LUNGE LUFT & LEBEN Schwerpunktthema: Schutzmechanismen der Lunge DEUTSCHE LUNGENSTIFTUNG Mitgliederzeitschrift Jahrgang 20| Nr. 41 |Juli 2015 | 1,50 EURO | impreSSum Der wiSSenSchaftLiche Beirat reDaKtiOn/VertrieB Deutsche Lungenstiftung e.V. Reuterdamm 77, 30853 Langenhagen Telefon (0511) 2 15 51 10 Telefax (0511) 2 15 51 13 Stellvertretende Vorsitzende Dr. Barbara Wagener, Ballenstedt herauSGeBer Deutsche Lungenstiftung e.V. V.i.S.d.P.: Prof. Dr. med. Claus Vogelmeier e-maiL Deutsche.Lungenstiftung@ t-online.de SpenDenKOntO Commerzbank Hannover Konto Nr. 111 011 100 BLZ 25080020 IBAN: DE21 2508 0020 0111 0111 00 BIC: DRESDEFF250 internet www.lungenstiftung.de und www.warum-rauchen.de GeStaLtunG PRAXIS PAGE, Dipl.-Dok. Oliver Busse Lärchenstraße 3, 30855 Langenhagen info@ praxis-page.de www.praxis-page.de VerSicherunG Mit DL gekennzeichnete Beiträge sind redaktionseigene Beiträge. Namentlich gekennzeichnete Veröffentlichungen geben in erster Linie die Auffassung der Autoren und nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck - auch auszugsweise - nur mit schriftlicher Genehmigung der Deutschen Lungenstiftung. ehrenVOrStanD Prof. Dr. Helmut Fabel, Hannover Prof. Dr. Harald Morr, Weilburg DaS KuratOrium Vorsitzender Prof. Dr. Gerhard Sybrecht, Isernhagen Stellvertretender Vorsitzender Prof. Dr. Tobias Welte, Hannover Prof. Dr. Dietrich Berdel, Hamminkeln Herr Uwe Brodbeck, Holzgerlingen Frau Graciela Bruch, St. Wendel Prof. Dr. Rainer Dierkesmann, Stuttgart Dr. Holger Gellermann, Ingelheim am Rhein Prof. Dr. Dr. David Groneberg, Fankfurt am Main Dr. Michael Köhler, Gau-Algesheim Prof. Dr. Ulrich Krempel, Hannover Prof. Dr. Jochen Maas, Frankfurt am Main Prof. Dr. Harald Morr, Weilburg Dr. Markus Michael Müller, München Dr. Kajo Neukirchen, Frankfurt am Main Prof. Dr. Dennis Nowak, München Prof. Dr. Stephan Ory, Püttlingen Prof. Dr. Michael Pfeifer, Sinzing Dr. Eckart Klaus Roloff, Bonn Prof. Dr. Tom Schaberg, Rotenburg/Wümme Prof. Dr. Heinrich Worth, Cadolzburg Herr Ernst Wunderlich, Grünwald Vorsitzender Prof. Dr. Jürgen Fischer, Landshut Dr. Jost Achenbach, Lostau Prof. Dr. Robert Bals, Homburg/Saar PD Dr. Anselm Bäumer, Köln Prof. Dr. Heinrich Becker, Hamburg Prof. Dr. Axel von Bierbrauer zu Brennstein, Gütersloh Dr. Hans-Christian Blum, Dortmund/Hörde Dr. Rüdiger Bock, Hamburg Dr. Jakob Borchardt, Berlin Dr. Hinrich Bremer, Donaueschingen Dr. Martin Buchenroth, Bonn Prof. Dr. Ulrich Costabel, Essen Dr. Justus de Zeeuw, Wuppertal Prof. Quoc Thai Dinh, Homburg PD Dr. Christian Ole Feddersen, Bielefeld PD Dr. Konrad Frank, Köln MR Dr. Manfred Franke, Sonneberg Dr. Markus Gernhold, Bielefeld Prof. Dr. Christian Grohé, Berlin-Buch Dr. Andreas Hellmann, Augsburg Prof. Dr. Felix Herth, Heidelberg Prof. Dr. Dietrich Hofmann, Frankfurt am Main Prof. Dr. Rudolf Huber, München Dr. Stefan Hummel, Heiligendamm Prof. Dr. Ulrich Hüttemann, Göttingen Prof. Dr. Berthold Jany,Würzburg Dr. Ortrud Karg, München Prof. Dr. Detlef Kirsten, Großhansdorf Dr. Dieter Klopf, Nürnberg Prof. Dr. Dieter Köhler, Schmallenberg-Grafschaft Prof. Dr. Martin Kohlhäufl, Gerlingen Dr. Dirk Koschel, Coswig Prof. Dr. Joachim Müller-Quernheim, Freiburg PD Dr. Georg Nilius, Hagen Prof. Dr. Erika von Mutius, München Prof. Dr. Wolfgang Petro, Bad Reichenhall Prof. Dr. Kurt Rasche, Wuppertal Dr. Norbert Reinholz, Augsburg Prof. Dr. Joachim Saur, Mannheim PD Dr. Bernhard Schaaf, Dortmund Prof. Dr. Joachim Schauer, Delitzsch Prof. Dr. Christian Schumann, Kempten Prof. Dr. Wolfgang Schütte, Halle Dr. Andreas Schwalen, Krefeld Prof. Dr. Werner Seeger, Gießen Dr. Bernd Seese, Münnerstadt Prof. Dr. Karl-Otto Steinmetz, Darmstadt PD Dr. S. Tasci, Linz Prof. Dr. J. Christian Virchow, Rostock Dr. Joachim Vogt, Trier Dr. Konrad Wetzer, Hoyerswerda PD Dr. Gunther Wiest, Hamburg Dr. Reinhard Zimmermann, Landshut auf einen Blick editorial: Qualität von informationen zur Gesundheit Seite 4 Guter Husten - Schlechter Husten: Was macht den Unterschied? Seite 5 Genetische Defekte der Schutzmechanismen des Atemtrakts Seite 7 Doktorandenpreis der Deutschen Lungenstiftung Seite 10 Deutsche Lungenstiftung verleiht Johannes-Wenner-Preis Seite 12 Die Deutsche Lungenstiftung und ihr medienpreis Das sind die Preisträger der 10. Ausschreibung Seite 13 Patiententag 2015 Seite 15 Raucherprävention - neue Wege gehen Seite 16 Hopfen und Malz: Gott erhalt`s! Benefiz- Golfturnier der Deutschen Lungenstiftung in der Holledau Seite 17 Ist „Dampfen“ besser als Rauchen? Seite 18 Auf der Suche nach dem Lungenkarzinom Seite 19 reisestipendien für junge wissenschaftler Kongressbericht über den American Thoracic Society (ATS) Kongress in Denver, Colorado (USA) vom 15.- 20. Mai 2015 Seite 21 ausschreibungen & termine Seite 23 Jahrestagung der Gesellschaft für pädiatrische Pneumologie in Basel 2015 Seite 22 EDITORIAL Qualität von informationen zur Gesundheit Wir leben im Zeichen der Digitalisierung mit allen sich daraus ergebenden positiven und negativen Konsequenzen. Jede gewünschte Information ist bei richtigem Suchmodus jederzeit abrufbar. Daraus ergibt sich für den einzelnen Suchenden die Notwendigkeit, die Information auf ihre Absicht und Reinheit von Interessen zu werten. In Bezug auf Informationen zur Gesundheit bedeutet das, in Zeiten der ökonomisierten und pecuniarisierten Medizin zu entscheiden, welche offene (Reklame) oder verdeckte (Schleichwerbung) mit dieser Information verbunden ist. Die Deutsche Lungenstiftung hat sich satzungsgemäß verpflichtet, nur Informationen zu publizieren, die frei sind von solchen Interessen, sie lebt deswegen nur von Mitgliedsbeiträgen und Spenden, die nicht an Produkte oder Aktionen gekoppelt sind. Auch die Arbeit des Expertenrates unterliegt diesen Kriterien, woraus folgt, dass es sich lohnt, Mitglied der DLS zu sein bzw. zu werden, um optimal informiert zu werden. Im vorliegenden Heft der Mitgliederzeitschrift finden Sie vor allem Nachrichten der Deutschen Lungenstiftung zu grundlegenden Informationen über die Interaktion von Lunge und Umwelt, was praktisch die Qualität der eingeatmeten Luft betrifft. Es zeigt, welches Wunderwerk der Natur unsere funktionierende Lunge ist und wie großartig sie arbeitet, wenn wir sie nicht durch falschen Lebensstil und Umwelt überlasten. Selbst angeborene Defekte wie z.B. der Alpha-1-Proteinaseinhibitormangel können durch richtigen Lebensstil und adäquate ärztliche Betreuung kompensiert werden, so dass keine Beeinträchtigung auftritt. Bezüglich der Luftqualität ist jedoch zu bedenken, dass die Lunge nicht verhindern kann, dass 4 Deutsche Lungenstiftung Feinststaub über sie in das Blutgefäßsystem gelangt und dort erheblichen Schaden anrichtet. Nach letzten Forschungsergebnissen ist dieser Mechanismus nicht nur für Gefäßerkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall, sondern auch für Erkrankungen des zentralen Nervensystems wie Alzheimer von größter Bedeutung! Ich wünsche Ihnen viel Informationsgewinn beim Lesen und bitte Sie gleichzeitig um Unterstützung der Deutschen Lungenstiftung durch Ihre Mitgliedschaft und durch Werben neuer Mitglieder. Prof. Dr. G. W. Sybrecht Vorsitzender des Kuratoriums Deutsche Lungenstiftung e.V., Isernhagen Guter husten - Schlechter husten was macht den unterschied? Husten ist eine sehr banale, häufige Beschwerde, eine der häufigsten Gründe überhaupt, einen Arzt zu konsultieren. Fast alle Erkrankungen der oberen und der unteren Atemwege (Entzündung im Bereich der Nebenhöhlen, Rachen, Kehlkopf, Bronchien), aber auch des Rippenfells, der Speiseröhre, selten auch anderer Organe können Husten verursachen. Ausnahmslos alle Erkrankungen der Lunge und der Atemwege wie Lungenentzündung, Lungenkrebs, Tuberkulose, Asthma, chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) und die Raucherbronchitis gehen mit Husten einher. Wenn man wegen seines Hustens von Familienangehörigen angefaucht wird: „Du hustest so furchtbar, geh endlich zum Arzt!