Sonderheft Weihnachtsgebäck aus aller Welt! II Kochen & Küche- Sonderheft: Weihnachtsgebäck aus anderen Ländern Internationale weihnachtliche Gebäckspezialitäten Auch wenn die Adventzeit noch nicht unmittelbar vor der Tür steht, lässt es sich nicht leugnen, dass die Vorbereitungen auf die schönste Zeit im Jahre schon voll im Gange sind. Die Lebensmittelgeschäfte bieten schon seit einem Monat Backzutaten an, der Handel ist bereits vollständig aufs Weihnachtsgeschäft eingestellt, und bald wird allerorts Weihnachtsdekoration erstrahlen. Aus diesem Grund finden Sie unser alljährliches Sonderheft mit Keksrezepten und Weihnachtsgebäck diesmal bereits in der November-Ausgabe. Information Ausgesucht und ausprobiert wurden die internationalen Rezepte von Redaktionskolleginnen. Zum Fotografieren nach gebacken hat die Kekse Catrin Neumayer, die sich – wie auf ihrem Blog www.cookingcatrin.com ersichtlich ist –bei ihren eigenen Rezepten auch immer wieder gerne internationale Anregungen holt. Und die Fotos stammen, wie bei cooking Catrins Themenstrecken üblich, von Carletto Photography. Kochen & Küche 11 · 2015 Eine weitere Besonderheit dieses Extra-Heftes ist die Auswahl der Rezepte, denn heuer haben wir über die Grenzen der österreichischen Kekserl-Tradition hinaus nach Gebäckspezialitäten gesucht, die in anderen Ländern im Advent und zur Weihnachtszeit aufgetischt werden. Wir haben selbst nach internationalen Rezeptschätzen gesucht, haben Freunde, Verwandte und Bekannte im Ausland kontaktiert und nach landestypischen Bäckereien gefragt. So ist eine kleine Sammlung an süßen Köstlichkeiten aus aller Welt entstanden. All jene Backbegeisterten, die immer wieder auf der Suche nach neuen, besonderen Keksrezepten sind, werden hier fündig und können ihr Repertoire an Weihnachtsgebäck um einige neue Sorten erweitern! Und Sie werden sehen: Auch wenn die Rezepte vielleicht teilweise exotisch klingen, die meisten davon sind ganz einfach nachzumachen. Ausgerollte Teige und ausgestochene Figuren sowie aufwändige Verzierungen und Glasuren sind nämlich im Gegensatz zu unserer Gebäcktradition eher die Ausnahme. Meist wird der Teig zu Kügelchen gerollt oder mit dem Spritzsack aufdressiert. Oft werden auch in kleine Stücke geschnittene Kuchen als typisches Weihnachtsgebäck serviert. Die Gaumenfreude allerdings leidet in keiner Weise darunter – probieren und genießen Sie den Geschmack der großen weiten Welt! Kochen & Küche- Sonderheft: Weihnachtsgebäck aus anderen Ländern III Whiskey-Trüffeln Zutaten für ca. 20–25 Stück (je nach Größe) 150 g dunkle Schokolade (75 %) 150 ml Crème fraîche und Mascarpone 1:1 gemischt oder 150 g Crème fraîche 25 g Butter • 2 TL irischer Whiskey • 1 gestrichener EL Sahnejoghurt (stichfest) 25 g Kakaopulver Konfektkapseln Je kürzer die Masse in der Hand bearbeitet wird, desto besser, denn die Wärme der Hände bringt die Schokolade leicht zum Schmelzen. Die Trüffeln in eine Dose geben und verschließen. Im Kühlschrank lagern und innerhalb von 3 Tagen verbrauchen oder einfrieren. Da die Trüffeln jedoch sehr einfach und schnell zuzubereiten sind, empfiehlt es sich, öfter eine kleine Menge frisch herzustellen. Zubereitung Die Schokolade in Stücke brechen und in der Küchenmaschine zu einem feinen