Brasilien - das Land wo die Orangen blühen

„Brasilien –
Das Land, wo die Orangen blühen“
Materialien zum Erstellen eines Lernkoffers zum Thema „Orangen“
Unterrichtsvorschlag für die Grundschule
© Bild: A. Welsing/GEPA
Materialien für die Schule, Grundschule
Brasilien – das Land, wo die Orangen blühen
Die
Einleitung
Nach der Fußballweltmeisterschaft 2014 rückt Brasilien als Ausrichter der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro 2016 wieder in den Blickpunkt des Interesses. Viele Schülerinnen und
Schüler verfolgen mit Spannung die sportlichen Ereignisse. Das macht sie auch neugierig auf
das Land in Südamerika, von dem sie nun die modernen Sportstadien sehen.
Eine weitere – weitgehend unbekannte – Verbindung zu Brasilien ist der Orangensaft, den
viele Kinder gerne trinken. Unsere Saftorangen stammen nämlich zu 80 % aus Brasilien und
werden dort oft unter gesundheitsgefährdenden Bedingungen angebaut und geerntet.
Orangen bilden aber auch die Grundlage für viele andere Produkte von Backzutaten über
Körperpflegemittel bis hin zu Duftölen.
Um mit den Schülerinnen und Schülern (SuS) zum Thema „Orangen“ zu arbeiten, bieten wir
hier eine Bauanleitung für einen Lernkoffer an. Er besteht aus 7 Lernstationen, sowie Bastelund Spielanleitungen. Weitere Vorschläge zum Spielen und Basteln sowie Kochrezepte aus
Brasilien finden Sie auch unter www.kinderfastenaktion.de.
Im Anschluss an die Arbeit mit den Lernstationen bietet sich ein Unterrichtsgang zum
örtlichen Weltladen an. Viele Weltläden sind auf die Besuche von Schulklassen vorbereitet
und haben Material, um den Fairen Handel kindgerecht zu erklären. Einen Weltladen in der
Nähe Ihrer Schule finden Sie unter: http://www.weltladen.de/#weltladen-finden
Nachdem die Kinder den Fairen Handel, das Fairtrade-Siegel und das GEPA-Logo
kennengelernt haben, kann man auch im örtlichen Supermarkt nach fairen Produkten
suchen. Mittlerweile haben auch viele Einzelhandelsgeschäfte fair gehandelte Produkte in
ihr Sortiment aufgenommen. Dazu können die SuS das Arbeitsblatt „Fairtrade-Siegel und
GEPA-Logo“ benutzen.
Der „Orangenkoffer“ ist konzipiert für Grundschüler(innen). Mit einigen Ergänzungen ist er
auch in der Orientierungsstufe noch einsetzbar. Er eignet sich insbesondere für den fächerverbindenden Unterricht in Form von Projekten. Wenn man ein Kochrezept ausprobiert oder
den Besuch im örtlichen Weltladen mit einplant, lässt sich mit dem Material ein ganzer Projekttag (Halbtagsprogramm) gestalten.
Wenn der Projekttag die SuS angeregt hat, sich für Menschen in Brasilien zu engagieren,
können sie mit einem „Cocktail Stop“ mit fairem Orangensaft sowohl die Orangenbauern als
auch Straßenkinder unterstützen.
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Lernziele und Kompetenzen
Nach Durchlaufen der Lernstationen können die Schülerinnen und Schüler:
 Die vielfältige Verwendung der Orange im Haushalt und bei der Körperpflege
erläutern: Wenn sie vorher die Orange nur als Frucht zum direkten Verzehr oder als
Saft kannten, lernen sie nun weitere Nutzungsmöglichkeiten der Orange kennen: als
Geschmackstoff für Kuchen und Gebäck; als Reinigungsmittel aufgrund des
Säuregehalts; zur Körperpflege; zur Verschönerung der Umgebung durch die
Geruchsstoffe. Sie erschließen sich die Orangeprodukte mit dem Geruchssinn und
eventuell auch dem Tastsinn.
 Das Ursprungsland und die Anbauländer der Orangen geographisch einordnen: Die
SuS können sich auf der Welt- bzw. Brasilienkarte orientieren und finden die Gegenden, in denen Orangen angebaut werden. Sie erfahren etwas über die klimatischen
Bedingungen des Orangenanbaus. Sie vergleichen die Orangennutzung mit unseren
einheimischen Früchten.
 Die Schwierigkeiten und Gefahren bei der Orangenernte beschreiben: Sie lernen
dabei verschiedene Tiere, die auf brasilianischen Orangenplantagen heimisch sind,
kennen. Bei dem Nachspielen der Erntesituation schulen sie ihre Motorik und
Körperbeherrschung.
 Die einzelnen Schritte der Verarbeitung der Orangen zum Saft nachvollziehen: Sie
lernen dabei die vielfältigen Arbeitsgänge kennen, damit der Saft nach Europa gelangen kann.
