenflüssigkeit wird auch diese Flüssigkeit verschluckt und im Magen u.a.
durch die Salzsäure unschädlich gemacht.
nicht jeder Staub ist gleich schädlich
was ist Staub eigentlich?
Als Staub bezeichnet man feinste feste Teilchen
(Partikel), die in der Luft aufgewirbelt lange Zeit
schweben können. Der sog. Gesamtstaub enthält
auch noch Rauch und Rußpartikel. Anders als der
sog. Grobstaub, dessen Teilchen größer als 10 µm
(1 Mikrometer ist ein tausendstel Millimeter) sind,
bleibt typischerweise an den Nasenhärchen oder
der Schleimhaut des Nasen-Rachenraums hängen.
Kleinere Staubpartikel (sog. lungengängiger Feinstaub) können über die Luftröhre und die Bronchien bis tief in die Lunge vordringen.
Staub entsteht ganz normal in der Natur, aber ganz
besonders viel trägt der Mensch zur Staubentwicklung bei. Wichtige natürliche Quellen sind Bodenerosion, Vulkanismus, Sandstürme (Sahara-Staub
findet sich auch in unserer Luft), Pollenflug, Waldund Buschbrände mit natürlicher Ursache (Blitzschlag) und die Verwitterung der Gesteine und
Erosion durch den Wind. Zu den wichtigen vom
Menschen verursachten (anthropogenen) Staubquellen gehören industrielle Prozesse, die Energiegewinnung durch Verbrennung, der Verkehr und
die Landwirtschaft sowie die Brandrodung. Auch
Haushalte tragen zur Staubproduktion bei wie
auch das Tabakrauchen.
Bakterien und Viren
Aber auch Viren oder Bakterien können in der Luft
enthalten sein, die wir atmen. Solange die Zahl der
Krankheitserreger gering ist, schafft es auch hier
das Reinigungssystem der Atemwege, ein Eindringen in die eigentlich kritischen Zonen des Körpers
zu verhindern. Solange diese Erreger auf dem
Schutzfilm schwimmen (auf dem Weg nach
draußen) haben sie keinen Kontakt zu Körperzellen, die sie infizieren könnten. Dazu sind in der
Reinigungsflüssigkeit auch noch Substanzen enthalten, die man als körpereigene natürliche Desinfektionsmittel bezeichnen könnte. Erst wenn zu
viele Viren oder Bakterien es schaffen, den Reinigungsprozess durcheinander zu bringen, dann
werden wir krank. Das kann auch passieren, wenn
unser Reinigungssystem schon durch andere Dinge so sehr beschädigt ist, dass der Schutz eingeschränkt ist.
Zigarettenrauch
So verlangsamt sich beispielsweise durch Zigarettenrauchen die Schlagfrequenz der Flimmerhärchen. Und schon funktioniert das komplizierte Zusammenspiel nicht mehr – unser Schutz ist eingeschränkt. Das Rauchen macht aber noch viel mehr
mit dem Reinigungssystem: Der in dem Zigarettenrauch enthaltene Teer kann nicht vom Schleim
abtransportiert werden, er schwimmt nicht oben
sondern dringt ein. Das versucht die nächste Verteidigungslinie zu kompensieren, indem sog. Fresszellen (Makrophagen) den Teer auffressen. Normalerweise schaffen diese Makrophagen, fast alles
zu verdauen und in unschädliche Bestandteile zu
zerlegen und damit unschädlich zu machen. Aber
selbst für diese hoch leistungsfähigen Zellen ist der
Teer nicht zu knacken, sie können den Teer nicht
kleinkriegen. Da sie ihn nicht verdauen können,
bleibt er in Form von eingeschlossenen Tröpfchen
als „Kondensat“ in diesen Zellen in den Atemwegen, die so „überfressen“ sind, dass sie auch nicht
komplett abtransportiert werden können. Ist ihre
Lebenserwartung erreicht – alle Zelle in unserem
Körper haben ein programmiertes Austauschdatum – wird das Kondensat wieder freigesetzt und
von der nächsten Generation Fresszellen wieder
aufgenommen. Und so immer weiter. Dieser ständig fortdauernde Prozess geht nicht ganz spurlos
an den Atemwegen vorbei, die Lunge wird
schwarz und unter dem Mikroskop sieht man typische Veränderungen.