Granulat zerkleinern. Die Mischung aus Crème fraîche und Mascarpone mit Butter und Whiskey in einer kleinen Kasserolle aufkochen. Die Küchenmaschine auf kleine Stufe schalten und die Mischung durch die Öffnung des Deckels zur Schokolade geben, weiterrühren, bis eine homogene Masse entsteht, das Joghurt zugeben und noch kurz weiterrühren. Dann diese recht flüssige Masse in eine Schüssel umfüllen, abkühlen lassen, mit Frischhaltefolie abdecken und über Nacht in den Kühlschrank stellen (so dickt die Masse ein). Am nächsten Tag das Kakaopulver auf die Arbeitsfläche oder auf eine flache Platte sieben und die Konfektkapseln bereitstellen. Die Hände mit Kakao bestauben, jeweils ca. ½ TL der Masse zu Kugeln rollen, diese anschließend in Kakao wälzen und sofort in Konfektkapseln setzen. In Irland … … werden zu Weihnachten häufig „Shortbreads“, einfache, knusprige Kekse aus braunem Zucker, Butter und Mehl (im Verhältnis 1:2:4) gebacken. Manchmal wird traditionell der auch in England berühmte „Plumpudding“ serviert. Ein irischer Freund hat uns dazu ein Rezept aus einem Kochbuch aus dem Jahre 1905 zugeschickt. Die Zubereitung war eher vage angegeben: „Alles vermischen und 14 Stunden(!) kochen …“ So haben wir doch auf ein anderes Rezept zurückgegriffen, das eine für Irland typische Zutat enthält: Whiskey darf bei vielen Gebäcksorten auf der grünen Insel nicht fehlen! Kochen & Küche 11 · 2015 IV Kochen & Küche- Sonderheft: Weihnachtsgebäck aus anderen Ländern Mince Pie“ “ (Gefüllte Weihnachtstörtchen) Zutaten für 10–12 Stück Teig 250 g Mehl • 150 g kalte Butter • 1 Prise Salz • 1 EL Staubzucker • 2 Eier Fülle 250 g gemischte getrocknete Früchte (ganz nach persönlichem Belieben, z. B. Marillen, Pflaumen, Äpfel, Birnen, Datteln, Feigen, Rosinen, kandierte Früchte) • 50 g Nüsse (Walnüsse, Haselnüsse, Cashewnüsse oder Mandeln) • 1 TL 3-Weisen-Gewürz* 6 EL Rum (oder auch Brandy, Orangenlikör oder andere Liköre) Butter und Mehl für die Muffinformen In Großbritannien … … hat zu Weihnachten der „Mince Pie“ Tradition. Sein Name kommt daher, weil Pies oft mit „mincemeat“ (faschiertes Fleisch) gefüllt werden. Die weihnachtliche Variante bestand früher aus einer Mischung aus Fleisch und Trockenfrüchten. Heute werden die Weihnachts-Pies nur mehr mit getrockneten Früchten und Nüssen gefüllt. Aber auch Früchtekuchen, die unseren Kletzenbrot- oder StollenVarianten ähneln, sind beliebte Weihnachtsklassiker in England. Das Mengenverhältnis bezüglich Früchten und Nüssen sowie Teig ist dabei annähernd gleich, meist überwiegen sogar die Trockenfrüchte, die am Vortag (oft in Alkohol) eingeweicht und zum Teil püriert, zum Teil in Stücke geschnitten unter den Teig gemischt werden. Kochen & Küche 11 · 2015 Zubereitung Für die Fülle die Trockenfrüchte in kleine Stücke schneiden, mit 200 ml Wasser sowie der Gewürzmischung auf den Herd stellen, aufkochen lassen, dann den Rum unterrühren, abkühlen lassen und die Früchte mindestens 3 Stunden darin ziehen lassen. Für den Teig das Mehl mit der würfelig geschnittenen Butter, dem Salz und dem Zucker verkneten, die Eier zugeben und zügig zu einem glatten Teig verkneten, diesen in Klarsichtfolie wickeln und 60 Minuten kalt stellen. Die Muffinförmchen mit Butter einfetten und mit Mehl