Material 1 Die Verseifungszahl von Fetten Die Verseifungszahl (VZ) ist eine Fettkennzahl, die zur Charakterisierung von Fetten dient. Um die Verseifungszahl zu bestimmen, wird ein Fett „verseift“, d. h. es wird durch eine alkalische Esterhydrolyse gespalten, dabei entstehen Glycerin und die Fettsäurereste: O O H2C O C O HC O C O CH3 + 3Na+OH– H2C O C H2O CH3 Triglycerid (Fett) + Na O C O CH3 HC OH + Na+ O C O CH3 Na+ O C CH3 H2C OH CH3 H2C OH Natriumhydroxid + Glycerin + Seife (Natriumsalze der Fettsäuren) In einem Fett können ganz unterschiedliche Fettsäuren enthalten sein, Fettsäuren mit längeren oder kürzeren Alkylketten, mit Kohlenstoff-Doppelbindungen (ungesättigt) oder ohne KohlenstoffDoppelbindungen (gesättigt): CH3 OH 12 1 O 9 HO 9 1 CH3 O Linolsäure C18O2H36 Ölsäure C18O2H34 Die Verseifungszahl gibt die Menge an Kaliumhydroxid an, die zur Verseifung von 1g Fett erforderlich ist. Wenn in 1g Fett viele Fettmoleküle mit langkettigen Fettsäuremolekülen enthalten sind, ist die Verseifungszahl kleiner als die Verseifungszahl von 1g Fett, welches viele Fettmoleküle mit kurzkettigen Fettsäuremolekülen enthält. O H3C OH © Friedrich Verlag GmbH | Unterricht chemie 148 | 2015 | Zum Beitrag S. 24– 31 Stearinsäure C18O2H32 28 O H3C OH Laurinsäure C12O2H24 Aufgabe Erklären Sie, weshalb der Verbrauch an Kaliumhydroxid-Lösung und entsprechend die Verseifungszahl höher ist, wenn ein Fett viele Fettmoleküle mit kurzkettigen Fettsäuren enthält.
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