die Mitte Diskussion über den Alexanderplatz Workshopverfahren „Der Alexanderplatz ist für viele Berliner und Berlinerinnen heute einer der wichtigsten zentralen Orte der Stadt. Für manche ist er Sinnbild einer pulsierenden, vielfältigen Großstadt, für manche ist er ein Stein des Anstoßes, manche fürchten seine unüberschaubaren Dimensionen – dieser Ort ist ein Spiegel unserer Stadtgesellschaft, ihrer Kreativität und ihrer Geschichte und damit ein unverzichtbarer Teil der Identität Berlins. Nehmen Sie teil, an der Weiterentwicklung dieses Ortes und diskutieren Sie mit uns.“ Regula Lüscher Senatsbaudirektorin von Berlin Herausgeber Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Kommunikation www.stadtentwicklung.berlin.de Konzept Jahn, Mack & Partner Inhalte Jahn, Mack & Partner, SenStadtUm Abt. II Layout Claudia Heynen Designkonzept Adler&Schmidt Kommunikations-Design Berlin, Juni 2015 Workshopverfahren © SenStadtUm, Foto: Philipp Meuser die Mitte Diskussion über den Alexanderplatz Workshopverfahren Schon kurz nach der Wiedervereinigung gab es die ersten Pläne, den Alexanderplatz und die umliegenden Grundstücke neu zu gestalten. 1993 fand ein internationaler städtebaulicher Wettbewerb statt, den die Architekten Professor Hans Kollhoff und Helga Timmermann mit ihrem Masterplan gewannen. Sie planten ein Hochhausensemble mit klaren Konturen. Aber das ließ sich angesichts der Lage auf dem Immobilienmarkt bislang nicht verwirklichen. Deshalb beschloss das Abgeordnetenhaus 2014, den Masterplan zu überprüfen und zu überarbeiten. Das wird in einem Workshopverfahren geschehen. Daran sollen die Berliner Öffentlichkeit, Grundstückseigentümer, Investoren, Architekten und Verwaltung teilnehmen. Auch Sie sind herzlich zur Diskussion eingeladen. alle Fotos: Erster Fachworkshop Juli 2015, Aufnahmen von Jahn, Mack und Partner Diskussion über den Alexanderplatz Workshopverfahren – Vorgehen Das Workshopverfahren besteht aus zwei Teilen: Fach- und Bürgerworkshops. Fachworkshops An den Fachworkshops nehmen Politiker und Verwaltungsvertreter, Eigentümer, Experten und Interessenvertreter teil. Sie beschäftigen sich mit fachlichen und rechtlichen Fragen. Rahmenbedingungen am Alexanderplatz vergleichsweise festgelegt (siehe Rechtliche und finanzielle Grundlagen). Die Rahmenbedingungen für das Workshopverfahren stellten wir bereits in der Vorbereitungsphase (April bis Juni 2015) für Sie zusammen. Das geschah zwischen den Verwaltungen von Bezirk und Senat, den Eigentümern sowie externen Gutachtern. Weitere Beteiligung Bürgerworkshops Zu den Bürgerworkshops sind Sie, als interessierte Bürgerinnen und Bürger, Gäste oder Anwohnerinnen und Anwohner eingeladen. Wir informieren Sie, damit Sie eigene Ideen zur künftigen städtebaulichen Entwicklung des Gebietes, zur Platzgestaltung und Nutzung entwickeln können. Professor Hans Kollhoff begleitet das Verfahren mit Skizzen und Entwürfen. Er verwendet die Ergebnisse der Diskussion für die Weiterentwicklung des Masterplans. Eine Kerngruppe aus Mitgliedern des Baukollegiums, der Senatsbaudirektorin Regula Lüscher sowie Vertretern der Eigentümer begleitet das Workshopverfahren. Die Kerngruppe stimmt die privaten und öffentlichen Interessen miteinander ab. Der zeitgleich geführte Dialog über die Berliner Mitte zwischen S-Bahn-Bögen und Spree unterscheidet sich vom Workshopverfahren Alexanderplatz. Während Sie im Dialogprozess Berliner Mitte ergebnissoffen diskutieren können, sind die Juli 2015 1. Phase Sept. 2015 Über eine Ausstellung und eine Internetseite informieren wir Sie über den Stand der Diskussion. Sie können aber auch Fragen stellen, Kommentare verfassen und Anregungen geben. Weitere Informationen ab 20. August unter: www.berlin.de/alex und in einer Ausstellung im Alexanderhaus an der Dircksenstraße. Eine entsprechend des Arbeitsstands überarbeitete und erweiterte Ausstellung wird ab November 2015 und zum Abschluss des Diskussionsprozesses 2016 gezeigt. Ende des Jahres stellen wir die Ergebnisse des Workshopverfahrens zusammen und werden diese im nächsten Jahr in einer abschließenden Ausstellung präsentieren. Daran wird sich die Empfehlung an das Abgeordnetenhaus anschließen. Die Abgeordneten entscheiden dann, welche weiteren Schritte es im Verfahren geben soll. Nov. 2015 2. Phase Dez. 2015 Jan. 2016 Abschluss April 2016 Internetdialog Ausstellung Kerngruppe: Baukollegium und Eigentümervertreter 9. Juli 2015 1.Fachworkshop 1. Sept. 2015 1.Bürgerworkshop alle sind eingeladen Veränderungsstrategie für neuen Masterplan erarbeitenZusammentragen, was sich am Masterplan ändern kann und soll und was bleibt wie es ist. Foto: Philipp Eder 2. Nov. 2015 2.Fachworkshop 9. Nov.2015 2.Bürgerworkshop Finissage Abschlussausstellung alle sind eingeladen alle sind eingeladen Lösungsstragien für neuen Masterplan erarbeiten Varianten, Alternativen zur bestehenden Planung diskutieren ohne diese grundsätzlich in Frage zu stellen. Masterplan - neuer Konsens Diskussion über den Alexanderplatz Workshopverfahren – Ziele und Inhalte Neubau Zentrale Tiefgarage Neubau „Die Welle. Mitte am Alexanderplatz“ Neubau Wohnhaus und Studentenappartements Neubau Alexander Parkside Verzögerte Umsetzung Quelle Luftbild: Geoportal Berlin / Digitale farbige Orthophotos 2014 (DOP20RGB) Ergänzungen: Jahn, Mack & Partner Die Umsetzung des Masterplans hat sich verzögert, weil: Nach dem Jahr 2000 die Immobiliennachfrage nachließ. Für die Umsetzung des Masterplans