Approximation durch Polynome

Modellierung
und
Simulation
Approximation durch Polynome
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
Anwendungen:
zur Vereinfachung einer gegebenen Funktion durch einen
Polynomausdruck. Dann sind übliche Rechenoperation
+, −, ·, / möglich.
zur Interpolation von Daten einer Tabelle
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Beispiel
Approximation
mit
Polynomen
Trotz guter Verkaufslage verringern sich die Gewinne G(x) ab
einer bestimmten Stückzahl x aufgrund steigender
Produktionskosten.
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
Anzahl xi
0
10
20
30
40
50
60
70
Kosten K(xi )
20
80
100
140
260
370
520
980
Erlös E(xi )
0
180
360
540
720
810
900
1080
Gewinn G(xi )
- 20
100
260
400
460
440
380
100
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
Kurvenverlauf von K(x), E(x), G(x) als Geradenstücke
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Frage:
Wo liegt die Gewinnzone ?
Wo liegt das Gewinnmaximum?
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Antwort:
Splines
Gewinnzone: Nullstelle der Funktion, d.h. G(x) = 0
Gewinnmaximum: Extremstelle der Funktion, d.h.
G0 (x) = 0
Fazit:
Man benötigt eine Funktionsdarstellung für G(x), z.B. durch
Approximation der Daten über eine Polynominterpolation.
Modellierung
und
Simulation
Polynome
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
besonders geeignet in der Numerik, da die Auswertung nur
einfache Addition und Multiplikation bedeutet.
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Definition (1.1.1)
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
Eine Funktion f (x) für f : R → R der Form
f (x) = an xn + an−1 xn−1 + . . . + a1 x + a0
mit an 6= 0 heißt Polynom vom Grad n. Die reellen Zahlen
a0 , a1 , . . . , an heißen Koeffizienten des Polynoms.
Beispiel
f (x) = 4x8 − x5 − 10
Modellierung
und
Simulation
Rechnen mit Polynomen
Britta Nestler
Definition (1.1.2)
Approximation
mit
Polynomen
Gegeben sind zwei Polynome f (x) und g(x) der Form
f (x) = am xm + . . . + a1 x + a0 und
g(x) = bn xn + . . . + b1 x + b0
vom Grad m und n mit m ≤ n.
Dann ist:
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
f (x) + g(x) = bn xn + . . . + bm+1 xm+1 + (am + bm )xm
+ . . . + (a1 + b1 )x + (a0 + b0 )
und
f (x) · g(x) = (am bn )xn+m + . . . + (a1 bn + . . .
+am bn−m+1 )xn+1 + (a0 bn + . . . + am bn−m )xn
+ . . . + (a0 b1 + a1 b0 )x + a0 b0
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Teilbarkeit durch einen Linearfaktor
Satz (1.2.1)
Für jedes Polynom f (x) und jeden Wert x0 gilt:
f (x) = an xn + ....a1 x + a0
= (x − x0 )(bn xn−1 + ... + b2 x + b1 ) + f (x0 )
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
mit f (x0 ) = r.
Beweis.
(Herleitung des Horner - Schemas)
(x − x0 ) · (bn xn−1 + ... + b2 x + b1 ) + r
= bn xn + bn−1 xn−1 + . . . + b2 x2 + b1 x
−x0 bn xn−1 − . . . − x0 b2 x − x0 b1 + r
= an xn + . . . + a1 x + a0
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Beweis.
Ein Koeffizientenvergleich nach Potenzen von x ergibt
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
bn = an
bn−1 = an−1 + x0 bn
bn−2 = an−2 + x0 bn−1
..
..
.
.
b1 = a1 + x0 b2
r = a0 + x0 b1
Modellierung
und
Simulation
Horner - Schema
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Verfahren zur systematischen Auswertung von Polynomen:
Taylorreihen
Splines
an
+
bn %
an−1
...
x0 bn
...
bn−1 % . . .
a2
x0 b3
b2 %
a1
a0
x0 b2
x0 b1
b1 % r = f (x0 )
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Beispiel
Approximation
mit
Polynomen
Gegeben ist die Funktion f (x) = 2x4 − 6x3 − 35x + 10.
Gesucht ist der Funktionswert an der Stelle x0 = 4 über das
Horner-Schema.