 Erläutern, warum der Genuss von Orangensaft aus Fairem Handel Kleinbauern
unterstützt: Sie stellen zunächst dar, wer an dem Orangensaft verdient und wieviel
jeder Akteur der Saftproduktion vom Endpreis bekommt. Sie erfahren, dass der Faire
Handel eine Alternative ist, damit die Orangenbauern gerechter entlohnt werden
und sich die Arbeitsbedingungen verbessern.
 Die verschiedenen Orangensaftgetränke nach ihrer Zusammensetzung und dem
Saftgehalt beurteilen: Sie erfahren, wie sie sich auf den Etiketten der
Getränkeverpackungen über deren Inhalt informieren können. Sie lernen ein Beispiel
für einen Fairtrade-Orangensaft kennen.
Entwurf zum Projekttag erstellt von: Dr. Monika Bossung-Winkler, Referentin für Globales Lernen im
Bistum Speyer, und Almendra García, Missionarisch Ökumenischer Dienst der Evangelischen Kirche
der Pfalz; Mitarbeit: Katrin von Hagke, Angela Lohausen, MISEREOR; Redaktion: Petra Gaidetzka,
MISEREOR
Fotos (soweit nicht anders angegeben): Dr. Monika Bossung-Winkler (Workshops auf der Landesgartenschau 2015 in Landau)
© MISEREOR 2015
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Inhalt des Orangenkoffers
Lernstationen
Station 1: Orangenprodukte
Anleitung
Für diese Station braucht man Proben verschiedener Orangenprodukte (Vorschlagliste s.u.).
Die Orangenprodukte sollten aus der ursprünglichen Verpackung in neutrale Gefäße gefüllt
werden (kleine Plastikflaschen oder Gläser; Orangenöle bitte nur in Glasfläschchen, die Säure
kann Plastikgefäße zerstören). Es sollte möglich sein, die Proben zu öffnen, damit auch der
Geruchssinn und eventuell auch der Tastsinn beim Raten hilft. Der Geschmackssinn sollte
nicht zum Testen benutzt werden, da nicht alle Proben essbar sind.
Die Gefäße der Proben sind mit Nummern versehen. Die Schülerinnen und Schüler der
Klassen 3 und 4 erhalten ein Arbeitsblatt mit den Namen und eventuell auch Bildern der
einzelnen Produkte und ordnen diese den Proben zu, indem sie hinter das Produkt die
Nummer schreiben. In den Klassen 1 und 2 kann man auch – wie auf dem Foto abgebildet –
die Bilder und Namen der Orangenprodukte auf einem A2-Blatt darstellen und die Kinder
ordnen die Proben zu.
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Material
Beispiele für Orangenprodukte:
Aus dem Drogeriemarkt:






Orangen-Bodylotion
Orangenbad
Orangenreiniger
Haarkur mit Orange
Duftöl
Teelichter mit Orangenduft
Aus dem Lebensmittelgeschäft:






Orangeat
Orangeback
Orangenschalen zum Backen
Back-Orangenöl
Tee mit Orange (aromatisierte Schwarztees oder Früchtetee mit Orangen)
Traubenzucker, Geschmack Orange
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Station 2: Orangen-Karten
Anleitung
Für diese Station werden Orangen zum Legen benötigt. Dazu eignen sich entweder Orangen
aus dem Kinder-Kaufladen, oder die SuS stellen kleine Orangen aus Knete her. Außerdem
braucht man noch eine einfache Weltkarte und eine Brasilienkarte. Falls in der Schule keine
vorhanden sind, können auch die beiden Karten auf S. 6 und 7 ausgedruckt und vergrößert
(A3) kopiert werden.
Für die Klassen 1 und 2 liest die Lehrkraft den Text „Die Herkunft der Orange“ vor. An den
entsprechenden Stellen werden die Orangen auf die jeweiligen Länder gelegt. Anschließend
bespricht die Lehrkraft mit den SuS die Fragen und den Lückentext.
In den Klassen 3 und 4 können SuS mit entsprechender Lesekompetenz den Text vorlesen.
Die Kinder erhalten das Arbeitsblatt in Kopie und füllen es selbständig aus.
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Material
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© MISEREOR
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Vorlese-Text (s. S. 9): „Die Herkunft der Orange“
und Aufgaben
Wahrscheinlich stammen die Orangen ursprünglich aus dem heutigen China.
Der deutsche Name der Orange ist nämlich eigentlich „Apfelsine“, das heißt
„Apfel aus China“. Vor mehr als 4000 Jahren sollen in den Gebirgen von China
schon Menschen Wildformen der Orangen angebaut haben.
Aufgabe 1: Sucht auf der Weltkarte das Land, aus dem die Orangen stammen.
Legt eine Orange darauf!
Am Ende des Mittelalters kamen portugiesische Seefahrer bis nach China. Sie
brachten süße Sorten von Orangen mit nach Europa. Nun wurden sie auch an
der Mittelmeerküste angebaut.