erforderliche Abrisse bestehender Gebäude nicht erfolgten. Private Investitionen vor allem auf unbebauten Grundstücken (Neubau) und an bestehenden Gebäuden (Modernisierungen) erfolgten (siehe Abbildung). Neubau Geschäftshaus „die Mitte“ (Saturn) Überprüfung Masterplan Das Abgeordnetenhaus beschloss 2014 die Planungen um den Alexanderplatz im Rahmen eines Workshopverfahrens zu überprüfen, weil: Es längere kontroverse Diskussionen über den Alexanderplatz und die dort geplanten Hochhäuser gibt. Ein gesteigertes Interesse an der Hochhausplanung durch die veränderte Wirtschaftsund Immobilienmarktsituation besteht. Eine neue Bewertung der modernen Architektur der Nachkriegszeit und Debatte über die Denkmalwürdigkeit von Strukturen und Gebäuden am Platz stattfindet. Geprüft werden sollen die Grundstücke, auf denen der Masterplan von 1993 nicht verwirklicht werden konnte, weil die Eigentümer ihre Gebäude inzwischen modernisiert haben. Die Abgeordneten halten aber in jedem Fall an der Hochhauskonzeption fest. © SenStadtUm, Karte: Lahmeyer Berlin, Ingenieurgesellschaft Bestandsplan und aktuelle Planungen (Stand Juni 2014) Grenze des Workshopsgebiets Foto: Philipp Eder Galeria Kaufhof Anbau Neubau Alea 101 Neubau Cubix Kino Grunertunnel saniert Neubau Modernisierungs-/Instandsetzungmaßnahmen Umbau Straßen-/Platzflächen Ziele des Verfahrens Eine Meinung zum Masterplan finden. Bestehende und geplante Gebäude sollen miteinander harmonieren. Interessen des Gemeinwesens, der Stadt aber auch der Investoren und Eigentümer berücksichtigen. Nutzungen am eigentlichen Stadtplatz „Alexanderplatz“ finden, die auch die Erdgeschosse mit Läden und Geschäften aufwerten. Wohnungsfrage an und um den Platz klären, die Folgen für die soziale Infrastruktur (Kita, Freizeit, Schule) bedenken. Prüfung, ob Städtebauliche Verträge und Bebauungspläne geändert werden müssen. Neubau ALEXA Rechtliche und finanzielle Grundlagen Bebauungspläne und Städtebauliche Verträge B-Plan I-B4 ca. seit 2006 Die Bebauungspläne B-Plan I-B4a seit 2000 B-Planverfahren I-B4cb ruht Nach dem Städtebaulichen Wettbewerb von 1993 hatte das Bezirksamt Mitte das Bebauungsplanverfahren eingeleitet. Darin wurde rechtlich verbindlich festgelegt, was gebaut wird. Seit Januar 1995 sind wir, die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, für das Bebauungsplanverfahren zuständig. Der Grund dafür liegt in der außergewöhnlichen stadtpolitischen Bedeutung des Bereichs um den Alexanderplatz. Im Juni 1997 führten wir die erste so genannte frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit durch. Sie finden den Plan unter dem Kürzel I-B4. Die wichtigsten Inhalte des Plans waren: Öffentliche und private Flächen definieren. Planungsrechtliche Art des Gebiets als Kerngebiet verbindlich festgelegen, damit sind Büros, Läden, Restaurants und Hotels, aber auch Einrichtungen der Verwaltung und Kultur sowie Wohnungen zulässig. Im Jahr 1998 teilten wir den Plan I-B4, da nicht alle Investoren die Baupläne umsetzen wollten. Der Bebauungsplan I-B4a, zu dem der eigentliche Platz und 7 Turmhochhäuser gehören, ist seit 2000 rechtskräftig. In den Jahren 2003 und 2005 folgten weitere Teilungen des ursprünglichen Bebauungsplans. B-Plan I-B4bb seit 2011 laufendes B-Planverfahren I-70a für das ehemalige Haus der Statistik beim Bezirksamt Mitte laufendes B-Planverfahren I-B4a-3 mit verändertem Hochhausstandort am Geschäftshaus „die Mitte“ B-Plan I-B4ba seit 2007 B-Plan I-D4d seit 2006 für das ALEXA Shopping Center © SenStadtUm Der Koordinierungsbebauungsplan I-B4 nach der Teilung und weitere B-Pläne Fußgängerbereich Bauflächen Verkehrsflächen Grünflächen Konfliktbereiche mit Masterplan (Bestandsgebäude) Städtebauliche Verträge Die städtebaulichen Verträge zwischen Berlin und den Investoren Das Land schloss städtebauliche Verträge mit den Eigentümern, um Infrastrukturmaßnahmen realisieren zu können, die Voraussetzung oder Folge der Planungen sind. Nach diesen Verträgen haben die Eigentümer unter anderem den Umbau der heutigen Alexanderstraße finanziert. Sie übernahmen auch mehr als die Hälfte der Gesamtkosten für die Platzumgestaltung (siehe Abbildung). Insgesamt haben die Investoren rund 72 Millionen Euro für die Infrastruktur bezahlt. Kartengrundlage SenStadtUm, Ergänzungen: Jahn, Mack & Partner Durch die Investoren finanzierte Straßen und Platzflächen Foto: Philipp Eder Wettbewerbe und Diskussionen Masterplan 1993 und Platzgestaltung 2003 Ideenwettbewerb Umsetzungsbeschluss 1993 lobte das Land einen internationalen zweistufigen städtebaulichen Ideenwettbewerb für den Alexanderplatz aus mit 16 eingeladenen Architekten. Das Büro Professor Hans Kollhoff und Helga Timmermann erhielt den ersten Preis. Der Entwurf beinhaltete eine grundlegende Neuordnung des Alexanderplatzes mit Veränderung von Straßen, Wegen, Plätzen und Abriss bestehender Gebäude. Die Jury bewertete den Masterplanentwurf von 1993 positiv wegen der: Verbindenden Straßen vom Alexanderplatz nach Norden und der klaren Blockstruktur Passagen und überdachten Höfe, auch Erweiterung des Kaufhauses „Kaufhof“ zum Platz Konzentration unterschiedlich gegliederter, aber gleich hoher Hochhäuser als „Stadtkrone“ Starken Bezüge zu den denkmalgeschützten Bauten von Peter Behrens, deren Höhenstruktur und deren Baufluchten Ruhigen Grundordnung und guten Proportionierung des Alexanderplatzes Hohen Bebauungsdichte Die Öffentlichkeit diskutierte das Wettbewerbsergebnis