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
−6
0
−35
10
+
2 · 4 2 · 4 +8 · 4 −3 · 4
2
2
+8
−3
−2
= f (4)
2
=⇒ f (4) = −2.
Bemerkung:
Das Horner-Verfahren ist besonders effektiv, da es Potenzieren
vermeidet; Daher ist es für numerische Anwendungen geeignet.
Modellierung
und
Simulation
Nullstellenproblem
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Satz (1.3.1)
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
Wenn x1 eine Nullstelle des Polynoms n-ten Grades f (x) ist,
dann gilt:
f (x) = (x − x1 )(bn xn−1 + . . . + b1 x)
Bemerkung:
Das Horner - Schema liefert die Zerlegung von f (x).
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Beispiel
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
Gegeben ist die Funktion f (x) = x3 + 2x2 − 13x + 10. Gesucht
ist das Restpolynom bei Abspaltung des Linearfaktors um
x1 = 1.
1 2 −13 10
+
1
3
−10
1 3 −10
0
=⇒ f (x) = (x − 1) · (x2 + 3x − 10).
Modellierung
und
Simulation
Polynomdivision
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Dasselbe Ergebnis ergibt sich durch Polynomdivision:
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
x3 + 2x2 − 13x + 10 : x − 1 = x2 + 3x − 10
−(x3 − x2 )
3x2 − 13x
−(3x2 − 3x)
−10x + 10
−10x + 10
0
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Bemerkung:
Dividiert man f (x) durch (x − x1 ) ohne Rest, so ist das
Resultat ein Polynom vom Grad n − 1.
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
Satz (1.3.2)
Jedes Polynom n-ten Grades hat höchstens n verschiedene
Nullstellen.
Modellierung
und
Simulation
Interpolationspolynom
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
Satz (1.4.1)
Zu n + 1 verschiedenen Wertepaaren
(x1 , y1 ), (x2 , y2 ), . . . , (xn+1 , yn+1 ) gibt es genau eine
Polynomfunktion f (x) mit f (xi ) = yi , i = 1, . . . , n + 1, deren
Grad nicht größer als n ist. Das Polynom heißt
Interpolationspolynom.
Bemerkung:
Aus den diskreten Werten (xi , yi ) lassen sich durch das
Interpolationspolynom näherungsweise beliebige Zwischenwerte
berechnen (interpolieren).
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
Schematische Darstellung des Interpolationspolynoms
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Vandermondsche Matrix
Die Bestimmung des Interpolationspolynoms erfolgt durch
Einsetzen der diskreten Werte (xi , yi ) in die Funktion
f (x) = an xn + an−1 xn−1 + . . . + a1 x + a0 und durch
Bestimmung der Koeffizienten a0 , . . . , an aus den n + 1
Bedingungen f (xi ) = yi :
Taylorreihen
Splines
an xn1
..
.
+ ... +
a2 x21
..
.
+
a1 x1
..
.
+ a0 =
..
.
y1
..
.
an xnn+1 + . . . + a2 x2n+1 + a1 xn+1 + a0 = yn+1
Eigenschaften:
zu lösen ist ein lineares Gleichungssystem mit den
Unbekannten a0 , . . . , an
das Verfahren ist numerisch ungünstig, insbesondere für
große n
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Methode 2: Lagrange Formel
Ansatz:
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
(x − x2 )(x − x3 )....(x − xn+1 )
+
(x1 − x2 )(x1 − x3 )...(x1 − xn+1 )
(x − x1 )(x − x3 )....(x − xn+1 )
+
y2
(x2 − x1 )(x2 − x3 )...(x2 − xn+1 )
..
..
..
.
.
.
(x − x1 )(x − x2 )....(x − xn )
yn+1
(xn+1 − x1 )(xn+1 − x2 )..(xn+1 − xn )
f (x) = y1
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
Eigenschaften:
⇒ f (xi ) = yi
das Verfahren ist ebenfalls für große Datenmengen
rechenzeitaufwendig
Modellierung
und
Simulation
Methode 3: Newton - Algorithmus
Britta Nestler
(numerisch geschickteste Methode)
Approximation
mit
Polynomen
Ansatz:
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
f (x) = a0 + a1 (x − x1 ) + a2 (x − x1 )(x − x2 ) + . . .
