KUNDENMAGAZIN DER SCHNEIDER AG, BERN Jubiläumsausgabe Mai 2015, Schneider AG, Grafisches Unternehmen, Stauffacherstrasse 77, CH - 3014 Bern Telefon 031 333 10 80, Fax 031 332 68 35, www.schneiderdruck.ch, [email protected] Auch in Zukunft Freude an schönen Printmedien SCHNEIDER AG Inhalt: Impressum: Ausgabe: Auflage: Layout: Texte: Fotos: Druckmaschine: Papier: Mai 2015 3000 Ex. Markus Schneider Elsbeth Heinzelmann Urs Schneider Komori Lithrone 428 Novatech Satin FSC mixed halbmatt gestrichen 135 gm2 ausgezeichnet mit dem EU Ecolabel © Schneider AG, Bern 2 Editorial: Seit 1955 steht unser Name für schöne Printmedien 3 Kommunikation: Von den Felsenbildern zur Hightech-Maschine 4 Firmengeschichte: Meilensteine der Schneider- Story 8 Sommeraktion: Kuverts und Briefpapier 12 Michael Schneider: Die «Power Generation» im Anmarsch 13 Selbstdurchschreibend: Formulare und Dokumente mit durchschlagender Sicherheit 14 Weiterverarbeitung: Mit neuester Technik «schneiden wir immer besser ab» 15 Unser Jubiläumsgeschenk: Profitieren Sie von unserem Gutschein für CHF 60.– 16 Editorial: Seit 1955 steht unser Name für schöne Printmedien Liebe Leserin, Lieber Leser, Geht es Ihnen vielleicht wie mir? Da reden wir ständig von Hightech, von Innovation und Spitzentechnologien als Wachstumsfaktor, und nun präsentieren wir Ihnen eine Sonderausgabe des SPEKTRUMs aus Anlass unseres 60-jährigen Jubiläums! Mit etwas Nostalgie im Herzen erinnern wir uns daran, wie unser Vater Rolf Schneider im Jahr 1955 an der Berner Marktgasse die Basis für das heutige Unternehmen legte. 1992 zogen wir an die Stauffacherstrasse 77 im damals recht biederen Wankdorf. Der Familientradition verpflichtet, setzten wir nun all unseren Stolz daran, den neuesten Maschinenpark hier anzusiedeln, damit Sie stets von den aktuellsten Drucktechnologien profitieren. Und der Kunde sollte nicht von Pontius zu Pilatus laufen müssen für sein Druckprojekt: Unter einem Dach bieten wir eine moderne Druckerei für berufliche wie privat wichtige Dinge, beispielsweise Prospekte, Broschüren, Kuverts, Kataloge, Mailings und Newsletters an und zwar im Offset-, Digital- und Buchdruck. Unser Grafikdesign verleiht Ihren Drucksachen ein Gesicht: kreativ, lebendig und effizient. Und da nun mal die Augen eines Kunden sich zuerst auf ein Bild fokussieren, kümmere ich mich im Haus auch gleich darum, die von Ihnen gewünschten Objekte ins rechte Druckerei Licht zu rücken, ob es sich dabei um Porträts von Menschen, Produkte oder ganze Gebäude handelt. Der Druck von Text und Bild auf ausgesuchtem, griffigem Papier soll Ihre Botschaft als Sympathieträger Ihrem Kunden übermitteln – dafür engagieren wir uns. Wir möchten mit unseren Printmedien bleibende Werte schaffen, beim Empfänger Freude am gedruckten Text, am farblich ansprechenden Bild wecken. Inzwischen hat sich das Quartier um uns zur pulsierenden WankdorfCity gemausert, wachsen Wohnraum und Grünanlagen sowie die Sitze der Service Public-Unternehmen SBB und Post in die Höhe. Vor kurzem ist mein Sohn Michael als Drucktechnologe in spe in unsere Firma eingetreten, und hantiert schon mit Geschick und Herzblut feines Papier und die Hightech-Kolosse eines modernen Druckereibetriebes. Die