klicken! - Bettlach

24 GRENCHEN
SZ/GT
DIENSTAG, 12. JANUAR 2016
Zurück zu den Wurzeln und in die Kirche
Bettlach Nach langer Pause soll der Mooreball wieder in der Klemenzkirche stattfinden – mit neuen Organisatoren
VON OLIVER MENGE
«Unser Ziel ist es
auch, einen Fasnachtsanlass für
alle Generationen
zu organisieren.»
Thomas Christen OK-Präsident
Der Mooreball in der katholischen Klemenzkirche mit den Schnabuwetzern aus Selzach im Jahr 2003.
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Aber auch in anderen Bereichen will
man wieder zurück zu den Wurzeln. So
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Ab 16 Jahren und für Fr. 7.95
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HINWEIS
Das Motto des Mooreballs lautet
«Back to the roots». Nachdem bei den
letzten Jahren das Thema «Hawaii» zelebriert worden sei, wolle man nun tatsächlich zurück zu den Wurzeln und
die «Moore», die Muttersau, wieder in
den Mittelpunkt stellen, erklärt Christen. «Im Saal soll richtiges BauernhofFeeling aufkommen, mit der ‹Moore›
im Mittelpunkt. Darauf haben wir unsere Deko abgestimmt.» Im besten Fall
rechnet Christen mit 250 Gästen.
Drei Guggenmusiken werden nebst
DJ Dänu S., einem Seeländer DJ, für die
musikalische Untermalung sorgen. Die
Krachwanzen Bettlach und die Schnabuwetzer Selzach hätten bereits zugesagt, mit den Bellacher Schwarzmeerfröschen sei man noch am verhandeln,
so Christen.
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Die Kirchenverantwortlichen zeigten
sich bereit, einer Durchführung des
Balls in ihrem Haus zuzustimmen. Zwar
sei der Kirchgemeinderat noch ein wenig skeptisch, aber Christen, der das
Organisationskomitee präsidiert, ist davon überzeugt, dass man sicher nach
einer erfolgreichen ersten Durchführung positiv in die Zukunft blicken dürfe. «Man hat uns auch keine eigentlichen Auflagen gemacht, sondern nur
daran erinnert, dass die Renovation
viel Geld gekostet habe und sie die Verpflichtung hätten, Sorge zu dem geschützten Gebäude zu tragen.»
Die «zünftigen Bettlacher» trügen das
Risiko und seien haftbar für Beschädigungen und daraus entstehende Kosten, so Christen. Um dies möglichst zu
vermeiden, werde beispielsweise der
ganze Boden abgedeckt. Thomas Christen: «Wir haben bereits sehr viel Vorarbeit geleistet. Die ganze Dekoration ist
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Back to the roots
Man muss Sorge tragen
wird das Mindestalter für den Eintritt
wieder auf 16 gesenkt. Um dem Ausschankgesetz Genüge zu tun, werden
die Youngsters mit speziellen Bändeli
ausgerüstet. Eine Sicherheitsfirma wurde engagiert, um den reibungslosen
Einlass und die Security zu gewährleisten. Der Eintrittspreis wird auf legendäre Fr. 7.95 gesenkt. Speziell für ältere
Semester, die zwischendurch dem
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so ausgelegt, dass sie gleichzeitig einen
gewissen Schutz bietet, stabil und wiederverwendbar.» Dank des Stocks, den
ihnen die Vorgänger «Fönny mönday»
hinterlassen hätten, sei das finanziell
machbar gewesen.
ARCHIV OLIVER MENGE
Lärm etwas entfliehen möchten, wird
die Kaffeebar wiederbelebt. Dort soll
man in Ruhe seine Mehlsuppe schlürfen können.
«Unser Ziel ist es auch, einen Fasnachtsanlass für alle Generationen zu
organisieren.» Die Höllefuer in der Büelenhalle am Freitag mit Eintritt ab 18 sei
eher etwas für die Jungen und ziehe
Leute aus der ganzen Region an. Aber
jüngere, die vielleicht noch in der Lehre oder Schule seien, hätten sonst eigentlich nur die Strassenfasnacht in Solothurn, wo sie feiern können. «Wir bieten den jungen Bettlachern, aber auch
älteren Semestern, die gerne Guggenmusik hören, eine gute Alternative.»
Mooreball, am Montag, 8. Februar, ab 21
Uhr im Saal der Klemenzkirche Bettlach.
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Thomas Christen ist Vorstandsmitglied
und Kassier der Bettlacher Fasnachtszunft «Die zünftigen Bettlacher», einer
Zunft, die 2014 gegründet wurde und
die jetzt den Mooreball wieder zurück
in die Klemenzkirche bringen will. 2014
gab die Bettlacher Guggenmusik «Babeli-Gugger» ihre Auflösung bekannt.