Nullstellenproblem
+an (x − x1 )(x − x2 ) · · · (x − xn )
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
Die Koeffizienten a0 , a1 , . . . , an können iterativ bestimmt
werden. Einsetzen von x1 in die Funktion f (x) ergibt:
y1 = f (x1 ) = a0
⇒ a0 = y1
y2 − y1
x2 − x1
= f (x3 ) = a0 + a1 (x3 − x1 ) + a2 (x3 − x1 )(x3 − x2 )
y3 − a0 − a1 (x3 − x1 )
. . . . . . ⇒ a2 =
(x3 − x1 )(x3 − x2 )
y2 = f (x2 ) = a0 + a1 (x2 − x1 )
y3
⇒ a1 =
Modellierung
und
Simulation
Newton - Algorithmus (fortgesetzt)
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
Algebraisches Umstellen ergibt:
y3 − a0 − a1 (x3 − x1 )
(x3 − x1 )(x3 − x2 )
= ...
y2 − y1 1 y3 − y2
−
=
x3 − x1 x3 − x2 x2 − x1
a2 =
⇒ a2 =
D3,2 − D2,1
x3 − x1
mit den Abkürzungen:
D2,1 =
y2 − y1
x2 − x1
und D3,2 =
y3 − y2
x3 − x2
Modellierung
und
Simulation
Newton - Algorithmus (fortgesetzt)
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Mit den Abkürzungen:
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
D4,3,2 =
D4,3 − D3,2
x4 − x2
und D3,2,1 =
D3,2 − D2,1
x3 − x1
und über vollständige Induktion kann man zeigen, dass gilt:
ak−1 = Dk,...,1
das sogenannte Verfahren der dividierten Differenzen.
Modellierung
und
Simulation
Berechnungsschema: Newton - Algorithmus
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
k
1
xk
x1
yk
y1
2
x2
y2
3
x3
y3
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
4
..
.
x4
..
.
y4
..
.
= a0
&
→ D2,1 =
&
→ D3,2 =
&
→ D4,3 =
y2 −y1
x2 −x1
y3 −y2
x3 −x2
y4 −y3
x4 −x3
= a1
&
→ D3,2,1 =
&
→ D4,3,2 =
D3,2 −D2,1
x3 −x1
D4,3 −D3,2
x4 −x2
..
..
.
.
wobei a0 = y1 , a1 = D2,1 , a2 = D3,2,1 , . . . , an = Dn+1,...,1 die
gesuchten Koeffizienten des Interpolationspolynoms sind.
&
→
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Beispiel
Gegeben ist die folgende Wertetabelle:
k
xk
yk
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
1
0
-12
2
2
16
3
5
28
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
Gesucht ist das Interpolationspolynom f (x) der Form
f (x) = a0 + a1 (x − x1 ) + a2 (x − x1 )(x − x2 ).
Lösung über den Newton-Algorithmus:
k
1
2
3
xk
0
2
5
yk
-12
16
28
= 12
D2,1 = 16+12
2
D3,2 = 28−16
=4
3
D3,2,1 =
4−14
5
⇒ f (x) = −12 + 14x − 2x(x − 2)
= −2x2 + 18x − 12
= −2
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Beispiel
Gegeben ist ein zusätzlicher Messpunkt (x4 , y4 ) = (7, −54).
Gesucht ist wieder das Interpolationspolynom, das durch alle
Messpunkte verläuft.
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
Lösung über den Newton-Algorithmus:
k
1
2
3
4
xk
0
2
5
7
yk
-12
16
28
-54
D2,1 = 14
D3,2 = 4
D4,3 = −41
D3,2,1 = −2
D4,3,2 = −9
D4,3,2,1 = −1
⇒ f (x) = −12 + 14x − 2x(x − 2) − x(x − 2)(x − 5)
=
...
= −x3 + 5x2 + 8x − 12
Modellierung
und
Simulation
Taylorreihen
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
√
Fast jede elementare Funktion (wie z.B. ex , sin x, x, ln x
usw.) lässt sich in der Umgebung eines Punktes x0 durch einen
Polynomausdruck f (x) = an xn + an−1 xn−1 + . . . + a1 x + a0
beliebig genau annähern.
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
Beispiel
1
Gegeben ist die Funktion f (x) = 1−x
für |x| < 1. Gesucht ist
ein Polynomausdruck, der f (x) annähert.