Ab 1492 kamen durch Christoph Kolumbus viele Europäer nach Amerika. Sie
nahmen auch die Orangen mit und pflanzten sie dort an. Lange Zeit wurde die
Orange jedoch vor allem als Heil- und Zierpflanze verwendet. Erst seit dem letzten Jahrhundert werden in Ländern wie Deutschland, den Niederlanden oder
Großbritannien immer mehr Orangen importiert, weil sie sie jetzt zur Ernährung gehören, besonders im Winter, wenn im Norden Europas keine Früchte
mehr wachsen. Das ganze Jahr beliebt ist aber der Orangensaft.
Orangen wachsen an Bäumen, die bis zu acht Meter groß werden können. Sie
brauchen ein Klima, in dem es immer warm ist. Deshalb wachsen sie vor allem
in den tropischen und subtropischen Ländern nahe dem Äquator. Orangen
wachsen beispielsweise in Südeuropa (Spanien, Italien) und Nordafrika (Marokko, Ägypten, Israel), aber auch in Australien, Indien, im Süden der USA und
in Mexiko. Orangen brauchen neben der Wärme aber auch sehr viel Wasser, in
vielen Ländern müssen die Orangenbäume deshalb bewässert werden.
Aufgabe 2: Sucht die Länder, in denen heute viele Orangen angebaut werden.
Legt Orangen darauf!
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Die
Vorlese-Text
In den letzten Jahrzehnten wurde Brasilien zum größten Produzenten von
Orangen für die Herstellung von Saft. An der Spitze steht dabei der südliche
Bundesstaat São Paulo. Früher wurde hier überwiegend Kaffee angebaut, aber
nachdem ab 1970 Frost und Krankheiten die Kaffeeplantagen flächendeckend
vernichtet hatten, war ein neues Anbau-Produkt gefragt. Dazu boten sich die
Orangen an.
Sowohl das Klima als auch der Boden waren günstig, und es fanden sich auch
genügend Arbeitskräfte für die schwere Arbeit des Pflückens. Seitdem hängt
die Lebensgrundlage vieler Bauern und Saisonarbeiter sehr stark vom Handel
mit dieser Frucht ab.
Aufgabe 3:
Sucht das Land, in dem der meiste Orangensaft hergestellt wird. Legt eine
Orange darauf!
Nehmt nun die Brasilienkarte und sucht die Gegend, in der viele Saftorangen
angebaut werden!
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Arbeitsblatt
1. Welche Früchte wachsen in Deutschland? Notiere sie!
2. Was wird aus diesen Früchten hergestellt? Notiere einige Beispiele!
Fülle die Lücken aus:
Die Orange stammt ursprünglich aus _________________________. Portugiesische ____________________________ brachten sie mit nach Europa. Nachdem Kolumbus nach ___________________ gekommen war, wurden die
Orangen auch dort angepflanzt.
Orangenbäume brauchen ein Klima, bei dem es immer ____________ ist. Deshalb wachsen sie vor allem in den Ländern nahe des
__________________________. Diese Länder nennt man
_______________________ oder sub- _______________________.
Das wichtigste Land für die Herstellung von Saftorangen ist
_____________________, vor allem der Bundesstaat São Paulo im
____________________ des Landes.
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Station 3: Orangen-Ernte
Anleitung
Bei dieser Station wird die Orangenernte nachgespielt. Dazu braucht man:
- Getrocknete Orangenscheiben (Bastelbedarf) zum Aufhängen
- Wäscheklammern
- Evtl. Wäscheleine oder Seil
- Baumwolltasche als Erntesack
- Eine Waage (am besten eine Kofferwaage)
Die Orangenscheiben werden so aufgehängt, dass die Kinder sie gerade so vom Boden aus
nicht mehr erreichen können, sondern Stühle brauchen. Dabei sollten sie angeleitet werden,
sich gegenseitig zu sichern (Stuhl festhalten). Falls ein Schulhof mit Bäumen/Büschen vorhanden ist, können die Orangenscheiben dort aufgehängt werden, falls nicht, mithilfe des
Seils im Schulsaal.
Die Kinder ernten dann die Orangen, indem sie die Orangenscheiben abhängen und in dem
Sack sammeln, den sie am Körper tragen. Dabei sollte zur Sprache kommen:
- Es ist für die Erntehelfer gefährlich, denn die Bäume sind bis zu 8 m hoch.
- Es kann in den Orangenplantagen Schlangen oder Skorpione geben. Ihre Bisse und
Stiche können giftig sein.
- Es ist in den tropischen und subtropischen Ländern sehr heiß. Die Erntehelfer arbeiten den ganzen Tag.
- Auf den Plantagen werden auch Gifte gesprüht, um die Bäume vor Schädlingen zu
schützen. Die Arbeiter kommen mit diesen Giften ständig in Berührung und haben
häufig keine Schutzausrüstung.
- Der Erntesack ist bis zu 30 kg schwer, bevor er in den Lastwagen umgeladen wird.
