Der Künstler vor einem seiner Werke, die in Herz Marien zu sehen sind. Ein Wald von „Göttern“ AUSSTELLUNG Bilder von Bern- hard Heider sind bis 31. August zu sehen. Bei der Einführung in die Ausstellung „Götterwald“ des Regensburger Malers und Philosophen Placidus Bernhard Heider erklärte Dr. Roman Ziegelgänsberger von der Ostdeutschen Galerie: „Da ist einer, der wie die Meister früherer Tage zuerst lebt, erlebt und durchleidet, und dann erst zum Pinsel greift, um denkend und fühlend in seinen Bildern nach der eigenen und fremden Menschlichkeit zu suchen und zu fragen. Dadurch sind seine Figuren nicht nur dreidimensional sondern plastisch: In ihnen liegt eine durchlebte Spannung, die sich fühlbar drängend mitteilt und auch im Extremen anspricht.“ Ein Wald von „Göttern“ erwartet den Besucher der Taufkapelle in der Pfarrkirche „Herz-Marien“ in der Rilkestraße. Die im Raum verteilten Stelen mit den Bildern von „Eros“ und „Tod“, von „Langeweile“ und „Wut“ bilden mit anderen Figuren ein LabyREGENSBURG. rinth, die Tafeln erinnern an Totenbretter. Zwei Selbstmordszenen an der Wand drängen hin zur Not einer Kreuzigungsgruppe, die über allem hängt, darunter eine Trauernde. Die Feste des Kirchenjahres sind eigenwillig gespiegelt, auf dem Bild zum Gründonnerstag kann man lesen: „Ich teile mein Blut jetzt unendlich.“ Das beklemmende Bild „Alptraum“ lässt darauf schließen, dass da einer ganz an seine eigenen Grenzen gegangen ist, es ist die Fieberphantasie eines Todkranken. Die meist unvermischten Farben, darunter immer wieder Blut, wirken dabei eigenartig tröstlich in ihrer Lebendigkeit. Der 43-jährige promovierte Philosoph und Theologe ist Dozent in München und Salzburg, Malerei studierte er unter anderem bei Arik Brauer, seit 2005 lebt er in Regensburg. Der Pfarrei „Herz-Marien“ und ihren Verantwortlichen ist Glück zu wünschen für ihren Mut, diesen nicht leichten Bildern Zuflucht und Raum zu gewähren, sie beten vielleicht intensiver auf ihre eigene Art als mancher Kirchenbesucher und mit diesen. (mz)