Lösung
∞
X
1
= 1 + x + x2 + . . . + xn + . . . =
xn
1−x
n=0
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
Herleitung der Taylorformel
Gegeben ist eine Funktion f (x) und gesucht ist eine Näherung
in der Umgebung von x0 ∈ D.
Modellierung
und
Simulation
Herleitung der Taylorformel (fortgesetzt)
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullte Näherung p0 (x)
p0 (x) = f (x0 )
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
zwischen p0 (x) und f (x) stimmt nur der Funktionswert an der
Stelle x0 überein.
Erste (lineare) Nährung p1 (x)
p1 (x) = f (x0 ) + f 0 (x0 )(x − x0 )
(Tangente an die Funktion f (x) im Punkt x0 )
der Funktionswert und die erste Ableitung sind im Punkt x0
identisch.
Modellierung
und
Simulation
Herleitung der Taylorformel (fortgesetzt)
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Zweite (quadratische) Nährung p2 (x)
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
00
f (x0 )
p2 (x) = f (x0 ) + f (x0 )(x − x0 ) +
(x − x0 )2
2!
0
p2 (x) hat zusätzlich die gleiche Krümmung wie f (x) im Punkt
x0 .
Hieraus lässt sich eine Formel für das n-te Näherungspolynom,
das sogenannte Taylorpolynom n-ten Grades entwickeln.
Modellierung
und
Simulation
Taylorpolynom
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Satz (1.5.1)
(Satz von Taylor 1685 - 1731)
Gegeben sei eine in x0 ∈ D (n + 1)-mal stetig differenzierbare
Funktion f (x).
Dann gilt die Taylor-Formel:
Splines
(pn (x) =)f (x) = f (x0 ) + f 0 (x0 )(x − x0 ) + . . .
1
. . . + f (n) (x0 )(x − x0 )n + Rn (x)
n!
mit dem Restglied
Rn (x) =
1
f (n+1) (ζ)(x − x0 )n+1
(n + 1)!
und ζ einem Zwischenwert zwischen x und x0 .
mit x ∈ D
Modellierung
und
Simulation
Bemerkungen zur Taylorformel
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
der Wert von ζ ist nicht näher bekannt
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
das Restglied Rn (x) gibt die Abweichung zwischen der
Nährungsfunktion pn (x) und der Funktion f (x) an; d.h.
Rn (x) ist ein Maß für den Fehler
für Rn (x) → 0 erhält man die sogenannte Taylorreihe für
die Funktion f (x) im Entwicklungspunkt x0 .
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
Beispiel
Gegeben ist die Funktion f (x) = ex . Gesucht ist die
Taylorentwicklung im Punkt x0 = 0.
Zur Bestimmung der Taylorreihe wird der Funktionswert f (x0 )
und die Werte der Ableitungen f 0 (x0 ) = ex , f 00 (x0 ) = ex , . . . im
Punkt x0 benötigt.
Mit
f (0) = 1, f 0 (0) = 1, . . . , f (n) (0) = 1
folgt
f (x) = 1 + x +
⇒ ex =
1 2
1
1
x + x3 + . . . + xn + . . .
2!
3!
n!
∞
X
1 n
x
n!
n=0
Taylorreihe der Funktion ex für alle x ∈ R
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
Beispiel (fortgesetzt)
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Beispiel (fortgesetzt)
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
An der Stelle x = 1 ergibt sich die Eulersche Zahl e. Einsetzen
in die Taylorformel für f (x) = ex liefert:
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
1
1
e1 ∼
= pn (1) = 1 + 1 + 1 + . . . + 1n
2!
n!
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
Mit n = 9:
e ∼
=
1
9
X
1
= 2.7182815
n!
n=0
Bemerkung:
Für eine Genauigkeit von 6 Dezimalstellen werden nur neun
Summationsglieder benötigt.
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Beispiel
Gegeben ist die Funktion f (x) = sin x. Gesucht ist die
Taylorentwicklung im Punkt x0 = 0.
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Die Ableitungen von f (x) = sin x sind:
Taylorreihen
Splines
f 0 (x) = cos x,
f 000 (x) = − cos x,
f 00 (x) = − sin x,
f (4) (x) = sin x,
...