«Wir waren eine Gruppe von jungen
Leuten, die gerne Fasnacht machen.
Aber um in einer Guggenmusik mitmachen zu können, muss man ein Instrument spielen können, und zwar ziemlich gut, heutzutage. Viele von uns sind
dazu nicht in der Lage, aber wir wollten trotzdem mithelfen, die Bettlacher
Fasnacht mitzugestalten und bestimmte Anlässe durchzuführen», sagt Christen. Also wurde die Zunft gegründet
und sie organisierte erstmals vor zwei
Jahren das Bööggverbrennen. «Mittlerweile haben wir schon 17 Mitglieder.»
Die Zunft hat es sich zum Ziel gesetzt, kulturelle Anlässe in Bettlach zu
erhalten, wie Christen erklärt: «Gerade
die Fasnacht beinhaltet viel Traditionelles, und da gehört der Mooreball vom
Fasnachtsmontag sicherlich dazu.»
Aber ein Mooreball, der nicht in der
Klemenzkirche stattfindet, sei irgendwie kein Mooreball (siehe sep. Artikel).
Man war sich einig, dass der Fasnachtsball wieder zurück zu seinen Wurzeln
gebracht werden müsse, denn die letzten Jahre hatte er in der Musikbar des
«Kakadus» in kleinerem Rahmen stattgefunden. «Wir suchten das Gespräch
mit dem Kirchgemeinderat und man
hiess uns willkommen. Schliesslich
sind auch viele junge Katholiken in unserer Zunft.»
MOOREBALL
Eine Tradition wird weitergeführt
S
eit den Siebzigerjahren fand
der Mooreball traditionellerweise in der Klemenzkirche
Bettlach statt. Immer am Fasnachtsmontag, wo meist andernorts nicht
besonders viel los ist, zog der Ball
Hunderte von jungen und älteren
Leuten aus Bettlach und der Umgebung an. Dann war Schluss: Die Kirche, ein Baudenkmal von historischer Bedeutung, wurde aufwendig
und teuer innen und aussen renoviert. Die Arbeiten zogen sich auch
über die Fasnachtszeit hin und an
eine Durchführung des beliebten
Anlasses im Klemenzsaal war nicht
zu denken und er fiel in jenem Jahr
komplett aus.
Der Mooreball war in den Jahren vor
der Kirchenrenovation vom Verein
«Fönny mönday» organisiert worden.
Nach der Renovation machte man allen Veranstaltern, die einen Anlass in
der Kirche oder im Klemenzsaal organisieren wollten, strenge Auflagen.
Denn schliesslich wollte man nicht,
dass die teure Renovation «für die
Katz» gewesen wäre. Sogar Kerzen
wurden aus der Kirche verbannt, weil
der Russ die frisch gereinigten Betonwände wieder verschmutzen könnte
(wir berichteten).
«Fönny mönday» verlegte den Ball an
einen neuen Ort, in die Musikbar im
«Kakadu». Kleiner und mit weniger
Aufwand verbunden. Doch das Publikum goutierte den Umzug nicht und
es kamen vergleichsweise wenig Leute
an den Ball, und «Fönny mönday» habe die Motivation für ein weiteres Mal
verloren. Als nun die «zünftigen Bettlacher» sich gewillt zeigten, die Organisation des Mooreballs zu übernehmen,
übergab «Fönny mönday» ihnen den finanziellen Stock, den sie erwirtschaftet
hatten, und sagten ihren Nachfolgern
auch die Unterstützung bei der Durchführung des Mooreballs zu. (OM)
Auszeichnungen für Radnachwuchs
FASNACHT
Hilari in Grenchen und
Bettlach
OM
Mit dem Aufstellen des Fasnachtsdenkmals auf dem Zytplatz und dem
morgigen Hilari wogt eine erste Fasnachtswelle durch die Stadt. Folgende
Termine müssen sich Narren merken:
Heute Dienstag, 19 Uhr, Stellen des
Fasnachtsdenkmals; morgen Mittwoch, 13. Januar, um 18.30 Uhr entmachten der Obernarr und seine Komparsen den Stadtpräsidenten vor dem
Hôtel-de-Ville und schwingen danach
das Zepter bis Aschermittwoch.