“ empfindet der/die Betroffene den Husten sicher als sehr lästig, beschämend, sozial störend. Es kommt auch vor, dass wildfremde Personen die Betroffene oder den Betroffenen vorwurfsvoll ermahnen, den Arzt aufzusuchen. Darüber hinaus kann der Husten manchmal schmerzhaft sein und auch zu schwerwiegenden Komplikationen führen: gelegentlich kommt es beispielsweise während einer kräftigen Hustenattacke zu Rippenbrüchen, Atemnotsanfällen (bei Asthmapatienten) oder sogar zu einem „blackout“, einem Bewusstseinsverlust, auch „Hustenschlag“, in der Fachsprache Hustensynkope genannt. Sie tritt meist bei übergewichtigen Patienten mit sehr starkem Husten auf, wenn durch starke Erhöhung des Druckes im Brustkorb die Hirndurchblutung gedrosselt wird. Husten kann in manchen, aber keinesfalls in allen Fällen für die Verbreitung von ansteckenden Erkrankungen wie ein viraler Erkältungsinfekt oder die Tuberkulose verantwortlich sein. Die soziale Ächtung des Hustens basiert auf dieser rationalen Grundlage. Hustenhgygiene ist deshalb sehr wichtig. Früher hat man empfohlen, ein Taschentuch (wo so schnell hernehmen?) oder die Hand als Schutzschild vor den Mund zu halten, wenn man hustet. Allerdings verbreitet man dann das infektiöse Material mit den Händen fast ebenso schnell wie bei dem ungeschützten Husten. Heute empfiehlt man daher, den Unterarm als Schutzschild zu benutzen. Husten hat aber ein Janusgesicht: er kann nützlich sein, wenn man sich beispielsweise „verschluckt“ und durch kräftigen Husten Fremdpartikel aus dem Bronchialsystem entfernt. Aber auch bei der ganz normalen Atmung (ein Mensch atmet täglich 10.000 bis 15.000 Liter Luft ein und wieder aus) gelangen – mit zunehmender Luftverunreinigung immer mehr – Fremdpartikel, auch Bakterien und Viren in die Bronchien. Sie werden dort zunächst abgefangen, dann mit der Schleimschicht an der inneren Oberfläche der Bronchien durch die Flimmerhärchen wieder nach außen transportiert. Wenn die Lunge allerdings großen Schadstoffmengen ausgesetzt wird, reicht die Kapazität dieses Reinigungssystems durch die Flimmerhärchen nicht mehr aus. Dies kann der Fall sein, wenn wir Rauch oder Staub einatmen oder wenn wir uns verschlucken, d. h. wenn Speichel oder Nahrungsmittel aus dem Mund anstatt in die Speiseröhre, in die Luftröhre gelangt. Dann tritt ein nachgeordneter Reinigungsmechanismus in Aktion: Durch Hustenstösse wird das Fremdmaterial entfernt. Die Funktion der Lunge als Umweltorgan – das innere Milieu des Körpers gegen schädliche Einflüsse aus der Umwelt zu schützen – wäre ohne diesen Hustenreflex gar nicht denkbar. Manche müssen aber auch bei normaler Schadstoffbelastung husten: Wenn die Flimmerhärchen der Bronchien durch Rauchen lahmgelegt, später zerstört werden, dann bleibt nicht mehr übrig als abzuhusten („Raucherhusten“), um die Bronchien und die Lunge von den eingeatmeten Schadstoffen - so gut es geht - zu reinigen. Bei manchen Erkrankungen ist der Hustenreflex, also das Auslösen von Husten, durch das die Bronchien überflutende Fremdmaterial gestört. Das kann bei Schlaganfall, bei der Parkinson02/2015 5 krankheit, bei Bewusstseinsstörungen, Erkrankungen des Kehlkopfes usw. der Fall sein. Die Folge ist eine lebensbedrohliche Lungenentzündung, Aspirationspneumonie genannt. Wir brauchen also den „guten“ Husten unbedingt, der schützt unser Leben. Der „schlechte“ husten husten bei infekten der oberen und unteren atemwege Akute virale Infekte („Erkältung“, Grippe) sind zahlenmäßig die mit Abstand häufigste und zudem eine harmlose Ursache des Hustens. Die erhöhte Körpertemperatur, das schlechte Allgemeinbefinden, die Halsschmerzen und der Schnupfen klingen in der Regel in acht Tagen ab, allerdings kann ein dann meist trockener Husten mehrere Wochen lang persistieren. In seltenen Fällen kann es aber zu einer Lungenentzündung kommen, die ebenfalls von anhaltendem Husten und Fieber begleitet wird. Auch die chronische Bronchitis gehört zu den häufigen Verursachern von Husten, sie ist meist eine direkte Folge des Rauchens. Chronische Bronchitiker müssen morgens husten, um ihre Bronchien zu reinigen, da die Flimmerhärchen durch Schadstoffe im Zigarettenrauch lahmgelegt werden. Somit führt sich der Raucher nicht nur direkt mit den Zigaretten krebserregende Schadstoffe zu, sondern schwächt durch das Rauchen seinen Abwehrmechanismus gegen alle sonstigen Schadstoffe. Lungenkrebs - häufig, aber nicht immer Folge des Zigarettenrauchens – kann ebenfalls die Erklärung für einen sich langsam verschlechternden Husten sein. Häufig tritt Husten beim Lungenkrebs erst im Spätstadium auf. Wenn ein Raucher plötzlich mehr, anders oder gar Blut hustet, ist eine lungenfachärztliche Untersuchung dringend fällig. Nächtlicher Husten oder Husten unter körperlicher Belastung kann das Symptom, manchmal das einzige Symptom eines asthmas sein. Ein solcher Husten spricht nicht auf die üblichen Hustenmittel, sondern nur auf eine antiasthmatische Behandlung an. Vor 100 Jahren wurde anhaltender Husten fast automatisch mit tuberkulose gleichgesetzt. Obwohl die Tbc in Deutschland ihren Charakter als Volkskrankheit verloren hat, hat sie noch lange nicht auf6 Deutsche Lungenstiftung gehört zu existieren. Weltweit breitet sich die Tuberkulose aus. Husten sollte auch in unseren Breitengraden ein Warnsymptom für Arzt und Patienten sein, an Tuberkulose zu denken. Dies ist die Voraussetzung für eine frühzeitige Diagnose und eine rechtzeitige konsequente medikamentöse Behandlung. Sie hilft nicht nur dem Betroffenen, sondern schützt auch die Umgebung vor Ansteckung. wann soll der patient wegen husten zum arzt gehen? Da Husten häufig vorkommt und oft harmlos ist, stellt sich für viele Patienten die Frage: soll ich wegen etwas Husten gleich zum Arzt rennen? Ein akuter Erkältungsinfekt im Herbst und Winter mit Husten von maximal zwei Wochen Dauer mit der für den Patienten bekannten, üblichen Symptomatik (Halsschmerzen, Schnupfen, ggf. erhöhte Temperatur, Frösteln, Gliederschmerzen etc.) kann in eigener Regie auskuriert, die Symptome gegebenenfalls mit frei verkäuflichen Arzneimitteln gelindert werden. Treten ungewöhnliche Symptome wie Atemnot, Bluthusten, sehr hohes Fieber oder andere auf, sollte der Arzt konsultiert werden. Lang anhaltender (chronischer) Husten, eine Änderung der Charakteristik eines lange bestehenden Hustens, besondere Symptome (s. oben) sollten Anlass sein, den Arzt unverzüglich aufzusuchen. Fazit: wir brauchen den „guten“ Husten um unseren Körper gegen schädliche Einflüsse zu schützen. Auch der „schlechte“ Husten kann manchmal nützlich sein: Wenn er auf behandlungsbedürftige, schwerwiegende Erkrankungen hinweist und Anlass zum Arztbesuch wird. Dr. med. Peter Kardos, Frankfurt am Main Genetische Defekte der Schutzmechanismen des atemtrakts Jeder Mensch trägt in seinem Erbgut etwa 100 bis 200 Mutationen. Die meisten dieser genetischen Fehler sind allerdings harmlos und wirken sich nicht auf die Gesundheit oder das äußere Erscheinungsbild aus. Mit zunehmendem Fortschritt der molekulargenetischen Untersuchungsmethoden ist es mittlerweile möglich, diese genetischen Defekte besser zu klassifizieren. Die Defekte können sich dabei auf unterschiedliche Strukturen der Zellen und somit auf die Abwehr auswirken. Obwohl das menschliche Genom erst 2001 vollständig sequenziert wurde, sind viele genetische Defekte in den Schutzmechanismen der Lunge seit einiger Zeit bekannt. Es sind zum Beispiel Defekte der Bewegung der Zelle des Atemtrakts bekannt. Dabei funktionieren sogenannte Zilien (kleine, zylindrische, schlanke und zytoplasmahaltige Ausstülpung der Zelloberfläche) nicht. Normalerwiese bewegen sich diese Zilien (http://www.zilien.com/) wie Ähren in einem Getreidefeld, durch das der Wind weht. Dabei transportieren sie das Bronchialsekret in Richtung Mund, dort gelangt es in die Speiseröhre und wird hinuntergeschluckt. Bei der primären ciliären Dyskinesie, einer sehr seltenen angeborenen Erkrankung der Atemwege, ist dieser Vorgang gestört. Da die Selbstreinigungskräfte der Lunge gestört sind, kommt es zu vermehrten Infekten der unteren Atemwege und Nasennebenhöhlen. Diese Infekte können zu Aussackungen an den Bronchien, sogenannten Bronchiektasien, führen. Da das Flimmerepithel auch noch in