allerdings kontrovers und bezweifelte: Den Erhalt der Identität des Ortes Den angemessenen Umgang mit und den Erhalt der Bestandsgebäude Die vorgesehene Zahl und Höhe der Turmhochhäuser Den vorgeschlagenen Büroflächenanteil Den Erhalt vorhandener Wohnbebauung Eine angemessene Nutzungsmischung 1994 beschloss der Senat, den Masterplan mit folgenden Punkten umzusetzen: Sicherung der Bautypologie des Masterplanentwurfs aus Blöcken und Hochhäusern Reduzierung der Turmhochhäuser von 13 auf 10 Durchschnittlicher Wohnungsanteil 30 Prozent Langfristiger Erhalt des Wohnquartiers südlich der Memhardstraße und an der Mollstraße, keine neuen Planungen Eigenes städtebauliches Konzept für das Quartier östlich der Otto-Braun-Straße entwickeln (ehemaliges Haus der Statistik) © Hans Kollhoff Weiterentwickelter Masterplan 1994 Freiraumwettbewerb Umgestaltung der eigentlichen Platzflächen: 2003 konnte sich die Öffentlichkeit an der Platzgestaltung über das Internet beteiligen. Themen waren unter anderem: Aktivitäten auf dem Platz, seine Geschichte sowie die Umsteigemöglichkeiten zwischen U-, S- und Straßenbahn. Die Ergebnisse sowie der Bebauungsplan lieferten die Grundlagen für den Wettbewerb zur Gestaltung des Platzes, den das Land anschließend auslobte. Die Jury prämierte den Entwurf vom Büro Gerkan, Marg und Partner mit den Landschaftsplanern WES + Partner. 2007 wurde der Platz entsprechend des Wettbewerbsergebnisses neu gestaltet. © Gerkan, Marg und Partner Sieger Freiraumwettbewerb 2003 Gerkan, Marg und Partner in Zusammenarbeit mit WES + Partner Foto: Philipp Eder Der Platz nach der Neugestaltung Modell: SenStadtUm mit Masterplanentwurf von Hans Kollhoff. Der Alexanderplatz vor 1945 Vom Vorstadtplatz zum Verkehrsknoten Ab 1800 Der Alexanderplatz, der am Georgentor liegt, wurde nach dem russischen Zaren Alexander benannt. Nach dem Abbau der Akzisemauer (Zollmauer) wird der Platz zunehmend dichter bebaut. 1882 Mit dem Bau der Berliner Stadtbahn und der Inbetriebnahme des Stadtbahnhofs Alexanderplatz erhält der Platz den entscheidenden Entwicklungsschub als städtischer Ort. Prägende Gebäude sind: das Grand Hotel (Nr. 1) das ehemalige Königsstädtische Theater (Nr. 2) das Polizeipräsidium (Nr. 3) das Kaufhaus Wertheim (Nr. 4) das Kaufhaus Tietz (Nr. 5) (siehe mittlerer Plan rechts) ab 1910 Der Alexanderplatz ist bereits einer der wichtigsten Umsteigeorte in Berlin. 1910 beginnt der Bau des weitläufigen U-Bahnhofes nach Plänen von Bausset und Grenander mit der U2. Von 1926 bis 1930 kommen die U5 und die U8 hinzu. Der U-Bahnhof, ein Knotenpunkt über fünf unterirdische Stockwerke, ist heute denkmalgeschützt. Damit gibt es Umsteigemöglichkeiten zwischen Stadtbahn, Omnibus und Straßenbahn sowie drei U-Bahn-Linien. 1929 Stadtbaurat Martin Wagner konzipiert den Alexanderplatz völlig neu als einen einheitlichen, geschlossenen Platzraum. Die historische Platzgestalt soll aufgegeben und durch einen hufeisenförmig umbauten Platz mit Kreisverkehr ersetzt werden. Damit wird der Architekt Peter Behrens beauftragt. Bis 1931 werden der Kreisverkehr, das Alexanderhaus (Nr. 6) und das Berolinahaus (Nr. 7) fertiggestellt (siehe Plan unten rechts). Beide Häuser stehen heute unter Denkmalschutz. Nördlich des neuen Geschäftshauses, in dem heute Saturn sitzt, wird eine Fundamentplatte eingebaut. Quelle: Landesarchiv Berlin, F Rep. 270, A568 Sineck-Plan 1856 (Ausschnitt) 1945 Der Alexanderplatz ist ein Trümmerfeld, nahezu alle Gebäude sind durch Kriegseinwirkungen beschädigt. Wiederaufgebaut beziehungsweise repariert werden nur der Bahnhof Alexanderplatz, das Alexanderhaus und das Berolinahaus. Die übrigen zerstörten Gebäude werden abgerissen. 1 5 3 2 4 Quelle: Landesarchiv Berlin, Kartenabt., Sign.: A 2012/2 Straube-Plan 1910 (Ausschnitt) 7 6 © SenStadtUm Kriegzerstörung und Abriss (blau) Foto: Gloria Grambow, Quelle: Landesarchiv Berlin, F Rep. 290 Der Alexanderplatz vor der Kriegszerstörung Luftaufnahme um 1935 © SenStadtUm 1940 Der Alexanderplatz bis 1970 wird neu definiert und weitläufig 1946 Stadtbaurat Hans Scharoun entwirft den Gesamtberliner Kollektivplan als radikalste Loslösung vom Grundriss der historischen Stadt. Der Plan wird nicht verwirklicht. Lösung. Festpunkte sind der Bahnhof mit dem Viadukt sowie das Alexander- und das Berolinahaus. Wettbewerbssieger ist das Kollektiv von Schweizer, Tscheschner und Schulz, das beim Magistrat arbeitet. 1950 1967 bis 1970 Nach der politischen Teilung der Stadt gibt der Ost-Berliner Magistrat Umbaupläne für den Alexanderplatz in Auftrag. Diese sehen eine „Zentrale Achse“ vom Brandenburger Tor zum Alexanderplatz vor. Der Mittelpunkt soll ein Regierungsgebäude am Marx-Engels-Platz sein. Das Stadtschloss wird abgerissen. 1952 bis 1958 Bau des ersten Abschnitts der Magistrale Stalinallee, die heutige Karl-Marx-AIIee, vom Strausberger Platz bis zum Frankfurter Tor. 1961 bis 1964 Bau des zwölfgeschossigen Hauses des Lehrers (Nr. 1) und der zweigeschossigen Kongresshalle (Nr. 2) nach Plänen des Kollektivs Henselmann, Geyer, Streiparth als Endpunkt der Karl-Marx-Allee. 1959 bis 1965 Im zweiten Bauabschnitt wird die Magistrale bis zum Alexanderplatz in industrieller Plattenbauweise mit hohem Standard fertig gestellt. 