Familientradition ist gewahrt. Dann also auf die nächsten 60 Jahre – mit ungebrochener Dynamik, Freude an unserer Arbeit und treuen Kunden, die dies zu schätzen wissen. Wir danken Ihnen dafür! Grafikdesign Fotostudio 3 Kommunikation: Von den Felsenbildern zur Hightech-Maschine Als der spanische Archäologe Hermilio Alcalde del Río im Jahr 1903 in Kantabrien den Eingang zu einem Höhlenkomplex entdeckte, ahnte er nicht, dass er der ältesten je entdeckten Höhlenmalerei auf der Spur war. Alsbald legten die Forscher Malereien aus der Altsteinzeit frei, ca. 40‘000 Jahre alt und damit älter als jene der Chauvet-Höhle in Südfrankreich. Die rund 25 ockerfarbenen Handabdrücke waren entstanden, indem Menschen ihre Hand an die Höhlenwand legten und Pigment darüber bliesen. Das Bedürfnis, sich mitzuteilen Welche Botschaft uns die Hände vermitteln sollen, wissen wir nicht. Fest steht, dass der Mensch stets versuchte, sein Wissen, seine Erkenntnis und Erfahrung mit Zeichen und Worten auf irgendeinem Trägermaterial an andere weiterzugeben. So hatten auch die Babylonier und Sumerer in der Antike das Bedürfnis, ihre regen Handelsgeschäfte in Form keilförmiger Eindrücke – meist in Ton, manchmal auch in Stein, Metall oder Wachs – festzuhalten. Die ältesten Texte in Keilschrift entstanden vermutlich im 3. Jahrtausend v.Chr. im südlichen Mesopotamien, also rund 1500 Jahre vor dem Gebrauch des Alphabets. Bald benutzten Menschen von Kleinasien bis Syrien, Persien und Ägypten die Keilschrift. Geeignete Schreibwerkzeuge wurden entwickelt, um noch leichter die geraden Linien in den weichen Ton zu drücken. Aber nicht immer war Kommerz die treibende Kraft, der Nachwelt Zeichen und Mitteilungen zu hinterlassen. Das erfuhren italienische Archäologen, die im Jahr 1908 in einer wissenschaftli- 4 chen Mission die Palastanlage von Phaistos auf Kreta ausbuddeln wollten. Als sie am Abend des 3. Juli noch im westlichsten Gebäude des minoischen Palastes unterwegs waren, stiessen sie auf eine Scheibe aus gebranntem Ton, mit spiralförmig angeordneten Motiven von Menschen, Tieren und Pflanzen. Es stellte sich heraus, dass diese mit einzelnen Stempeln aufgedruckt und über 3500 Jahre alt waren. Dieser «Diskos von Phaistos» erwies sich nicht nur als ein einzigartiges Fundstück aus der Bronzezeit, er stellt auch den ersten bekannten Druck mit beweglichen Lettern dar, da erstmals ein kompletter Textkörper mit wiederverwendbaren Zeichen produziert wurde. Beim Text handelt es sich um eine religiöse Botschaft in minoischer Sprache. Werbung für den Pharao Noch brüten die Forscher vom Technischen Bildungsinstitut von Kreta weiter über den Zeichen des Diskos, um den Sinn der Nachricht zu enthüllen. Dass die Entzifferung alter Texte Kopfzerbrechen bereitet, davon konnte der französische Sprachwissenschaftler Jean-François Champollion ein Liedchen singen. Er war in die Zeit der «Ägyptischen Expedition» geboren, als Napoleon Bonapartes Feldzug in den Jahren 1798 bis 1801 in ganz Frankreich Begeisterung für das Pharaonenreich entfachte. Die ägyptischen Hieroglyphen, von etwa 3200 v.Chr. bis 300 n.Chr. in Gebrauch, die an Tempelwänden und Obelisken die Taten der Pharaonen glorifizierten oder in den Grabkammern