Mithilfe der (Koffer)waage und ihren Schulranzen können die Kinder überprüfen, wie
schwer 30 kg in Wirklichkeit sind.
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Station 4: Orangen-Wege
Anleitung
Anhand der Legekarten vollziehen die SuS den Weg der Orangen von der Plantage in Brasilien bis zum Saft im Supermarkt nach. Diese Karten werden ausgeschnitten (wenn möglich
auch laminiert).
Der Legeweg beginnt mit der Karte „Von der Orange zum Saft“. Das Bild gibt dabei immer
noch einen Hinweis auf den nächsten Arbeitsschritt. Die Kinder müssen dann zu dem Bild
den entsprechenden Text suchen. Dazu wird der unten abgedruckte Erklär-Text „Von der
Orange zum Saft“ abschnittsweise vorgelesen, in Klasse 1 und 2 von der Lehrkraft, in Klasse 3
und 4 können auch SuS vorlesen.
Die Bilder und Texte ergeben so aneinander gelegt einen Weg, den die Orangen von den
Bäumen in Brasilien über die Waschstraße, die Entsaftungsanlage, das Transportschiff und
den Abfüllbetrieb in Deutschland zurücklegen, bis wir sie als Saft im Tetrapak kaufen können.
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Material
Erklär-Text: „Von der Orange zum Saft“
Die Ernte auf den Orangenplantagen ist schwer und manchmal gefährlich. Die
Arbeiter müssen auch sehr schnell arbeiten, denn je mehr Orangen sie ernten,
desto mehr Geld bekommen sie. Das nennt man Akkordarbeit. Trotzdem bekommen die Bauern und Pflücker einen sehr geringen Lohn für ihre harte Arbeit. Oft reicht der Lohn nicht aus, um die Familien der Bauern und Pflücker
versorgen zu können.
Orangen für Orangensaft werden noch in Brasilien in eine Fabrik gebracht. Dort
werden sie nach Größe sortiert. Danach werden sie in einer „Waschstraße“ maschinell gewaschen. Das ist so ähnlich, wie unsere Autos in der Waschanlage
gewaschen werden.
Mit einer anderen Maschine werden die Orangen einzeln ausgepresst. Das
nennt man „entsaften“.
Nun muss der Saft nach Europa transportiert werden. Damit die große Menge
an Saft nicht zu viele Transportschiffe braucht, wird der gepresste Saft konzentriert: Das heißt er wird erhitzt, um dem Saft das Wasser zu entziehen. Aus
etwa fünf Liter frischem Saft wird ein Liter Orangensaftkonzentrat. Auf unseren
Flaschen kann man dann lesen: „Saft aus Orangensaftkonzentrat“.
Das Konzentrat wird sehr kühl gelagert, bis es nach Europa verschifft wird. Auch
auf dem Schiff muss es ständig gekühlt werden. Als Konzentrat lässt sich der
Saft billiger nach Europa transportieren.
An der Grenze muss die Firma, die das Saftkonzentrat hergestellt hat, erst einmal Geld bezahlen, damit ihr Produkt nach Deutschland darf. Diese Kosten
nennt man Zoll.
In Deutschland wird das Orangensaftkonzentrat wieder mit Wasser verdünnt.
Aus einem Liter Konzentrat macht man wieder fünf Liter Saft.
Anschließend wird der Saft kurz auf 85° Celsius erhitzt, so werden Bakterien
abgetötet. Das nennt man Pasteurisieren. So bleibt der Saft lange haltbar.
Der Saft wird dann in Flaschen oder in Kartons abgefüllt. In dieser Form sieht
man die weit gereisten Orangen meistens im Supermarkt. Die Kartons heißen
Tetrapak.
Nachdem sich so viele Leute Arbeit mit dem Orangensaft gemacht haben, können wir ihn trinken.
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Die
Legekarten „Von der Orange zum Saft“
Von der Orange bis zum
Saft
Ernten
Verlesen/ Waschen
Entsaften
Orangensaft
konzentrieren
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Die
Einlagern
Transportieren
Rückverdünnen
Pasteurisieren
Abfüllen
Abbildungen: Fairtrade Deutschland
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Station 5: Orangen-Kosten
Anleitung
An dieser Station wird die Verteilung der Kosten von 1 Liter Orangensaft demonstriert. Dazu
braucht man:
- 1 leere Plastikflasche (1 Liter)
- 1 Liter Orangensaft
- 1 Edding-Stift
- Klebstreifen
Die SuS schätzen, wieviel 1 Liter Orangensaft in einem Supermarkt kostet. Der billigste Preis
liegt bei etwa 90 Cents. Von diesen 90 Cents bekommen alle, die an der Herstellung und dem
Verkauf des Orangensaft beteiligt waren, einen Anteil. Und der deutsche Staat verdient auch
daran in Form von Einfuhrzöllen und Steuern. Die SuS schätzen nun, wieviel jeder dieser Akteure von den 90 Cents bekommt. Der jeweilige Anteil des Orangensafts wird dann in die
leere Plastikflasche eingefüllt, mit dem Edding-Stift markiert und das entsprechende Schild
auf die Flasche geklebt. Anschließend überlegen die Schüler, wie sich Arbeitsaufwand und
Verdienst zueinander verhalten und wie viel (wie wenig) wohl die Orangenpflücker für die
schwere Arbeit bekommen.