Damit ergeben sich an der Stelle x0 = 0 die Werte:
f 0 (0) = 1, f 00 (0) = 0, f 000 (0) = −1, f (4) (0) = 0, . . .
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Beispiel (fortgesetzt)
Kürzer formuliert:
f (2n) (0) = 0 und f (2n+1) (0) = (−1)n
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
Daraus ergibt sich für die Funktion f (x) = sin x folgende
Taylorreihe
f (x) = x −
1 3
1
1
x + x5 − x7 + . . . − . . .
3!
5!
7!
und in Summenschreibweise
∞
X
(−1)n 2n+1
sin x =
x
(2n + 1)!
n=0
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Splines - stückweise definierte Polynome
Eigenschaft der Interpolationspolynome:
Je mehr Messdaten vorhanden sind, umso höher ist der Grad
des interpolierenden Polynoms. Daher ist es bei großen
Datensätzen in der Praxis nicht möglich, diese beliebig genau
durch eine einzelne Funktion f (x) zu approximieren.
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
Alternative:
Die Funktion f (x) wird durch stückweise definierte Polynome
niedrigen Grades, sogenannte Splines definiert.
Vorgehen:
Die Funktion f (x) soll in einem Intervall [a, b] bestimmt
werden. Dazu wird das Intervall [a, b] in n Teilintervalle
[xi , xi+1 ] unterteilt mit
a = x0 < x1 < . . . < xn = b
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
Dann definieren wir eine Funktion g(x), die sich in jedem
Teilinterwall [xi , xi+1 ] aus Polynomausdrücken zusammensetzt.
g(x) ist eine stückweise definierte Polynomfunktion.
Beispiel
Modellierung
und
Simulation
Quadratische Splines
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Beispiel
Approximation von Messwerten durch stückweise quadratische
Polynome:
Gegeben ist ein Intervall I = [0, 1] und die Wertetabelle
Taylorreihen
x
f (x)
Splines
0
1
1
6
1
3
1
2
2
3
5
6
3
2
1
0
2
1
1
Lösung

 −54x2 + 21x + 1
−6x + 4
g(x) =

−54x2 + 93x − 38
0 ≤ x ≤ 13
1
2
3 ≤x≤ 3
2
3 ≤x≤1
g(x) ist eine stückweise definierte Funktion mit g(xi ) = f (xi ).
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
Lösung (fortgesetzt)

 −54x2 + 21x + 1
−6x + 4
g(x) =

−54x2 + 93x − 38
0 ≤ x ≤ 13
1
2
3 ≤x≤ 3
2
3 ≤x≤1
Modellierung
und
Simulation
Problem: g(x) ist nicht überall differenzierbar an den
Schnittstellen.
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
⇒ Splines: Im gesamten Intervall differenzierbare, stückweise
definierte Funktion.
Beispiel: Herleitung quadratischer Splines
Vorgehensweise zur Bestimmung quadratischer Splines am
Beispiel für n = 4 Messpunkte.
Es gibt drei Teilintervalle Ii = [xi , xi+1 ], i = 1, 2, 3
und entsprechend drei quadratische Funktionen
gi (x) = ai2 x2 + ai1 x + ai0 ,
i = 1, 2, 3.
Gesucht ist eine Funktion g(x) mit g(x) = gi (x) für
x ∈ Ii , i = 1, 2, 3.
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
Beispiel: Herleitung quadratischer Splines (fortgesetzt)
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Zur Bestimmung von g(x) müssen die Funktionen
gi (x), i = 1, 2, 3 definiert werden;
d.h. es müssen die neun Koeffizienten
a12 , a11 , a10 , a22 , a21 , a20 , a32 , a31 , a30 bestimmt werden. Hierzu
sind 9 Bedingungen erforderlich:
1. Stetigkeit von g(x) an den Knotenpunkten:
Taylorreihen
Splines
g1 (x1 ) = f1 , g2 (x2 ) = f2 , g3 (x3 ) = f3
g1 (x2 ) = f2 , g2 (x3 ) = f3 , g3 (x4 ) = f4
2. Differenzierbarkeit von g(x) an den Knotenpunkten:
g10 (x2 ) = g20 (x2 ) g20 (x3 ) = g30 (x3 )
3. Zusätzliche 9. Bedingung, die vorgegeben ist:
z.B. g10 (x1 ) = c1 mit c1 ≈ f 0 (x1 ) (Approximation)
=⇒ g(x) festgelegt.
