Welche Flüchtlinge wollen wir aufnehmen? Wenn ich an die Menschen in Syrien, Irak, Afrika und in anderen Ländern denke und mir bewusst wird, was da im Gange ist, stellt sich mir die Frage, was wir da persönlich und als Schweiz tun sollen. Die Schweiz hat sich vorgenommen, 3000 Flüchtlinge aufzunehmen, was gut und notwendig ist. Vielleicht sind es zu einem späteren Zeitpunkt noch mehr. In den mehrheitlich islamischen Herkunftsländern sind die Christen nur Minderheiten, sie werden deshalb immer mehr vertrieben. Die Frage ist: Wohin können sie fliehen? Die Möglichkeiten sind für sie im Vergleich mit den Moslems sehr eingeschränkt. Es hat in dieser Frage schon verschiedentlich Kontakte zur Schweizer Regierung gegeben. Aussagen, dass man bereit wäre, besonders auch Christen, die an Leib und Leben bedroht sind, hereinzulassen, waren bis heute aber nicht oder kaum zu vernehmen. Es ist grundsätzlich sicher gut und richtig, dass wir alle gleich behandeln. Aber ich zweifle daran, dass die christlichen Flüchtlinge wirklich gleich behandelt werden. Ich weiss, es herrscht auch unter Christen nur zum Teil die Meinung, dass wir vermehrt christliche Flüchtlinge aufnehmen sollten. Ich werde aber das Gefühl nicht los, dass es Kräfte gibt in unserem Land und darüber hinaus, die mit der Flüchtlingspolitik unser Land mit Muslimen unterwandern wollen, mit dem Ziel, dass wir als lebendige Christen dann endgültig und plötzlich zur Minderheit werden, die eines Tages auch nicht mehr die gleichen Rechte besitzt. Was das heissen würde, können wir nur ahnen. Unabhängig welche Meinung wir auch vertreten, die Verantwortung tragen wir. Es ist eine sehr anspruchsvolle Thematik, aber eines ist klar: Es geht um das Leben von Menschen. Erich von Siebenthal, Nationalrat SVP
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