anderen Bereichen des Körpers, zum Beispiel den Eileitern vorkommt, kann die Zeugungsfähigkeit eingeschränkt sein. Weltweit sind 500.000 Menschen betroffen, davon leben ca. 4000 Personen in Deutschland. Liegt neben den rezidivierenden Nasennebenhöhlen-Entzündungen und Bronchiektasien noch eine seitenverkehrte Anlage der inneren Organe (Situs inversus) vor, spricht man vom Kartagener Syndrom (www.kartagener-syndrom.org). Abbildung 1: Funktionsfähige Zilien des Lungenepithels im Rastererlektronenmikroskopischen (Bild: Charles Daghlian, wikipedia.org) Eine Differentialdiagnose der ciliären Dyskinesie ist die Mukoviszidose. Mukoviszidose (http://muko.info) oder auch zystische Fibrose wird ebenfalls autosomal-rezessiv vererbt. Das heißt ein mutiertes und ein nicht mutiertes Gen führen noch nicht zu einer Erkrankung der betreffenden Person. Nur wenn beide Elternteile (Träger) ein mutiertes Gen (Häufigkeit von ca. 1:25 in der deutschen Bevölkerung) tragen, kann es zu einem Defekt in dem betreffenden Chloridkanal (CFTR) kommen. Dieses CFTR-Protein ist an der Zellmembran lokalisiert und wird von allen Oberflächenzellen (Epithel) gebildet. Es sind über 1900 verschiedene Mutationen des CFTR-Gens bekannt, welche in unterschiedlicher Häufigkeit auftreten. Die Häufigste liegt an der Stelle Delta F 508 des genetischen Codes. Leider können auch zwei verschiedene Mutationen des CFTR-Gens, also zwei verschiedene Defekte desselben Gens, dennoch zur Erkrankung führen. Es gibt unterschiedli02/2015 7 che Hypothesen zur Entstehung der Krankheit. Beiden gemein ist, dass die betroffenen Epithelzellen nicht in der Lage sind ausreichend Wasser in das umliegende Gewebe zu transportieren. Die Sekrete in der Lunge, der Bauchspeicheldrüse, der Leber(Galle), der inneren Geschlechtsorgane und der akzessorischen Geschlechtsdrüsen sowie des Dünndarms werden visköser (dickflüssiger und somit weniger fließfähig). Dies führt zu schweren Funktionsstörungen von Lunge, Bauchspeicheldrüse, Leber und Darm. Das visköse Sekret behindert die mukoziliäre Clearance, also die Selbstreinigungskräfte der Lungen. Abbildung 2: Chloridkanal (CFTR) Funktionsstörungen in der Lunge bei Mukoviszidose (Copyright: muko.info) Es kommt zu chronischen Infektionen sowie Entzündungen, so entstehen bleibende Lungenschäden. In Deutschland sind mehr als 8.000 Menschen von Mukoviszidose betroffen und es werden jährlich zirka 300 Kinder mit Mukoviszidose geboren. Ein Neugeborenen-Screening für Mukoviszidose wird angeboten. Je früher diese diagnostiziert wird, desto besser ist die Langzeitprognose. Die Lebenserwartung der Patienten steigt und liegt in Deutschland bei durchschnittlich ca. 40 Jahren. Eine weitere autosomal-rezessive Erbkrankheit ist der Alpha-1-Antitrypsin-Mangel (AAT-Mangel, www.alpha-1-center.de). Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) beträgt 1/2000 bis 1/3000 Erkrankte pro untersuchte Personen in Mitteleuropa. In Deutschland sind ungefähr 12000 Personen betroffen, wovon nur ein Drittel manifest erkrankt ist. Der AAT-Mangel führt zu vorzeitigen chronisch8 Deutsche Lungenstiftung degenerativen Erkrankungen von Lunge und Leber. Alpha-1-Antitrypsin wird größtenteils in den Leberzellen, aber auch in geringeren Mengen in Entzündungszellen (Makrophagen und Neutrophilen) gebildet und ins Blut abgegeben. Das Protein Alpha-1-Antitrypsin hemmt unter anderem die Enzyme Elastase, Trypsin und Chymotrypsin. Ein Mangel an Alpha-1-Antitrypsin führt zu deren unkontrollierter Aktivität. Der Elastase zum Beispiel kommt in der Lunge eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Fremdkörpern (Infekterreger, Staub-, Rauchpartikel etc.) zu. Sie wird von aktivierten Neutrophilen in großer Menge freigesetzt und löst Gewebestrukturen (Elastin, Kollagen) in der Umgebung des Entzündungsherdes auf, was ein natürlicher Schutzmechanismus ist, um die sich abkapselnden Erreger für das Immunsystem zugänglich zu machen. Die Elastase und das Trypsin sind sehr aktive Enzyme, ihre gewebeschädigende Wirkung muss durch das Alpha-1-Antitrypsin begrenzt bleiben. Im Gegensatz zur Mukoviszidose und der ciliären Dyskinesie liegt der Erkrankungsgipfel hier im Alter von 30-40 Jahren. Die Patienten erkranken an einem Emphysem (irreversible Überblähung der kleinen Atemwege). Inhalative Schadstoffe wie Zigarettenrauch, Infektionen und verschmutzte Luft sind Risikofaktoren und beschleunigen durch die kontinuierliche Entzündungsreaktion in der Lunge diese Emphysembildung. Besonders die im Rauch enthaltenen Stoffe inaktivieren das Alpha-1-Antitrypsin. Leider wird die Bedeutung des AAT-Mangels allgemein unterschätzt und so bleiben viele Betroffene ohne Diagnose. Für Raucher bedeutet das eine um mehr als 20 Jahre reduzierte Lebenserwartung, die sich bei frühzeitiger Abstinenz wieder normalisieren würde. Diagnostik Es gibt verschiedene Möglichkeiten die oben genannten Erkrankungen zu diagnostizieren. Bei der ciliären Dyskinesie zum Beispiel wird Biopsiematerial der Tracheal- oder Bronchialschleimhaut mittels Lungenspiegelung gewonnen, in ein frisches Nährmedium eingebracht und die Gewebeproben zunächst mit dem Videomikroskop analysiert (http://campus.uni-muenster.de/pcd_hvma_info.html). Eine nicht so effektive Alternative kann die Gewinnung von nasalem Epithel durch Bürstung sein, dabei treten jedoch häufiger falsche Ergebnisse auf. Ein zweiter Schritt ist meist die Vergrößerung mit dem Transmissions-Elektronenmikroskop um das 50.000-fache, um feinste ziliäre und tubuläre Strukturen zu betrachten. Zunehmend werden auch die Gene untersucht, bis jetzt sind ca. 27 identifiziert, die die Zillienbewegung bei der ciliären Dyskinesie beeinflussen. Bei der Mukoviszidose hat sich der Schweißtest (Pilokarpin-Iontophorese) aufgrund der Verfügbarkeit, der altersunabhängigen Durchführbarkeit und Kosteneffizienz als Screening-Test bewährt. Dabei wird die Haut mittels batteriebetriebener Spannungsquelle und einer schweißtreibenden Substanz (Pilocarpin) zur Sekret-Absonderung angeregt. Diese Prozedur ist völlig ungefährlich, dauert zirka 40 Minuten (mit Vorbereitung) und steht wegen ihrer hohen Sensitivität und Spezifität an erster Stelle bei Verdacht auf Mukoviszidose. Gemessen wird der Leitfähigkeitswert (Konduktivität, mmol/L Einheit Natrium-Chlorid-Äquivalent) Werte ≥ 60 mmol/l können als ein Hinweis auf eine Mukoviszidose angesehen werden und es sollte eine Schweißchloridmessung veranlasst werden. Zur Diagnosesicherung der Mukoviszidose ist nur die Chloridmessung (≥ 60 mmol/l) zulässig. Falls mehrere Testwerte an unterschiedlichen Tagen im Graubereich gelegen haben, kann eine kleine Blutprobe der molekulargenetischen Diagnostik zugeführt werden und so die Diagnose sichern. Bei Chloridwerten x ≤ 29 mmol/l ist eine Mukoviszidose unwahrscheinlich. Der AAT-Mangel fällt meist zufällig in einer Serumelektrophorese auf. Dabei werden die Eiweiße des Blutserums nach ihrer elektrischen Ladung aufgetrennt. Ist eine Zacke (Alpha-1) vermindert, gibt das Hinweise auf einen AAT-Mangel. Leider gibt es bei dieser Methode viele Fehler, weshalb die Bestimmung der Blut-(Serum-)-konzentration als Basis für die Diagnosestellung genutzt wird. Bei einer verminderten Konzentration wird danach das Alpha-1-Antitrypsin genauer charakterisiert (Phänotypisierung, www.alpha1center.com). Dazu sind sogenannte Alpha-1-Kits verfügbar (spezielle Filterpapierstreifen), auf die einige Bluttropfen aufgebracht werden. Wie beim Neugeborenen-Screening kann daraus die Diagnostik erfolgen. Die Kits mit den Blutproben können über mehrere Tage bei Raumtemperatur gelagert werden, was den Versand unkompliziert macht. Unter bestimmten Voraussetzungen (z.B. genetische Beratung) können so asymptomatische Blutsverwandte eines bekannten Alpha-1-Antitrypsin-Mangelträgers untersucht wer- den, um diese möglichst frühzeitig vor einen Krankheitsprogress zu schützen. Marcus Tauchnitz Klinik für Innere Medizin VPneumologie, Allergologie, Beatmungs- und Umweltmedizin, Universitätskliniken des Saarlandes, Homburg/Saar Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. R. Bals Direktor der Klinik für Innere Medizin V- Pneumologie, Allergologie, Beatmungs- und Umweltmedizin, Universitätskliniken des Saarlandes, Homburg/Saar PD Dr. med. Philipp M. Lepper Ltd. Oberarzt der Klinik für Innere Medizin VPneumologie, Allergologie, Beatmungs- und Umweltmedizin, Universitätskliniken des Saarlandes, Homburg/Saar 02/2015 9 Doktorandenpreis der Deutschen Lungenstiftung Der diesjährige Doktorandenpreis der Deutschen Lungenstiftung wurde anlässlich des 56. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für pneumologie und Beatmungsmedizin in Berlin verliehen Im Rahmen des 56. Jahreskongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin in Berlin wurde am 20. März in Berlin im Rahmen der Session „Best of Pneumology“ mit Dank der freundlichen Unterstützung des Pharmakonzerns Boehringer Ingelheim, der mit 6000 Euro dotierte Doktorandenpreis der Deutschen Lungenstiftung verliehen. Dr. med. Lavinia Mägel, Institut für Pathologie der Medizinischen Hochschule Hannover, für die beste experimentelle Arbeit: "Charakterisierung der humanen plexiformen Vaskulopathie (bei pulmonalarterieller Hypertonie)" und Eine Zusammenfassung der Arbeiten lesen Sie nachfolgend: Dr. med. Lavinia Mägel charakterisierung der humanen plexiformen Vaskulopathie (bei pulmonalarterieller hypertonie) Foto: DL Die pulmonale Hypertonie (Lungen-hochdruck) ist eine den Patienten schwer beeinträchtigende Erkrankung mit permanent gesteigertem Anstieg des Blutdrucks im Lungenkreislauf. Aufgrund einer unspezifischen Symptomatik wie z.B. rasche Ermüdbarkeit, abnehmende Leistungsfähigkeit, Luftnot, Herzrasen oder Schwindel vergehen bis zur Diagnosesicherung in der Regel Jahre bevor die Erkrankung gesichert und der Patient zielgerichtet (medikamentös) behandelt werden kann. Es gibt jedoch bis heute noch keinen heilenden Therapieansatz und letztlich verbleibt oft nur eine Lungentransplantation als ultima ratio. Vorne: Preisträgern Dr. Lavinia Mängel und Dr. Rainer Glöckl. Rechts: Prof. Dr.Tobias Welte. Mitte: Prof. Dr. Adrian Gillissen. Links: PD Dr. Thomas Glaab, Boehringer Ingelheim 10 Dr. phil. Rainer Glöckl, Fachabteilung Pneumologie, Schön Klinik Berchtesgadener Land, Schönau a.K., für die beste klinische Arbeit: "Multimodale Rehabilitation bei Patienten vor Lungentransplantation: Evaluation von zwei Trainingsformen". Deutsche Lungenstiftung Der Pathologe kann im Mikroskop histomorphologische Kennzeichen dieser Erkrankung im Lungengewebe identifizieren. Typische Veränderungen bei einer schweren pulmonalen Hypertonie sind sogenannte „konzentrische“ und „plexiforme“ Läsionen. Sie entstehen durch einen krankheitsbedingten Umbau der Lungenarterien und beinhalten im Fall der plexiformen Läsionen komplexe Gefäßneubildungen. Die Entwicklung und Bedeutung dieser Läsionen werden weiterhin kontrovers diskutiert und sind bis heute nicht abschließend verstanden. Noch nicht einmal die genaue zelluläre Zusammensetzung der plexiformen Läsionen konnte bisher abschließend geklärt werden. Es gibt Theorien, dass die Entwicklung dieser Gefäßneubildungen in der pulmonalen Hypertonie Ähnlichkeiten bei der Gefäßneubildung in bestimmten bösartigen Tumoren hat. Um plexiforme Läsionen besser zu verstehen wurden in der vorliegenden Arbeit pathologisch-anatomische und molekulargenetische Untersuchungen an menschlichen Lungenexplantaten sowie an Gewebe von bösartigen Hirntumoren (Glioblastoma multiforme) durchgeführt. Die gewonnen Ergebnisse zeigen, dass plexiforme Läsionen einen speziellen charakteristischen zellulären Aufbau und ein spezielles Mikromilieu aufweisen und sich klar von anderen Prozessen des Gefäßumbaus bei Patienten mit pulmonaler Hypertonie unterscheiden. Die zelluläre Zusammensetzung und die Signalwege in den untersuchten Gefäßneubildungen aus bösartigen Tumoren unterscheiden sich ebenfalls klar von denen in plexiformen Läsionen. Weiterhin fand sich im Bereich der plexiformen Läsionen ein zarter Saum von Entzündungszellen mit assoziierten neugebildeten Lymphgefäßen deren Bedeutung aktuell noch weiter untersucht wird. Die gefundene „entzündliche Nische“ könnte möglicherweise eine wichtige Funktion in der Entstehung/Verschlechterung der pulmonalen Hypertonie haben und so zur Entwicklung neuer Therapieansätze beitragen. In Bezug auf neue Therapieansätze ist das neoplastische Modell als weitere Forschungsplattform für die plexiforme Vaskulopathie wenig erfolgversprechend. Vielmehr sollten adäquate Tiermodelle für die pulmonale Hypertonie (weiter)entwickelt und insbesondere die entzündliche Nische in weiteren Studien untersucht werden. Dr. phil. Rainer Glöckl multimodale rehabilitation bei patienten vor Lungentransplantation – evaluation von zwei trainingsformen Diese Doktorarbeit bestand aus 2 verschiedenen Studien. Ziel der ersten Studie (Intervalltrainingsstudie) war es, zwei verschiedene Ausdauertrainingsformen, die sich bisher in der Trainingstherapie von Patienten mit moderater COPD bewährt hatten, auf Effektivität und Machbarkeit bei Patienten mit schwerer Lungenerkrankung vor Lungentransplantation zu überprüfen. Im Rahmen einer 3-wöchigen stationären Rehabilitation in der Schön Klinik Berchtesgadener Land absolvierten 60 Patienten, die zur Lungentransplantation gelistet waren, entweder ein moderates Ausdauertraining oder ein intensives Intervalltraining auf einem Fahrradergometer. Die körperliche Leistungsfähigkeit verbesserte sich in beiden Gruppen vergleichbar gut, jedoch verspürten die Patienten während moderatem Ausdauertraining deutlich mehr Atemnot als beim Intervalltraining. Bei Patienten mit sehr schwerer COPD ist somit ein intensives Intervalltraining aufgrund des geringeren subjektiven Belastungsempfindens und einer besseren Toleranz des Trainingsprotokolls besser geeignet als ein moderates Ausdauertraining. In der zweiten Trainingsstudie (Vibrationstrainingsstudie) wurden erstmalig die Effekte eines Vibrationstrainings bei Patienten mit schwerer COPD untersucht. In dieser Studie trainierten 72 Patienten mit schwerer COPD im Rahmen einer pneumologischen Rehabilitation. Alle Probanden führten zusätzlich zu konventionellem Ausdauer- und Krafttraining an 3 Tagen in der Woche ein kurzes Kniebeugen-Trainingsprogramm durch. Die Hälfte der Patienten trainierte dabei auf dem Boden, die andere Hälfte auf einer Vibrationstrainingsplatte (Galileo). Nach nur 3 Wochen Training konnten die Patienten, die mit Vibrationstraining trainierten, einen erheblich größeren Zuwachs ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit erzielen als die Patienten, die auf dem Boden trainierten. Vibrationstraining als Ergänzung zu herkömmlich körperlichem Training scheint für Patienten mit schwerer COPD eine machbare, sichere und dem „Standard Trainingsprogramm“ überlegene Methode zu sein. Vibrationstraining könnte somit ein neuer und vielversprechender Ansatz in der Trainingstherapie von Patienten mit schwerer COPD sein. 02/2015 11 Deutsche Lungenstiftung verleiht Johannes-wenner-preis Der Johannes-Wenner-Preis der Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie, gestiftet von der Deutschen Lungenstiftung in Höhe von € 15.000, wurde in Basel am 06.03.2015 beim Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie überreicht. Der Preis ging an Prof. Dr. Dominik Hartl, Tübingen. Der diesjährige Preisträger wird durch die Zuwendung des Johannes-Wenner-Preises in die Lage versetzt, ein besonders vielversprechendes Prinzip der "Antiinflammation" zu bearbeiten und für die klinische Anwendung nutzbar zu machen. Es ergibt sich durch die Charakterisierung bestimmter myeloider Zellpopulationen potentiell die Möglichkeit überschießende Infektabwehr und konsekutive Gewebsdestruktion nicht nur bei der CF, sondern auch bei anderen inflammatorischen Prozessen (COPD und Asthma) zu unterdrücken! Foto: DL Eine Zusammenfassung der Arbeit lesen Sie nachfolgend: 12 von links: Prof. Dr. Juerg Hammer (Kongresspräsident), Prof. Dr. G. W. Sybrecht (Kuratoriumsvorsitzender der Deutschen Lungenstiftung), Prof. Dr. Dominik Hartl (Preisträger) und Prof. Dr. Gesine Hansen (Vorstandsvorsitzende