Modellierung
und
Simulation
Allgemeiner:
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
n Knoten ⇒ n − 1 Intervalle und n − 1 Parabeln gi (x)
Bedingungen:
1. Stetigkeit:
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
gi (xi ) = fi ,
i = 1, . . . , n − 1
gi (xi+1 ) = fi+1 ,
i = 1, . . . , n − 1
2. Differenzierbarkeit:
0
gi0 (xi+1 ) = gi+1
(xi+1 ),
i = 1, . . . , n − 2
⇒ Das sind 3n − 4 = (n − 1) + (n − 1) + (n − 2) lineare
Gleichungen für die Bestimmung der 3n − 3 unbekannten
Koeffizienten der Polynome g1 (x), . . . , gn−1 (x).
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
3. Zusätzliche Bedingung:
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
g 0 (x1 ) = c1
Zu lösen ist ein System aus 3n − 3 linearen Gleichungen.
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Beispiel
Gegeben sind folgende Messpunkte
x
f (x)
1
2
2
3
3
5
Splines
und die Nebenbedingung g10 (1) = 0.
Gesucht ist die quadratische Spline-Funktion:
g1 (x) = a12 x2 + a11 x + a10
1≤x≤2
g(x) =
g2 (x) = a22 x2 + a21 x + a20
2≤x≤3
Modellierung
und
Simulation
Beispiel (fortgesetzt)
Britta Nestler
Quadratische Spline-Funktion anschaulich:
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
Lösung
Es werden die Ableitungen g10 (x) und g20 (x) benötigt:
g10 (x) = 2a12 x + a11
und g20 (x) = 2a22 x + a21
1. Stetigkeit:
g1 (1) = 2
g1 (2) = 3
g2 (2) = 3
g2 (3) = 5
2. Differenzierbarkeit:
g10 (2) = g20 (2)
3. Zusätzliche Bedingung:
g10 (1) = 0
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Lösung (fortgesetzt)
Aus drei der Bedingungen kann ein Gleichungssystem für die
Koeffizienten a12 , a11 und a10 der Funktion g1 (x) aufgestellt
werden.
a12 + a11 + a10 = 2
4a12 + 2a11 + a10 = 3
2a12 + a11
= 0
Splines
Mit dem Gaußalgorithmus:
1 1 1 2
4 2 1 3
2 1 0 0
..
..
.
.
⇒ a10 = 3, a11 = −2, und a12 = 1
⇒ g1 (x) = x2 − 2x + 3
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Lösung (fortgesetzt)
Aus den übrigen drei Bedingungen kann ein Gleichungssystem
für die Koeffizienten a22 , a21 und a20 der Funktion g2 (x)
aufgestellt werden.
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
4a22 + 2a21 + a20 = 3
9a22 + 3a21 + a20 = 5
4a22 + a21
= 2
Mit dem Gaußalgorithmus:
4 2 1 3
9 3 1 5
4 1 0 2
..
..
.
.
⇒ a20 = −1, a21 = 2, und a22 = 0
⇒ g2 (x) = 2x − 1
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Kubische Splines
Bemerkung:
Die quadratischen Splines besitzen an den Punkten, an denen
die Teilintervalle zusammenstoßen, im allgemeinen keine zweite
Ableitung.
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
Hierzu benötigt man Polynome dritten Grades, sogenannte
kubische Splines. Diese sind auf dem ganzen Intervall zweimal
stetig differenzierbar.
Vorgehensweise:
analog wie im Fall der quadratischen Splines, d.h. für die
Koeffizienten der kubischen Polynome wird ein
Gleichungssystem aufgestellt.
Alternative:
Die gesuchte Funktion wird als Linearkombination aus
kubischen Basis-Splines (B-Splines) ausgedrückt.
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Kubische Splines
Kubische Splines finden unter anderem in der graphischen
Datenverarbeitung Einsatz, da sie vom Menschen subjektiv als
glatt empfunden werden.