pollen
Pollen sind typischerweise nicht schädlich für den
Menschen, wenn sie auch sehr unangenehm und
teilweise gefährlich werden können, wenn man eine Allergie gegen sie entwickelt hat. Es ist nicht
ganz klar, warum immer mehr Menschen Allergien entwickeln. Eine gängige Hypothese ist, dass
durch eine Abnahme der Infekte als Folge der verbesserten Hygiene das Immunsystem mehr Kapazitäten frei hat und diese dann unglücklicherweise
in die Entwicklung von allergischen Reaktionen investiert.
Besondere Stäube wie fasern (asbest) oder
Kristalle (Silkat)
Die giftartige Wirkung von Stäuben beruht vor allem auf dem Gehalt an Blei, Vanadium, Beryllium
oder Quecksilber, welche Krebserkrankungen begünstigen können. An der Oberfläche der Staubteilchen können sich Schadstoffe (Abgase wie Kohlenwasserstoffe, Schwefel- oder Stickstoffverbindungen) anlagern und so die Schädlichkeit von
Staub erheblich verstärken. Gewöhnlicher oder Eisen- und Kohlenstaub trägt nicht unwesentlich zur
Entstehung von Krankheiten der Atmungsorgane
wie Bronchitis, Asthma oder Emphysem bei.
Quarzstaub kann eine besondere Form der Lungenfibrose (Steinkohlebergbau, Edelsteinschleifer
etc.) auslösen und Asbeststaub kann über in der
Lunge abgelagerte Asbestfasern eine Asbestose
(auch eine besondere Form der Fibrose des Rippenfells oder der Lunge) oder Lungenkrebs verursachen. Bestimmte Holzstaubarten können zur Entstehung von Nasenkrebs führen.
wenn es mit der reinigung der
atemwege nicht richtig funktioniert
Alles was bisher über den Reinigungsmechanismus gesagt wurde geht normalerweise (also bei
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Gesunden) permanent vor sich. Und zwar ohne
dass der Betroffene einmal husten muss. Beim Gesunden funktioniert der Reinigungsprozess, den
die Ärzte „mukoziliäre“ Reinigung nennen, ganz
ohne Husten. Der Reinigungsschleim (Mukus)
wird von den Flimmerhärchen (Zilien) und dem
Atemstrom transportiert und nach unmerklicher
Passage der Stimmritze verschluckt – ohne auch
nur einmal zu husten oder sich zu räuspern.
Kommt es aber irgendwo zum Stocken im Schleimtransport, hustet man einmal kurz und alles ist
wieder in Ordnung (mehr zum Husten im Beitrag
von Dr. Kardos, Seite 5).
Neben den hier genannten Ursachen für eine Störung
der mukoziliären Reinigungsfunktion durch Zigarettenrauch oder Infekte gibt es eine Vielzahl anderer
möglicher Ursachen. Einige dieser Ursachen können genetisch bedingt sein, damit beschäftigt sich
der Beitrag aus Homburg/Saar (Seite 7)
was man tun kann?