Die Verteilung ist folgende:
Supermarkt in Deutschland
(Verdienst des Supermarktbetreibers und Lohn der Angestellten):
20 Cents
Abfüllbetrieb in Deutschland
(Rückverdünnen – Pasteurisieren – Abfüllen):
25 Cents
Deutscher Staat: (Zoll/Steuern):
15 Cents
Transport (von Brasilien nach Deutschland):
10 Cents
Orangenanbau und Herstellung des Saftkonzentrats in Brasilien
(Verdienst des Plantagenbesitzers – Lohn der Orangenpflücker – Transport
innerhalb des Landes – Entsaften – Herstellung des Konzentrats):
20 Cents
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Material
Schilder für die Flasche
Supermarkt in Deutschland
Abfüllbetrieb in Deutschland
Zoll/Steuern
Transport
Orangenanbau und Herstellung des
Saftkonzentrats in Brasilien
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Station 6: Fairer Orangensaft
Anleitung
Für diese Station braucht man die Verpackung eines konventionellen Orangensafts (leere
Flasche oder Tetrapak) sowie ein Tetrapak des fair gehandelten Orangensafts „Merida“. Der
entsprechende Saft kann für Station 5 und Station 7 benutzt werden. Die Informationen für
diese Station finden die Kinder auf dem Infoblatt zu Merida-Orangensaft.
In Klasse 1 und 2 liest die Lehrkraft das Info-Blatt zu dem Merida-Orangensaft vor, in Klasse 3
und 4 lesen die SuS das Info-Blatt selber. Danach ordnen sie Karten mit Begriffen, die die
Herstellungsbedingungen des Orangensafts charakterisieren, jeweils dem konventionellen
und dem fair gehandelten Orangensaft zu.
Anschließend bespricht die Lehrkraft mit den SuS die beiden Zeichen, an denen man im Supermarkt fair gehandelte Produkte erkennen kann: das Fairtrade-Siegel bzw. das GEPA-Logo.
Zusätzlich können die SuS das Fairplus+-Zeichen auf der Verpackung des MeridaOrangensafts finden.
Das Siegel „Fairtrade“ ist ein Siegel, das vom Verein TransFair e.V. (Fairtrade Deutschland)
vergeben wird. Es steht dafür, dass die Produkte nach den Standards des Fairen Handels
hergestellt wurden. Die Hersteller bekommen einen garantierten Mindestpreis und eine
Fairtrade-Prämie für soziale Projekte (wie z. B. Kindergarten, Gesundheitsstationen). Die
Produkte wurden nicht durch ausbeuterische Kinderarbeit hergestellt, und es wird keine
Gentechnik verwendet.
Das Fairtrade-Siegel ist im Supermarkt auf verschiedenen Lebensmitteln (Schokolade, Tee,
Kaffee, Bananen, Saft) zu finden, teilweise auch auf Textilien.
Von „Fairtrade“ zertifizierte Waren sind an diesem Siegel zu erkennen:
Dieses Siegel wird vom TransFair e.V. (Fairtrade
Deutschland) vergeben. Es steht dafür, dass die Produkte nach sozialen Standards hergestellt wurden.
Die Hersteller bekommen einen garantierten Mindestpreis und eine Fairtrade-Prämie für soziale Projekte (Kindergarten, Gesundheitsstationen). Die Produkte wurden nicht durch ausbeuterische Kinderarbeit hergestellt und es wird keine Gentechnik verwendet.
Viele Supermärkte führen auch Waren der GEPA. Die GEPA - The Fair Trade Company – ist
eine Import- und Vertriebsgesellschaft für fair gehandelte Produkte in Deutschland. Sie wurde 1975 von kirchlichen Hilfswerken (u.a. MISEREOR) und Jugendorganisationen gegründet,
um Kleinbauern und Kunsthandwerkern in Ländern des Globalen Südens beim Vertrieb ihrer
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Produkte zu unterstützen. Aufgabe der GEPA ist auch, Verbraucherinnen und Verbraucher
bei uns zu einem anderen Lebensstil zu motivieren und über Fairen Handel aufzuklären.
Die GEPA vertreibt ausschließlich Waren aus Fairem Handel, die die Standards von "TransFair" teilweise noch übertreffen.
Deshalb hat die GEPA das Siegel von TransFair von ihren Waren heruntergenommen und
macht ihre Mehrleistungen mit dem eigenen fair+-Zeichen deutlich. Es ist kein Siegel.
Das GEPA-Firmenlogo und das fair+-Zeichen der GEPA sind auch auf dem fair gehandelten
Orangensaft von „Merida“ zu finden.