der GPP) Deutsche Lungenstiftung Prof. Dr. D. Hartl cf Zentrum unikinderklinik tübingen Cystische Fibrose Cystische Fibrose ist die häufigste lethale Erbkrankheit bei Kaukasiern. Die progressive Lungenerkrankung bestimmt die Morbidität und Mortalität der Cystischen Fibrose. Bei dieser Form der Lungenerkrankung kommt es zu einer chronischen Infektion mit Pseudomonas aeruginosa und zu einer überschießenden Entzündungsreaktion. Medikamentöse Ansätze die überschießende Immunreaktion zu dämpfen, wie z.B. Kortikosteroide, waren bislang bei dieser Erkrankung nicht erfolgreich, weil sie mit gravierenden Nebenwirkungen assoziiert waren. Neue anti-inflammatorische Ansätze sind deshalb von hohem Interesse. Vorarbeiten Wir konnten zeigen, dass es bei Patienten mit Cystischer Fibrose zu einer Ansammlung von anti-inflammatorischen Immunzellen, sogenannten „Myeloischen Suppressorzellen“, welche positiv assoziiert sind mit der Lungenfunktion bei Patienten mit chronischer Pseudomonas aeruginosa Infektion. Diese Vorarbeiten legen nahe, dass myeloische Suppressorzellen eine therapeutisch-entscheidende Zellpopulation bei der Cystischen Fibrose darstellen könnten. Preisprojekt Die therapeutisch-vielversprechende Zellpopulation der myeloischen Suppressorzellen soll (i) genauer untersucht und (ii) auf deren potentiell therapeutischen Einsatz hin untersucht werden. Hierfür werden myeloische Suppressorzellen über das gesamte Krankheits- und Altersspektrum der Cystischen Fibrose quantifiziert, um die Kinetik und Dynamik zu verstehen. Weiterhin wird der Einfluss gängiger CF Medikamente auf myeloische Suppressorzellen analysiert. Basierend auf diesen Ergebnissen werden therapeutische Konzepte mittels GMP-basierter MDSC Isolierung erarbeitet, um myeloische Suppressorzellen als mögliches neues Zelltherapeutikum zu evaluieren. Die Deutsche Lungenstiftung und ihr medienpreis Das sind die preisträger der 10. ausschreibung Die Jury hat am 24. 2. 2015 in Frankfurt/Main beraten, die Entscheidung steht fest: Für die Jahre 2013/2014 gehen die Wilhelm und Ingeborg RoloffPreise (WIR-Preise) der Deutschen Lungenstiftung e. V. an Dimitri Ladischensky (Hamburg) und christine matz (Hürth). Ausgezeichnet werden damit ihre herausragenden journalistischen Beiträge über Lungen-krankheiten - genauer zur Mukoviszidose - in der Zeitschrift „mare“ und für „stern TV/RTL“. Die Preise wurden am 19. 3. 2015 bei der 56. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin in Berlin durch Prof. Dr. Marek Lommatzsch (Rostock) und Dr. Eckart Roloff (Bonn) überreicht. Bei einem Treffen aller fünf Jurymitglieder wurden nach eingehender Beratung, bei der man offen und sachkundig anhand medizinischer und journalisti- scher Kriterien über alle Bewer-bungen sprach, nach einem Punkteverfahren einvernehmlich diese Preisträger bestimmt: Den 1. Preis, verbunden mit 3000 Euro, erhält Dimitri Ladischensky von der Redaktion der Zeitschrift „mare“ (Hamburg) als Anerkennung für eine äußerst eindrucksvolle Schilderung zum Leben und Leiden zweier Schwestern, die beide an Mukoviszidose erkrankt sind . Seine Reportage „Emmi und Soschka“, veröffentlicht im Heft vom August/September 2014, fesselt, so sagen die Juroren, dank beträchtlicher Empathie und sehr einfühlsamer Sprache. Der ausführliche Beitrag lässt die Leser mitempfinden, was die beiden jungen Mädchen und vor allem die Mutter, eine Krankenschwester, über Jahre hinweg durch diese Krankheit erleben und wie entscheidend die richtige Therapie ist. Ladischenskys Text geht nahe, unterstützt wird er durch sehr intensive Bilder der Fotografin Joanna Nottebrock. Dimitri Ladischensky ist 1972 in Hamburg geboren. Von 1991 an studierte er Germanistik, Geschichte und Volkswirtschaftslehre in Freiburg, Kopenhagen und Berlin. Nach dem M. A.Examen 1998 absolvierte er im Jahr 2000 die Deutsche Journalistenschule in München. Danach schrieb er für „Geo Saison“; seit Herbst 2001 ist er Leiter der Ressorts Leben und Politik der Zeitschrift „mare“. Er hat bereits mehrere journalistische Auszeichnungen erhalten; 2012 wurde er für den Henri-Nannen-Preis nominiert. Er lebt in Hamburg. Professor Roloff (links) verleiht Dimitry Ladischensky den ersten Preis. 02/2015 13 Christine Matz bekommt den zweiten Preis von „Stern TV“ für Ihren Beitrag zum Thema Mukoviszidose. Das Foto zeigt ihren Schützling Konstantin Rafflenbeul bei der Preisverleihung. Den 2. Preis über 2000 Euro bekommt Christine Matz von der Redaktion „Stern TV“. Die Jury erkennt damit ihren musterhaften Fernsehbeitrag zum Thema Mukoviszidose und Lungentransplantation an, den RTL am 19. Juni 2013 ausgestrahlt hatte. Christine Matz hat einen jungen Patienten namens Konstantin Rafflenbeul und dessen Familie zwei Jahre lang begleitet. In Worten und Bildern vermittelt der Film sehr eindringlich, welche Folgen diese Krankheit hat und was zwei (!) Transplantationen von Lungen im Jahr 2013 für den 14-Jährigen bedeuteten, nachdem sich sein Körper gegen die erste Übertragung wehrte. Inzwischen geht es ihm sehr gut. Konstantin konnte jetzt sogar zusammen mit seiner Mutter nach Berlin kommen. Zuvor hat er ein Schülerpraktikum bei „Stern TV“ absolviert. 14 Deutsche Lungenstiftung Die Jury belohnt neben dem Fernsehfilm auch das ausführliche Studiogespräch zwischen dem Moderator Steffen Hallaschka und Konstantin, seiner Mutter und dem Lungenfacharzt Nicolaus Schwenk. Für Mitte 2015 plant RTL einen weiteren Film über Konstantin und dessen Entwicklung. Christine Matz wurde 1968 in Pirmasens geboren. 1997 hat sie ihr Studium der Germanistik und Sportwissenschaft in Saarbrücken abgeschlossen. Während des Studiums war sie für mehrere Redaktionen des Saarländischen Rundfunks in Saarbrücken und für den Mitteldeutschen Rundfunk in Dresden tätig. Nach dem Studium war sie Volontärin in der Lokalredaktion Sat 1 in Leipzig. Seit Ende 1999 arbeitet Christine Matz als Redakteurin und Reporterin bei Stern TV. Sie lebt in Hürth bei Köln. patiententag 2015 traditionell gestalten die Deutsche Gesellschaft für innere medizin (DGim) und das Gesundheitsamt der Landeshauptstadt wiesbaden gemeinsam den patiententag. Der diesjährige Patiententag des Internistenkongresses fand am Samstag, 11. April 2015, wieder in Wiesbaden im Rathaus am Schlossplatz statt. Foto: DL Viele für die Gesundheit wichtige Themen standen im Mittelpunkt - neben konkreten, akuten oder chronischen Erkrankungen der inneren Organe wie Herz, Lunge, Niere, Blutgefäße sowie MagenDarm-Trakt, ging es auch um Möglichkeiten der Vorbeugung und der komplementären Behandlung dieser Erkrankungen. Welche Rolle spielen die Ernährung, Bewegung und Sport, das soziale oder berufliche Umfeld? Außerordentlich viele Besucher nutzten auch das Informationsangebot der Deutschen Lungenstiftung und der Deutschen Atemwegsliga zum Thema: Aktuelles aus der Lungenheilkunde. So hielt Professor Gillissen einen Vortrag zum Thema „Schatten auf der Lunge, was tun?“, Professor Criée informierte über „Was tun, wenn Atmen zu viel Kraft kostet“ und Professor Worth referierte über „Neue Medikamente bei Asthma und COPD“ DL Informierten am Stand über die Deutsche Lungenstiftung: Waltraud Gambietz und Susanne Tjaden (von links) 02/2015 15 raucherprävention neue wege gehen Lungenspezialisten setzen sich täglich mit den zum teil schwerwiegenden folgen des Zigarettenrauchens auseinander. ein Zusammenhang zu der Volkskrankheit cOpD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) ist heute unstrittig, Schätzungen zufolge sind in unserer Bevölkerung bis zu 13 % von dieser erkrankung betroffen. Mein großer Sohn spielt mit seiner Mannschaft im Raum München sehr erfolgreich Fußball. Die Trikots der Mannschaften sind meist geprägt von Banken, Bauunternehmen oder kleinen lokalen Unternehmen. Dabei eignet sich doch das Auftreten einer Sportmannschaft hervorragend, um eine Nichtraucherkampagne zu transportieren. Die Jugendmannschaft der TSV Eintracht Karlsfeld spielte beim Merkurcup in Südbayern, dem größten E-Jugendturnier der Welt, auf Augenhöhe mit den Mannschaften des FC Bayern München, 1860 München und der SpVgg Unterhaching. Von über 400 Mannschaften konnte der 5. Platz erreicht werden. Die Jungs kommen also rum! Die Deutsche Lungenstiftung engagiert sich besonders stark für Aufklärung und Prävention. Schon länger besteht dazu ein Aufklärungsportal für Kinder und Jugendliche im Internet: warumrauchen.de. Die Kollegen vom Vorstand waren von der Idee, über ein Fußballtrikot diese Kampagne zu unterstützen begeistert und unterstützen mein Vorhaben. 