vom Leben im Totenreich erzählten, weckten das Interesse von kulturell Aufgeschlossenen rund um den Erdball. Doch kein Wissenschaftler kannte sich mit diesen Zeichen aus. Glücklicherweise gab es Champollion. Schon im Lyzeum hatte er sich standhaft geweigert, Rechenaufgaben zu lösen, aber mit seinem Sprachgenie spielte er seine Professoren glatt an die Wand. Von Latein und Griechisch über Hebräisch, Arabisch, Stele, Kalkstein, Neues Reich (um 1250 v.Chr.). (Bild: Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig / Andreas F. Voegelin) Syrisch und Aramäisch zog er alle Sprachregister. Mit 17 beherrschte er Koptisch und Persisch, mit 19 Jahren ernannte ihn die Akademie in Grenoble zum stellvertretenden Professor für Altertumsgeschichte. Fast fanatisch machte er sich an die Entzifferung der Hieroglyphen, biss sich die Zähne aus an diesem vielleicht ältesten, aber sicher am längsten benutzten Schriftsystem der Welt. Es war anlässlich des Napoleon- Feldzuges, als eines Tages französische Soldaten in Rosette, einer Hafenstadt im Nildelta, einen schwarzen Stein entdeckten und ihn ins Ägyptische Institut brachten. Etliche Forscher brüteten über dem eingravierten Text, doch keiner wurde schlau draus. Nach allgemeinem Kopfschütteln der Forscher wanderte der Stein ins britische Museum, wo er noch heute zu sehen ist. Aber der wissensdurstige Champollion bat um eine Abschrift und liess nicht locker, bis er die Texte verstanden hatte. Es handelt sich um eine dreisprachige Inschrift zu Ehren von König Ptolemaios V. Dies war der Schlüssel zur Entzifferung der ägyptischen Schrift. Von nun an gelang es den Ägyptologen relativ schnell, weitere Hieroglyphen und vor allem die geheimnisumwitterten Papyri zu lesen. Papyrus – das «Papier» der Antike Bereits im 3. Jahrtausend v.Chr. stellten Ägypter Papyrusrollen her und exportierten sie. So entdeckte man im Grab des Nianchchnum und Chnumhotep, zwei hohe Beamte im alten Ägypten um 2400 v.Chr., wie Männer Papyrusfasern plätten, um sie anschliessend zu einer Papyrusmatte zu verweben. Für die Verarbeitung schälte man zuerst die Aussenhülle ab, schnitt dann das Mark in dünne Streifen. Diese legte man zum Einweichen in Wasser und klopfte sie so lange platt, bis schmale Streifen entstanden. Die Papyrusstreifen legte man so nebeneinander, dass sie sich leicht überlappten, platzierte dann eine weitere Schicht quer zur Reihe. Durch das Klopfen mit einem Holzhammer presste man die Streifen zusammen, bis der freigesetzte Pflanzensaft diese als Kleber zu einem festen Blatt verband. Dieses kam nun zum Papyrus mit Vignette und Auszug aus Totenbuchspruch 89, 3. Zwischenzeit (9. – 8. Jh.v.Chr.) (Bild: Antikenmuseum Basel und Sammlung Ludwig / Andreas F. Voegelin) Trocknen ein paar Tage unter einen schweren Stein. Abschliessend glättete man mit einem scharfen Stein oder einer Muschel, sodass der Schreibgriffel beim Zeichnen nicht hängen blieb. Nicht nur in Ägypten, sondern ebenso in Griechenland war Papyrus verbreitet. Man beschrieb ihn mit einem Binsenpinsel und Tusche, hergestellt aus einer Lösung von Gummi arabicum und Russ. Später zogen die Griechen die Rohrfeder dem Pinsel vor. Der Papyrus sorgte für ein Weitergeben des Wissens um