Ein Special zu Fairem Orangensaft bietet die GEPA auf www.gepa.de/brasil an.
Der dort (ab 2. Febr. 2016) abrufbare Film „Von der Orange bis zum Saft: fair und unverwechselbar“ zeigt, was der Faire Handel mit Orangen bedeutet und wie der Saft auch wirklich bis zur einzelnen Orange zurückverfolgt werden kann.
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Material
Info-Blatt zu Merida-Orangensaft
Die Situation von Orangen-Kleinbauernfamilien in Brasilien
Kleinbauern, die Orangen anbauen, haben es in Brasilien nicht leicht. Es gibt
nur wenige große Firmen, die ihnen Orangen abkaufen. Deshalb bestimmen
diese Firmen auch den Preis. Oft ist der Preis dann so niedrig, dass die Bauernfamilien kaum etwas daran verdienen. Die Kinder der Kleinbauernfamilien müssen oft mitarbeiten, um die Familie zu unterstützen. Sie können deshalb oft
nicht in die Schule gehen.
Deshalb haben viele Kleinbauernfamilien ihr Land schon an große Firmen verkauft. Die Firmen bauen die Orangen dann auf großen Plantagen an. Wenn die
Bauern und Bäuerinnen ihr Land verkaufen, finden sie kaum andere Arbeitsplätze an ihrem Heimatort. Viele müssen deshalb wegziehen. Einige arbeiten
als Angestellte auf den Plantagen. Doch die Arbeit auf einer Plantage ist sehr
hart, und man verdient sehr wenig Geld.
Kleinbauernfamilien der Kooperative COOPEALNOR
Besser ergeht es den Kleinbauernfamilien von „COOPEALNOR“. Das
ist eine Kooperative. „Kooperative“, das heißt: Hier haben sich viele
Bauern und Bäuerinnen zusammengetan, um gemeinsam ihre Früchte besser verkaufen zu können. Die Kleinbauern von COOPEALNOR
erhalten für ihre Orangen einen höheren Preis, denn sie verkaufen
sie über den Fairen Handel mit der GEPA. Aus den Orangen wird
dann der leckere „Merida“-Orangensaft.
Die Mitglieder von COOPEALNOR leben alle im Bundesstaat Bahia,
im Nordosten von Brasilien. Dort werden Obst und Zitrusfrüchte
schon seit langer Zeit angebaut. 100 Familien gehören der Kooperative an. Die
Mitglieder haben kleine und mittlere Bauernhöfe, auf denen in erster Linie
Orangen, Maracuja und Kokosnüsse gedeihen. Daneben werden Mais, Bohnen
und Maniok für die eigene Familie angebaut. Was übrig bleibt, wird auf dem
Markt verkauft.
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Die
COOPEALNOR erhält für eine Tonne fair gehandeltes Orangensaftkonzentrat
einen garantierten Preis von mindestens 2.300 US-Dollar. Zusätzlich bekommt
die Kooperative noch eine Fairtrade-Prämie von 200 US-Dollar.
Der Preis im Fairen Handel ist höher, als normalerweise in dieser Region für das
Orangensaftkonzentrat bezahlt wird. Außerdem können die Bauern sich weiterbilden. Ein Fünftel der Mitglieder der Kooperative haben bereits den ökologischen Landbau kennengelernt. Jetzt bauen sie ihre Orangen an, ohne Kunstdünger und Gift zu benutzen.
Die Fairtrade-Prämie können die Mitglieder der Kooperative für Projekte ausgeben, die allen nutzen. Es kann damit eine Landwirtschaftsschule unterstützt
werden, oder die Kooperative kauft sich einen eigenen Lastwagen, um die
Orangen zu transportieren. Die Kinder können aufgrund des höheren Preises
für die Orangen, den die Eltern erhalten, in die Schule gehen. So sorgt der Faire
Handel dafür, dass die Orangenbauern und ihre Familien besser leben können.
Abbildungen: GEPA - The Fair Trade Company/A. Welsing
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Konventioneller Orangenanbau – fairer Handel
Die verschiedenen Begriffe werden ausgeschnitten, und die SuS ordnen sie dem konventionellen bzw. dem Fairen Handel zu (zu den Saftverpackungen legen). So wie die Begriffe hier
angeordnet sind, ist es die Lösung. Deshalb sollten sie nach dem Ausschneiden gemischt
werden.
Plantagen-Anbau
Kleine Bauernhöfe
Große Firmen
Kooperative von Kleinbauern
Schlechte Bezahlung
Garantierter Mindestpreis
Kinderarbeit
Fairtrade-Prämie
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Station 7: Orangengetränke
Anleitung
An dieser Station wird die Zusammensetzung der verschiedenen Orangensaftgetränke ausprobiert. Dazu braucht man:
- Saftorangen (falls Saison) und eine Saftpresse oder
- 100 % Orangensaft aus fairem Handel (z.B. Orangensaft „Merida“ von GEPA)
- 1 Messbecher (1 Liter)
- Je eine leere Flasche Orangenlimonade und Orangennektar
- Pro Kind einen Becher.