1964 Wettbewerb zur Neugestaltung des Alexanderplatzes; gesucht wird eine moderne städtebauliche 7 10 5 1 6 2 11 © Kartengrundlage: SenStadtUm, Überlagerung: Jahn, Mack und Partner Abriss (blau) / Neubau (rot) /Bestand (schwarz) 1945–1993 9 7 3 4 8 10 5 6 11 Bau des Fernsehturms auf der Westseite der S-Bahn nach Plänen von F. Dieter und G. Franke mit künstlerischer Beratung durch Professor Henselmann (Nr. 11). Das neue Wahrzeichen der Stadt war mit seiner Antenne 365 Meter hoch (heute 368 Meter). 8 4 3 Umsetzung des Wettbewerbsentwurfs mit folgenden Neubauten: das Centrum Warenhaus (Nr. 3) das Interhotel „Stadt Berlin“ (Nr. 4) der Brunnen der Völkerfreundschaft (Nr. 5) die Urania Weltzeituhr (Nr. 6) das zehngeschossige Haus der Elektroindustrie (Nr. 7) das siebzehngeschossige Haus des Reisens (Nr. 8) das siebzehngeschossige Haus des Berliner Verlags mit Pressecafé (Nr. 9) das neun- bis elfgeschossige Haus der Statistik (Nr. 10) Heute sind ein Teil der Bauten aus dieser Zeit denkmalgeschützt (siehe Abbildung rechts), weitere Gebäude (Nr. 8 und 9) wurden im Juli 2015 unter Denkmalschutz gestellt. 1969 9 1 2 © SenStadtUm Denkmalkarte, 2015 (rot: Einzeldenkmal, rosa: Denkmalensemble) © DorotheaTscheschner, Quelle: Berlinische Galerie Modellfoto Komplex Alexanderplatz, des Entwurfs von Schweizer, Tscheschner, Nähter, Schulz zum Zentrum der „Hauptstadt der DDR – Berlin“, 1964 Foto: Dieter Breitenborn, Fotografie auf Papier, 18 x 19 cm, Quelle: Sammlung Stiftung Stadtmuseum Berlin Blick vom Fernsehturm auf den Alexanderplatz, Berlin, Juni 1977 © SenStadtUm 1953 Die Gebäude am Alexanderplatz Bestand und Planung Das ehemalige Haus der Elektroindustrie © SenStadtUm Bestand © SenStadtUm Masterplan Hotel „park inn“ (früher Hotel Stadt Berlin) © SenStadtUm Bestand © SenStadtUm Masterplan Hochhausriegel (220 Meter lang, 38 Meter hoch; zehn Stockwerke). Architekten: Peter Skujin, Emil Leibold und Heinz Mehlan 1967–69 errichtet. Hotelhochhaus (128 Meter hoch, 38 Stockwerke, 1.012 Zimmer, mit Antennen 150 m hoch). Der „Fuß“ des Hotels ist ein Flachbau mit Einzelhandel und Gastronomie sowie einem Parkhaus (drei Stockwerke). Architekten: Kollektiv Korn, Scharlipp und Bogatzky 1967–69 errichtet. Auf der angrenzenden Brachfläche befindet sich ein Biergarten. Masterplan 1993: Abriss des Riegels. Neubau: drei Sockelbauten je 30 bis 36 Meter mit zwei Hochhäusern mit je 150 Metern. Zwei neue Straßendurchbrüche in Richtung Norden. Entwicklung bis 2015: Das Bürogebäude wird modernisiert, insbesondere die Fassade, mit Text aus dem Roman von Alfred Döblin (inzwischen wieder abgebaut) Die Räume werden wieder bezogen und neu vermietet. Masterplan 1993: Abriss des Hotels inkl. „Fuß“. Neubau: Drei Sockelbauten je 30 bis 36 Meter hoch mit drei Hochhäusern (150 Meter). Zwischen Alexanderplatz und Alexanderstraße sollen zwei überdachte Fußgängerpassagen angelegt werden. Entwicklung bis 2015: Das Hotelhochhaus wird modernisiert. Die Fassade und die Fußbebauung des Hotelhochhauses werden saniert. Die Tiefgaragenzufahrt wird umgebaut. Die Läden werden umgebaut und neu vermietet. Eigentümer: TLG IMMOBILIEN AG Beteiligung / Finanzierung öffentlicher Raum über städtebaulichen Vertrag: Umbau Alexanderstraße und Abschnitten der Karl-Liebknecht-Straße und Alex-Wedding-Straße Planungsabsichten des Eigentümers: Entsprechend Masterplan soll neu gebaut werden, voraussichtlich nicht vor 2021. Option auf landeseigene Arrondierungsflächen: Baufelder A9 bis A11 an der Alexanderstraße vor dem Gebäude (ehemaliges Straßenland). Foto: Philipp Eder Hotel „park inn“ Eigentümer: BRE/GH II Berlin II Investor GmbH Beteiligung / Finanzierung öffentlicher Raum über städtebaulichen Vertrag: Umbau Alexanderstraße und Alexanderplatz Planungsabsichten des Eigentümers: Schärfung des Nutzungsprofils des Hotels (Business- und Konferenzhotel). Der Masterplan soll unter Berücksichtigung des bestehenden Hotelhochhauses realisiert werden. Option auf landeseigene Arrondierungsflächen: Baufelder D1 bis D3, östlich und westlich der jetzigen „Fußbebauung“ Foto: Philipp Eder Foto: Philipp Eder Das ehemalige Haus der Elektroindustrie Hotel „park inn“ © SenStadtUm ehemaliges Haus der Elektroindustrie Hotel „park inn“ Die Gebäude am Alexanderplatz Bestand und Planung Das ehemalige Haus des Reisens © SenStadtUm Bestand © SenStadtUm Masterplan Einkaufszentrum „die mitte“ Turmbebauung Hines © SenStadtUm Bestand © SenStadtUm Masterplan Hochhaus (16 bis 17 Stockwerke, 67 Meter hoch), Fußbebauung (zwei Stockwerke). Architekten: Roland Korn, Johannes Brieske und Roland Steiger 1969–72 gebaut. An der östlichen Fassade befindet sich das Kupferrelief von Walter Womacka („Der Mensch überwindet Zeit und Raum”). Heute wird das Haus des Reisens als Büro- und Geschäftshaus genutzt. Sockelbau als Geschäftshaus (unter anderem mit dem Technikmarkt Saturn, einer Drogerie und Bekleidungsgeschäften sowie Büros, 5 Etagen. Architekt: Büro RKW Rhode Kellermann Wawrowsky 2007–2009 errichtet. Masterplan 1993: Abriss des Hochhauses. Neubau: Sockel mit 30 bis 36 Metern und Hochhaus von 150 Meter Höhe. Entwicklung 1992 bis 2015: 1992: Das Haus des Reisens wird grundsaniert und die Innenräume umgebaut. 2015: Das Gebäude ist in die Denkmalliste aufgenommen worden. Mehrere Varianten werden erwogen: Abriss, aber mit Bergung von wichtigen baulichen Details, Anbau oder Umbau, Modernisierung und Erhaltung. Masterplan 1993: Sockelgebäude wurde entsprechend Masterplan erbaut, jedoch ohne mittig das vorgesehene Hochhaus. Angeregt durch den Wunsch des Investors zur Verschiebung des Hochhauses auf den nördlichen Teil des Baugrundstückes (schraffierte Fläche), leitete die Senatsverwaltung das B-PlanÄnderungsverfahren I-B4a-3 ein. Entwicklung bis 2015: 2009: Der Sockelbau wird eröffnet. 