Zuchtwertschätzung Bedeutung und Interpretation von ZW - Indexierte ZW - Bestimmtheitsmass B% aba - Juli 2015 Grundlagen Genetik Umwelt Genotyp Phänotyp Erscheinungsbild 2 Zuchtwertschätzung: Definition Zuchtwertschätzung: Verfahren, um den Genotyp eines Individuums anhand seines Phänotyp und seiner Familie abschätzen und von Umweltfaktoren abgrenzen zu können 3 Ziel Zucht bessere NK Phänotyp: 305 Tage 10’000 kg Genotyp wirdUmwelt vererbt 4 Was ist nun ein Zuchtwert? ZW Milch = +1000 kg 5 Was ist nun ein Zuchtwert? • Zuchtwertschätzung: 1. 2. 3. Verwendet alle verfügbaren Leistungs- und Verwandtschaftsdaten von allen Tieren Mathematische Korrektur von Umwelteffekten … so gut wie möglich Generierung eines Zuchtwerts für jedes Tier im Modell • Zuchtwert ≠ Genotyp • Wahrscheinlichster genetischer Wert eines Tieres (Erbanlagen) exprimiert als Abweichung von einer Referenzpopulation 6 Referenzpopulation, Basiswert • Referenzpopulation: alle 6-8 jährige Kühe – Setzung des durchschnittlichen Werts (Basiswert z.B. Milch = +0 kg) – Genetische Standardabweichung ist unterschiedlich je nach Merkmal (wahre gen SD z.B. Milch = 694) oder auch festgelegt (Indices) • Die ZW der einzelnen Tiere weichen mehr oder weniger stark vom Basiswert ab, die Standardabweichung ist eine Masszahl um diese Abweichung zu interpretieren 7 Wahre Zuchtwerte in der Referenzpopulation 8 Berechnung Indices IPL = 121 IPL = 135 9 Interpretation Gehalte (Bsp. E) • 1.L: 305T entspricht 6’012 kg 4.04% E = 243 kg 7’350 kg 3.30% E • 2.L: 305T entspricht 9’678 kg 4.01% E = 388 kg 11’758 kg 3.30% E 10 Zusammensetzung ISET HO 0.0 Veränderung in Standardabweichungen 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 0.7 Milch kg Fett kg Fett % Eiweiss kg Merkmal Eiweiss % Persistenz Zellzahl Nutzungsdauer ZW_FBK Gesamtnote Format Becken Fundament Euter 11 Bestimmtheitsmass (B%) • B% Beschreibt die Genauigkeit des geschätzten Zuchtwerts • Je nah das B% am 100% ist desto genauer sind die ZW 12 Bestimmtheitsmass (B%) • B% Einflussfaktoren: – – – – Verwandtschaftsdaten Leistungsdaten (eigene oder von Töchter) Genotypisierung Merkmal (Heritabilität) • Die höchste B% 1. 2. 3. 4. NZP-Stiere (vielen Daten aus Tö) G-Jungstiere Kühen (Abstammung, Eigenleistung) Kälber ohne Genom 85%-99% 60%-70% 50%-65% 20%-40%13 Bestimmtheitsmass (B%) ZWS +1000kg B=60% ZWS +1000kg B=97% • Was kann ich von diesen Tieren erwarten? 14 B%: Interpretation • 100 Tiere 15 B%: Interpretation • ZW-Milch +1000 kg B=97% • Erwarteter wahrer genetischer Wert: 1. 50 von 100 2. 95 von 100 +920 kg // +1080 kg +765 kg // +1235 kg 16 B%: Interpretation • ZW-Milch +1000 kg B=60% • Erwarteter wahrer genetischer Wert: 1. 50 von 100 2. 95 von 100 +700 kg // +1300 kg +140 kg // +1860 kg 17 B%: Interpretation • 100 Stiere mit +1000 kg und B%=97% • 100 Kühe mit +1000 kg und B%=60% 18 B%: Interpretation • 100 Stiere mit 120 Index und B%=97% • 100 Kühe mit 120 Index und B%=60% 19 Wie benutze ich ZW? • ZW von nachzuchtgeprüften Stieren gelten als sehr zuverlässig • ZW von weiblichen Tieren gelten als gutes Indikator der genetischen Veranlagung von Kühen ZW = +1000 kg VI 95 ♂ B95%~ +765 // +1235 VI 95 ♀ B60%~ +140 // +1860 20
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