7. Dezember 2015 | Business Geomatics 8 / 15 |5 Photogrammetrie & UAV www.business-geomatics.com Pro Zentimeter ein Pixel Aus hochdichten Punktwolkenauswertungen erstellt TRIGIS digitale Geländemodelle. „Große Flächen können ebenso effektiv erfasst werden wie unzugängliche Bereiche“, sagt Marc Orlamünder (Trigis). Durch die Fotografie ist es möglich, die Geländemodelle mit Bildern zu mappen und damit ein fotorealistisches Modell zu erstellen. Hier das Beispiel einer Felsanalyse mit anschließender Planung zur Felssicherung am Bodetorfelsen im Harz. Inspektion Inspektion einer Felsformation im Erzgebirge zur Felssturzsimulation. Bei Inspektionen sind Sichtprüfungen durch Experten häufig unerlässlich und oft auch vorgeschrieben. Doch was machen, wenn man den Ort der Inspektion einfach nicht erreichen kann? Hier kann die Drohne helfen. Hochauflösende Bilder ermöglichen es den Fachleuten, Kontrollen an Bauwerken, Bauwerksteilen oder sonstigen Objekten durchzuführen. Baudokumentation Schnelles und großflächiges Baugeschehen ist manchmal schwer zu beobachten und zu dokumentieren. „Mit den Drohnen können wir Bauabläufe schnell, großflächig, detailliert und interpretationsfrei festhalten“, sagt Orlamünder. Dabei genügen in den meisten Fällen bereits Fotoaufnahmen mit einer 16MPKamera. Im Bild die Erschließung eines Gewerbegebietes an der BAB71. Fünf Piloten bei N-ERGIE Das Netzgebiet der N-ERGIE erstreckt sich über große Teile Mittelfrankens sowie über Teile von Unterfranken, Oberbayern, Schwaben und der Oberpfalz – insgesamt etwa 8.400 Quadratkilometer. Allein im Bereich der Stromversorgung umfasst die Infrastruktur der N-ERGIE ein Stromverteilnetz von knapp 27.000 Kilometern, zudem betreibt das Unternehmen gemeinsam mit Partnern 15 Photovoltaik-Freiflächenanlagen sowie fünf Windparks. Die regelmäßige Kontrolle der Anlagen, die N-ERGIE auch als Dienstleistung für andere Unternehmen anbietet, erfordert erhebliche Zeit und personelle Ressourcen. Unterstützung erhalten die Fachkräfte – speziell Thermografen und technische Betriebsführer für Wind- und PV-Anlagen – jetzt aus der Luft: Für die Inspektion der eigenen Erzeugungsanlagen sowie zur punktuellen Überprüfung von Freileitungen und Netzstationen setzt die N-ERGIE seit diesem Jahr auch einen sogenannten Hexakopter ein. Der Flug-roboter besitzt sechs kleine Rotoren und kann mit einer Akkuladung etwa zwölf Minuten lang betrieben werden. Ausgestattet mit einer Spiegelreflex- oder Wärmebildkamera kann er Detailaufnahmen von Bestandsanlagen machen, die dann auf Schäden oder Schwachstellen hin ausgewertet werden. „Der Hexakopter kann beispielsweise blinde Flecken Die Verkaufszahlen von Drohnen in den gesetzlich erlaubten Gewichtsklassen (bis 5 Kilogramm und bis 25 Kilogramm maximales Abfluggewicht) sind rasant in die Höhe geschnellt. Experten schätzen, dass dies erst der Anfang ist. Man erwartet einen nachhaltig boomenden Markt und dies ist nicht auf den reinen Verkauf an Drohnen bezogen, sondern vor allem auf das Projektgeschäft. Der Nutzen, den die Flugroboter für konkrete Fragestellungen bei Vermessung, Überwachung und Inspektion bieten können, ist nämlich sehr hoch. Die Hersteller besinnen sich auf die Produktion und Entwicklung der Fluggeräte, das Projektgeschäft entwickeln Ingenieursdienstleister, die sich in den letzten Jahren zielgerichtet Kompetenzen aufgebaut, praktische Erfahrungen gewonnen haben und sich so innerhalb dieses jungen Marktsegments strategisch positioniert haben. Wobei die Drohnen im sprichwörtlichen Sinne neue Perspektiven schaffen, wie Marc Orlamünder vom Geodatendienstleister TRIGIS es beschreibt: „Wir schließen die Lücke zwischen dem Bildflug und der terrestrischen Vermessung“, sagt der Drohnen-Spezialist. Das über 130 Mitarbeiter zählende Unternehmen verbindet nahezu alle Teilbereiche der