Information zum Feuersalamander Der Feuersalamander (Salamandra salamandra) ist wohl der bekannteste und sagenumwobenste Vertreter unter den heimischen Amphibien. Weiblicher Feuersalamander kurz vor dem Absetzen der Jungtiere In West-, Mittel- und Südeuropa ist die Art weit verbreitet. Feuersalamander besiedeln bevorzugt die Mittelgebirge und das Hügelland. Sie sind ausgesprochene Waldtiere, die bodenfeuchte Laub- und Mischwälder, besonders Buchenwälder, bevorzugen und nur selten in bachbegleitenden Fichtenwäldern zu finden sind. Durch Deutschland verläuft die Nordgrenze ihres Verbreitungsgebietes ungefähr auf der Linie Dresden-Leipzig-Magdeburg-Bremen. Der Harz zählt zu den dicht besiedelten Gebieten. In Deutschland sind zwei Unterarten des Feuersalamanders bekannt, der Gefleckte und der Fleckenstreifige Feuersalamander, die sich durch das gelbe Zeichnungsmuster auf der Oberseite unterschieden. Da die Zeichnungsmuster aber sehr variabel sind und es die verschiedensten Übergänge gibt, bereitet die Zuordnung der Tiere selbst dem Fachmann große Schwierigkeiten. Der Feuersalamander versteckt sich am Tage in allerlei Hohlräumen, wie etwa in Felsspalten, unter Steinen, Holz oder in verlassenen Kleinsäugerbauen, die feucht und kühl sind. Diese Tagesverstecke werden in der Regel nur in der Nacht zur Nahrungssuche oder bei Regen und in der Zeit der Larvenablage verlassen. Salamander sind relativ ortstreue Tiere. Die Paarung erfolgt an Land zwischen März und September (Höhepunkt im Juli). Die Larven sind im Mutterleib meist bereits im Herbst geburtsreif, werden aber erst im Frühjahr in die Laichgewässer abgesetzt. Feuersalamander sind die einzige einheimische Amphibienart, die lebende Larven gebärt. Man hat festgestellt, dass Feuersalamanderweibchen im Harz je nach Höhenlage 16 bis 41 Junge gebären. Die Larven werden vor allem in kleine, möglichst fischfreie und strukturreiche Quellbäche, Quellstaue, grundwassergespeiste Tümpel, Teiche und Gräben mit sauberem, kühlem und sauerstoffreichem Wasser abgegeben. Sie ernähren sich hier von Kleinkrebsen und Insektenlarven. Die Larvenphase der mit Kiemen ausgestatteten Larven dauert bei etwa zehn Grad Wassertemperatur ca. 120 Tage. Bei tieferen Temperaturen überwintern die Larven auch und schließen die Metamorphose erst im Frühjahr ab. Jungsalamander sind erst nach drei bis vier Jahren geschlechtsreif. Sie können im Freiland weit über 20 Jahre alt werden. In Gefangenschaft sind 50 Jahre belegt. Ausgewachsene Feuersalamander können stattliche 20 cm erreichen. Sie haben aufgrund ihrer Giftdrüsen und der Warnzeichnung nur wenige natürliche Feinde. Die Larven, die einen derartigen Schutzmechanismus noch nicht besitzen, werden dagegen häufig von Fischen und Libellenlarven gefressen. Feuersalamander fressen alles, was sie verschlingen können. Ganz oben auf der Beuteskala stehen Nackt- und Gehäuseschnecken, Regenwürmer, Asseln und Käfer. Durch fortschreitende Veränderung der Landschaften und Zerstörung von Lebensräumen infolge veränderter Nutzungsformen sind die Bestände des Feuersalamanders in weiten Gebieten seiner Verbreitung rückläufig. Im Harz ist der Bestand derzeit noch relativ stabil. Gefahren drohen aber auch hier, vor allem den Larven durch Veränderung kleiner Fließgewässer und den Alttieren durch Überfahren, wenn sie zum Absetzen der Jungtiere Straßen überqueren müssen. Der Feuersalamanderschutz besteht heute vor allem darin, die Larvenlebensräume wie kleine Quellbäche vor Veränderungen zu bewahren und den Verkehr im Bereich von Larvengewässern während der Laichwanderung einzuschränken um die Laichwanderung zu ermöglichen. Nationalpark Harz Lindenallee 35 38855 Wernigerode Ansprechpartner : Otfried Wüstemann Telefon: 03943 550227
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