Spatzenpost 2-2016

www.NABU-Asbach.de
Ausgabe
Sommer 2016
Vereinszeitung der NABU Gruppe Modautal/Asbach e.V.
Staude des Jahres:
Herzliche Einladung
Die Schwertlilie
Sommerfest
Im Frühsommer mischt sich ein
blaues Blütenmeer ins Grün der
Graswiesen. Zehntausende blauviolette Blüten der Sibirischen Schwertlilie (Iris sibirica) stehen für kurze
Zeit in voller Blüte und geben der
Landschaft einen besonderen Reiz.
Am Bodensee und Oberrhein hat die
europäisch-asiatische Pflanze ihre
westliche Verbreitungsgrenze. Von
Deutschland und Norditalien bis ins
westsibirische Flachland wächst sie
auf wechselnassen und periodisch
überschwemmten Böden.
Im Mai und Juni trägt die Sibirische
Schwertlilie auf dem hohen Stängel
eine bis drei filigrane, blauviolette
Blüten. Im Gegensatz zu anderen
Iris-Arten weisen die Blätter nicht
die übliche breite Schwertform auf,
sondern sind grasähnlich und nur
zwei bis sechs Zentimeter breit.
Sibirische Schwertlilien sind bundesweit stark gefährdet. Entwässerung
von Wiesen und Mooren, Aufgabe
extensiver
Landnutzungsformen
sowie Straßen- und Siedlungsbau
führten vielerorts zum Verschwinden der Art. In der Rheinniederung
hat ihr Bestand stark abgenommen,
in der Schweiz gingen in den letzten
100 Jahren 70 Prozent der einstigen
Verbreitung verloren. Daher kommen den Beständen in den großen
Bodenseerieden mit zehn- bis hunderttausend Schwertlilien besondere Bedeutung zu.
Sonntag, 12.06.2016
in der „Spatzenhütte“
erfrischende Getränke
Leckeres vom Grill
mit Kaffee und Kuchen
11.15 Uhr:
Gottesdienst
mit Pfarrerin Heckmann-Fuchs und mit dem Posaunenchor
Der Lilastiel- oder Maskierte Rötelritterling (Lepista saeva, syn. Lepista
personata; Clitocybe saeva) ist eine Pilzart aus der Familie
der Ritterlingsverwandten (Tricholomataceae). Der Pilz
wächst gewöhnlich an grasigen Standorten und ist in
ganz Europa verbreitet. Äußerlich ähnelt er dem
Violetten Rötelritterling (Lepista nuda), hat aber
keinen farbigen Hut. Der Lilastiel-Rötelritterling
wurde von der Deutschen Gesellschaft für
Mykologie zum Pilz des Jahres 2016 ernannt.
SpatzenpoSt | auSgabe Sommer 2016
2
Mini-Drache mit Warnweste
Der Feuersalamander ist „Lurch des Jahres“ 2016
Der Feuersalamander leidet unter der Vernichtung
seiner Lebensräume durch Intensivnutzung von Laubmischwäldern, deren Zerschneidung durch Straßenbau sowie Gewässerausbau und Besatz mit Fischen in
den Larvengewässern. Auch ein tödlicher Hautpilz bedroht den Lurch.
Der Feuersalamander zeigt
eine enorme Färbungs- und
Zeichnungsvielfalt, was zur
Beschreibung zahlreicher
Unterarten geführt hat.
Einzigartig für Amphibien
ist auch seine Fortpflanzungsweise. Nach der Paarung an Land und innerer
Befruchtung erfolgt die komplette Eientwicklung im Mutterleib. Das Weibchen setzt schließlich bis zu 70 kiementragende
Larven in Bächen ab.
Der Feuersalamander (Salamandra salamandra) ist eine
überwiegend nachtaktive, feuchtigkeitsliebende Art naturnaher
Lebensgemeinschaften der Mittelgebirge. Zugleich ist er eine
wichtige Zeigerart für gesunde Laubmischwälder mit
Totholz und kühlen Quellbächen. Nur der konsequente
Schutz solcher Bach- und Waldlebensräume in Deutschland kann dazu beitragen, den
Feuersalamander auch in Zukunft zu erhalten.
Die deutsche Bezeichnung der Art geht auf den Aberglauben zurück, dass dieser Lurch Feuer überleben und sein giftiges Hautsekret die Glut löschen würde. Schon die alten
Römer hatten davor gewarnt, dass der Feuersalamander mit
seinem Gift „ganze Völker vernichten“ könne, und noch im
Mittelalter unterstellte man ihm eine abnorme Giftigkeit:
In den Brunnen gefallene Tiere sollten das Wasser vergiften, „der bloße Hauch seines Atems Menschen töten“.
