A-17-16 Feuersalamander von Salamanderkiller bedroht

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Landesbund
für Vogelschutz
in Bayern e.V.
Presseinformation 17-16
Verband
für Arten- und
Biotopschutz
31.03.16
Feuersalamander in Bayern vor dem Aussterben
Ein als „Salamanderkiller“ bezeichneter Pilz könnte nicht nur die
bekannteste Salamanderart ausrotten – Hygiene an Krötenzäunen
Hilpoltstein, 31.03.2016 – Der Feuersalamander ist in Bayern auf Grund des
Verlustes seiner Lebensräume ohnehin schon gefährdet. Doch nun ist unsere
schillernde heimische Salamanderart auch noch akut durch einen tödlichen
Hautpilz bedroht. Nachdem der so genannte „Salamanderkiller“ den
Feuersalamander in großen Teilen der Niederlande bereits ausgerottet hat,
gelangte der Pilz nun auch nach Deutschland. „Dies kann bedeuten, dass der
Feuersalamander, sowie andere Molch- und Salamanderarten, in Bayern in
naher Zukunft aussterben könnten“, so Dr. Philipp Wagner, Amphibienexperte
des LBV.
Der für Salamander und Molche tödliche Hautpilz (Batrachochytrium
salamandrivorans) wurde erst 2013 entdeckt. Er ist dafür verantwortlich, dass es in
Holland und Belgien zu Massensterben und teilweise sogar zur Ausrottung des
Feuersalamanders gekommen ist. „Infiziert sich ein Salamander mit dem Pilz,
zerfrisst dieser die Amphibienhaut und blockiert damit die Hautatmung des Tieres,
wodurch es zum Erstickungstod kommt.“ Nun wurde er auch erstmals in NordrheinWestfalen nachgewiesen. „Für uns in Bayern bedeutet dies nicht, dass wir in Panik
verfallen müssen, denn wir haben noch Zeit, uns ernsthaft auf diese neue Bedrohung
einzustellen“, erklärt Philipp Wagner. „Doch nun gilt es umgehend Managementpläne
zu entwickeln, durch die wir den Pilz in seiner Ausbreitung hoffentlich eindämmen,
um uns die Zeit zu geben, ein Maßnahmenpaket zu finden.“
Da derzeit in weiten Teilen Bayerns die jährliche Wanderung von Amphibien wie
Kröten, Fröschen und Molchen stattfindet, werden auch im Amphibienschutz neue
Methoden benötigt. „Wenn sich der Pilz in der Ausbreitung befindet, muss auch an
den Krötenzäunen längs der Straßen sehr hygienisch gearbeitet werden, um die
Infektionen der Feuersalamander und Molche zu minimieren“, führt Wagner aus. Da
sich viele ehrenamtlich tätige Mitglieder auch in diesem Bereich des Naturschutzes
engagieren, legt der LBV sehr viel Wert auf dieses Thema. „Wir wollen deshalb
möglichst leicht umsetzbare Hygienestandards entwickeln, die dennoch eine starke
Wirkung haben“, betont der LBV-Amphibienexperte. „Der zu entwickelnde
Managementplan muss deshalb auch beschreiben, wie Präventionsmaßnahmen
umgesetzt werden können und wie zu handeln ist, wenn es zu einem Massensterben
kommt.“
Auch andere Molch- und Salamanderarten sind bedroht. So hat der Pilz bei
verschiedenen Molcharten wahrscheinlich schon Massensterben ausgelöst.
„Laborexperimente zeigten zudem, dass der Pilz praktisch für alle heimischen
Molche tödlich ist. Daher werden wir auch im Naturschutz umdenken und mit der
unsichtbaren Bedrohung umgehen müssen“, so Philipp Wagner. Wissenschaftliche
Untersuchungen müssen intensiviert werden, um mehr über den Infektionsstatus in
Deutschland, vor allem aber die Ausbreitung des Pilzes zu erfahren.
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