In Bettlach muss Gemeindepräsidentin Barbara Leibundgut morgen ebenfalls den Schlüssel unter Getöse abgeben: Um 19.19 Uhr vor dem Gemeindehaus übergibt sie die Insignien der
Macht den zünftigen Bettlachern. (RRG)
Radsport Der Club Maillot
d’Or vergab seine Preise in
Grenchen. Mountainbike-U23Weltmeisterin Ramona Forchini gewinnt den Prix Jeunesse. Marc Hirschi vom
Roth-Skoda-Team wird Nachfolger von Gino Mäder im
Challenge.
VON MANFRED DYSLI
Der Club Maillot d’Or hat auch im vergangenen Jahr den Schweizer Radsportnachwuchs mit über 44 000 Franken unterstützen können. Der Challenge Maillot d’Or umfasste dabei acht Veranstaltungen in der Schweiz, darunter
der Schweizer Strassenmeisterschaft in
Steinmaur ZH. Gewonnen wurde dieser
Wettbewerb vom talentierten Ittiger
Junioren-Strassen-Schweizer-Meister
Marc Hirschi vor dem letztjährigen Sieger Gino Mäder aus Wiedlisbach und
dem Waadtländer Robin Froidevaux.
Neben dem Schweizer-Meister-Titel gewann der talentierte Berner auch das
prestigeträchtige Junioren-Etappenrennen, den GP Rüebliland, vor Gino Mäder. Dazu feierte Hirschi auch einen
Triumph bei einem Nationen-WeltcupEvent in Luxemburg. Zudem wurde er
EM-Fünfter auf der Strasse und EMSiebter im Zeitfahren in Estland und
Neunter an der Strassen-Weltmeisterschaft in den USA. Marc Hirschi wie
auch der drittklassierte Robin Froidevaux fahren im Baby Team der neu in
die zweithöchste UCI-Kategorie (Pro
Continental) aufgestiegenen Obergerlafinger Roth-Skoda-Equipe von Roberto
Marchetti.
Erfolgreiche Rennfahrerin
Beim Prix Jeunesse des Club Maillot
d’Or wird seit 2005 immer eine erfolgreiche Radrennfahrerin oder ein -fahrer ausgezeichnet. Als Nachfolgerin der
Schweizer
Radquer-Elite-SchweizerMeisterin von 2014 und 2015, Sina Frei,
wurde diesmal die Mountainbike-Cross-
Country-U23-Weltmeisterin
Ramona
Forchini ausgezeichnet. Die 21-jährige
Toggenburgerin holte sich im September 2015 den WM-Titel und das Regenbogentrikot im Zwergstaat Andorra auf
2000 m ü. Meer. Forchini erhielt dabei
aus den Händen der Präsidentin Els
Gassmann eine Unterstützungsprämie
und eine von der Präsidentin gestaltete
Skulptur. 2008 hatte der letztjährige 8.
der Tour de France, Mathias Frank,
und 2013 der BMC-Mannschafts-Weltmeister Silvan Dillier den Prix Jeunesse
gewonnen. Als erfolgreichster Verein
wurde der Radrennclub Bern ausgezeichnet.
Spezialpreis für Gisiger
Erstmals vergab der Club Maillot
d’Or für die Saison 2015 einen Spezialpreis. Dieser ging an den früheren Spitzenfahrer und jetzigen erfolgreichen
Bahn-Nationaltrainer Daniel Gisiger.
Auch ihm wurde von der Präsidentin
Els Gassmann eine von ihr selbst gestaltete Skulptur überreicht. Nach dem
Rücktritt des Seeländers Johannes Gisin
als Aktuar wurde der in Grenchen
wohnhafte Beat Kurt neu in das Gremium des Clubs Maillot d’Or berufen.
Ebenfalls an der Generalversammlung
anwesend war Swiss-Cycling-Präsident
Franz Gallati. Im Tätigkeitsprogramm
des Clubs Maillot d’Or für das Jahr 2016
ist auch ein Besuch der Berner Rundfahrt in Lyss geplant, wo eines der acht
Wertungsrennen des Challenge Maillot
d’Or
stattfindet.
Möglicherweise
kommt auch eine Visite bei der Tourde-France-Ankunft im Juli in Bern dazu.
Vor zwei Jahren schlossen sich im Velodrome Suisse in Grenchen der Club
Maillot d’Or und der Swiss Cycling Pool
zusammen, um vereint den Schweizer
Radsport-Nachwuchs noch besser zu
unterstützen und zu fördern. Der Club
Maillot d’Or wurde vom ehemaligen
Präsidenten von Swiss Cycling und Lysser Industriellen Fritz Bösch (82) ins Leben gerufen. Seit zwei Jahren steht nun
die grosse Luzerner Radsportförderin
und langjährige Chefin des Int. Dagmerseller Radquers, Els Gassmann, dem
Club Maillot d’Or als Präsidentin vor.