Ist die Welternährung auch zukünftig gesichert? - KKV

Ist die Welternährung auch zukünftig gesichert?
Beckum (Ed). Der KKV „Merkuria“ Beckum (Verband der
Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung) hatte kürzlich zu einem
Vortragsabend mit dem KKV-Mitglied Professor Alfons Janinhoff
in das Wirtshaus Samson eingeladen. Zahlreiche Mitglieder und
Freunde des KKV waren gekommen, um sich über das Thema „Ist
die Welternährung für ca. neun Milliarden Menschen bis 2040
sicher?“ zu informieren.
Professor Janinhoff geht dabei zunächst auf die Entwicklung der Bevölkerung ein und setzt
diese ins Verhältnis zum vorhandenen Ackerland. Zurzeit leben ca. 7,3 Milliarden Menschen
auf der Erde, die von ca. 1,6 Milliarden ha Ackerland und ca. 3,5 Milliarden ha Grünland
direkt und indirekt ernährt werden müssen. Vor 185 Jahren stand einer Milliarde Menschen
etwa 1 Milliarde Ackerland zur Verfügung. Bis 2025 werden etwa 8 Milliarden Menschen die
Welt bevölkern, wobei das verfügbare Ackerland durch Erosion, Bebauung, usw. um jährlich
bis zu 0,3 % abnehmen wird.
In Deutschland werden von 11,8 Millionen ha Ackerland und 5 Millionen ha Grünland 82
Millionen Menschen ausreichend ernährt und fast genauso viel Nahrungsmittel exportiert wie
importiert. Zusätzlich verwenden wir bereits 2012-2015 2,4 Millionen ha für die
Energieproduktion. Das ist jedoch, je nach Entwicklungsfortschritt von Land zu Land
unterschiedlich. Einerseits gibt es große Nahrungsmittelüberschüsse und andererseits große
Defizite.
Als Fazit stellte Professor Janinhoff fest, dass weltweit nach dem jetzigen Stand der Technik
mehr als 12 Milliarden Menschen ausreichend mit Nahrung (einschließlich Fleisch) ernährt
werden können. Forschung und Entwicklung sind in den vergangenen 100 Jahren schneller
gelaufen als der Bevölkerungsanstieg, der durch Kriege, Seuchen usw. begrenzt wurde. Es ist
jedoch fraglich, ob das in Zukunft auch so sein wird.
Abschließend nannte der Referent noch vier Probleme, die in Zukunft auftreten könnten:
Gravierender als die bedrohlich werdende Nahrungsmittelknappheit wird die ausreichende
Wasserversorgung sein. Zweitens wird die CO2-Problematik der Weltbevölkerung in den
kommenden Jahren ein weiteres quantitatives als auch qualitatives Wachstum erschweren.
Als drittes Problem nannte der Professor die Abfälle der Wohlstandsbürger, die in den
Industrieländern bei ca. 133 kg pro Jahr und Bürger liegen. Davon fallen mehr als 50 % im
Haushalt an und mindestens 53 kg sind vermeidbar. Das sind geldlich betrachtet etwa 200 bis
250 € im Jahr je Einwohner. Das vierte Problem besteht darin, die Nahrungsmittel dort zu
erzeugen, wo sie benötigt werden beziehungsweise bezahlbar für die hungernden Einwohner
in den Entwicklungsländern zu produzieren.
Nach einer kleinen Diskussion bedankte sich der KKV-Vorsitzende Reinhard Northoff mit
einem kleinen Präsent bei Professor Janinhoff für den interessanten Vortrag.