Es ist wichtig die Reinigungsfunktion nicht zu
schädigen. Daraus ergibt sich auch zwingend die
Empfehlung, durch inhalatives Zigarettenrauchen
in der Lunge und den Atemwegen nicht ständig
die Flimmerhärchen zu beschädigen, die Fresszellen zu überfordern und die ungezählten weitern
schädlichen Effekte durch das Rauchen in Kauf zu
nehmen. Aber auch Nichtraucher können beispielsweise bei einem Virusinfekt eine Einschränkung der Reinigungsfunktion erleiden. Dann
kann man versuchen, mit ausreichender Luftfeuchtigkeit (Stoßlüften oder Spaziergang im Freien), leichter und dem übrigen Gesundheitszustand angepasster körperlicher Aktivität oder
auch einmal mit einer Feuchtinhalation den Reinigungsprozess zu unterstützen. Typisch ist in einem solchen Zustand auch eine gesteigerte bronchiale Empfindlichkeit, bei der man gut daran tut,
starke Temperaturwechsel zu meiden. Aber in solchen Fällen, oder wenn die Störung der Reinigungsfunktion zu lange dauert, dann muss man
ohnehin darüber nachdenken, den Lungenfacharzt aufzusuchen.
Prof. Dr. med. T.O.F. Wagner
Schriftführer der Deutschen
Lungenstiftung
reisestipendien für junge wissenschaftler
Kongressbericht über den American Thoracic Society (ATS)
Kongress in Denver, Colorado (USA) vom 15.- 20. Mai 2015
Die American Thoracic Society (ATS) ist eine international ausgerichtete, medizinische Gesellschaft und wurde 1905 unter dem Namen American Santorium Association gegründet. Ihr Ziel
war es, Tuberkulose vorzubeugen, die Infektionen
einzuschränken und zu behandeln. Nach der Umbenennung in American Trudeau Society im Jahr
20
Deutsche Lungenstiftung
1938, ist seit 1960 der offizielle Name American
Thoracic Society. Die Organisation hat mittlerweile mehr als 15.000 Mitglieder und hat sich zum
Ziel gesetzt, die Weltgesundheit durch Förderung
wissenschaftlicher Erkenntnisse in den Bereichen
der Pulmologie, Intensiv- und Schlafmedizin zu
verbessern („We help the world breathe“).
Die Gesellschaft hat drei renommierte Fachzeitschriften herausgegeben, wobei u.a. das American
Journal of Respiratory and Critical Care Medicine,
auch wegen des blauen Covers bekannt als Blue
Journal. Jährlich organisiert die ATS unter dem Slogan „Where today’s science meets tomorrow’s care“ einen internationalen Kongress, der dieses Jahr
in Denver, Colorado (USA) stattgefunden hat. So
trafen sich auch dieses Jahr wieder, inzwischen
zum 110. Mal, eine Vielzahl Experten, Mediziner
und Naturwissenschaftler aus der ganzen Welt,
um die neuesten Erkenntnisse zu präsentieren und
zu besprechen. Im Rahmen meiner Doktorarbeit
beschäftige ich mich mit der Lebensqualität von
Patienten mit einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD, englische Abkürzung für
chronic obstructive pulmonaryvdisease). Für ein
wissenschaftliches Praktikum am Pneumologischen Forschungsinstitut an der LungenClinic
Grosshansdorf habe ich den Einfluss der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) auf die
krankheitsspezifische Lebensqualität von Patienten mit COPD genauer betrachtet. Bei einer pAVK
handelt es sich um eine Störung der arteriellen
Durchblutung der Extremitäten. Die Hauptursache
ist hierbei die Arteriosklerose, die sogenannte Arterienverkalkung.
Unser Ziel war es, mittels der großen Patientenkohorte der deutschen COSYCONET-Studie ein repräsentatives Bild der Häufigkeit der pAVK zu erhalten. Zudem wollten wir den Einfluss der pAVK
auf die Lebensqualität besser verstehen. COSYCONET steht für COPD and Systemic ConsequencesComorbidities Network und ist eine einzigartige,
Lanzeitstudie an vielen pneumologischen Zentren
in Deutschland.
ständnis des komplexen Krankheitsbildes der
COPD.
