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PRESSEINFORMATION
Datum: 20. Juni 2015
Zwei weitere Weltrekorde sowie deutsche Erfolge durch
Wyludda, Buggenhagen und Low bei den IDM in Berlin
Berlin – Der zweite Wettkampftag bei den 37. Internationalen
Meisterschaften der Leichtathletik für Menschen mit Behinderungen in
Berlin begann wie der erste endete: mit Weltrekorden...
Diskuswerfer Bartos Tyszkowski (Polen) schleuderte am Vormittag den Diskus
in seinem letzten Versuch auf 44,36 Meter. Die Bestleistung in seiner
Startklasse F41 (Kleinwüchsige) war durch eine Regeländerung des
Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) seit Januar 2014 noch vakant.
Den zweiten Weltrekord des Tages steuerte der Russe Evgeni Torsunov im
Weitsprung der Startklasse T36 (Bewegungsstörung) bei. Sein fünfter Versuch
ging über 5,66 Meter – 13 Zentimeter weiter als der bisher weiteste Sprung des
Brasilianers Rodrigo Parreira da Silva Ende Mai in Sao Paolo.
Die Diskus-Olympiasiegerin von 1996, Ilke Wyludda (Hallesche LeichtathletikFreunde), sicherte sich in ihrer Startklasse (F57, Oberschenkelamputierte) den
Sieg im Kugelstoßen in 10,66 Meter. Damit verfehlte sie ihren eigenen, erst
eine Woche alten deutschen Rekord (10,81 Meter) um lediglich 15 Zentimeter.
Die Berlinerin Marianne Buggenhagen (Paralympischen Sportclub Berlin)
sicherte sich ebenfalls im Kugelstoßen den ersten Platz in der Startklasse F55
(Rollstuhlklasse) mit 7,68 Meter. Erst im letzten Versuch schob sie sich noch
um drei Zentimeter an der Britin Marie Hawkeswood vorbei, die seit ihrem
vierten Versuch mit 7,65 Metern geführt hatte.
Mit Abdul Rahim Nagibulla konnte ein anderer Berliner über gleich drei
internationale deutsche Meistertitel jubeln. Der Rollstuhlsprinter war über 100m
(18,97 Sekunden), 400m (1:09,16 Minuten) und 800m (2:19,77 Minuten)
erfolgreich und feierte seinen ersten Titel überhaupt. Nun darf er auf eine
Nominierung für die IPC Weltmeisterschaften im Oktober in Doha (Katar)
hoffen.
Vanessa Low (Bayer Leverkusen, Klasse T42 Oberschenkelamputierte) lief im
Finale über 100m der italienischen Weltrekordhalterin Martina Caironi (15,29
Sekunden) in für ihre Verhältnisse mäßigen 16,26 Sekunden hinterher. Im
Weitsprung, wo sie seit 2014 mit 4,60 Meter den Weltrekord hält, war sie
deutlich erfolgreicher. Ihre 4,30 Meter bedeuteten den Sieg in der offenen
Startklasse: „Damit bin ich bei den kühlen Witterungsverhältnissen zufrieden.
Allerdings habe ich noch nicht den richtigen Rhythmus im Anlauf und Absprung
gefunden, daran werde ich bis zur WM in Katar arbeiten“, so Vanessa.
Bereits am ersten Wettkampftag der IDM Leichtathletik 2015 hatte DoppelEuropameister Daniel Scheil (BVS Weiden) den Weltrekord im Speerwurf aus
dem Rollstuhl auf 26,96 Meter (Startklasse F33) verbessert. Zudem gelang
dem russischen Welt- und Europameister Wladimir Sviridov die Steigerung
seines eigenen Weltrekords im Kugelstoßen um 28 Zentimeter auf 15,21
Meter.
Veranstalter Klaas Brose vom Berliner Behinderten-Sportverband: „Mit vier
Weltrekorden an zwei Wettkampftagen haben wir tolle Höhepunkte erlebt. Aber
es geht nicht immer nur um Rekorde. Fast alle startenden Athletinnen und
Athleten haben starke Leistungen gezeigt und Werbung für den Sport gemacht.
Unser Familiensportfest am Rande des Jahn-Sportparks hat viele Eltern mit
ihren Kindern angelockt, die sonst nicht unbedingt zu einer Sportveranstaltung
gehen.“
Am morgigen letzten Wettkampftag gibt es zwischen 9:30 und 13:00 Uhr noch
Entscheidungen in 14 Disziplinen. Mit dem Start von Vanessa Low über 200m
ist ein weiteres sportliches Highlight dabei. Die Leverkusenerin trifft noch einmal
auf Italiens Martina Caironi. Vielleicht kann sie sich für die Niederlage über
100m revanchieren.
Die 37. Internationalen Deutschen Meisterschaften in der Leichtathletik sind
eine der größten Veranstaltungen ihrer Art. Sie sind die letzte von neun
Stationen der internationalen Wettkampfserie IPC Athletics Grand Prix. Das
IPC Grand Prix-Finale findet am 26. Juli 2015 in London (Großbritannien) statt.
Läuferinnen werben für Inklusionsfackellauf 2015
Mit einer Ehrenrunde durch den Jahn-Sportpark machten Kirsten Ulrich und
Alexandra Cremer an den Inklusionsfackellauf am 11. Juli 2015 aufmerksam.
Zwischen 50 und 100 Läuferinnen und Läufer sollen dann mit der
Inklusionsfackel auf einer 28 Kilometer langen Strecke von Potsdam nach
Berlin laufen und für Vielfalt und gegen Ausgrenzung werben. Der Lauf startet
am 11. Juli um 10:00 Uhr am Brandenburger Landtag in Potsdam. Das Ziel
wird eine Kundgebung am Potsdamer Platz in Berlin sein. Dort wird die Fackel,
die zu dem Zeitpunkt durch alle Landeshauptstädte Deutschland getragen
worden ist, an das Team „Inklusion braucht Aktion“ übergeben. Anschließend
wird sie ab 8. August 2015 von Berlin aus auf Weltreise gehen und unter
anderem im Vatikan von Papst Franziskus gesegnet und bei den Paralympics
2016 in Rio de Janeiro Station machen.
Mehr Informationen dazu unter www.netzwerkinklusion.de
Bei Fragen zu den IDM 2015, Interview- und Fotowünschen wenden Sie sich
bitte an unser Media Office:
Claus Frömming
i.A. des Behinderten-Sportverbandes Berlin e.V.
Hanns-Braun-Straße / Kursistenflügel
Mob.: 0173/69 49 885
[email protected]