und schickt uns mal ne Postkarte!

... und schickt uns mal ne Postkarte!
83 Abiturientinnen und Abiturienten erhalten ihr ‚Zeugnis der Reife‘
Nach zwölf ... oder auch etwas mehr ... Schuljahren hieß es am Sonntagabend in
der Badnerlandhalle Abschied nehmen. Abschied von der Schule und Abschied von
ehemaligen Schülerinnen und Schülern. Die allgemeine Hochschulreife erworben,
das Ziel einer anstrengenden, manchmal mühsamen Schullaufbahn erreicht! Was
will man (und frau) an diesem Abend mehr? Auch die ganze Familie ist da und allenthalben schaut man in entspannte, glückliche Gesichter.
Ortsvorsteher Jürgen Stober beehrt wie alle Jahre die Abiturienten mit seiner Anwesenheit und weist sie darauf hin, dass sie nun auch Verantwortung in unserer
Gesellschaft übernehmen dürfen – was manche bisher schon mit viel Engagement
getan haben. Einen Schüler zeichnet er mit dem ‚Sozialpreis‘ der Gemeinde Neureut
aus: Eric Neuheiser hat sich über viele Jahre hin als Schülersprecher ganz besonders für die Interessen seiner Mitschüler eingesetzt. Einer, den man sich gerne zum
Vorbild nehmen darf.
Auch in der Rede von Schulleiter Tilman Hedinger findet dieser Schülersprecher
wieder Erwähnung: Das Beispiel seiner geschickten Intervention im Konflikt um einen Klausurtermin (ist der schmotzige Dunnschtig nun schützenswertes Kulturgut
oder nicht?), nimmt er als Exempel für die Kunst der Diplomatie. Diese Kunst empfiehlt Hedinger seinen ‚Ehemaligen‘ und gibt sie ihnen als Rat fürs Leben mit auf
den Weg; einen Weg, von dem sie sich ruhig mal – vielleicht mit einer Postkarte –
bei ihrer ‚alten‘ Schule melden sollten.
Nach Ortsvorsteher und Schulleiter gehört das Mikrofon zwei Schülern: Eric Neuheiser lässt in einer launigen Rede so einige Etappen und Aspekte der Schuljahre Revue passieren und empfiehlt sich dabei zugleich als angehender Kabarettist.
Philipp Hartlieb kommt als Scheffelpreisträger die ehrenvolle Aufgabe zu, die Abiturientenrede zu halten. Durch eine Auseinandersetzung mit verschiedenen literarischen Werken zeigt er, dass ihm dieser Preis „für besondere Leistungen im Fach
Deutsch und gute literarische Kenntnisse“ gewiss zurecht verliehen worden ist. In
einer Abwägung zwischen dem Hedonismus eines Danton (Georg Büchner) und
dem technisch orientierten Typus des Faber aus Max Frischs Roman ‚Homo faber‘
skizziert er eine eigene Lebensmaxime, die Pflicht und Genuss zu verbinden versteht.
Für musikalische Umrahmung der Feierstunde sorgte vor allem Katharina Enin am
Klavier, solistisch und im Duo mit Isabel Schulze (Flöte) und Nina Hofmann (Horn).
Durchs Programm führten Lara Meinzinger und Daniel Pankratz als Moderatorenpaar. Die ‚Abiband‘ leitete mit eingängigen Rhythmen in den geselligen Teil
des Abends über. (Hh)