Neben den verschiedensten, formellen Vorträgen,
ist es auch Sinn und Zweck solcher Kongresse, Mediziner, Naturwissenschaftler, Doktorandinnen
und Doktoranden zusammenzubringen, um sich
persönlich kennen zu lernen und bezüglich der eigenen Studienergebnisse und Erfahrungen auszutauschen. Außerdem werden jährlich Experten, die
einen ganz besonderen Beitrag geleistet haben,
ausgezeichnet. So wird zum Beispiel die Trudeau
Medaille jährlich an jemanden vergeben, der einen
großen wissenschaftlichen Beitrag zur Prävention
oder Behandlung von Lungenerkrankungen geleistet hat. Dieses Jahr ging diese Auszeichnung zum
ersten Mal an eine nicht-Amerikanerin. Prof. Dr.
Dirkje Postma aus den Niederlanden wurde für Ihre lebenslange und herausragende Forschung zu
den Atemwegserkrankungen Asthma und COPD
ausgezeichnet.
Ich möchte der Deutschen Lungenstiftung e.V. für
die finanzielle Unterstützung zur Teilnahme an
diesem Kongress herzlich danken. Der Austausch
und Kontakt mit internationalen Experten im gleichen Forschungsfeld inspiriert und motiviert –
„We help the world breathe“.
Sarah Wilke,
Centre of expertise for chronic
organ failure, CIRO+
Großhansdorf, DE / Horn, NL
Wir konnten bei circa 8% der Patienten eine pAVK
diagnostizieren, wobei bei mehr als zwei Drittel
dieser Patienten die Diagnose pAVK vorher nicht
bekannt war. Verglichen mit Patienten ohne begleitende pAVK, berichteten Patienten mit COPD und
pAVK von einer schlechteren Lebensqualität sowie
Leistungsfähigkeit. Dies sind interessante und
wichtige Erkenntnisse für zukünftige Diagnosestellungen und Behandlungen, wie auch das Ver-
02/2015
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reisestipendien für junge wissenschaftler
37. Jahrestagung der Gesellschaft für pädiatrische
Pneumologie in Basel 2015
Vom 5.-7.3.2015 fand in Basel unter dem motto
„Grenzen überwinden - Grenzen anerkennen,
Kooperation – interdisziplinarität” die 37. Jahrestagung der Gesellschaft für pädiatrische pneumologie statt.
Die Themenschwerpunkte umfassten die Pädiatrische Pneumologie in der Notfallmedizin, therapeutische Aspekte chronischer Lungenerkrankungen,
neue diagnostische Verfahren (Lungenfunktion,
Bildgebung, etc.), laryngotracheale Erkrankungen
des Kindes, akutes und chronisches Atemversagen
und ein Update zur Zystischen Fibrose. In diesem
Rahmen tauschten sich Wissenschaftler aus dem
Fachgebiet der Pneumologie aus Österreich, aus
der Schweiz und Deutschland aus.
Durch die Unterstützung der deutschen Lungenstiftung, welche die Teilnahme von Nachwuchswissenschaftlern an nationalen und internationalen Kongressen fördert, konnten wir an der GPP
Tagung in Basel teilnehmen. Wir haben dort im
Rahmen eines Kurzvortrages eine Kasuistik zum
Thema pulmonaler Hypertonus bei Mykoplasmeninfektion vorgestellt. Bei einem 6 jährigen Mädchen
mit pulmonalem Hypertonus und gleichzeitiger
Mykoplasmeninfektion wurde die Rolle der Mykoplasmeninfektion als Ursache oder zufällige Koinzidenz für den pulmonalen Hypertonus diskutiert.
Darüber hinaus wurde im Rahmen einer Posterpräsentation die alveoläre kapilläre Dysplasie als
seltene interstitielle Lungenerkrankungen vorgestellt. Dabei wurden 11 Fälle im Kinderlungenregister (chILD-EU) zusammengetragen und der genetische Hintergrund untersucht.