2009: Das Änderungsverfahren für den Bebauungsplan beginnt. Derzeit werden nachbarrechtliche Vereinbarungen zwischen Hines und der BVG (Tunnel) und der städtebauliche Vertrag für das B-Planverfahren verhandelt. 2013: Ein architektonischer Wettbewerb zur Hochhausbebauung wird ausgelobt. Der Preisträger ist das Architekturbüro Gehry Partners, LLP (siehe Abbildung) Eigentümer: Alexanderstraße 7 GbR Beteiligung / Finanzierung öffentlicher Raum über städtebaulichen Vertrag: Umbau Alexanderstraße, Abschnitt Karl-Liebknecht-Straße. Planungsabsichten des Eigentümers: Die Pflichten aus den städtebaulichen Verträgen sollen erfüllt werden. Der Masterplan soll umgesetzt werden, wenn es wirtschaftlich sinnvoll ist. Option auf Arrondierungsflächen: zusätzliches Bauland gibt es mit dem Parkplatz Theanolte-Bähnisch-Str. sowie auf dem Vorfeld zur Alexanderstraße. © SenStadtUm / Hines, Entwurf: Frank O. Gehry Entwurf des Hochhauses von Frank O. Gehry Eigentümer/Entwickler: Dogan Media Group für Geschäftshaus, Alexanderplatz D4 Zweite Verwaltungsgesellschaft mbH für Hochhaus Beteiligung / Finanzierung öffentlicher Raum über städtebaulichen Vertrag: Umbau Alexanderstraße, Grunerstraße und Alexanderplatz Planungsabsichten: Sobald der Bebauungsplan rechtskräftig ist, soll das Turmhochhaus mit Hotel und Wohnungen errichtet werden. Option auf Arrondierungsflächen: Über das Baugrundstück (schraffierte Fläche) hinaus gibt es keine weiteren Flächenoptionen. Foto: Philipp Eder Foto: Philipp Eder Das ehemalige Haus des Reisens Das Sockelgebäude © SenStadtUm ehemaliges Haus des Reisens Einkaufszentrum „die mitte“ Die Gebäude am Alexanderplatz Bestand und Planung Galeria Kaufhof © SenStadtUm Bestand © SenStadtUm Masterplan Berolinahaus und Alexanderhaus Platzfläche des Alexanderplatzes © SenStadtUm Foto: Philipp Eder Bestand © SenStadtUm Masterplan Sockelbau als traditioneller Kaufhaustandort, 5 Kaufhaus-Etagen. 1970 als „Centrum Warenhaus” gebaut. Architekten: Josef Kaiser und Günter Kunert 2004–2006 fand eine umfassende Modernisierung und Erweiterung hin zum Platz statt. Architekt: Josef Paul Kleihues Nutzung als Kaufhaus. Denkmal, 8 Stockwerke, dreißig Meter hoch. Architekt: Peter Behrens 1929 errichtet. Masterplan 1993: Der Sockelbau wurde entsprechend Masterplan umgebaut und erweitert. Weiterhin sieht der Masterplan ein Hochhaus mit 150 Meter an der Karl-Liebknecht-Straße/Ecke Dircksenstraße vor sowie an Stelle des eingeschossigen Gebäudeverbinders eine überdachte Passage zu den künftigen Baublöcken im Bereich des park inn Hotels. Entwicklung 1993 bis 2015: 1990er Jahre: Das Gebäude wird von der Kaufhof Warenhaus AG übernommen und bald darauf modernisiert. 2004–2006: Der Kaufhof wird umfassend modernisiert und zum Platz hin erweitert. Masterplan 1993: Erhaltung der denkmalgeschützten Gebäude Entwicklung bis 2015: Im Zweiten Weltkrieg werden beide Gebäude stark beschädigt und 1952 umfassend wieder aufgebaut. Das Alexanderhaus wird 1993–95 nach den Plänen des Büros Pysall, Stahrenberg & Partner restauriert. Nutzung heute: Geschäftssitz der Landesbank Berlin AG und der Berliner Sparkasse sowie Einzelhandel. Das Berolinahaus wird 2005 nach den Plänen des Architekten Sergei Tchoban saniert. Nutzung heute: Einzelhandel und Büros. Eigentümer: Galeria Real Estate Holding GmbH Beteiligung / Finanzierung öffentlicher Raum über städtebaulichen Vertrag: Umbau Alexanderplatz, Umbau Teilabschnitte Karl-Liebknecht-Straße und Dircksenstraße Planungsabsichten des Eigentümers: Das Gebäude soll bis zur Karl-Liebknecht-Straße erweitert werden. Ob ein Hochhaus rentabel ist, wird geprüft, da dies einen Eingriff in das bestehende Gebäude bedeuten würde. Auch die Planung der Passage soll geprüft werden. Option auf Arrondierungsflächen: Über das Baugrundstück (schraffierte Fläche) hinaus gibt es keine weiteren Flächenoptionen. Eigentümer: Alexanderhaus: Landesbank Berlin AG Berolinahaus: Pegasus Grundstücksentwicklung und Beteiligung GmbH & Co.KG Keine Beteiligung / Finanzierung öffentlicher Raum über städtebaulichen Vertrag Planungsabsichten: Der Standort der Berliner Sparkasse soll aufgewertet und besser in das Platzgeschehen integriert werden. Eigentümer: Land Berlin Beteiligung / Finanzierung öffentlicher Raum: Die Neugestaltung des Platzes wurde durch die Anrainer auf der Grundlage der städtebaulichen Verträge finanziert. Planungsabsichten: Die Nutzungen auf dem Platz sollen aufgewertet werden. Dazu gehören ein Nutzungsmanagement und ein Sicherheitskonzept. Option auf Arrondierungsflächen: Die Platzfläche verkleinert sich im Bereich des park inn, sofern nach dem Masterplan gebaut wird. Foto: Philipp Eder Foto: Philipp Eder Foto: Helmut Kästner Galeria Kaufhof Im Vordergrund das Alexanderhaus, anschließend rechts das Berolinahaus Der Platz mit Markt vom Fernsehturm aus © SenStadtUm Galeria Kaufhof Berolinahaus Alexanderhaushaus Die Platzoberfläche wurde 2007 neu gestaltet. Architekten: Gerkan, Marg und Partner in Zusammenarbeit mit WES-Landschaftsarchitekten. Der „Brunnen der Völkerfreundschaft“ und die unterirdischen U-Bahn-Anlagen stehen bereits unter Denkmalschutz. Die Weltzeituhr soll unter Denkmalschutz gestellt werden. Masterplan 1993: Die Entwicklung des Platzes folgte den Vorgaben des Masterplans. Entwicklung bis 2015: 1930er Jahre: Die Platzfläche wird nach einem Wettbewerb als Kreisverkehr gestaltet. 