Die Kinder können zunächst Kommentare zu den einzelnen Orangen(saft)-Getränken abgeben.
Dann werden die Saftorangen ausgepresst. (Oder das Tetrapak mit 100%-Saft wird geöffnet).
Nun lesen die SuS zuerst auf der Verpackung der Orangenlimonade, wie viel Fruchtsaft sie
enthält (in der Regel 6-10%). Nun wird so viel Orangensaft in den Messbecher gefüllt, wie
davon in einem Liter Orangenlimonade enthalten ist. Der Rest wird mit Wasser aufgefüllt.
Ebenso schauen die Kinder, wie viel Fruchtsaft in Orangennektar enthalten ist (50 %). Jetzt
wird der Messbecher halb mit Orangensaft gefüllt, dazu kommt wieder Wasser, und die Kinder dürfen probieren.
Schließlich probieren die Kinder den 100%-Saft.
Anhand der Etiketten können die Kinder feststellen, was außer Orangensaft noch in den Getränken enthalten ist (Zucker, Glukosesirup, Aromastoffe).
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Material
Anteil des Orangensafts in Orangengetränken
O-Limo
O-Nektar O-Saft
Saft
(100 %)
Saft
(30-50%)
Saft
(6-10%)
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Zusatzmaterial für die Gestaltung eines Projekttags
Wenn die Schulklasse einen Weltladen besucht, wird sie natürlich viele Produkte mit dem
Fairtrade-Siegel und dem GEPA-Firmenlogo finden. Zusätzlich gibt es auch noch die Logos
verschiedener anderer Import- und Vertriebsgesellschaften des Fairen Handels. Falls kein
Weltladen in erreichbarer Nähe ist, können die SuS auch einen Unterrichtsgang in einen örtlichen Supermarkt unternehmen und dort nach fair gehandelten Produkten suchen.
Unterrichtsgang Fairtrade-Siegel
Nicht nur die Weltläden, sondern auch die Supermärkte führen Fairtrade-Produkte. Diese
Produkte sind an dem Siegel von Fairtrade-Deutschland und am GEPA-Firmenlogo zu erkennen. Bei einem Unterrichtsgang können die SuS viele dieser Produkte entdecken.
Die Verteilung der Fairtrade-Produkte im Supermarkt kann unterschiedlich sein. Teilweise
sind sie in das normale Sortiment integriert. Dann bietet es sich an, die SuS in Gruppen aufzuteilen und zu unterschiedlichen Verkaufsregalen zu schicken. Dann erhält jede Gruppe ein
Arbeitsblatt.
Manchmal gibt es aber ein eigenes Regal mit Fairtrade-Produkten. Dann kann die Lerngruppe gemeinsam schauen, welche unterschiedlichen Warengruppen zu finden sind, und es
reicht eventuell auch ein Arbeitsblatt für die ganze Klasse.
Je nach Klassenstufe und Schreibvermögen können die SuS eine einfache Strichliste führen
oder auch aufschreiben, welche verschiedenen Waren (z.B. Säfte aus unterschiedlichen
Früchten) es gibt.
Vereinzelt sind Fairtrade-Produkte auch im Non-Food-Angebot zu finden, z.B. bei Kleidungsstücken.
Das Fairtrade-Siegel und das GEPA-Logo sind in allen Supermarktketten (was GEPA-Produkte
angeht: mit Ausnahme von LIDL) zu finden. Der Discounter LIDL kennzeichnet seine Produkte
zusätzlich zum Fairtrade-Siegel mit "Fairglobe".
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Materialien für die Schule, Grundschule
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Die
Arbeitsblatt Fairtrade-Siegel und GEPA-Logo (nach Warengruppen)
Kaffee, Tee, Kakao
Süßigkeiten, Kekse, Marmelade, Honig
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Getränke (Saft)
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Die
Spiele und Bastelanteilungen
Spiel Orangenlauf
Man braucht dazu:
Holz- oder Plastikorangen (aus dem Spiel-Kaufladen)
oder
Filzorangen (selbst hergestellt)
Mehrere Suppenlöffel (für mehrere Staffeln)
Anleitung
Die Kinder werden in Gruppen (Staffeln) eingeteilt. Jede Gruppe erhält einen Löffel und eine
Spielzeug-Orange. Das Spiel wird wie Eierlauf gespielt.
Die Orangen müssen möglichst schnell auf dem Löffel entlang eines vorgeschriebenen Wegs
transportiert werden. Jedes Kind legt diesen Weg zurück und gibt die Orange dann auf dem
Löffel an das nächste Kind seiner Staffel weiter, ohne sie mit der Hand anzufassen.
Fällt die Orange herunter, muss das Kind seinen Weg wieder von vorne beginnen.
Falls die Gruppe selbst Orangen gefilzt hat, kann das Spiel mit den eigenen Filzorangen
durchgeführt werden.