Der wissenschaftliche Austausch auf Kongressen
ist sowohl für Mediziner als auch für Wissenschaftler anderer Bereiche von großer Bedeutung. Er fördert die interdisziplinäre Zusammenarbeit, gibt die
22
Deutsche Lungenstiftung
Möglichkeit Kooperationspartner zu finden und
bietet neben vielen spannenden Vorträgen auch eine Reihe von fachspezifischen Symposien, bei welchen aktuelle Themengebiete aus verschiedenen
Blickrichtungen beleuchtet werden. Der Austausch
über klinisches Vorgehen und Therapien bei unterschiedlichen Krankheitsbildern in unterschiedlichen Kliniken im deutschsprachigen Raum steht
bei einer solchen Tagung im Vordergrund.
Abgerundet wurde die Konferenz durch fachbezogene Ausstellungen von Pharmafirmen, die ihre
neuesten Produkte präsentierten und ein gesellschaftliches Programm, welches die Gelegenheit
bot in der Kulisse des Baseler Hafens renommierte
Forscher und exzellente Kliniker kennenzulernen.
Auch der wunderschöne Veranstaltungsort, Basel,
sowie eine Flussfahrt auf dem Rhein rundeten das
Programm ab.
Wir möchten uns ganz herzlich bei der deutschen
Lungenstiftung für die großzügige Förderung bedanken, die es uns ermöglicht hat an diesem interessanten Kongress teilzunehmen.
Dr. med. Felicitas Nagel
Dr. med. Meike Hengst
Dr. von Haunersches Kinderspital der LMU
Kinderklinik und Kinderpoliklinik
der Ludwig Maximilian Universität München
Doktorandenpreis der Deutschen
Lungenstiftung
Die Deutsche Lungenstiftung fördert mit dem jährlich
vergebenen Doktorandenpreis den wissenschaftlichen
Nachwuchs in der Pneumologie. Die Auszeichnung
wird für die beste klinische Arbeit und für die beste experimentelle Arbeit vergeben und ist mit jeweils € 3.000
dotiert. Die Preisverleihung findet im Rahmen der Jahreskongresse der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin statt. Weitere Auskünfte
zur Ausschreibung erteilt die Geschäftsstelle der Deutschen Lungenstiftung.
Johannes-wenner-preis
Gemeinsam gestiftet und ausgeschrieben von der Deutschen Lungenstiftung und der Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie, Dotation 15.000 €, für Forschungsund Projektarbeiten, die der Umsetzung von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Praxis dienen. Einsendeschluss ist der 31. Dezember 2015. Bewerbungen
an: Frau Prof. Dr. med. Gesine Hansen, Medizinische
Hochschule Hannover, Zentrum für Kinderheilkunde
und Jugendmedizin, Carl-Neubergstr. 1, 30625 Hannover. Die Preisverleihung findet im Rahmen der 38. Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie im März 2016 statt.
8. Symposium-Lunge
Das 8. Symposium-Lunge findet am Samstag, den 12.
September 2015, von 9 bis 18 Uhr in Hattingen-Ruhr
statt. Die Veranstaltung richtet sich insbesondere an
Patienten, Angehörige und Interessierte; eine Anmeldung ist nicht erforderlich; der Eintritt ist kostenfrei.
Hauptveranstalter des Symposium-Lunge ist der
COPD-Deutschland e.V.
Weitere Informationen erhalten Sie unter:
[email protected]
www.copd-deutschland.de
Deutscher Lungentag
Der 18. Deutsche Lungentag hat das Motto: „Gute
Nachrichten für Allergiker?“ und findet am 19.
September 2015 statt. Weitere Informationen erhalten
Sie unter www.lungentag.de
erS 2015
Amsterdam ist Gastgeber des Kongresses der European Respiratory Society 2015 in der Zeit vom 26. bis
30. September 2015.
medienpreis der Deutschen Lungenstiftung
(wir-preis)
Der WIR-Preis wird alle 2 Jahre vergeben, gestiftet von
den Söhnen von Wilhelm und Ingeborg Roloff. Er ist
mit € 5.000 dotiert. Ausgezeichnet werden vorbildliche
journalistische Beiträge zum Thema Lunge und Atmen,
die in den Printmedien publiziert, oder im Funk und
Fernsehen ausgestrahlt wurden. Die Preisverleihung
erfolgt im Rahmen des Kongresses der Deutschen
Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin.
