Aus Reichtum wird Armut - Rouanet

Aus Reichtum wird Armut
Ein hoher prozentualer Anteil der Bevölkerung sieht die Flüchtlinge als
wirtschaftliche Problematik, da sie uns Deutschen angeblich nur auf der
Tasche liegen. Dabei wissen viele nicht, dass sie immer wieder Geld in
den wirtschaftlichen Kreislauf bringen.
Am 25.11.2015 besuchten wir das Asylheim “ Haus Hoffnung 2“ in
Fürstenwalde. Wir verschafften uns dort einen Eindruck über das Umfeld
der Flüchtlinge, deren Lebensbedingungen und deren Betreuung. Wir
trafen auf Christian Haase und Henrieke Mernitz, welche uns bei einem
Rundgang jede Ecke des Hauses zeigten und unsere Fragen offen
beantworteten. Das Haus besitzt 183 Plätze, wovon zurzeit 173 genutzt
werden. Auf den 4 Etagen mit jeweils 16 Räumen sind meist 4-BettZimmer. Nach brandenburgischem Gesetzt steht jedem erwachsenen
Asylbeantrager 6m2 Wohnfläche zu und jedem Minderjährigen 4m2. Auf
Grund der begrenzten Fläche teilen sich ca. 36 Personen eine
Gemeinschaftsküche und ca. 8 Mann ein Badezimmer.
Direkt nach der Ankunft bekommen alle Bewohner einen Heimausweis,
einen Korb mit einer Grundausstattung wie Teller, Besteck, Bettwäsche
und Handtüchern. Zudem kommen vielseitige Spenden aus allen
Richtungen. „Haus Hoffnung 2“ besitzt die Möglichkeit die anfallende
schmutzige Wäsche zu reinigen, Post auszugeben, Krankenscheine für
Arztbesuche aus zu stellen, wöchentlich Deutschkurse anzubieten, die
Sicherheit der Heimbewohner zu gewährleisten, sowie Besucher und
Mitarbeiter der Sozialarbeit zu empfangen. Der Wunsch der meisten ist
es, so schnell wie möglich Halt in Deutschland zu finden und arbeiten zu
können, dennoch scheitert es oft an den fehlenden Deutschkenntnissen.
Christian Haase beschrieb uns, nach seinen 21 Jahren Berufserfahrung,
dass man die Bewohner in drei Gruppierungen einteilen könne. Nach
seiner Auffassung sind dies zum einen die Syrer, welche schnell eine
Aufenthaltsgenehmigung erhalten, zum zweiten die Westbalkanstaaten,
sowie Afrikaner und Russische Föderationen.
Wenn wir zum Arzt gehen, brauchen wir meistens nur eine Plastikkarte
oder einen Überweisungsschein. Doch was passiert, wenn ein so
genannter „Flüchtling“ einmal krank wird? Laut
Asylbewerberleistungsgesetz werden nur Not- und
Schmerzbehandlungen vom Staat übernommen. Dennoch ist
erwähnenswert, dass die Überprüfung deren Gesundheit mehr Zeit
beansprucht, als die eigentliche Behandlung. Oft fallen unter diese
Behandlungen auch Besuche beim Psychologen, da viele unter
posttraumatischen Belastungsstörungen leiden und die Eindrücke, sowie
die Bilder der Fluchtwege teilweise bis gar nicht verarbeitet haben.
Im Großen und Ganzen empfehlen wir den Besuch eines Asylheimes
weiter. Unser Blickwinkel vergrößerte sich im positiven Sinne in Bezug
auf die zahlreichen Flüchtlinge, da man ihnen ihr Engagement hier Halt
zu finden ansehen konnte.
Unserer Meinung nach sollten wir alle toleranter durch das Leben gehen
und den Flüchtlingen die Hand reichen. Denn auch diese Menschen
sehnen sich nach Sicherheit und benötigen Hilfe bei der Eingliederung in
unsere Gesellschaft.
Domenic Riese, Franziska Bader, Jule Ferchlandt, Lea Zickmüller