ausstauben, Arbeitsfläche mit Mehl bestauben, den Teig darauf ca. 4 mm dick ausrollen und mit einem runden Ausstecher (7 cm Ø) 10–12 Kreise ausstechen, die Muffinformen damit auslegen (auch den Rand). Falls die Trockenfrüchte nicht die gesamte Flüssigkeit aufgesogen haben, diese in ein Sieb geben und abtropfen lassen, dann je 1 EL der Fülle in die mit Teig ausgelegten Muffinformen geben. Die Teigreste wieder verkneten, erneut dünn ausrollen, daraus mit großen Ausstechern Weihnachtsmotive (Sterne, Glocken, Tannenbäumchen …) ausstechen, diese auf die Fülle legen. Im auf 180 °C vorgeheizten Backofen auf der mittleren Schiene ca. 30 Minuten backen. Die Weihnachtstörtchen etwas abkühlen lassen und vorsichtig aus den Muffinförmchen nehmen. * Das sogenannte 3-Weisen-Gewürz ist ein Gemisch aus gemahlenen Gewürznelken, Muskatnuss und Zimt – diese drei Gewürze symbolisieren die Gaben der Heiligen drei Könige. Kochen & Küche- Sonderheft: Weihnachtsgebäck aus anderen Ländern V Nussecken Zutaten für 1 Blech (ca. 50 Stück, je nach Größe) Teig 250 g Mehl • ½ TL Backpulver 120 g Zucker • 1 EL Vanillezucker 1 Ei • 125 g Butter Belag 4 EL Wasser • 2 EL Honig 100 g Butter • 100 g Zucker 200 g Mandeln, fein gehackt 200 g Haselnüsse, fein gehackt ca. 150 g dunkle Schokolade Man kann die Kekse auch mit der Unterseite in die geschmolzene Schokolade tauchen, dann mit der eingetauchten Unterseite nach oben auf ein Kuchengitter legen, bis die Schokolade fest geworden ist. Zubereitung Die Teigzutaten zu einem Mürbteig verkneten und diesen im Kühlschrank mindestens 60 Minuten rasten lassen. Für den Belag das Wasser mit Honig, Butter und Zucker aufkochen, die Nüsse zugeben und etwas abkühlen lassen. Den Mürbteig ausrollen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben, den Nussbelag darauf verteilen und bei 200 °C 25 Minuten backen. Den noch warmen Kuchen in Dreiecke oder Rauten schneiden. Die geschmolzene Schokolade in ein Plastiksackerl geben, ein ganz kleines Loch in eine der Ecken schneiden und die Schokolade in dünnen Fäden auf die Nussecken spritzen (am besten gleich nach dem Schneiden noch auf dem Blech). In Deutschland … unterscheidet sich die Gebäcktradition am wenigsten von jener Österreichs, wie man unschwer an diesem auch bei uns allseits bekannten Rezept erkennen kann. Sehr beliebt als Weihnachtsgebäck sind in Deutschland aber auch Makronen in jeglicher Variation. Video „Nussecken“ Einfach den abgebildeten QR-Code scannen oder auf www.kochenundkueche.com/video ansehen! Kochen & Küche 11 · 2015 VI Kochen & Küche- Sonderheft: Weihnachtsgebäck aus anderen Ländern Rochers coco“ “ („Kokosberge“ mit Schokolade & Krokant) Zutaten für ca. 50 Stück 100 g Kochschokolade • 50 g Krokant • 2 Eier • 10 g Mehl 150 g Kokosraspel • 100 g Staubzucker Zubereitung Die Kochschokolade und den Krokant möglichst fein hacken. Alle Zutaten gut vermischen, walnussgroße Portionen der Masse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen und mit den Fingern zu kleinen Bergspitzen formen. Die Kokosberge im vorgeheizten Backofen bei 180 °C ca. 10 Minuten backen. In Frankreich … … sind wohl Macarons die bekanntesten und beliebtesten Kekse. Diese hauchzarten, pastellfarbenen Eiweiß-Mandel-Gebäckstücke sind wahre Hingucker (Rezept s. www.kochenundkueche.com). Doch zu Weihnachten werden auch viele andere Gebäcksorten gebacken. Struffoli“ “ (Frittierte Teigbällchen mit Honigglasur) Zutaten für 1 großen Kegel 520 g Mehl • 5 Eier • 100 g Butter 1 EL Zucker • 1 Prise Salz je 1 EL abgeriebene Orangen- und Zitronenschale 1 EL Anisschnaps (oder Rum) reichlich Sonnenblumenöl zum Frittieren Glasur 140 g Zucker • 300 g Honig 1 EL Anisschnaps (oder Rum) ca. 150 g gemischte kandierte Früchte (z. B. Aranzini, Zitronat, kandierte Kirschen …) Dekoration bunte Zuckerperlen, bunte Streusel etc. Kochen & Küche 11 · 2015 Zubereitung Mehl in eine Rührschüssel sieben, Eier, Butter, Zucker und Salz hinzufügen, Zitronen- und Orangenschale sowie den Anisschnaps ebenfalls dazugeben und alles mit dem Mixer zu einem glatten Teig verkneten, diesen zugedeckt 1–2 Stunden rasten lassen. Danach auf einer bemehlten Arbeitsplatte fingerdicke, lange Rollen formen und diese in etwa 1 cm lange Stücke schneiden. Die kleinen Teigstücke in reichlich heißem Öl (Temperatur nicht mehr als 160 °C) goldbraun frittieren (nie zu viele Bällchen auf einmal ins Fett geben!), danach auf Küchenpapier abtropfen lassen. Für die Glasur den Zucker in einem großen, hohen Topf karamellisieren, Honig, Schnaps und 3 EL Wasser hinzufügen, gut umrühren, bis sich alles aufgelöst hat und eine gelbe, dickflüssige Glasur ergibt. Die kandierten Früchte ganz fein hacken, die Hälfte davon zur Glasur geben, die frittierten, abgetropften Bällchen ebenfalls dazugeben und vorsichtig umrühren, bis sie gut mit der Glasur überzogen sind. Die glasierten Bällchen auf einem großen Teller kegelförmig anordnen und mit den restlichen kandierten Früchten, den Zuckerperlen und bunten Streuseln so verzieren, dass der Kegel bunt geschmückt ist wie ein Christbaum. Kochen & Küche- Sonderheft: Weihnachtsgebäck aus anderen Ländern Den Struffoli mindestens 5 Stunden durchziehen lassen, am besten erst am nächsten Tag genießen! VII In Italien … … gibt es viele Gebäcksorten, die zu Weihnachten nicht fehlen dürfen. „Pandoro“ aus Venetien z. B. gelten heutzutage im ganzen Land als Weihnachtstradition, die verbreitetste Süßigkeit Italiens ist „Torrone“ in verschiedensten Variationen. Das „Mecoulin“ aus dem Aostatal gilt als Vorfahre des traditionellen „Panettone“. Diesen typischen Weihnachtskuchen mit Rosinen gibt es glasiert, unglasiert, mit kandierten Früchten oder ohne. Die „Roccocò“ sind sehr harte Gebäckstücke und haben ihren Namen vom frz. „Rocaille“, da sie in ihrer Form runden Muscheln ähneln. Sehr bekannt sind auch die s-förmigen „Susamelli“ (Honigkekse). Kochen & Küche 11 · 2015 VIII Kochen & Küche- Sonderheft: Weihnachtsgebäck aus anderen Ländern Peppernøtter“ “ Zutaten für ca. 80–100 Stück (je nach Größe) 160 g Butter • 250 g Zucker 30 ml Obers 80 g Zuckersirup (in Apotheken oder Reformhäusern erhältlich) Saft und abgeriebene Schale von ½ Zitrone (unbehandelt) 1–2 Tropfen Rosenöl (in Apotheken erhältlich; optional) 60 g geschälte Mandeln, gemahlen 420 g Weizenmehl 1 TL Pottasche (in Apotheken erhältlich) 1 ½ TL Zimt, gemahlen ½ TL Kardamom, gemahlen Kochen & Küche 11 · 2015 (Pfeffernüsse) Zubereitung Die Butter schmelzen und mit dem Zucker verrühren, dann Obers, Sirup, Zitronensaft und -schale, die gemahlenen Mandeln sowie (optional) das Rosenöl zugeben. Das Mehl, die Pottasche und die Gewürze dazusieben, alles zu einem geschmeidigen Teig kneten. Den Teig in lange, dünne Würste rollen (ca. 3 cm Durchmesser) und in dünne Scheiben schneiden, die Scheiben zu Kugeln rollen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen. Die Pfeffernüsse im vorgeheizten Backofen bei 180 °C ca. 20 Minuten hellbraun backen. In Skandinavien … … wurde vor der Ausbreitung des Christentums (etwa ab 960) das altnordische Julfest zur Wintersonnenwende gefeiert. Einige der alten Bräuche um das Julfest haben sich bis heute erhalten (Julbock, Julbier oder Julbrot). Die Spezialitäten, die für das Weihnachtsfest gebacken werden, reichen von in Fett gebackenen Köstlichkeiten bis hin zu den berühmten „Pfefferkuchen“ in all ihren Variationen, vergleichbar mit unseren Lebkuchen. Die intensiven Gewürze (früher mit dem Überbegriff „Pfeffer“ bezeichnet) sind sozusagen die Namensgeber dieser beliebten Gebäcksorten, die als Kekse ausgestochen, zu Kugeln geformt oder in Kastenformen als Kuchen gebacken werden. Pfeffernüsse sind ein besonders knuspriges Gebäck, das es in Norwegen das ganze Jahr über auch in Geschäften zu kaufen gibt. Auch die selbst gebackenen Pfeffernüsse sind zunächst eher hart, werden aber nach einigen Tagen in der Keksdose (mit Apfelschalen gelagert) weicher. Kochen & Küche- Sonderheft: Weihnachtsgebäck aus anderen Ländern “ Zutaten für 1 Kastenform mit ca. 1,5 l Inhalt 150 g Butter • 3 Eier 210 g Wiener Backzucker 225 ml Sauerrahm 290 g Weizenmehl 3 TL Backpulver 2 TL gemahlener Ingwer 2 TL gemahlene Nelken 2 TL gemahlener Zimt Statt der großen Kastenform wurden hier drei kleinere Terrinenformen (gesamt ca. 1,5 l Inhalt) verwendet, dadurch sind die Stücke kleiner und „handlicher“. Bei kleineren Formen die Backzeit auf ca. 50 Minuten reduzieren. IX Soft Gingerbread“ (Weiches Lebkuchenbrot) Zubereitung Die Butter schmelzen und auskühlen lassen, die Eier mit dem Zucker sehr schaumig rühren, den Sauerrahm und die geschmolzene Butter untermischen. Mehl, Backpulver und Gewürze in einer Schüssel vermischen, dann zu der Eier-Butter-Mischung geben. Die Masse in eine befettete und mit Bröseln ausgestreute Kastenform füllen. Auf der untersten Schiene des Backofens bei 180 °C ca. 60 Minuten backen, bis der Kuchen durch ist (Nadelprobe machen). Kuchen aus der Form stürzen und in Scheiben schneiden. Wiener Backzucker Dieser Zucker ist durch seine Körnung speziell für alle Arten feiner Mehlspeis-Spezialitäten zu verwenden. Er ist besonders gut vermischbar und leicht löslich. Den Unterschied merken Sie beim Backen. www.wiener-zucker.at Kochen & Küche 11 · 2015 X Kochen & Küche- Sonderheft: Weihnachtsgebäck aus anderen Ländern Laskonky“ (Baiser-Bällchen mit KaffeeSchokoladen-Creme) “ Zutaten für ca. 45–50 Stück 3 Eiklar (von kleinen Eiern) • 150 g Staubzucker 50 g gemahlene Walnüsse, Haselnüsse oder Mandeln • 1 EL Mehl Creme 150 g Vollmilchschokolade • 100 g Obers • 1 TL lösliches Kaffeepulver Zubereitung Die Eier trennen, die Eiklar mit dem Zucker in einer Schüssel kurz über einem Wasserbad schaumig aufschlagen, danach die Schüssel aus dem Wasserbad nehmen und die Masse so lange schlagen, bis sie