Nähere Auskünfte zur Ausschreibung erteilt die Geschäftsstelle der Deutschen Lungenstiftung.
02/2015
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womit steht ihnen die Deutsche
Lungenstiftung zur Seite?
Sie leben durch gesundes Atmen, die Deutsche Lungenstiftung hilft
Ihnen, den langen Atem zu behalten!
informationen, die ihnen weiterhelfen
Zu den wichtigsten Erkrankungen der Atemwege und der Lunge, zu den bedeutungsvollsten
Krankheitszeichen und zu den häufigsten Untersuchungs- und Behandlungsmethoden haben
wir Faltblätter geschrieben, beispielhaft zu Asthma und COPD, zum Lungenkrebs oder der
Lungenentzündung, zu Husten oder Luftnot, zur Inhalations- oder Sauerstofftherapie. Wir
geben Lungenkranken Tipps zur Ernährung und zu Urlaubsreisen, aber auch zum Verzicht
auf das Inhalationsrauchen („Rauchen kann man lassen, atmen nicht!“).
Sie erhalten die Flyer über die Geschäftsstelle oder durch das Herunterladen von der
Webseite: www.lungenstiftung.de.
expertenrat
Auf der Webseite (www.lungenstiftung.de) steht Ihnen kostenlos für jede Frage ein
Expertenrat zur Verfügung. Sie schreiben Ihr Problem, wir antworten schnell und kompetent.
Sie können auch einen Brief an die Geschäftsstelle richten, auch dieser findet den richtigen
Ansprechpartner, der Ihnen weiterhilft.
Vorbeugen ist besser als heilen
Es liegt uns sehr am Herzen, Kinder und Jugendliche vor dem Beginn des Inhalationsrauchens zu schützen. Dazu haben wir wissenschaftliche Forschung finanziert und eine eigene
Jugend-Webseite kreiert (www.warum-rauchen.de). Zusätzlich vergeben wir jährlich nach
bundesweiter Ausschreibung einen „Kreativpreis“, mit dem Kinder und Jugendliche in Wort,
Bild und Musik auf die Problematik des Inhalationsrauchens aufmerksam machen.
Zeitschrift
Zweimal jährlich gibt die Deutsche Lungenstiftung eine Mitgliederzeitschrift heraus, die Sie
auch als Nichtmitglied über die Geschäftsstelle erhalten, oder bei Ihrem Lungenfacharzt im
Wartezimmer finden können. Wir informieren in den Zeitschriften über die Arbeit der Stiftung, aber auch zu Schwerpunktsthemen aus dem gesamten Gebiet der Atemwegs- und
Lungenkrankheiten.
forschung
Unter den 10 häufigsten Erkrankungen des Menschen weltweit, die zum Tod führen, sind 4
Erkrankungen der Atemwege und der Lunge: die COPD, der Lungenkrebs, die Lungenentzündung und die Tuberkulose. Wir müssen diese schlimme Situation für uns, für unsere Kinder und für unsere Enkel ändern, die Grundlage dazu ist die wissenschaftliche Forschung.
Die Deutsche Lungenstiftung unterstützt nicht nur die Basisforschung an den Universitäten,
sie finanziert vor allem darüber hinaus Studienaufenthalte und Kongressbeiträge junger Ärztinnen und Ärzte, und sie vergibt jährlich für junge Wissenschaftler den „Doktorandenpreis“.
und wie können Sie uns helfen ?
Werden Sie Mitglied der Deutschen Lungenstiftung und werben Sie bei Ihren Freunden und
Bekannten für unser Anliegen! Setzen Sie nur ein bisschen mehr als 2 Euro pro Monat für alle
Betroffenen von heute und morgen mit Atemwegs- und Lungenkrankheiten ein, ein kurzer
Anruf bei der Geschäftsstelle (0511 - 21 55 110) genügt. Denn:
atmen ist alles, ohne atmen ist alles nichts !