1970er Jahre: Nach einem weiteren Wettbewerb wird der Platz umgebaut. 2006–2007: Neuerlicher Umbau nach einem Wettbewerb (siehe Tafel Wettbewerbe und Diskussionen) Die Gebäude am Alexanderplatz Bestand und Planung Die Wohnungsbauten der WBM © SenStadtUm © SenStadtUm Bestand Masterplan Ein Wohnblock in Plattenbauweise aus den 1980er Jahren mit 126 Wohnungen (ein bis fünf Zimmer). Masterplan 1993: Die Wohnungen sollen einer neuen Blockrandbebauung weichen. Die Kleine Alexanderstraße soll bis zur Memhardstraße verlängert werden. Der Kreuzungsbereich wird komplett umgebaut. Entwicklung bis 2015: Instandsetzungen nach Bedarf, bisher keine umfassenden Maßnahmen. Eigentümer: WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH Beteiligung / Finanzierung öffentlicher Raum: Es gibt keine städtebaulichen Verträge Planungsabsichten des Eigentümers: Es besteht Instandsetzungs- und Modernisierungsbedarf. Maßnahmen wurden bisher aufgrund des Masterplans zurückgestellt. Auch ein Neubau ist für die WBM denkbar, würde aber Abriss der vorhandenen Wohnbebauung bedeuten. Ziel ist, preiswerten Wohnraum in zentraler Lage zu gewährleisten. Option auf Arrondierungsflächen: Die Flächen bis zu den neuen Straßenkanten Rosa-Luxemburg-Straße und Memhardstraße – jetzt öffentliches Straßenland (nach Umbau Mündung Karl-Liebknecht-Straße) Das Haus des Berliner Verlags © SenStadtUm Bestand © SenStadtUm Masterplan Hochhausriegel, siebzehn Geschosse, 67 Meter hoch, 92 Meter lang. Architekten: K.E. Swora, R. Hanslik, G. Derdau, W. Seifert, G. Voss. 1970–1973 gebaut. Hauptnutzung: Verlagsgebäude für die „Berliner Zeitung“ und den „Berliner Kurier“. Der verglaste Treppenturm mit seinen Werbetafeln ist ein charakteristisches Wahrzeichen des Hauses. Zum Riegel gehört ein aufgeständerter Flachbau, das ehemalige Pressecafé; zwei Stockwerke hoch. Ein Wandfries mit dem Titel „Sozialistische Presse“ des Malers Willi Neubert ist derzeit verdeckt. Pressecafé, Haus des Berliner Verlags und Wohngebäude der WBM sind baulich mit einander verbunden. Masterplan 1993: Der Hochhausriegel soll abgerissen werden. Es ist ein 30 bis 36 m hoher Sockel mit einem Turmhochhaus (150 Meter) geplant. Für den Bereich liegt weder ein qualifizierter, rechtskräftiger Bebauungsplan noch ein städtebaulicher Vertrag vor. Entwicklung bis 2015: 1973: Das Gebäude wird eröffnet. 1984: Das Pressecafé wird zur Gaststätte umgebaut. Seit 1990 befindet sich hier ein Restaurant. 1994: Das Gebäude wird umfassend saniert und die Fassade neu verkleidet. 1996: Das Erdgeschoss wird saniert und umgebaut. 2014/15: Die Fassade wird nochmals saniert. 2015: Das Ensemble ist in die Denkmalliste aufgenommen worden. Eigentümer/Entwickler: Hochhausriegel: Immobilien-Vermietungsgesellschaft von Quistorp & Co. Pressehaus am Alex KG. Pressecafé: Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Beteiligung / Finanzierung öffentlicher Raum: keine städtebaulichen Verträge. Planungsabsichten: Planung und Entwicklung ab Mitte 2017 möglich. Es ist denkbar, den Masterplan zu verwirklichen. Option auf Arrondierungsflächen: Die Flächen bis zur Straßenkante Karl-Liebknecht-Straße beziehungsweise bis zur neuen Straßenflucht Memhardstraße (Straßenumbau notwendig). Foto: Philipp Eder Wohnbebauung der WBM © SenStadtUm Haus des Berliner Verlags Wohnbauten WBM Foto: Philipp Eder Haus des Berliner Verlags Die Gebäude am Alexanderplatz Bestand und Planung Ehemaliges Haus der Statistik Haus des Lehrers BCC © SenStadtUm © SenStadtUm Bestand © SenStadtUm B-Plan Stand 25.03.2014 Dreiteiliges Büro- und Geschäftshaus, neun bis elf Geschosse. Architekten: M. Hörner, P. Senf, J. Härter 1968–1970 errichtet. Leerstand seit 2008 Masterplan 1993: Das Haus der Statistik soll abgerissen werden. Geplant ist eine lockere Blockrandbebauung mit einem Hochhaus an der Otto-Braun-Straße/KarlMarx-Allee. Das Areal wurde gemäß Senatsbeschluss von 1994 vom Masterplan abgetrennt. Entwicklung bis 2015: 1970: Das Gebäude wird eröffnet. 2011–12: Gutachterverfahren zur städtebaulichen Neuordnung seit 2012: Bebauungsplanverfahren des Bezirks Mitte von Berlin dauert noch an. © SenStadtUm Bestand Masterplan Das denkmalgeschützte „Haus des Lehrers” (zwölf Etagen, 54 Meter hoch) und die Berliner Kongresshalle wurden 1962–1964 gebaut. Architekt: Hermann Henselmann Das umlaufende Fries mit dem Titel „Unser Leben” ist von Walter Womacka. Derzeitige Nutzung: Büros und Veranstaltungsräume. Masterplan 1993: Erhaltung der denkmalgeschützten Gebäude Entwicklung bis 2015: 2002: Der Komplex wird vom Land Berlin an die Wohnungsbaugesellschaft Mitte verkauft. 