dick-cremig ist, die gemahlenen Nüsse oder Mandeln und das Mehl hinzufügen und unterheben. Die Masse in einen Spritzsack mit runder Tülle füllen, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech etwa walnussgroße Häufchen dressieren und diese im vorgeheizten Backofen bei 100 °C ca. 2 Stunden lang trocknen lassen. Für die Creme die Schokolade grob hacken, das Obers aufkochen und vom Herd nehmen, die Schokolade hinzufügen und umrühren, einige Minuten stehen lassen, danach das Kaffeepulver hinzufügen, gut durchrühren, bei Zimmertemperatur über Nacht abkühlen lassen. Am nächsten Tag die Creme mit einem Handmixer kurz aufschlagen, in einen Dressiersack füllen und einen Klecks Creme auf die gerade Unterseite eines Baisers spritzen, ein zweites Baiser mit der geraden Unterseite daraufsetzen, so fortfahren, bis alle Baiser-Bällchen zusammengesetzt sind. Mohn-Schokolade-Würfel Zutaten für 1 rechteckige Backform (ca. 30 x 20 cm) 50 g Walnüsse 20 g geschälte Mandeln 40 g Rosinen • 100 g Mohn 40 g Semmelbrösel 1 TL Backpulver 60 ml kochend heißes Wasser 5 Eier • 160 g Staubzucker 1 Prise Salz ¾ TL Mandel-Extrakt Glasur 150 g Kochschokolade 2 TL Butter Kochen & Küche 11 · 2015 Zubereitung Die Walnüsse und die Mandeln grob hacken, die Rosinen mit heißem Wasser überbrühen, abtropfen lassen und mit einem Küchentuch trocken tupfen. Mohn und Semmelbrösel vermischen, das Backpulver hinzufügen und vermischen, das kochende Wasser ebenfalls untermengen. Die Eier trennen, die Eidotter mit dem Zucker schaumig schlagen und mit der Mohn-Semmelbrösel-Masse vermischen, die mit Salz steif geschlagenen Eiklar ebenfalls unterheben. Zum Schluss die Rosinen, die gehackten Nüsse und Mandeln sowie den Mandel-Extrakt untermischen. Die Masse in die mit Butter eingefettete und mit Mehl bestaubte Backform geben, glatt streichen und im vorgeheizten Backofen bei 175 °C ca. 50 Minuten backen, danach herausnehmen und auskühlen lassen. Die in Stücke gebrochene Schokolade mit der Butter über einem Wasserbad schmelzen und den Mohnkuchen damit glasieren, kühl stellen, bis die Schokolade hart geworden ist. Den Kuchen in ca. 3 x 3 cm große Würfel oder Rauten schneiden. Kochen & Küche- Sonderheft: Weihnachtsgebäck aus anderen Ländern XI In Polen und Tschechien … … sind die Gebäcksorten, die zu Weihnachten aufgetischt werden, je nach Region durchaus mit unseren Weihnachtskeksen vergleichbar. Mit Marmelade gefüllte Mürbteigkekse, Vanillekipferln, verschiedenste Makronen (Krapferln, Busserln) oder eben Kuchen, die in kleine Stücke geschnitten werden, sind hier auf den Kekstellern zu finden. Außerdem werden Mohnstollen oder andere Köstlichkeiten aus Germteig zubereitet, beliebt ist auch frittiertes Kleingebäck. Kochen & Küche 11 · 2015 XII Kochen & Küche- Sonderheft: Weihnachtsgebäck aus anderen Ländern Chocolate-Cornflakes-Crossies (Schoko-Cornflakes-Knusperkekse) Zutaten für ca. 20 Stück (je nach Größe) 300 g Schokolade • 50 g Ceres • 100 g Cornflakes 50 g Mandel und/oder Haselnüsse (ganz) Zubereitung Schokolade und Ceres über einem Wasserbad schmelzen und gut verrühren. Cornflakes und Nüsse in die geschmolzene Schokolade-Ceres Mischung einrühren. Mit zwei Löffeln kleine Häufchen auf ein mit Backpapier belegtes Backblech setzen. An einem