Geoinformatik, also Ingenieurgeodäsie, 3D-Laserscanning, 3D-Modellierung und Visualisierung sowie Photogrammetrie, Fernerkundung und Kartographie und bringt diese Kompetenzen in das neue Geschäftsfeld ein. Im Jahr 2012 hatte das Unternehmen die erste Drohne angeschafft. Als Sensoren kommen Kompaktkamera, Vollformatkamera oder Infrarotkamera zum Einsatz, die jeweils flexibel an der Flugplattform installiert werden können. Je nach Anwendungsgebiet setzt TRIGIS unterschiedliche Flugplattformen und Sensoren ein. Neben der Technik und der formalen Aufstiegserlaubnis für die jeweiligen Einsatzgebiete, sind es „natürlich er- auf PV-Modulen oder Schäden durch Blitzeinschläge auf Rotorblättern in Windparks detailliert aufnehmen“, erklärt Projektleiter Michael Kolloch von N-ERGIE. „Wir können mit dem Hexakopter beispielweise auch Strommasten überprüfen, ohne dass ein Mitarbeiter den Mast erklimmen oder mit einem Hubsteiger hochgefahren werden muss“, ergänzt Hagen Ruhland, Leiter Messtechnik bei der N-ERGIE Service, einem Tochterunternehmen der N-ERGIE Aktiengesellschaft. Derzeit sind fünf Piloten für den Einsatz mit dem Hexakopter ausgebildet und sammeln an den Anlagen der N-ERGIE erste Erfahrungen. Ab 2016 soll die Inspektion aus der Luft auch anderen Unternehmen als Dienstleistung angeboten werden. www.n-ergie.de Thermographie/Infrarotaufnahmen Funktioniert eine Anlage einwandfrei? Sind alle Solarmodule funktionstüchtig? Diese Frage lässt sich mit vertretbarem Aufwand nur mit einer Wärmebildkamera beantworten. So können vermutliche Fehlstellen exakt detektiert werden. TRIGIS setzt hier, je nach Anforderung und Objektgröße, verschiedene Infrarotkameras der Firma Optris ein. 3D-Modelle/Visualisierungen Bei der Erstellung von Lage- und Höhenplänen sowie digitalen Geländemodellen lassen sich die Daten auch in 3D visualisieren. Mit einer 3D-Brille lässt sich der räumliche Eindruck direkt vermitteln. Dies sorgt für ein besseres Verständnis von sämtlichen bildsichtbaren Objekten. fahrene Piloten und Auswerter, die wichtig für den Projekterfolg sind“, ist Orlamünder überzeugt. TRIGIS bereitet die Bildflüge unter anderem mit einer Bildflugplanungssoftware vor. „Hierbei werden die räumliche Ausdehnung des Befliegungsgebietes sowie Flugparameter wie Flughöhe, Geschwindigkeit, Kameraausrichtung, Bildauslösung und vieles mehr definiert“, sagt Orlamünder. Die vermessungstechnische Auswertung erfolgt, je nach Projekt, mit 2D- und 3D-Photogrammetrieprogrammen. Weitere Datenverarbeitungen können dann durchaus auch in Punktwolkenbearbeitungsprogrammen stattfinden. „Schlussendlich landen die meisten Datenbestände am Ende im CAD-System“, so der Experte. Dort werden die Vermessungsergebnisse kundengerecht aufbereitet und in entsprechenden Austauschformaten geliefert. TRIGIS kann natürlich einfachste Projekte wie die Aufnahme von besonderen Hotspots für Marketingzwecke erstellen, da dies schnell und kostengünstig möglich ist. Meist realisiert TRIGIS aber vermessungsaffine Projekte (siehe Bildkästen) wie etwa die Erstellung von Orthophotos oder von Lage- und Höhenplänen, die sich heutzutage aus der photogrammetrischen Auswertung von Luftbildern der Drohnen erstellen lassen. „Die erreichbaren Genauigkeiten in Lage und Höhe entsprechen hierbei denen einer herkömmlichen tachymetrischen Aufnahme“, sagt Marc Orlamünder. Das heißt: Mit entsprechender Flugplanung und Auswerteanordnung lassen sich Bodenauflösungen kleiner ein Zentimeter pro Pixel erstellen. Vor allem dies sorgt dafür, dass der Vermessung mal wieder eine neue technische Revolution ins Haus steht. www.trigis.de Anzeige Geodatendienstleiter TRIGIS GeoServices kann in dem jungen Markt für Drohnenbasierte Vermessung und Inspektion bereits einige Erfahrungen vorweisen. Digitale Geländemodelle
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