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
Computermodell eines menschlichen Kopfes
Modellierung
und
Simulation
Kubische Splines
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Gegeben sind n Knoten x1 , . . . , xn . Ein kubischer Spline ist
eine glatte Kurve, die durch die gegebenen Punkte verläuft und
in jedem Teilstück durch eine kubische Parabel
Taylorreihen
Splines
gi (x) = ai3 x3 + ai2 x2 + ai1 x + ai0
mit geeigneten Koeffizienten ai3 , ai2 , ai1 und ai0 definiert ist.
Zu jedem Abschnitt gibt es also 4 Unbekannte. Bei n − 1
Abschnitten (d.h. n Knoten) müssen 4(n − 1) Unbekannte
durch Lösen eines Gleichungssystems bestimmt werden.
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Vorgehensweise: An den Knoten werden folgende Bedingungen
formuliert: die Funktionswerte sowie die Werte der ersten und
zweiten Ableitungen der angrenzenden Teilkurven müssen
übereinstimmen.
Bedingungen:
Stetigkeit:
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
gi (xi ) = fi ,
i = 1, . . . , n − 1
gi (xi+1 ) = fi+1 ,
i = 1, . . . , n − 1
Differenzierbarkeit 1. Ableitung: Gleiche Steigung
0
(xi+1 ),
gi0 (xi+1 ) = gi+1
i = 1, . . . , n − 2
Differenzierbarkeit 2. Ableitung: Gleiche Krümmung
00
gi00 (xi+1 ) = gi+1
(xi+1 ),
i = 1, . . . , n − 2
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
⇒ Das sind (4n − 6) = (n − 1) + (n − 1) + (n − 2) + (n − 2)
lineare Gleichungen für die Bestimmung der (4n − 4)
unbekannten Koeffizienten der kubischen Polynome
g1 (x), . . . , gn−1 (x).
Splines
Also ist die Interpolationsaufgabe für kubische Splines
unterbestimmt, so dass zwei zusätzliche Freiheitsgrade zur
Verfügung stehen. Durch weitere Zusatzbedingungen lässt sich
die Eindeutigkeit herstellen.
Modellierung
und
Simulation
Randbedingungen für kubische Splines
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Natürliche Randbedingungen:
Die zweite Ableitung des Splines am Anfangs- und Endpunkt
wird Null gesetzt. Das bewirkt, dass der Spline eine minimale
Gesamtkrümmung hat.
Taylorreihen
Splines
g100 (x1 ) = 0
00
und gn−1
(xn ) = 0
Vorgabe von Randableitungen:
Die erste Ableitung am Anfangs- und Endpunkt wird
vorgegeben.
g10 (x1 ) = cl
0
und gn−1
(xn ) = cr
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Spline-Interpolation
Erstellen einer Geschwindigkeitskurve: Gemessen sind die Zeiten
eines Sprintläufers an verschiedenen charakteristischen
Messpunkten, z.B. nach 5m, 15m, 30m, 75m, 85m und 100m.
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
Strecke in m
5
15
30
75
85
100
Zeit in sec
1,5
2,5
4,6
9,5
11
13,5
Durch eine Spline-Interpolation läßt sich eine
Geschwindigkeitskurve aufstellen und berechnen, nach wieviel
Sekunden der Läufer z.B. die 50-Meter-Marke erreicht hat.
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Spline-Interpolation (fortgesetzt)
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
Beispielprogramm
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Beispiel
Gegeben sind folgende Messpunkte
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
x
f (x)
0
4
1
1
2
2
Taylorreihen
Splines
und es soll die natürliche Randbedingung angesetzt werden,
00 (x ) = 0.
d.h. g100 (x1 ) = 0 und gn−1
n
Gesucht ist die kubische Spline-Funktion:
g1 (x) = a13 x3 + a12 x2 + a11 x + a10
g(x) =
g2 (x) = a23 x3 + a22 x2 + a21 x + a20
0≤x≤1
1≤x≤2
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Lösung
Es werden die Ableitungen g10 (x), g20 (x) und g100 (x), g200 (x)
benötigt:
g10 (x) = 3a13 x2 + 2a12 x + a11 , g100 (x) = 6a13 x + 2a12
g20 (x) = 3a23 x2 + 2a22 x + a21 , g200 (x) = 6a23 x + 2a22
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
1. Stetigkeit:
g1 (0) = 4
g1 (1) = 1
g2 (1) = 1
g2 (2) = 2
2. Differenzierbarkeit:
g10 (1) = g20 (1)
und g100 (1) = g200 (1)
3. Natürliche Randbedingungen:
g100 (0) = 0 und g200 (2) = 0
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Lösung (fortgesetzt)
Aus diesen 8 Bedingungen kann ein Gleichungssystem für die 8
Koeffizienten a13 , a12 , . . . , a21 , a20 der beiden kubischen
Funktionen g1 (x) und g2 (x) aufgestellt werden:
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
0
1
0
0
3
6
0
0
0
1
0
0
2
2
1
0
..