Das intensive, schwarz-gelbe Rückenmuster dient vor allem
der Warnung und Abwehr von Fressfeinden. Tatsächlich
sondern die in Mitteleuropa meist 14 bis 18 Zentimeter langen Feuersalamander aus ihren kräftigen Ohrdrüsen und
vielen Rückendrüsen ein Hautgift ab, das für Feinde beim
Verschlucken tödlich wirken kann und die Lurche zugleich
vor Infektionen schützt. Für die menschliche Haut ist das
Gift allerdings harmlos; dennoch sollte ein direkter Kontakt mit den Augen und Schleimhäuten vermieden werden.
Bundesweit gilt der Feuersalamander derzeit als ungefährdet. Er zählt aber zu den Arten, für deren Erhalt Deutschland eine besondere Verantwortung trägt. In den Roten
Listen einiger Bundesländer wird der Feuersalamander
als gefährdet eingestuft, weil er vielerorts einen rückläufigen Bestandstrend zeigt. Gefährdungsursachen sind vor
allem die Vernichtung seiner Lebensräume durch intensive
forstliche Nutzung von Laubmischwäldern,
deren Zerschneidung durch Straßenbau sowie
wasserbauliche Maßnahmen und Besatz
mit Fischen in den Larvengewässern.
Aber auch ein neuerdings in
den westlichen Nachbarstaaten auftretender, tödlicher Hautpilz bedroht
den Feuersalamander.
Spatzenpost | Ausgabe sommer 2016
3
Mehr Gewinner als Verlierer Das Jahresprogramm 2016:
Zwischenstand zur Stunde der Gartenvögel
Weiblicher
Haussperling
12.06.
ab 11:00 Uhr
28.08.
11:00 Uhr
NAJU Monatstreffen
Aktionssonntag /
Pilzwanderung
25.09.
Bis Pfingstsonntagabend haben 15.000 Vogelfreundinnen
und Vogelfreunde bei der Stunde der Gartenvögel aus
10.000 Gärten und Parks rund 370.000 beobachtete Vögel
gemeldet. Häufigste Art bisher ist der Haussperling vor
Amsel und Kohlmeise.
Sommerfest
25.09.
11:00 Uhr
NAJU Monatstreffen
22.10.
ab 8:30 Uhr
Herbstputz
23.10.
ab 14:30 Uhr
Aktionssontag
30.10.
11:00 Uhr
18.12.
ab 14:30 Uhr
NAJU Monatstreffen
Weihnachtsfeier
Die 10 häufigsten gemeldeten Gartenvogelarten:
Art
Gesamtzahl
in % der Gärten
1. Haussperling
47.887
65
2. Amsel
37.043
97
Auf der Basis von Meldungen aus knapp 10.000 Gärten und
Parks lohnt sich ein genauerer Blick auf die Zwischenergebnisse, denn große Verschiebungen sind nicht mehr zu
erwarten. Erfreulicherweise zeigt die Entwicklung gegenüber dem Vorjahr bei deutlich mehr Arten nach oben als
nach unten.
3. Kohlmeise
31.507
87
4. Star
25.483
52
5. Blaumeise
24.780
77
6. Feldsperling
24.270
39
7. Elster
16.485
70
Unter den prosperierenden Arten sind viele, die sonst
eher im Wald vorkommen. Hier setzen sich die positiven
Bestandstrends der letzten Jahre von Buntspecht, Eichelhäher, Kleiber und Kernbeißer fort. Den größten absoluten
Jahreszuwachs weist das Rotkehlchen aus. Es haben wohl
besonders viele der kleinen Insektenfresser den milden
Winter überstanden. Auch der Feldsperling, den es in den
letzten zehn Jahren immer stärker in den Siedlungsraum
zog, legt weiter deutlich zu.
8. Ringeltaube
12.736
46
9. Grünfink
12.682
44
10. Buchfink
12.120
50
Selbst unter den vermeintlichen Verlierern sind tatsächliche Gewinner. So verlor die Ringeltaube zwar gegenüber
dem Vorjahr absolut mehr als jede andere Art. Doch 2015
war offensichtlich ein besonderer Ausreißer nach oben, bereinigt zeigt sich, dass die Ringeltaube im mittelfristigen
Trend weiter auf dem Weg nach oben ist (siehe auch die
Vergleichskarten).
Das Meldeformular ist noch bis einschließlich 23. Mai geöffnet. Also bitte gemachte Beobachtungen nicht für sich
behalten, sondern online eintragen! Der NABU hofft, dass
sich die Meldungszahl mindestens noch verdoppelt.
