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Germanistisches Seminar
Sommersemester 2016
Vorlesung
Prof. Dr. Ekkehard Felder
Varietätenlinguistik
Mi, 11:15 - 12:45
Beginn: 20.04.2016
Raum: Kstr. 2 SR 004
Gegenstand:
Es ist sicher übertrieben zu behaupten, dass es so viele deutsche Sprachen wie Einwohner in den deutschsprachigen
Ländern gibt. Andererseits kann auch niemand ernsthaft das Gegenteil annehmen, dass nämlich das Deutsche eine
einheitliche Sprache ist, die der Flensburger Rechtsanwalt und der Passauer Installateur gleichermaßen gebrauchen
ebenso wie Kölner Jugendliche auf dem Schulhof oder eine Gruppe älterer Menschen in einem Dresdner Altenheim.
Damit ist die grundsätzliche Frage der Vorlesung skizziert: Wie einheitlich ist das Deutsche in der
Kommunikationspraxis der Menschen, und wie lassen sich die vielfältigen Gebrauchsformen innerhalb des Deutschen
plausibel darstellen?
Die deutsche Sprache ist kein homogenes Gebilde, sondern wir haben es mit „Sprachen in der Sprache“ (Varietäten) zu
tun – also mit der systematisch geordneten Heterogenität einer natürlichen Sprache. Deshalb beschäftigen wir uns mit
dem Problem der Varietätenbestimmung innerhalb der Variationslinguistik. Die Varietätenlinguistik versucht die
Vielgestaltigkeit sprachlicher Erscheinungsformen plausibel und stringent zu erfassen und zu modellieren. In der
Vorlesung werden sowohl varietätenlinguistische Modelle als auch konkrete Sprachgebrauchsformen vorgestellt und
analysiert.
Organisationsform:
Vorlesung und Plenumsdiskussion
Literatur:
Barbour, Stephen/Stevenson, Patrick (1998): Variation im Deutschen. Soziolinguistische Perspektiven. Berlin/New York
(de Gruyter Studienbuch).
Felder, Ekkehard (2009): Sprachliche Formationen des Wissens. Sachverhaltskonstitution zwischen Fachwelten,
Textwelten und Varietäten. In: Felder, Ekkehard / Müller, Marcus (Hg.): Wissen durch Sprache. Theorie, Praxis und
Erkenntnisinteresse des Forschungsnetzwerkes ,Sprache und Wissen’. Berlin / New York, S. 21-77 (Sprache und
Wissen Bd. 3).
Löffler, Heinrich (3. Aufl., 2005): Germanistische Soziolinguistik. Berlin: Erich Schmidt Verlag (= Grundlagen der
Germanistik 28).
Niebaum, Hermann / Macha, Jürgen (2. Aufl., 2006): Einführung in die Dialektologie des Deutschen. Tübingen:
Niemeyer (=Germanistische Arbeitshefte 37).
Roelcke, Thorsten (1999): Fachsprachen. Berlin: Erich Schmidt Verlag (= Grundlagen der Germanistik 37).
Steger, Hugo (1988): Erscheinungsformen der deutschen Sprache. ‚Alltagssprache’ – ‚Fachsprache’ –
‚Standardsprache’ – ‚Dialekt’ und andere Gliederungstermini. In: Deutsche Sprache, 16. Jahrgang 1988. Zeitschrift für
Theorie, Praxis, Dokumentation. Berlin: Schmidt, S. 289–319.
Bachelor
BA B 2.1/b Vorlesung: 2 LP
BA B 2.4 Vorlesung NDL/Linguistik/Mediävistik (2 LP)
Master
1. Linguistik (Ling.)
MA Grundlagenmodul – Vorlesung Ling.: Sprachauffassungen und Perspektivität – diachron und synchron (4 LP)
MA Vertiefungsmodul – Vorlesung Ling.: Perspektiviertheit von Erkennen und Wissen in Texten (4 LP)
MA Kompaktmodul – Vorlesung Ling.: Sprachauffassungen und Perspektivität – diachron und synchron (4 LP)
Lehramt (neu)
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Germanistisches Seminar
Sommersemester 2016
C 1/a: Ergänzungsmodul: Vorlesung Sprachwissenschaft: 4 LP (in: HF / HF+K/M / EF+HF) bzw. 2 LP (in: EF + BF)
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