Spiel Obstsalat
In Brasilien gibt es viele Früchte. Manche davon wachsen auch bei uns, andere werden aus
Brasilien importiert und manche Früchte finden wir bei uns selten. Wir wollen nun das Spiel
"Obstsalat" mit Früchten aus Brasilien spielen.
Jedes Kind erhält eine Karte. Darauf ist seine Frucht abgebildet, sowie der Name auf Portugiesisch und auf Deutsch. Alle Kinder sitzen in einem Stuhlkreis oder auf dem Boden. Der
Spielleiter/die Spielleiterin benennt nun eine Frucht (am besten auf Portugiesich). Alle Kinder, die diese Frucht auf der Karte haben, wechseln nun den Platz. Bei "Salada de fruta"
(Obstsalat) müssen alle Kinder den Platz wechseln.
Am Ende können die Kinder auch die Früchtenamen auf Portugiesisch aufsagen.
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Materialien für die Schule, Grundschule
Brasilien – das Land, wo die Orangen blühen
Die
Karten für Spiel „Obstsalat“
Papaia (Papaya)
Cherimoja (Cherimoya)
Abacate (Avocado)
Banana (Banane)
Ananás (Ananas)
Guava (Guave)
Laranja (Orange)
Castanha-do-pará (Paranuss)
Bildausschnitte aus dem Wimmelplakat der Kinderfastenaktion 2006
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Materialien für die Schule, Grundschule
Brasilien – das Land, wo die Orangen blühen
Die
Bastelanleitung Filzorangen
Material
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Wasser
Filzwolle (orangefarben)
Filzstoff (grün)
Schmierseife
Noppenfolie
Topf
Filzstift (braun)
Vorbereitungen
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Der Arbeitsplatz sollte so sein, dass viel Wasser verwendet werden kann. Auf der Arbeitsfläche wird Noppenfolie ausgelegt.
Wasser handwarm erwärmen und etwas Schmierseife hinzufügen.
Filzen einer Kugel
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Etwas Filzwolle abtrennen.
Das Wollstück mit dem handwarmen Wasser befeuchten und zwischen den Händen zu
einer Kugel drehen.
Die Kugel sanft reiben, damit sich die Wollfasern verbinden.
Wenn sich die Wollfasern verbunden haben, mit etwas mehr Druck filzen.
Wollkugel in klarem Wasser aufwaschen und auf der Heizung oder in der Sonne trocknen
lassen.
Fertigstellung
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Mit einem braunen Filzstift kann noch der „Stiel“ der Orange angedeutet werden.
Aus grünem Filzstoff können Blätter geschnitten und angenäht werden.
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Materialien für die Schule, Grundschule
Brasilien – das Land, wo die Orangen blühen
Die
Aktionsvorschlag „Cocktail Stop“
Schluck für Schluck Gutes tun!
Nach all den Informationen rund um die Orange wollt ihr nun aktiv
werden? Dann macht doch an Eurer Schule einen „Cocktail Stop“ mit
Fairem Orangensaft!
„Cocktail Stop“ bedeutet, Cocktails aus fair gehandelten Zutaten gegen eine Spende auszuschenken. Die Idee dahinter:
Schüler(innen) laden Schüler(innen), natürlich auch Lehrer(innen) und
Eltern zu einem leckeren alkoholfreien Getränk aus exotischen Früchten ein – zum Beispiel zur „Copa da MISEREOR“. Auf der Zutatenliste
steht fair gehandelter Orangensaft aus brasilianischen Apfelsinen, wie
„Merida“ von der GEPA.
Eine gute Gelegenheit für einen solchen Cocktail Stop ist das Schulfest. Oder ihr nutzt den letzten Schultag vor den Osterferien zu einer
kleinen Feier, bei der die fairen Cocktails ausgeschenkt werden. Dazu könnt ihr auch Eltern
oder Großeltern einladen.
Cocktails beim „Cocktail Stop“ schmecken und helfen gleich zweimal! Mit dem Kauf des Orangensaftes
unterstützt ihr die Kleinbauern und ihre Familien,
die für ihre Arbeit einen fairen Preis bekommen.
Und die Spenden für die Cocktails kommen einem
Straßenkinderprojekt in Brasilien zugute.
Das Leben auf der Straße ist für viele Kinder und
Jugendliche in Großstädten wie Recife ein täglicher Überlebenskampf. Manche sind vor
Elend und Gewalt von zu Hause geflohen.
Andere wohnen noch bei ihren Eltern, tragen aber zum Lebensunterhalt ihrer Familien bei, statt in die Schule zu gehen. Diesen
Straßenkindern Sicherheit und eine Zukunft
zu geben, ist das Ziel der MISEREOR-Partner
"Casa de Passagem" und "Grupo Ruas e
Praças". Ob Hausaufgabenbetreuung oder
Freizeitangebote, die Kinder sind nicht mehr
auf sich alleine gestellt.
© Schaaf / MISEREOR
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