16 Deutsche Lungenstiftung Zusätzlich konnte ich auch die Geschäftsleitung und die Marketingleiterin unserer ACURA Klinikgruppe für diese die Idee gewinnen. Neben mehreren Reha- und Praxisstandorten Standorten in Baden-Württemberg betreibt die ACURA die Lungenfachklinik in Pfronten/Bayern und ist bereits Gesundheitspartner des KSC Karlsruhe. So ziert in dieser Saison, die bisher wieder sportlich erfolgreich verläuft, das Logo der Deutschen Lungenstiftung das Trikot der Buben – mit dem Schriftzug warumrauchen.de. Mannschaften, Eltern und Trainer sind begeistert von dieser nicht kommerziellen Aktion. Und schon wurde die nächste Idee geboren, ein großes jährliches Fußball Turnier namens „Lungen-Cup“ zu organisieren. Dr. med. Jens Mathews, ACURA MVZ Baden-Baden Foto: Privat Ein besonderes Augenmerk sollte deshalb auf die Prävention und die Aufklärung gelegt werden. Als Vater dreier Kinder habe ich mir überlegt, wie man Kinder und Jugendliche erreichen kann und für dieses Thema interessieren könnte. hopfen und malz: Gott erhalt`s! Benefiz- Golfturnier der Deutschen Lungenstiftung in der Holledau Bereits zum 12.mal trafen sich wie in jedem Jahr am 2. Juniwochenende fast 50 Damen und herren, um zu Gunsten der Deutschen Lungenstiftung Golf zu spielen. Einen langen und gesunden Atem brauchte man schon, um die mitunter steilen Hügel inmitten der Holledau zu überwinden. Am Ende waren aber Hopfen und Malz nicht verloren. Greenfees, Tombolalose und großzügige Spenden brachten der Lungenstiftung einen Gewinn in vierstelliger Höhe, Geld das die Stiftung zur Förderung junger Lungenforscher verwenden wird. „Dafür lohnt es sich“, so das einhellige Fazit aller Beteiligten – Nachahmung ist gewünscht! Demzufolge wird am 18. Juni 2016 auf der Anlage des Golfclubs Schmallenberg erneut für die Lungenstiftung und ihre Aufgaben gespielt. Fotos: DL DL 02/2015 17 wieso ersticken wir nicht an all dem Dreck, den wir täglich einatmen? Haben Sie sich auch schon mal überlegt, wo all der Staub und Dreck bleibt, nachdem wir ihn eingeatmet haben? Am Arbeitsplatz darf 1,25 mg Staub in jedem Kubikmeter Luft enthalten sein, wir atmen aber jeden Tag ungefähr 10.000 Liter Luft ein und aus und diese Menge enthält dann schon mehr als 12 mg oder 4,3 Gramm pro Jahr oder in zehn Jahren schon 43 Gramm… Zum Glück bleib der „Dreck“ nicht in unserer Lunge, die sich gut davor zu schützen weiß. Das meiste, was hineinkommt, wird wieder rausgeschafft, aber bevor es dazu kommt, wird schon ganz viel Staub und Dreck abgewehrt, kommt gar nicht erst bis in unsere Lunge. wie sich eine gesunde Lunge schützt und reinigt Solange wir uns nicht übermäßig anstrengen, atmen wir durch die Nase, wo die Luft nicht nur angefeuchtet wird sondern auch gleich einmal gröbere Partikel wie Staubkörner, Pollen usw. herausgefiltert werden. Diese Staubteilchen bleiben im Nasensekret kleben, das wir normalerweise herunterschlucken, wo dann im Magen mit Hilfe der dort vorhandenen Salzsäure kurzer Prozess damit gemacht wird. Bei einer stärkeren Staubbelastung wird das Sekret und damit die Reinigungsleistung verstärkt, bei einer zu großen Belastung müssen wir uns schnäuzen oder niesen. Atmen wir durch den Mund – bei größerer Anstrengung oder bei verstopfter Nase – gelangen größere Anteile des Staubs in unsere tieferen Atemwege, das sind die Luftröhre und die Bronchien. Auch hier gibt es einen Flüssigkeitsfilm auf der Schleimhaut (daher der Name!), der zur Reinigung ganz wichtig ist. Durch die Geschwindigkeit 18 Deutsche Lungenstiftung der Luft bei der Ausatmung, die immer größer ist als die bei der Einatmung, und durch Flimmerhärchen wird der Schleim ständig aus der Tiefe unserer Lunge in Richtung der Stimmritze transportiert. Auf diesem ständigen Flüssigkeitsstrom werden Schmutz- und Staubpartikel, Bakterien und Viren und alles sonst, was es bis dorthin geschafft hat, wieder aus der Lunge herausgeschafft. Wohin? Wie Speichel und Tränenflüssigkeit wird auch diese Flüssigkeit verschluckt und im Magen u.a. durch die Salzsäure unschädlich gemacht. nicht jeder Staub ist gleich schädlich was ist Staub eigentlich? Als Staub bezeichnet man feinste feste Teilchen (Partikel), die in der Luft aufgewirbelt lange Zeit schweben können. Der sog. Gesamtstaub enthält auch noch Rauch und Rußpartikel. Anders als der sog. Grobstaub, dessen Teilchen größer als 10 µm (1 Mikrometer ist ein tausendstel Millimeter) sind, bleibt typischerweise an den Nasenhärchen oder der Schleimhaut des Nasen-Rachenraums hängen. Kleinere Staubpartikel (sog. lungengängiger Feinstaub) können über die Luftröhre und die Bronchien bis tief in die Lunge vordringen. Staub entsteht ganz normal in der Natur, aber ganz besonders viel trägt der Mensch zur Staubentwicklung bei. Wichtige natürliche Quellen sind Bodenerosion, Vulkanismus, Sandstürme (Sahara-Staub findet sich auch in unserer Luft), Pollenflug, Waldund Buschbrände mit natürlicher Ursache (Blitzschlag) und die Verwitterung der Gesteine und Erosion durch den Wind. Zu den wichtigen vom Menschen verursachten (anthropogenen) Staubquellen gehören industrielle Prozesse, die Energiegewinnung durch Verbrennung, der Verkehr und die Landwirtschaft sowie die Brandrodung. Auch Haushalte tragen zur Staubproduktion bei wie auch das Tabakrauchen. Bakterien und Viren Aber auch Viren oder Bakterien können in der Luft enthalten sein, die wir atmen. Solange die Zahl der Krankheitserreger gering ist, schafft es auch hier das Reinigungssystem der Atemwege, ein Eindringen in die eigentlich kritischen Zonen des Körpers zu verhindern. Solange diese Erreger auf dem Schutzfilm schwimmen (auf dem Weg nach draußen) haben sie keinen Kontakt zu Körperzellen, die sie infizieren könnten. Dazu sind in der Reinigungsflüssigkeit auch noch Substanzen enthalten, die man als körpereigene natürliche Desinfektionsmittel bezeichnen könnte. Erst wenn zu viele Viren oder Bakterien es schaffen, den Reinigungsprozess durcheinander zu bringen, dann werden wir krank. Das kann auch passieren, wenn unser Reinigungssystem schon durch andere Dinge so sehr beschädigt ist, dass der Schutz eingeschränkt ist. Zigarettenrauch So verlangsamt sich beispielsweise durch Zigarettenrauchen die Schlagfrequenz der Flimmerhärchen. Und schon funktioniert das komplizierte Zusammenspiel nicht mehr – unser Schutz ist eingeschränkt. Das Rauchen macht aber noch viel mehr mit dem Reinigungssystem: Der in dem Zigarettenrauch enthaltene Teer kann nicht vom Schleim abtransportiert werden, er schwimmt nicht oben sondern dringt ein. Das versucht die nächste Verteidigungslinie zu kompensieren, indem sog. Fresszellen (Makrophagen) den Teer auffressen. Normalerweise schaffen diese Makrophagen, fast alles zu verdauen und in unschädliche Bestandteile zu zerlegen und damit unschädlich zu machen. Aber selbst für diese hoch leistungsfähigen Zellen ist der Teer nicht zu knacken, sie können den Teer nicht kleinkriegen. Da sie ihn nicht verdauen können, bleibt er in Form von eingeschlossenen Tröpfchen als „Kondensat“ in diesen Zellen in den Atemwegen, die so „überfressen“ sind, dass sie auch nicht komplett abtransportiert werden können. Ist ihre Lebenserwartung erreicht – alle Zelle in unserem Körper haben ein programmiertes Austauschdatum – wird das Kondensat wieder freigesetzt und von der nächsten Generation Fresszellen wieder aufgenommen. Und so immer weiter. Dieser ständig fortdauernde Prozess geht nicht ganz spurlos an den Atemwegen vorbei, die Lunge wird schwarz und unter dem Mikroskop sieht man typische Veränderungen. pollen Pollen sind typischerweise nicht schädlich für den Menschen, wenn sie auch sehr unangenehm und teilweise gefährlich werden