Pflege und Auffangstationen für Vögel:
Vogelpflegestation Lautertal
Familie Dr. Zastrow
Am Kernberg 13 · 64686 Lautertal
Telefon: 06254 7769
Auffangstation Grasellenbach
Manfred Heisinger
Wisselsgrund 6 · 64689 Wahlen
Telefon: 06207 5687 · Mobil: 0162 8270885
Aufzuchtstation Pfungstadt
Pfarrgasse 31 · 64319 Pfungstadt
Telefon: 06157 2558 · Fax: 06157 46 53
„Erlebter Frühling“
Mit der NAJU die Natur entdecken
Kinder bis zwölf Jahren sind aufgerufen, die Frühlingsboten vor
der Haustür zu suchen und zu erforschen. Die eifrigsten Natur-entdecker werden von einer Jury ausgewählt und gewinnen tolle Dinge,
die man als Forscher so braucht.
Der Schauspieler Guido Hammesfahr, der aus der ZDF Fernsehserie
„Löwenzahn“ bekannt ist, ist so
begeistert von der Idee des Wettbewerbs, dass er die Schirmherrschaft übernommen hat.
In den Begleitmaterialien finden Gruppenleiter/innen, Erzieher/
innen sowie und Lehrer/innen vielfältige Spiel- und Forschertipps.
In drei Lernphasen können sie mit den Kindern das spannende Leben der Frühlingsboten aus unterschiedlichen Perspektiven erforschen. Gemeinsam entdecken sie Mut machende Möglichkeiten,
wie sie Frühlingsboten und deren Lebensraum schützen können.
Bewertung der Wettbewerbsbeiträge
Alle Einsendungen werden von einer ausgewählten Jury bewertet. Die Jury vergibt Preise in den vier Kategorien Kindergarten,
Schulklasse, Kindergruppe und Einzelteilnehmer.
Einsendeschluss ist der 17. Juni 2016
Es ist für die Jury ein zentrales Kriterium, dass die Kinder tatsächlich draußen in der Natur waren und die Frühlingsboten gesucht
haben. Darüber hinaus orientiert sie sich bei der Bewertung im
Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung an folgenden
Kriterien: Kreativität, Originalität, inhaltliche und künstlerische
Umsetzung, Arbeitsumfang, Bezug zum Thema, Perspektivenvielfalt, Partizipation von Kindern, langfristige Wirkung, Kooperation
mit Partnern sowie Engagement.
Die Kinderjury vergibt einen Sonderpreis
Die Kinder selbst können mitentscheiden, wer den Sonderpreis
erhält. Jedes Kind kann sich an der Abstimmung beteiligen und
per Mausklick seinen Lieblingsbeitrag auswählen.
Stiglit… dideldit… diedlilit…
Darf ich mich vorstellen?
Mein Name ist Fink, Distelfink!
Ich esse gern die Samen von Disteln, daher mein Spitzname. Meine
Lieblingsplätze sind bunte und vielfältige Wiesen mit Obstbäumen. Das
ist wie im Schlaraffenland. Auch in
der Stadt finde ich Oasen, zum Beispiel in Hecken und auf Grünflächen.
Ich bin ein flatterhaftes Vögelchen
und sehr aktiv. Zu gern bin ich mit
anderen Finken unterwegs.
In Fachkreisen nennt man mich auch Stieglitz. Unter diesem Namen werde ich in diesem Jahr große Berühmtheit erlangen. Ich wurde vom NABU nämlich zum „Vogel des Jahres
2016“ gewählt. Und nicht nur das, bei der NAJU bin ich einer
der vier Frühlingsboten des Forscherwettbewerbs „Erlebter
Frühling“.
Auf meinen Lieblingsplätzen findest du auch einen weiteren
Frühlingsboten: das Tagpfauenauge. Weißt du woher der
Schmetterling seinen Namen hat? Na, wenn du ihn erst einmal selbst gesehen hast, dann hast du keine Fragen mehr.
Fehlen noch zwei: der Grasfrosch und die Brennnessel.
Hast du das Tagpfauenauge entdeckt, ist sicherlich auch die
Brennnessel nicht weit. Der Falter legt seine Eier auf der Unterseite der Blätter ab, denn seine Raupen ernähren sich fast
nur von der Brennnessel.
Der Grasfrosch wird auch
Märzfrosch genannt, denn die
erwachsenen Tiere erwachen
meist Anfang März aus der
Winterstarre. Dann kannst
du sie auf deinen Streifzügen
beobachten, wie sie zu ihren
Laichgewässern wandern.
Die NABU Gruppe Modautal/Asbach e.V. dankt folgenden Firmen für ihre Unterstützung:
Herausgeber:
Der Vorstand der
NABU Gruppe
Modautal/Asbach e.V.
Vorsitzender:
Reiner Happel
Layout, Satz,
Gestaltung und Druck:
Pear Design/Markus Jöckel
www.pear-design.net
IMPRESSUM
Raus aus dem Haus, rein in die Natur! So lautet das Motto des
bundesweiten Kinderwettbewerbs „Erlebter Frühling“. Jedes
Jahr wählt die NAJU vier Frühlingsboten. Das sind solche Tierund Pflanzenarten, die mit ihrem Auftreten charakteristisch
für den Beginn des Frühlings sind.