wissenschaftliche Disziplinen, die – nach dem Ermessen der Ägypter – von Thot, dem Gott der Wissenschaften dem Menschen geschenkt wurden. Beachtliches Know-how hatten sie in der Astronomie, beobachteten die Himmelskörper, teilten das Jahr in 12 Monate à 30 Tage auf. In der Mathematik waren sie stark in Trigonometrie, berechneten Agrarflächen, Lagerkapazität und Getreideerträge. In der Medizin verfügten sie vor allem über Erkenntnisse in Gynäkologie, Zahnkunde und Chirurgie, wussten um die Heilwirkung von gewissen Pflanzen und um die Geheimnisse des Einbalsamierens. Vermutlich aus dem Diebstahl von Grabräubern kaufte der Ägyptologe George Ebers im Jahr 1873 den be- kanntesten medizinischen Papyrus, den man später nach ihm benannte. Er musste recht tief ins Portemonnaie greifen, um ihn für das Museum der Stadt Leipzig zu erwerben. Im rund 20 Meter langen Papyrus geht es um vielerlei Krankheiten und Symptome, Therapien mit präziser Gebrauchsanweisung und – damit auch die Götter ihren Segen geben – allerlei magische Sprüche. Das «Wundenbuch», der so genannte Papyrus Edwin Smith, benannt nach dem Antikenhändler, der ihn 1862 von einem einheimischen Händler, Mustapha Aga in Luxor erwarb, belegt wie bewandert die Ägypter in der Chirurgie waren. Hier geht es um Wunden an Hals, Schlüsselbein und Oberarm, Verletzungen der Wirbelsäule inklusive Becken und untere Gliedmassen bis zu den Füssen. Dank diesem «Papier der Antike», konnten ägyptische Ärzte medizinisches Wissen an Kollegen und Auszubildende weitergeben. Ein unbedachter Entscheid mit Folgen Interessant ist, dass sich die Keilschrift über weite Gebiete von Kleinasien bis Ägypten verbreitete, die Hieroglyphen jedoch eine ziemlich «interne» ägyptische Angelegenheit blieben. Und so wuchs mit den sich immer mehr aktivierenden Handelsbeziehungen der Wunsch der Kaufleute nach dem idealen Schreibmaterial. Sehr beliebt war 5 im Alten Orient und im Mittelmeerraum Leder zum Beschriften. Legte man beispielsweise eine nicht gegerbte Ziegenhaut in eine Kalklösung, schabte dann Haare und Oberhaut ab, um sie anschliessend zu reinigen und gespannt zu trocknen, erhielt man Pergament. Diese Entdeckung geht ungefähr auf 2700 v. Chr. zurück. Eine solch dünne rasierte Schafshaut erhielt König Eumenes III von Pergamon, als er sich um 168 v.Chr. in Rom aufhielt. Er nannte das Material «membrana», vom Lateinischen «membranum», was «Haut» bedeutet. Der Name Pergament soll auf Pergamon zurückgehen, eine antike griechische Stadt nahe der Westküste Kleinasiens in der heutigen Türkei. Laut dem römischen Geschichtsschreiber Plinius der Ältere lagen sich damals der erwähnte König Eumenes III und der Pharao Ptolemäus Epiphanes, der in griechisch-römischer Zeit Ägypten beherrschte, in der Wolle wegen der Bibliothek von Alexandria. Um den Bestand, der mit wertvollen Papyrusrollen dotierten, wohl bedeutendsten antiken Bibliothek zu schützen, verbot der Pharao kurzerhand den Export von Papyrus. Nun kam das von Eumenes mitgebrachte Pergament zum Zug, und siehe da: der Pharao hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht: Pergament hat eine viel glattere Oberfläche als Papyrus, ist reissfest und dauerhaft. Man kann es beidseits