kühlen Ort (am besten im Kühlschrank) fest werden lassen. Das Rezept eignet sich ganz wunderbar, um übrig gebliebene SchokoladeNikolos und -Krampusse zu verarbeiten! In Nordamerika und Kanada … … sind die berühmten Chocolate Cookies absolut typisch. Sie werden nicht nur zu Weihnachten, sondern das ganze Jahr über mit Begeisterung gebacken und genascht. Auch Früchtebrote oder verschiedenste Kuchen werden gern gebacken, die dann in kleine Stücke geschnitten werden. Zur Weihnachtszeit sind auch selbst gemachte Pralinen sehr beliebt. (Rezepte für amerikanische Süßkartoffel-FrischkäseSchnitten und für Orangenpralinen s. www.kochenundkueche.com). “ Zutaten für ca. 60 Stück 600 g Mehl • 50 g Maisstärke 1 EL Backpulver 100 g Sauerrahm • 300 g Butter 50 g pflanzliches Backfett (z. B. Thea) • 150 g Zucker Erdbeermarmelade oder eine andere Marmelade nach Belieben Kochen & Küche 11 · 2015 Centenarios“ (Mürbe Kekse mit Marmelade) Zubereitung Das Mehl mit Speisestärke und Backpulver vermischen und auf die Arbeitsfläche sieben, Sauerrahm, Butter und Pflanzenfett in die Mitte geben, vermischen, den Zucker dazugeben und alles zu einem glatten, weichen Teig verkneten. Den Teig ausrollen und runde Kekse ausstechen, die Hälfte davon so belassen, bei der anderen Hälfte mit einem beliebigen kleineren Ausstecher in der Mitte ein Loch ausstechen. Die ganzen Scheiben auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen, in die Mitte jeweils einen Klecks Konfitüre geben und die Scheiben mit Loch daraufsetzen. Bei ca. 170 °C 12–15 Minuten backen, bis die Kekse goldbraun sind. Kochen & Küche- Sonderheft: Weihnachtsgebäck aus anderen Ländern XIII Zentralamerika … … und auch Südamerika sind stark katholisch geprägt. Bräuche wie Herbergsuche, Krippen und Mitternachtsmesse sind zu Weihnachten selbstverständlich. Der europäische Einfluss ist auch hinsichtlich des Weihnachtsgebäcks deutlich erkennbar: Verschiedenste Kekse mit Mandeln und Nüssen aus Mürb- oder Sandteig sowie Zimtgebäck sind äußerst beliebt. Kochen & Küche 11 · 2015 XIV Kochen & Küche- Sonderheft: Weihnachtsgebäck aus anderen Ländern Kourabiedes“ (Griechisches Weihnachtsgebäck) “ Zutaten für ca. 50 Stück (je nach Größe) 125 g Butter • 50 g Zucker • 1 Eidotter • ca. 300 g Mehl 1 Msp. Backpulver • ausgekratztes Mark einer Vanilleschote 1 cl Mastiha-Likör (Harzlikör aus Griechenland, alternativ Rum, Cognac oder Ouzo) etwas Rosenwasser zum Beträufeln reichlich Staubzucker zum Wälzen Zubereitung Die Butter so lange schlagen, bis sie schaumig ist, dann den Zucker und den Eidotter, das Vanillemark und einen kleinen Schuss Likör dazugeben und alles gut durchrühren. Das gesiebte, mit Backpulver vermischte Mehl nach und nach dazugeben und gut durchkneten, bis ein geschmeidiger Teig entsteht. Aus dem Teig kleine Kipferln formen, diese auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und im vorgeheizten Backofen bei ca. 180 °C etwa 15 Minuten backen. Die Kipferln aus dem Ofen nehmen, noch heiß mit Rosenwasser beträufeln und dann in Staubzucker wälzen. Kondensmelk koekies“ (Südafrikanische Kondensmilch-Kekse) “ Zutaten für ca. 70 Stück 140 g Staubzucker 230 g Butter (Zimmertemperatur) • 1 Ei • 100 g Kondensmilch 1 TL Zuckerrübensirup (ersatzweise Ahornsirup