Case File 1 – erstellt von Martina Svibić und Philipp R. Müller (21.10.2015) Dieses Haus führt 100% Erbschaftssteuer ein. Regierung Opposition Wie entsteht Eigentum und kann es vererbt werden? Es ist allgemein akzeptiert, dass Arbeit entlohnt wird. Also, dass Eigentum auf Arbeit basiert. Das Erben bedarf keiner Arbeit. Somit besitzt der Erbberechtigte kein Eigentumsrecht mehr. Nur der, der es erwirtschaftet hat darf mit seinem Eigentum machen was er will. Eine Schenkung kommt aber nicht in Frage, denn Eigentum wird stets gegen eine Leistung eingetauscht. Nur durch erneute Arbeit kann das Eigentumsrecht seinen Besitzer wechseln. Geld zu spenden ist weiterhin erlaubt, denn die Einrichtungen an die gespendet werden, verrichten Arbeiten im öffentlichen Dienst. Allgemein akzeptiert ist, dass Eigentum durch Arbeit entsteht und dass das Recht am Eigentum eine fast uneingeschränkte Verfügung mit sich bringt. Zur fast uneingeschränkten Verfügung gehört auch die Möglichkeit Geld zu spenden oder zu schenken und somit auch die Möglichkeit Vermögen zu vererben. „Nur der, der das Eigentum selbst erwirtschaftet hat, darf damit tun, was er will“ – und wenn er dadurch glücklich wird, es seinem Kind zu schenken, sollte das auch sein Recht sein (Recht des Schenkers, nicht des Beschenkten). Ist die Vererbung von Eigentum fair? Besonders Vermögende vererben Aktien oder Immobilien. Haben sie sich erst refinanziert, geben sie Geld ohne dass Arbeit in sie investiert werden muss. Somit schafft eine übermäßige Anhäufung an Reichtum ökonomische, aber auch politische Ungleichheit. Zudem wird die Geldmenge im Markt reduziert (wenn jemand reich ist kauft er nicht gleich ein Vielfaches an Socken). Vermögende Menschen haben hart gearbeitet um ihren Reichtum zu erwirtschaften. Wenn sie nun einen Stellvertreter (ihre Kinder) einsetzten möchten, die an ihrer statt Geld ausgeben bzw. ihr Vermögen verwalten spricht nichts dagegen. Würden sie nämlich länger leben, würden sie sich gleich wie ihre Kinder verhalten. Am Umgang mit dem Vermögen ändert sich also nichts durch das Erben. Fairness ist wichtig, weil eine Gesellschaft, die vom Großteil der Bevölkerung als fair angesehen wird besser funktioniert (weniger Unruhe und mehr Motivation selbst hart zu arbeiten). Fairness entsteht durch Chancengleichheit, aber solange gute Bildung und Jobchancen unabhängig von Reichtum vorhanden sind ist Fairness vorhanden. Somit gibt es keinen Grund für Massenenteignung. Case File 1 – erstellt von Martina Svibić und Philipp R. Müller (21.10.2015) Wie wird am effektivsten Vermögen aufgebaut? / Was kommt dem größten Teil der Bevölkerung zugute? Eine Meritokratie schafft die bestmöglichen Vermögenswerte in einer Gesellschaft, weil jedes Mitglied die bestmögliche Arbeit leistet. Dies ist der Fall, da jeder zum Arbeiten angespornt ist. Zudem gelten die gleichen Anfangsbedingungen für jeden. Somit wird jede Position in der Gesellschaft von der geeignetsten Person und nicht der privilegiertesten Person erreicht wird. Die Arbeitsleistung, der daraus resultierende Nutzen, sowie die Belohnung für harte Arbeit werden also maximiert. Für eine Meritokratie ist eine ungeheure Umverteilung notwendig um die entsprechenden bildungstechnischen Maßnahmen finanzieren zu können. Ebendiese Geldmengen kommen aus einer kompletten Erbschaftssteuer. Durch normale Bildungsmaßnahmen und Umverteilungen kann der desproportionale Vorteil, denn sehr Vermögende im Leben haben nicht ausgeglichen werden. Das führt zu Neid und sozialen Spannungen und somit zu Streiks und dergleichen. Es resultiert also eine geringere wirtschaftliche Effektivität. Den Kindern etwas Gutes zu tun ist ein gewaltiger Anreiz etwas in der Gesellschaft zu leisten. Außerdem erweckt Privateigentum die Fürsorge und Liebe der Menschen. Wenn also Privateigentum mit dem Tod in Gemeineigentum übergeführt wird, warum dann noch z.B. sein Haus in Stand halten? Seinen Kindern etwas schenken zu können stärkt familiäre Bindung. Zudem werden Arbeitsplätze oft über mittelständische Betriebe geschaffen. Im Falle einer 100%igen Erbschaftssteuer fehlt es an Anreiz einen gut laufenden Betrieb zu schaffen anstatt ein einfacher Angestellter zu sein, denn all die Arbeit, die man in einen solchen Betrieb reinsteckt, bekommt man nicht durch den Verkauf der produzierten Güter rein. Der Lohn besteht vor allem darin, die Kinder finanziell abzusichern. Es würde also zu einer Monopolbildung durch ausländische Großfirmen kommen. Es gäbe keinen Mittelstand, sondern nur Aktienunternehmen. Zudem besteht immer die Gefahr der Veruntreuung der Gelder durch den Staat. Fragen zum Nachdenken: Woher kommt ein „Recht auf Eigentum“? Was genau impliziert „Eigentum verpflichtet“? Welcher Grad an Gleichheit ist für eine Gesellschaft gut?
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