beschreiben und nach Entfernung alter Aufzeichnungen nochmals verwenden, und vor allem war man unabhängig von Importen aus dem Abendland – also das ideale Schreibmaterial. In der römischen Kaiserzeit machte der Kodex von sich reden, ein Stapel beschrifteter Tafeln aus Holz oder Wachs. Als im 4. Jahrhundert n.Chr. Pergament immer beliebter wurde und die Papyrusrollen verschwanden, entwickelte sich aus dem Kodex eine Buchform, nämlich ein von zwei Holzbrettchen umschlossener Block gefalteter oder gehefteter Pergamentblätter. Für die Herstellung von Büchern und die Buchmalerei – die Kalligraphie – eignete 6 sich Pergament definitiv besser als Papyrus, der sehr sensibel reagiert auf mechanische Beanspruchung, Wurmfrass und die Feuchtigkeit nördlicher Regionen. Das zeigt auch die Tatsache, dass Papyri nur im heissen Wüstenklima von Nordafrika und Ägypten sowie dem Vorderen Orient konserviert geblieben sind. Pergament war nun das Substrat für Bücher und Urkunden, während man Notizen in Wachstafeln ritzte. Dazu benutzte man im Römischen Reich angespitzte Holzstäbchen. Das Wachs liess sich mit einem Schaber wieder glätten und erneut beschreiben. Noch heute wählt jener, der auf hohe Ansprüche setzt, für wertvolle Schriftstücke wie Wappen, Stammbäume oder Kopien kostbarer Originalschriften das Pergament. Aber der Wind zivilisatorischen Fortschritts wehte nun allmählich vom Osten her. Ganze mit einem Sieb. Das ist im Prinzip die Basis für die Papierherstellung, die man generell dem Chinesen TsaiLun zuschreibt, der um 105 n. Chr. als hoher Beamter Berater des Kaisers war. Doch da inzwischen Archäologen im Grab des Han-Kaisers Wu Di, der 156 – 87 v.Chr. gelebt hat, ein filzartiges Papier fanden, sagen wir vorsichtig, dass Tsai-Lun verdienstvollerweise die Papierherstellung verfeinerte. Hatten die Chinesen bisher Bambusbrettchen zusammengebunden, um daraus ein Buch zu machen, oder Seide als Schreibmaterial verwendet, fertigten sie nun Papier aus Maulbeerbaumfasern, Hanf und Textilabfällen, das sie mit einem Sieb schöpften. Das war einfacher in der Handhabung als Bambus und erst noch preiswerter als Seide. Das ist genau der Stoff, aus dem gut gehütete Geheimnisse sind. Ein gehütetes Geheimnis wird entrissen «Wer grosse Meister kopiert, erweist ihnen Ehre», so der chinesische Philosoph Konfuzius. Und in der Tat, ist man im Reich der Mitte Weltmeister im Kopieren, aber doch ziemlich zurückhaltend, wenn es darum geht, erworbenes Wissen mit anderen Kulturen zu teilen. Dabei ist es ganz einfach: Man nehme eine dünne Schicht eines mit Wasser angerichteten Breis aus zerriebenen Pflanzenfasern und entwässere das Das ging lange gut, sehr lange, bis sich die Chinesen eines Tages mit den Arabern in die Haare kriegten. Im Jahr 751 trafen die beiden Heere in der Region von Buchara aufeinander, über 100‘000 Soldaten standen sich gegenüber. Die arabischen Abbasiden trugen im blutigen Gemetzel den Sieg davon sowie eine Trophäe der besonderen Art: Unter den chinesischen Kriegsgefangenen entdeckten sie nämlich einige versierte Papiermacher. Die Kunst handgeschöpftes Papier herzustellen symbolisiert eine Jahrtausende alte Kultur. (Bild: Stefan Meier, Basler Papiermühle) Papier erobert