2002 und 2004: Das „Haus des Lehrers“ wird rekonstruiert. Seit 2003 ist das „Berliner Congress Center“ in der Kongresshalle beheimatet. Turmhochhaus am Einkaufszentrum ALEXA © SenStadtUm Bestand © SenStadtUm Masterplan Freifläche Masterplan 1993: Nur der Baublock und das Hochhaus an der Grunerstraße bleiben Bestandteil des Masterplans, die restlichen Flächen bis zum Holzmarkt sollen entsprechend des Wettbewerbsbeitrags des Büros Nettbaum entwickelt werden. Entwicklung bis 2015: 2003–2006: Änderung des Bebauungsplans I-B4a für ein Einkaufsund Unterhaltungszentrum sowie eine Bebauung an der Voltairestraße 2007: Das Einkaufszentrum Alexa wird eröffnet. Ein Bauantrag für das Turmhochhaus wird vorbereitet (Architekturbüro Ortner&Ortner Baukunst). Eigentümer: Bundesanstalt für Immobilienaufgaben für das Gebäude und Liegenschaftsfonds Berlin Projektgesellschaft mbH & Co. KG vertreten durch BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH für potenzielle Bauflächen Beteiligung / Finanzierung öffentlicher Raum: Es gibt keine städtebaulichen Verträge im Rahmen des Masterplans Planungsabsichten: Der Bebauungsplan soll durch private Investoren umgesetzt werden, mit Mischgebiet (Otto-Braun-Straße) und Kerngebiets-Nutzung (südlicher Bereich). Innerstädtischer Wohnungsbau mit viel Grün und sozialer Infrastruktur ist im östlichen Bereich geplant. Alternativ prüft die BIM Nutzungsmöglichkeiten für öffentliche Zwecke im Bestandsgebäude. Option auf Arrondierungsflächen: Umsetzung der Planung erfordert völlig neue Grundstücksordnung, neue Straßenflucht Otto-Braun-Str./KarlMarx-Allee. Eigentümer: Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte (Haus des Lehrers), bcc Grundstücksgesellschaft (BCC) Beteiligung / Finanzierung öffentlicher Raum: Es gibt keine städtebaulichen Verträge. Planungsabsichten: keine bekannt Foto: Philipp Eder Foto: Philipp Eder Foto: Philipp Eder ehemaliges Haus der Statistik Haus des Lehrers und BCC Kaufhaus Alexa (rotes Gebäude am rechten Bildrand) mit angrenzender Freifläche Eigentümer/Entwickler: MonArch Dritte Projektentwicklungsgesellschaft GmbH & Co. KG Beteiligung / Finanzierung öffentlicher Raum: Die im städtebaulichen Vertrag vereinbarten Leistungen wurden durch den Entwickler des Gebietes, DEGEWO nahezu vollständig erbracht. © SenStadtUm ehemaliges Haus der Statistik Haus des Lehrers Standort Turmhochhaus Zusammenfassung: Diskussion der Fachleute 1. Fachworkshop und vorbereitende Gespräche Alexanderstraße Durch die Unterschutzstellung des Haus des Berliner Verlages und des Haus des Reisens fallen geplante Turmhochhäuser in wichtigen Perspektiven weg oder werden „verschoben“. Ohne diese Hochpunkte ist generell zu diskutieren, wie die „Boulevardbebauung“ an der Alexanderstraße bzw. das Turmhochhausensemble des Masterplans insgesamt auf den vergrößerten Anteil an Bestandsgebäuden reagiert. Der südöstliche Bereich mit dem Haus der Statistik sollte dafür in die Überlegungen einbezogen werden. Die geplanten Durchbrüche für Passagen im Bereich park inn, die sich „über“ das Haus der Elektroindustrie fortsetzen, sind wichtige Bestandteile des Masterplanes. Sie können über die umgebaute Alexanderstraße nicht direkt verbunden werden. Das Angebot an Tiefgaragenplätzen ist laut Eigentümer erweiterbar. Die Erschließung muss über zusätzliche Ein-/Ausfahrten erfolgen. Der wachsende Flächenanspruch von parkenden Fern- und Reisebussen ist zu überprüfen. Zum Teil zieht diese Nutzung weitere technische Infrastruktur nach sich. Grunerstraße Die Freiflächen um das denkmalgeschützte Haus des Reisens sind zu gestalten. Auch am Haus des Lehrers, vor dem Turmhochhaus Hines und am Alexa entstehen „Platzräume“, deren Gestaltung und Nutzung wichtig ist. Diese „Mikroplätze“ sind „Zielorte“ für attraktive Angebote z.B. für Kultur und Sport, um vom „steinernen“ Alexanderplatz Übergänge in die Nachbarquartiere zu schaffen. Um das Alexa Shopping Center gibt es aktuell, v.a. im Bereich des Bahnviadukts, Sicherheitsfragen aufgrund schlechter Erreichbarkeit und eine fehlende Belebung der Bereiche. Diese Mängel werden durch südöstlich angrenzende Neubebauungen zukünftig behoben. Zusätzliche Querungen über die Grunerstraße/ Tunnel würden für eine Belebung der Dircksenstraße sorgen. Die Notwendigkeit wurde erkannt, ist aber kurzfristig nicht realisierbar. Die vorhandenen Fußgängerströme legen eine intensivere Nutzung der Ladengeschäfte des Alexanderhauses und der Bahnbögen an der Dircksenstraße für Gastronomie nahe. Zusammenstellung: Jahn, Mack & Partner Ein „Wimmelbild“ wird beim 1. Fachworkshop erstellt, Foto: Jahn, Mack & Partner Zusammenfassung: Diskussion der Fachleute 1. Fachworkshop und vorbereitende Gespräche Innerer Alexanderplatz Der Platz ist fast dauerhaft mit Märkten bespielt und wirkt „verrummelt“. Außerdem wird er durch Tram- und Erschließungsverkehr, Fußgänger und Radfahrer bestimmt. Durch Neubauten wird der öffentliche Raum geschlossener und der Nutzungsdruck größer. Neue modifizierte Nachfragen werden das Einzelhandels- und Gastronomieangebot ändern. Im Masterplan bleibt der Turm des park inn erhalten. Zwei Turmhochhäuser der ursprünglichen Planung werden beibehalten. Galeria Kaufhof wird zur Karl-Liebknecht-Straße erweitert. Dafür ist vorrangig Hotel- und Kaufhausnutzung sowie anteilig hochpreisiges Wohnen vorgesehen. Die Passage zwischen park inn und Galeria Kaufhof wird befürwortet, als öffentlich nutzbarer geschützter Ort und um in die Tiefgarage und zu attraktiven Zielen zu gelangen. Es soll keine Shopping - Mall entstehen. Am Hines-Hochhaus, an der Tramhaltestelle und im Fußbereich des park inn sollen Orte zum Verweilen geschaffen werden. Verbindungen zu den umliegenden Quartieren müssen neu ausgebildet bzw. gestaltet werden. Karl-Liebknecht-Straße Die Karl-Liebknecht-Straße soll vom Verkehrsraum zum Aufenthaltsraum und Übergang in die Spandauer Vorstadt entwickelt werden. Dafür müssen die „versetzte“ Kreuzung geändert und die Querung der Straße verbessert werden. Der vorgesehene Umbau der Memhardstraße für BVG-Busendhaltestellen ist eine Zwischenlösung und für die Attraktivität des Stadtraums problematisch. Eine weiträumigere Verlegung vom Alex wird vorgeschlagen. Die Kleine Alexanderstraße soll nicht wieder