unterricht - individualisiertes lernen, kompetenzen, lernfelder

Unterricht - Individualisiertes Lernen, Kompetenzen, Lernfelder,
Lernsituationen, Noten, Lernstands-Rückmeldungen, Feedback
In der G19 wurde nach dem Paradigmenwechsel in der Berufspädagogik 1999 der
Unterricht in fast allen Schulformen handlungsorientiert in Lernfeldern organisiert
(Ausnahme: FOS). Die Rahmenlehrpläne der KMK sehen für den Lernfeldbereich, der in
der Regel ca. 2/3 der wöchentlichen Unterrichtsstunden umfasst, 15-20 Lernfelder für
die drei Ausbildungsjahre vor.
Aus den Lernfeldern entwickeln die Teams für ihren Beruf Lernsituationen. Dabei
kooperieren sie mit Ausbilderinnen und Ausbildern aus den Betrieben und dem
Ausbildungszentrums Bau AZB. Die Lernsituationen haben in der Regel direkten Bezug
zur aktuellen Baupraxis in Hamburg. Sie stellen den aktuellen Stand der Technik sicher.
Der Unterricht in der Berufsschule wird so mit der Praxis im Ausbildungszentrum eng
verzahnt. Diese Lernortkooperation ist institutionalisiert und hat sich in der Praxis
bewährt.
Aus den Lernsituationen werden von den Teams unter Beteiligung der Auszubildenden
Lernarrangements entwickelt. Die Schülerinnen und Schüler durchlaufen innerhalb
eines Blocks eine vollständige Handlung von der Information, Entscheidung, Planung,
Produktion, Bewertung bis hin zur Reflektion des eigenen Lernweges.
Um der Heterogenität der Lerngruppen gerecht werden zu können, muss der Unterricht
methodisch vielfältig und durch innere und äußere Differenzierung so gestaltet werden,
dass leistungsstarke und leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler individuelle
Lernmöglichkeiten erhalten. Auf diese Art und Weise wird für alle Schülerinnen und
Schüler ein individueller Kompetenzzuwachs ermöglicht.
Die Schülerinnen und Schüler werden sowohl an der Planung und Durchführung des
Unterricht beteiligt als auch an der Bewertung der Ergebnisse. Das System der
Notengebung wird vom Team gemeinsam mit denen Schülerinnen und Schülern
entwickelt und ist jederzeit transparent. Von den Lehrkräften erhalten die Schülerinnen
und Schüler zusätzlich zu den Noten individuelle Lernstands-Rückmeldungen.
Zur Erlangung der beruflichen Handlungskompetenz wird den Schülerinnen und
Schülern neben dem Erwerb von fachlichen Kompetenzen besonders auch der Erwerb
überfachlicher Kompetenzen ermöglicht, also von Personal-, Sozial-, Lern- und
Methodenkompetenzen.
Schülerinnen und Schüler und Lehrerinnen und Lehrer geben sich gegenseitig ein
Feedback. Dieses wird gemeinsam genutzt zur Qualitätsentwicklung des Unterrichts. Die
Regeln für das Feedback hängen ebenso im Klassenraum aus wie die gemeinsam
vereinbarten Klassenregeln und das Benotungssystem.
Damit den Schülerinnen und Schülern jederzeit Transparenz über das
Unterrichtsgeschehen ermöglicht wird, hängt zum Beispiel eine Lernlandkarte im
Klassenraum aus. Dieses Verfahren sichert auch, dass bei Erkrankung einer Lehrkraft
die Schülerinnen und Schüler eigenständig weiter arbeiten können beziehungsweise
eine Vertretungslehrkraft die Chance hat, den Unterricht weiter zu führen.
Das oben geschilderte Verfahren für die Berufe der dualen Berufsschule wurde
sinngemäß auch auf die Vollzeitschulformen, also die Fachschule Bautechnik und die
Fachschule Umweltschutztechnik übertragen.
In der FOS ist der Unterricht weiterhin in Fächern organisiert. Hier ist die abnehmende
Hochschule für Angewandte Wissenschaften HAW mit den von ihr geforderten
Eingangskompetenzen verantwortlich dafür, dass der Unterricht in der FOS nicht
handlungsorientiert organisiert werden kann.