oder dünnflüssiger Honig) ½ TL Karamell-Extrakt (online erhältlich, ersatzweise Vanille-Extrakt) • 380 g Mehl 1 TL Backsoda • ½ TL Weinsteinbackpulver • 1 Prise Salz etwas Schokoladeglasur zum Verzieren Kochen & Küche 11 · 2015 Zubereitung Den durchgesiebten Zucker mit der Butter schaumig rühren, das Ei hinzufügen und gut untermischen. Dann die Kondensmilch sowie den Sirup und den KaramellExtrakt hinzufügen und gut vermengen. Mehl mit Backsoda und Weinsteinbackpulver vermischen, zur Buttermasse sieben, Salz hinzufügen und alles gut verkneten. Den Teig in eine Kekspresse füllen und Kekse herstellen (wer keine Kekspresse hat, kann aus dem Teig kleine Kügelchen formen und diese mit einer Gabel flach drücken), die Kekse auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen. Die Kekse im auf 170 °C vorgeheizten Backofen ca. 12–15 Minuten backen. Die ausgekühlten Kekse in der Mitte mit einem Tupfen geschmolzener Schokolade verzieren. In Südafrika … … sind etwa 10 % der Bevölkerung europäische Einwanderer, die natürlich die Weihnachtstraditionen ihrer Heimatländer praktizieren. Ihre „Soetkoekies“ und „Krismiskoekis“ duften herrlich nach exotischen Gewürzen wie Ingwer, Zimt, Muskatnuss oder Nelkenpulver, die ja auch in Europa als typische Weihnachtsgewürze gelten. Kochen & Küche- Sonderheft: Weihnachtsgebäck aus anderen Ländern XV Kochen & Küche 11 · 2015 XVI Kochen & Küche- Sonderheft: Weihnachtsgebäck aus anderen Ländern Chinese Walnut Cookies“ “ Zutaten für ca. 60 Stück 300 g Mehl ¼ TL Backpulver 200 g Butter 130 g Walnüsse, gemahlen oder fein gehackt 120 g Staubzucker 1 Ei • 1 Prise Salz 1 Eidotter zum Bestreichen ca. 20 Walnusshälften zum Belegen Statt Walnüssen kann man auch Mandeln verwenden. Kochen & Küche 11 · 2015 (Chinesische Walnusskekse) Zubereitung Das Mehl mit dem Backpulver vermischen und auf die Arbeitsplatte oder in eine Schüssel sieben. Die zimmerwarme Butter in Stücke schneiden und dazugeben, die übrigen Zutaten ebenfalls hinzufügen und alles gut verkneten. Den Teig ca. 30 Minuten rasten lassen, danach Kugeln mit ca. 2,5 cm Durchmesser daraus formen. Die Kugeln mit ausreichend Abstand auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen (falls gewünscht, etwas flach drücken), mit dem verquirlten Eidotter bestreichen und in die Mitte der Kugeln jeweils eine geviertelte Walnuss drücken. Im vorgeheizten Backofen bei ca. 180 °C Ober-/ Unterhitze 12–15 Minuten backen, danach noch einige Minuten im ausgeschalteten Ofen lassen. Die fertigen Kekse auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. In China … … gibt es zwar nur 2 % Christen, dennoch feiern immer mehr Chinesen Weihnachten – ganz nach westlichem Vorbild. Es werden Geschenke gekauft, es gibt Weihnachtsdekoration, und vereinzelt werden auch Kekse gebacken. Die Chinesischen Walnusskekse (oder auch Mandelkekse) allerdings sind in China seit dem 16. Jahrhundert bekannt und wurden traditionell zum Neujahrsfest, dem wichtigsten chinesischen Feiertag (wird bei Neumond zwischen dem 21. Jänner und dem 21. Februar gefeiert) gebacken. Ursprünglich wurde Schmalz statt Butter verwendet. Diese Kekse sind mittlerweile während des ganzen Jahres eine beliebte Bäckerei.
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