sich die Welt Wenn sich auch die Araber nicht mit eigenen Entwicklungen brüsten können, doch im Aufspüren zukunftsträchtiger Technologien und in deren raffinierter Weiterentwicklung sind sie unschlagbar. Sofort erkannten sie ihre Chance, den teuren Papyrus und das kostspielige Pergament durch ein schier grenzenlos verfügbares Material zu ersetzen. Von Samarkand aus verbreitete sich die Kunst der Papierherstellung rasch in der islamischen Welt. Im Jahr 825 hatte Kalif al Ma’mun in Bagdad das «Haus der Weisheit» gegründet, ein Ort des Gedankenaustausches der Wissenschaftler und Brutstätte des Geistes. Gelehrte verschiedener Religionen arbeiteten an wissenschaftlichen Übersetzungen bekannter Naturwissenschaftler und griechischer Philosophen. Das Papier aus Samarkand war höchst willkommen, um die Übersetzungen in alle Welt zu verbreiten. In Bagdad entstanden um 794 eine Papiermühle sowie eine Papiermanufaktur. Auf dem Souk al-Warraqin – dem Papiermarkt – pulsierte das Leben in unzähligen Papiergeschäften, oft von Lehrern und Schriftstellern geführt. Die Technologie der Papierfertigung drang nach Persien und in den Irak, erreichte Ägypten. Bald standen Papiermühlen in Damaskus, Tripolis, im palästinensischen Tiberias, in Marokko und kamen schliesslich 1074 nach Europa, ins spanische Xativa. Wissen wird für jedermann zugänglich Ein Technologiesprung brachte das 15. Jahrhundert, denn da erschien Johannes Gutenberg in Mainz auf der Szene und krempelte die Drucktechnik völlig um. Nein, er erfand nicht die Druckpresse, das war um 1045 der Han-Chinese Bi- Sheng. Dieser ertüftelte auch die ersten beweglichen Holzlettern, die sich aber wenig eigneten und durch solche aus Ton ersetzt wurden. Das echte Verdienst Gutenbergs ist, mit wissenschaftlichem Geist verschiedene mechanische Bestandteile zu einem wirtschaftlich brauchbaren Produkt zusammengefügt zu haben. Seine bahnbrechende Erfindung war die einstellbare Gussform, um Metalllettern mit unterschiedlicher Weite herzustellen und so einen Buchstaben viele tausend Male zu replizieren. 300 Jahre bevor die Industrie den Gedanken aufnahm, schuf er austauschbare Teile, die Grundlage moderner massenproduzierter Produkte. Seine Bücher waren Kunstwerke, wirkten wie Handschriften. Nur ein geübtes Auge erkannte das Druckwerk. Nun schossen Druckereien wie Pilze aus dem Boden, in rund 270 Städten druckten sie weit über 40‘000 Titel mit einer Auflage von mehr als 10 Millionen Exemplaren. Aber vielleicht gab es eine Druckart, die ein noch schöneres Bild liefert als bleierne Lettern, sagte sich im 18. Jahrhundert Alois Senefelder. Der Autor und Komponist nutzte den Effekt, dass sich Wasser und Fett abstossen, schrieb mit fetter Kreide auf Steinplatten und nässte sie. So blieb die Farbe an den fettigen Stellen hängen – die Lithographie war geboren. Die wegen der Glätte des Druckes grosse Schönheit und Deutlichkeit der Schrift erregte weitum Aufsehen. Doch erst als im 19. Jahrhundert die Rotationspresse ihren Betrieb aufnahm, schaffte die Lithographie den Durchbruch: Indem zwei gegeneinander rotierende Zylinder die Farbe aufs Papier bringen, erzielten sie an die 12‘000 Drucke pro Stunde. Damit trat das Offsetdruckverfahren als