überbaut werden und Raum für einen Wohngebiets-Platz gefunden werden. Alternativ zu dem nach Masterplan vorgesehenen Gebäude lässt sich auch der Platz am „Pressecafé“ erweitern und attraktiv gestalten. Ein Hochhaus anstelle des Pressecafés wurde als wichtiger Baustein für das Turmhauskonzept an der Alexanderstraße diskutiert. Deren Auswirkungen auf den Wohnungsbau an der Kleinen Alexanderstraße und der Sichtbezug der Kunstwerke an den Denkmalen sind zu beachten. Die Stellung der Hochhäuser an der Liebknechtstraße wird in Beziehung zum Fernsehturm als baukultureller Konflikt benannt. Foto: Jahn, Mack & Partner, aufgenommen beim 1. Fachworkshop Zusammenstellung: Jahn, Mack & Partner Zusammenfassung: Diskussion der Bürger 1. Bürgerworkshop, interaktive Ausstellung und Internetbeteiligung Alexanderplatz Workshopverfahren Alexanderplatz, 1.Phase Ergebnisplan Diskussion der Bürger Zusammenstellung: Jahn, Mack & Partner Plangrundlage: Masterplanentwurf Stand 1. Bürgerworkshop 1.9.2015, Büro Kollhoff Die Senatsbaudirektorin Regula Lüscher und Mitglieder ihres Baukollegiums waren über das rege Interesse am Planungs-Dialog erfreut (130 Teilnehmer Workshop, 950 Besucher Ausstellung). Die Beiträge der Bürger sind ein Appell an die Politik, dass die durch den Denkmalschutz notwendige Änderung an Bebauungsplänen und den bestehenden Städtebaulichen Verträgen mit den Eigentümern als gemeinsame Chance für eine bestandsorientierte städtebauliche Planung genutzt werden können. Städtebau Der Alexanderplatz soll ein Ort für die Stadtgesellschaft und Besucher sein. Mit qualitätsvollem Freiraum und Architektur soll sich der Platz als Bühne Berlins zeigen. Im Zentrum der Diskussion standen die geplanten Turmhochhäuser: ihre Standorte, ihre Lage zu einander und zu angrenzenden Quartieren sowie ihr grundsätzliches Erfordernis. Nachgefragt wurden Auswirkungen auf Sichtachsen insbesondere zum Fernsehturm, auf die Aufenthaltsqualität alle Fotos: Jahn, Mack & Partner, aufgenommen beim 1. Bürgerworkshop und auf das Mikroklima. Das Nebeneinander von Turmhochhäusern und Denkmalen wird positiv und negativ bewertet. Der Sinn einer Gestaltungssatzung für einen qualitätsvollen Hochhausstandort wurde kontrovers diskutiert. Zusammenfassung: Diskussion der Bürger 1. Bürgerworkshop, interaktive Ausstellung und Internetbeteiligung Städtebau Die Turmhochhäuser sollen in ihren Höhen und Fassadengestaltungen der Turmhäuser variiert, abgestuft und nicht zwingend an der Straßenkante gebaut werden. Das geplante Turmhochhaus hinter dem denkmalgeschützten Haus des Reisens wird als gute Lösung gelobt, um das Denkmal für wichtige Sichtbeziehungen freizustellen. Anderen steht der rückseitige Neubau zu dicht am Denkmal. Für das unter Schutz gestellte Haus des Berliner Verlags wird vor allem verlangt, das außenliegende Fluchttreppenhaus mit Werbekugel zu erhalten. Der geplante Rückbau und der Neubau des WBM-Wohnhauses an der Memhardstraße werden mit Blick auf den Bedarf an günstigem Wohnraum kritisiert. Andererseits bietet die Neubebauung auch die Chance für eine qualitätsvolle Neugestaltung des Areals. Einigkeit besteht darin, dass das Gebäude dringlich saniert und der Ort attraktiver werden muss. Die aktuell geplante Busendhaltestelle in der Memhardstraße wird abgelehnt. öffentlicher Raum / Verkehr Öffentlicher Raum, Aufenthaltsqualität und Verkehr wurden im Zusammenhang diskutiert. Ziel ist ein qualitätsvoller, zentraler Platz mit hoher Aufenthaltsqualität u.a. durch attraktive Erdgeschosse. Der Platz soll qualitätsvolle kommerzielle Angebote, eine zentrale Touristeninformation sowie Orte der Gemeinnützigkeit haben. Ideen waren: mehr Grün, mehr Sitzgelegenheiten, mehr Fahrradstellplätze, Straßenkunst/ -kultur, mehr Piazza, weniger Rummel und ein Beleuchtungskonzept. Teilbereiche sollen für Kinderspiel und für temporäre Aktionsfelder genutzt werden können. Freiräume sollen erhalten und städtebaulich gefasst werden. Die Funktion der geplanten überdachten „Passage“ muss dabei deutlicher werden. Überdachte Passage alle Fotos: Jahn, Mack & Partner, aufgenommen beim 1. Bürgerworkshop Neue Lösungen für die vielfältigen Verkehre auf, über und um den Platz müssen gefunden werden: ein Konzept für ruhenden (Radparkhaus) und fließenden Radverkehr, ein Wegeleitsystem, Alternativen für die Fernbushaltestellen an der Alexanderstraße. Querungen für Fußgänger und Radfahrer sollen verbessert werden, über den Platz und über die umliegenden stark frequentierten Straßen zu angrenzenden Quartieren. Nutzungen Die Bedeutung von Wohnen wurde unterstrichen jedoch in einer Mischung aus preiswertem und höherwertigem. Zum Erhalt des sozialen Wohnens an der Memhardstraße wird Abriss/ Neubau oder Modernisierung gefordert. Zusätzlich preiswertes Wohnen wäre auf dem landeseigenen Grundstück „Haus der Statistik“ möglich. Der Bestand böte sich auch für Kreativ-Startups an. Generell wird für Neubau eine vertikale Mischung gefordert: Wohnen in den oberen Etagen, aber nicht nur hochpreisig. Handel, Gastronomie und Kultur in den Erdgeschossen, die den öffentlichen Raum qualifizieren. Dazwischen liegen gemeinnützige und gewerbliche Dienstleistungen bzw. Büros für Headquarters und Start-ups. Wohnen ist gewünscht, andererseits sollen weiterhin lärmintensive Nutzungen wie Bars und Clubs möglich sein. ehemaliges Haus des Reisens mit Turmhochhäusern Perspektiven: Büro Kollhoff
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