können, wenn man eine Allergie gegen sie entwickelt hat. Es ist nicht ganz klar, warum immer mehr Menschen Allergien entwickeln. Eine gängige Hypothese ist, dass durch eine Abnahme der Infekte als Folge der verbesserten Hygiene das Immunsystem mehr Kapazitäten frei hat und diese dann unglücklicherweise in die Entwicklung von allergischen Reaktionen investiert. Besondere Stäube wie fasern (asbest) oder Kristalle (Silkat) Die giftartige Wirkung von Stäuben beruht vor allem auf dem Gehalt an Blei, Vanadium, Beryllium oder Quecksilber, welche Krebserkrankungen begünstigen können. An der Oberfläche der Staubteilchen können sich Schadstoffe (Abgase wie Kohlenwasserstoffe, Schwefel- oder Stickstoffverbindungen) anlagern und so die Schädlichkeit von Staub erheblich verstärken. Gewöhnlicher oder Eisen- und Kohlenstaub trägt nicht unwesentlich zur Entstehung von Krankheiten der Atmungsorgane wie Bronchitis, Asthma oder Emphysem bei. Quarzstaub kann eine besondere Form der Lungenfibrose (Steinkohlebergbau, Edelsteinschleifer etc.) auslösen und Asbeststaub kann über in der Lunge abgelagerte Asbestfasern eine Asbestose (auch eine besondere Form der Fibrose des Rippenfells oder der Lunge) oder Lungenkrebs verursachen. Bestimmte Holzstaubarten können zur Entstehung von Nasenkrebs führen. wenn es mit der reinigung der atemwege nicht richtig funktioniert Alles was bisher über den Reinigungsmechanismus gesagt wurde geht normalerweise (also bei 02/2015 19 Gesunden) permanent vor sich. Und zwar ohne dass der Betroffene einmal husten muss. Beim Gesunden funktioniert der Reinigungsprozess, den die Ärzte „mukoziliäre“ Reinigung nennen, ganz ohne Husten. Der Reinigungsschleim (Mukus) wird von den Flimmerhärchen (Zilien) und dem Atemstrom transportiert und nach unmerklicher Passage der Stimmritze verschluckt – ohne auch nur einmal zu husten oder sich zu räuspern. Kommt es aber irgendwo zum Stocken im Schleimtransport, hustet man einmal kurz und alles ist wieder in Ordnung (mehr zum Husten im Beitrag von Dr. Kardos, Seite 5). Neben den hier genannten Ursachen für eine Störung der mukoziliären Reinigungsfunktion durch Zigarettenrauch oder Infekte gibt es eine Vielzahl anderer möglicher Ursachen. Einige dieser Ursachen können genetisch bedingt sein, damit beschäftigt sich der Beitrag aus Homburg/Saar (Seite 7) was man tun kann? Es ist wichtig die Reinigungsfunktion nicht zu schädigen. Daraus ergibt sich auch zwingend die Empfehlung, durch inhalatives Zigarettenrauchen in der Lunge und den Atemwegen nicht ständig die Flimmerhärchen zu beschädigen, die Fresszellen zu überfordern und die ungezählten weitern schädlichen Effekte durch das Rauchen in Kauf zu nehmen. Aber auch Nichtraucher können beispielsweise bei einem Virusinfekt eine Einschränkung der Reinigungsfunktion erleiden. Dann kann man versuchen, mit ausreichender Luftfeuchtigkeit (Stoßlüften oder Spaziergang im Freien), leichter und dem übrigen Gesundheitszustand angepasster körperlicher Aktivität oder auch einmal mit einer Feuchtinhalation den Reinigungsprozess zu unterstützen. Typisch ist in einem solchen Zustand auch eine gesteigerte bronchiale Empfindlichkeit, bei der man gut daran tut, starke Temperaturwechsel zu meiden. Aber in solchen Fällen, oder wenn die Störung der Reinigungsfunktion zu lange dauert, dann muss man ohnehin darüber nachdenken, den Lungenfacharzt aufzusuchen. Prof. Dr. med. T.O.F. Wagner Schriftführer der Deutschen Lungenstiftung reisestipendien für junge wissenschaftler Kongressbericht über den American Thoracic Society (ATS) Kongress in Denver, Colorado (USA) vom 15.- 20. Mai 2015 Die American Thoracic Society (ATS) ist eine international ausgerichtete, medizinische Gesellschaft und wurde 1905 unter dem Namen American Santorium Association gegründet. Ihr Ziel war es, Tuberkulose vorzubeugen, die Infektionen einzuschränken und zu behandeln. Nach der Umbenennung in American Trudeau Society im Jahr 20 Deutsche Lungenstiftung 1938, ist seit 1960 der offizielle Name American Thoracic Society. Die Organisation hat mittlerweile mehr als 15.000 Mitglieder und hat sich zum Ziel gesetzt, die Weltgesundheit durch Förderung wissenschaftlicher Erkenntnisse in den Bereichen der Pulmologie, Intensiv- und Schlafmedizin zu verbessern („We help the world breathe“). Die Gesellschaft hat drei renommierte Fachzeitschriften herausgegeben, wobei u.a. das American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine, auch wegen des blauen Covers bekannt als Blue Journal. Jährlich organisiert die ATS unter dem Slogan „Where today’s science meets tomorrow’s care“ einen internationalen Kongress, der dieses Jahr in Denver, Colorado (USA) stattgefunden hat. So trafen sich auch dieses Jahr wieder, inzwischen zum 110. Mal, eine Vielzahl Experten, Mediziner und Naturwissenschaftler aus der ganzen Welt, um die neuesten Erkenntnisse zu präsentieren und zu besprechen. Im Rahmen meiner Doktorarbeit beschäftige ich mich mit der Lebensqualität von Patienten mit einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD, englische Abkürzung für chronic obstructive pulmonaryvdisease). Für ein wissenschaftliches Praktikum am Pneumologischen Forschungsinstitut an der LungenClinic Grosshansdorf habe ich den Einfluss der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) auf die krankheitsspezifische Lebensqualität von Patienten mit COPD genauer betrachtet. Bei einer pAVK handelt es sich um eine Störung der arteriellen Durchblutung der Extremitäten. Die Hauptursache ist hierbei die Arteriosklerose, die sogenannte Arterienverkalkung. Unser Ziel war es, mittels der großen Patientenkohorte der deutschen COSYCONET-Studie ein repräsentatives Bild der Häufigkeit der pAVK zu erhalten. Zudem wollten wir den Einfluss der pAVK auf die Lebensqualität besser verstehen. COSYCONET steht für COPD and Systemic ConsequencesComorbidities Network und ist eine einzigartige, Lanzeitstudie an vielen pneumologischen Zentren in Deutschland. ständnis des komplexen Krankheitsbildes der COPD. Neben den verschiedensten, formellen Vorträgen, ist es auch Sinn und Zweck solcher Kongresse, Mediziner, Naturwissenschaftler, Doktorandinnen und Doktoranden zusammenzubringen, um sich persönlich kennen zu lernen und bezüglich der eigenen Studienergebnisse und Erfahrungen auszutauschen. Außerdem werden jährlich Experten, die einen ganz besonderen Beitrag geleistet haben, ausgezeichnet. So wird zum Beispiel die Trudeau Medaille jährlich an jemanden vergeben, der einen großen wissenschaftlichen Beitrag zur Prävention oder Behandlung von Lungenerkrankungen geleistet hat. Dieses Jahr ging diese Auszeichnung zum ersten Mal an eine nicht-Amerikanerin. Prof. Dr. Dirkje Postma aus den Niederlanden wurde für Ihre lebenslange und herausragende Forschung zu den Atemwegserkrankungen Asthma und COPD ausgezeichnet. Ich möchte der Deutschen Lungenstiftung e.V. für die finanzielle Unterstützung zur Teilnahme an diesem Kongress herzlich danken. Der Austausch und Kontakt mit internationalen Experten im gleichen Forschungsfeld inspiriert und motiviert – „We help the world breathe“. Sarah Wilke, Centre of expertise for chronic organ failure, CIRO+ Großhansdorf, DE / Horn, NL Wir konnten bei circa 8% der Patienten eine pAVK diagnostizieren, wobei bei mehr als zwei Drittel dieser Patienten die Diagnose pAVK vorher nicht bekannt war. Verglichen mit Patienten ohne begleitende pAVK, berichteten Patienten mit COPD und pAVK von einer schlechteren Lebensqualität sowie Leistungsfähigkeit. Dies sind interessante und wichtige Erkenntnisse für zukünftige Diagnosestellungen und Behandlungen, wie auch das Ver- 02/2015 21 reisestipendien für junge wissenschaftler 37. Jahrestagung der Gesellschaft für pädiatrische Pneumologie in Basel 2015 Vom 5.