revolutionäre Technologie seinen Siegeszug um die Welt an. Als in den 1950er Jahren die deutschen Versandhäuser Hochkonjunktur feierten, versandten sie bis zu drei Millionen ihrer je drei Kilo wiegenden Kataloge. Mit Gutenberg war die Zeit des mühsamen Abschreibens, das die Bücher masslos verteuerte und nur für den Klerus, Reiche und Adelige zugänglich machte, endgültig Geschichte. Heute hat bei uns jedermann Zugang zu Wissen und Information, nicht nur in Form eines Buches, sondern auch als Fachmagazin, Newsletter, Katalog, Prospekt oder Broschüre. Was für wissenschaftliche Ergebnisse dank Internet möglich wurde, schafft moderne Drucktechnologie schon lange – zwar nicht ganz kostenlos, aber rund um den Erdball. Buchdruck ab 15. Jahrhu ndert rhundert Lithographie ab 18. Jah STB i n f o STB Verband 2014 4 Basketball 7 Leichtathletik STB Running 8 18 Seniorensport Volleyball 22 25 Dance & Motio n Wir über uns Nr. 1 | März 27 31 Offsetdruck ab 20. Jahrhund ert bis heute 7 Firmengeschichte: Meilensteine der Schneider-Story 1955 Rolf Schneider gründet unsere Firma als Retouche - und Reklame Atelier an der Marktgasse 3 in Bern (links im Bild unser erstes Firmenlogo). 1971 Umzug in grössere Geschäftsräumlichkeiten an der Moserstrasse 30 im Berner Breitenrain-Quartier. 1976 Anschaffung erster Kopiergeräte und Installation einer Kleinoffsetmaschine im Format A4. 1978 Markus Schneider tritt in die Firma ein und beginnt die Ausbildung als Retoucheur, die er nach 4 Jahren erfolgreich abschliesst. 8 1980 Roger Schneider übernimmt die Geschäftsführung nach dem überraschenden Tod des Firmengründers Rolf Schneider. 1982 Unsere Mutter Sonja Schneider tritt als Verkaufsberaterin und Ausrüsterin in die Firma ein. 1986 Übernahme der alteingesessenen Druckerei Schenk am Metzenerweg 4 in Bern. 1986 Urs Schneider (links) tritt als Fotolithograf in die Firma ein. Er baut zusammen mit Markus Schneider (rechts) die Druckvorstufe an der Kasernenstrasse 5 in Bern aus und gründet das eigene Fotostudio. 1987 Einstieg ins elektronische Zeitalter mit der Installation einer Fotosatzanlage von AM-Varityper. 9 1992 Zusammenlegung von Druckerei, Druckvorstufe und Fotostudio im neuen Gewerbehaus an der Stauffacherstrasse 77 in Bern. 1996 Installation einer 2-Farben Heidelberg GTO Offsetmaschine im Format 35 x 52 cm. 2000 Installation einer Komori Lithron 428 4-Farben Offsetmaschine im Format 50 x 70 cm. 2003 Mit der Verlagerung unseres Fotostudios ins 1. UG können wir die Fläche auf über 80 m2 vergrössern. 2005 Alexandra Schneider (zweite von rechts) beginnt die Ausbildung zur Polygrafin und schliesst sie nach 4 Jahren erfolgreich ab. 10 2006 Modernisierung der Druckweiterverarbeitung mit neuer Falzmaschine und neuer Broschüren-Fertigungsanlage. 2010 Installation einer neuen CTP-Anlage zur Herstellung der Druckplatten. Vergrösserung der Weiterverarbeitung und des Versandraumes. 2014 Einbau einer LED-UV Trockneranlage in unsere Komori Druckmaschine. 2014 Michael Schneider beginnt die Ausbildung zum Drucktechnologen. 2015 Zum 60. Geburtstag installieren wir eine neue Polar 78 N Schneidmaschine der modernsten Generation. 