.
0
1
0
0
1
0
0
0
1
1
0
0
0
0
0
0
0
0
1
8
−3
−6
0
12
..
.
0
0
1
4
−2
−2
0
2
0
0
1
2
−1
0
0
0
0
0
1
1
0
0
0
0
..
.
4
1
1
2
0
0
0
0
..
.
⇒ a13 = 1, a12 = 0, a11 = −4, a10 = 4 und a23 = −1, a22 =
6, a21 = −10, a20 = 6
⇒ g1 (x) = x3 − 4x + 4 und g2 (x) = −x3 + 6x2 − 10x + 6.
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Alternative: Kubische Basis-Splines (B-Splines)
Eine kubische Spline-Funktion wird als Linearkombination der
Basis-Splines dargestellt.
Definition
Seien x1 , . . . , xn äquidistante Punkte mit Abstand h. Dann ist
der um xi zentrierte kubische B-Spline Bi definiert durch:
Taylorreihen
Splines
1
(x − xi−2 )3 , xi−2 ≤ x ≤ xi−1
4h3
1
3
3
3
+ (x − xi−1 ) + 2 (x − xi−1 )2 − 3 (x − xi−1 )3 , xi−1 ≤ x ≤ xi
4 4h
4h
4h
3
3
3
1
+ (xi+1 − x) + 2 (xi+1 − x)2 − 3 (xi+1 − x)3 , xi ≤ x ≤ xi+1
4 4h
4h
4h
1
(xi+2 − x)3 , xi+1 ≤ x ≤ xi+2
4h3
0, sonst
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
Darstellung des kubischen B-Splines
Modellierung
und
Simulation
Kubische B-Splines
Britta Nestler
Eigenschaften:
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Bi (xi ) = 1,
Bi (xi±1 ) =
1
4
und Bi (xi±2 ) = 0
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Vorgehensweise:
Splines
Gesucht ist ein kubischer Spline c(x), der durch die gegebenen
Knoten verläuft, d.h.
c(xi ) = fi ,
i = 1, . . . , n
Lösungsansatz: c(x) wird als Linearkombination der B-Splines
dargestellt
n
X
c(x) =
αi Bi .
i=1
Modellierung
und
Simulation
Kubische B-Splines (fortgesetzt)
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Da Bi (xj ) = 0 für |i − j| ≥ 2, führen die Bedingungen
c(xi ) = fi , i = 1, . . . , n auf:
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
α1 B1 (x1 ) + α2 B2 (x1 ) = f1
α1 B1 (x2 ) + α2 B2 (x2 ) + α3 B3 (x2 ) = f2
..
..
.
.
αn−2 Bn−2 (xn−1 ) + αn−1 Bn−1 (xn−1 ) + αn Bn (xn−1 ) = fn−1
αn−1 Bn−1 (xn ) + αn Bn (xn ) = fn
Dies ist ein lineares Gleichungssystem zur Berechnung der
Linearfaktoren αi .
Modellierung
und
Simulation
Britta Nestler
Approximation
mit
Polynomen
Polynome
Teilbarkeit durch
einen Linearfaktor
Nullstellenproblem
Interpolationspolynom
Taylorreihen
Splines
Mit Bi (xi ) = 1, und Bi (xi±1 ) = 41 ergibt sich die
Matrixschreibweise:


 
4 1
f1
α1


.


.
  α2   f2
.
1
 1 4
 .  =  .

.
.
4
.. .. 1 
  ..   ..
fn
αn
1 4





Dieses System besitzt eine eindeutige Lösung für die
Koeffizienten αi . Somit gibt es eine Lösung für die kubische
Splinefunktion c(x) mit c(xi ) = fi .
c(x) ist ein kubisches Polynom, das es sich als
Linearkombination kubischer Funktionen ergibt.