-7.3.2015 fand in Basel unter dem motto „Grenzen überwinden - Grenzen anerkennen, Kooperation – interdisziplinarität” die 37. Jahrestagung der Gesellschaft für pädiatrische pneumologie statt. Die Themenschwerpunkte umfassten die Pädiatrische Pneumologie in der Notfallmedizin, therapeutische Aspekte chronischer Lungenerkrankungen, neue diagnostische Verfahren (Lungenfunktion, Bildgebung, etc.), laryngotracheale Erkrankungen des Kindes, akutes und chronisches Atemversagen und ein Update zur Zystischen Fibrose. In diesem Rahmen tauschten sich Wissenschaftler aus dem Fachgebiet der Pneumologie aus Österreich, aus der Schweiz und Deutschland aus. Durch die Unterstützung der deutschen Lungenstiftung, welche die Teilnahme von Nachwuchswissenschaftlern an nationalen und internationalen Kongressen fördert, konnten wir an der GPP Tagung in Basel teilnehmen. Wir haben dort im Rahmen eines Kurzvortrages eine Kasuistik zum Thema pulmonaler Hypertonus bei Mykoplasmeninfektion vorgestellt. Bei einem 6 jährigen Mädchen mit pulmonalem Hypertonus und gleichzeitiger Mykoplasmeninfektion wurde die Rolle der Mykoplasmeninfektion als Ursache oder zufällige Koinzidenz für den pulmonalen Hypertonus diskutiert. Darüber hinaus wurde im Rahmen einer Posterpräsentation die alveoläre kapilläre Dysplasie als seltene interstitielle Lungenerkrankungen vorgestellt. Dabei wurden 11 Fälle im Kinderlungenregister (chILD-EU) zusammengetragen und der genetische Hintergrund untersucht. Der wissenschaftliche Austausch auf Kongressen ist sowohl für Mediziner als auch für Wissenschaftler anderer Bereiche von großer Bedeutung. Er fördert die interdisziplinäre Zusammenarbeit, gibt die 22 Deutsche Lungenstiftung Möglichkeit Kooperationspartner zu finden und bietet neben vielen spannenden Vorträgen auch eine Reihe von fachspezifischen Symposien, bei welchen aktuelle Themengebiete aus verschiedenen Blickrichtungen beleuchtet werden. Der Austausch über klinisches Vorgehen und Therapien bei unterschiedlichen Krankheitsbildern in unterschiedlichen Kliniken im deutschsprachigen Raum steht bei einer solchen Tagung im Vordergrund. Abgerundet wurde die Konferenz durch fachbezogene Ausstellungen von Pharmafirmen, die ihre neuesten Produkte präsentierten und ein gesellschaftliches Programm, welches die Gelegenheit bot in der Kulisse des Baseler Hafens renommierte Forscher und exzellente Kliniker kennenzulernen. Auch der wunderschöne Veranstaltungsort, Basel, sowie eine Flussfahrt auf dem Rhein rundeten das Programm ab. Wir möchten uns ganz herzlich bei der deutschen Lungenstiftung für die großzügige Förderung bedanken, die es uns ermöglicht hat an diesem interessanten Kongress teilzunehmen. Dr. med. Felicitas Nagel Dr. med. Meike Hengst Dr. von Haunersches Kinderspital der LMU Kinderklinik und Kinderpoliklinik der Ludwig Maximilian Universität München Doktorandenpreis der Deutschen Lungenstiftung Die Deutsche Lungenstiftung fördert mit dem jährlich vergebenen Doktorandenpreis den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Pneumologie. Die Auszeichnung wird für die beste klinische Arbeit und für die beste experimentelle Arbeit vergeben und ist mit jeweils € 3.000 dotiert. Die Preisverleihung findet im Rahmen der Jahreskongresse der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin statt. Weitere Auskünfte zur Ausschreibung erteilt die Geschäftsstelle der Deutschen Lungenstiftung. Johannes-wenner-preis Gemeinsam gestiftet und ausgeschrieben von der Deutschen Lungenstiftung und der Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie, Dotation 15.000 €, für Forschungsund Projektarbeiten, die der Umsetzung von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Praxis dienen. Einsendeschluss ist der 31. Dezember 2015. Bewerbungen an: Frau Prof. Dr. med. Gesine Hansen, Medizinische Hochschule Hannover, Zentrum für Kinderheilkunde und Jugendmedizin, Carl-Neubergstr. 1, 30625 Hannover. Die Preisverleihung findet im Rahmen der 38. Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Pneumologie im März 2016 statt. 8. Symposium-Lunge Das 8. Symposium-Lunge findet am Samstag, den 12. September 2015, von 9 bis 18 Uhr in Hattingen-Ruhr statt. Die Veranstaltung richtet sich insbesondere an Patienten, Angehörige und Interessierte; eine Anmeldung ist nicht erforderlich; der Eintritt ist kostenfrei. Hauptveranstalter des Symposium-Lunge ist der COPD-Deutschland e.V. Weitere Informationen erhalten Sie unter: [email protected] www.copd-deutschland.de Deutscher Lungentag Der 18. Deutsche Lungentag hat das Motto: „Gute Nachrichten für Allergiker?“ und findet am 19. September 2015 statt. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.lungentag.de erS 2015 Amsterdam ist Gastgeber des Kongresses der European Respiratory Society 2015 in der Zeit vom 26. bis 30. September 2015. medienpreis der Deutschen Lungenstiftung (wir-preis) Der WIR-Preis wird alle 2 Jahre vergeben, gestiftet von den Söhnen von Wilhelm und Ingeborg Roloff. Er ist mit € 5.000 dotiert. Ausgezeichnet werden vorbildliche journalistische Beiträge zum Thema Lunge und Atmen, die in den Printmedien publiziert, oder im Funk und Fernsehen ausgestrahlt wurden. Die Preisverleihung erfolgt im Rahmen des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin. Nähere Auskünfte zur Ausschreibung erteilt die Geschäftsstelle der Deutschen Lungenstiftung. 02/2015 23 womit steht ihnen die Deutsche Lungenstiftung zur Seite? Sie leben durch gesundes Atmen, die Deutsche Lungenstiftung hilft Ihnen, den langen Atem zu behalten! informationen, die ihnen weiterhelfen Zu den wichtigsten Erkrankungen der Atemwege und der Lunge, zu den bedeutungsvollsten Krankheitszeichen und zu den häufigsten Untersuchungs- und Behandlungsmethoden haben wir Faltblätter geschrieben, beispielhaft zu Asthma und COPD, zum Lungenkrebs oder der Lungenentzündung, zu Husten oder Luftnot, zur Inhalations- oder Sauerstofftherapie. Wir geben Lungenkranken Tipps zur Ernährung und zu Urlaubsreisen, aber auch zum Verzicht auf das Inhalationsrauchen („Rauchen kann man lassen, atmen nicht!“). Sie erhalten die Flyer über die Geschäftsstelle oder durch das Herunterladen von der Webseite: www.lungenstiftung.de. expertenrat Auf der Webseite (www.lungenstiftung.de) steht Ihnen kostenlos für jede Frage ein Expertenrat zur Verfügung. Sie schreiben Ihr Problem, wir antworten schnell und kompetent. Sie können auch einen Brief an die Geschäftsstelle richten, auch dieser findet den richtigen Ansprechpartner, der Ihnen weiterhilft. Vorbeugen ist besser als heilen Es liegt uns sehr am Herzen, Kinder und Jugendliche vor dem Beginn des Inhalationsrauchens zu schützen. Dazu haben wir wissenschaftliche Forschung finanziert und eine eigene Jugend-Webseite kreiert (www.warum-rauchen.de). Zusätzlich vergeben wir jährlich nach bundesweiter Ausschreibung einen „Kreativpreis“, mit dem Kinder und Jugendliche in Wort, Bild und Musik auf die Problematik des Inhalationsrauchens aufmerksam machen. Zeitschrift Zweimal jährlich gibt die Deutsche Lungenstiftung eine Mitgliederzeitschrift heraus, die Sie auch als Nichtmitglied über die Geschäftsstelle erhalten, oder bei Ihrem Lungenfacharzt im Wartezimmer finden können. Wir informieren in den Zeitschriften über die Arbeit der Stiftung, aber auch zu Schwerpunktsthemen aus dem gesamten Gebiet der Atemwegs- und Lungenkrankheiten. forschung Unter den 10 häufigsten Erkrankungen des Menschen weltweit, die zum Tod führen, sind 4 Erkrankungen der Atemwege und der Lunge: die COPD, der Lungenkrebs, die Lungenentzündung und die Tuberkulose. Wir müssen diese schlimme Situation für uns, für unsere Kinder und für unsere Enkel ändern, die Grundlage dazu ist die wissenschaftliche Forschung. Die Deutsche Lungenstiftung unterstützt nicht nur die Basisforschung an den Universitäten, sie finanziert vor allem darüber hinaus Studienaufenthalte und Kongressbeiträge junger Ärztinnen und Ärzte, und sie vergibt jährlich für junge Wissenschaftler den „Doktorandenpreis“. und wie können Sie uns helfen ? Werden Sie Mitglied der Deutschen Lungenstiftung und werben Sie bei Ihren Freunden und Bekannten für unser Anliegen! Setzen Sie nur ein bisschen mehr als 2 Euro pro Monat für alle Betroffenen von heute und morgen mit Atemwegs- und Lungenkrankheiten ein, ein kurzer Anruf bei der Geschäftsstelle (0511 - 21 55 110) genügt. Denn: atmen ist alles, ohne atmen ist alles nichts !
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