11 r e m Som n o i t k A d n u s t r e v u K r e i p a p f e i Br Preise ab druckfertigen PDF-Daten exkl. 8,0% MWST Gültig bis 31. August 2015 12 Cert no. SQS-COC-100347 © 1996 FSC A.C. Kuverts C5 mit /ohne Fenster 100 gm2 einseitig bedruckt Briefpapier laser-/inkjetfähig 80 gm2 einseitig bedruckt Auflage Auflage 1- farbig 2-farbig 4-farbig schwarz schwarz/1x bunt CMYK 1000 191.– 289.– 373.– 558.– 2000 232.– 331.– 413.– 436.– 649.– 3000 273.– 374.– 453.– 586.– 831.– 5000 355.– 459.– 533.– 1-farbig 2-farbig 4-farbig schwarz schwarz/1x bunt CMYK 1000 185.– 286.– 467.– 2000 255.– 361.– 3000 325.– 5000 465.– Michael Schneider: Die «Power Generation» im Anmarsch «Meine berufliche Vision?» frägt Michael Schneider schmunzelnd. «Sicher nicht, täglich acht Stunden Büroluft schnuppern! Ich muss selbstständig arbeiten, in einer Umgebung mit wechselnden Situationen, stets neuen Herausforderungen.» Der Sohn von Urs Schneider macht sich flink an der Komori-Maschine mit der neuen LED-UV-Technologie zu schaffen. Vielleicht steckt ja das Druckergewerbe in seinen Genen, jedenfalls schaute er in einer dreitägigen Schnupperlehre hinter die Kulissen des Familienbetriebs. Er faszinierte sich sogleich für das Drucker-Handwerk und begann eine 4 jährige Lehre. «Dieser Beruf scheint unpopulär», bedauert er. «Im Gespräch mit Kollegen merke ich, dass sie keine Ahnung haben, welches Know-how ein Druckexperte vorweisen muss.» Also klärt er sie auf, dass ein Drucktechnologe über fundiertes Grundwissen im Druck- und Reprografiebereich verfügen muss, sowie über vertiefte Kenntnisse in einer definierten Fachrichtung wie Siebdruck, Reprografie, Bogendruck oder Rollendruck. Man erwartet von ihm, dass er druck- und reprografiebedingte Prozesse sicherstellt und über die vorund nachgelagerten Prozess-Schnittstellen Bescheid weiss. Eine tüchtige Portion Kenntnis über moderne Kommunikationsmittel ist ebenso nötig wie Arbeitstechniken, eigenständiges Arbeiten und umweltbewusstes Denken. «Wir müssen spüren, welche Bedürfnisse der Kunde hat und flexibel auf seine Wünsche eingehen». Michael gehört zu den «digital natives», ist in der digitalen Welt aufgewachsen. Welche Chancen gibt er der Digitaltechnik, die sich als Schlüsseltechnologie etabliert hat und erlaubt, Daten ohne Informationsverlust zu kopieren und in Massen zu speichern? «Es gibt sinnvolle Ergänzungen von Digital und Print Media, wie beispielsweise die CD-R, wo eine CD den Film speichert und eine attraktive Begleitbroschüre zusätzliche Informationen liefert». Aber im Gegensatz zu einem E-Book hat eine Drucksache halt eine ‚Seele‘. «Das Coole am Druck ist das haptische Erlebnis, das Spüren des Papiers, die Wahrnehmung seines Geruchs», schwärmt er. «Schlagen Sie nur mal ein Kochbuch auf, wo sich hier ein Flecken Tomatensauce abzeichnet, dort der Abdruck eines Fettfingers. Hier ist ein wichtiger Hinweis hingekritzelt, dort die Ecke der Seite umgelegt anstelle eines Buchzeichens. Das lebt!» Kreist sein Denken mal nicht um Drucktechnologie, vertieft er sich gerne in einen Thriller, geniesst die Spannung des Handlungsverlaufs. Auch ernste Sachliteratur zum Zweiten Weltkrieg steht auf seinem Programm, wie das Buch «Die Welle» von Morton Rue, das faschistoides Handeln und Denken als noch heute überall präsent entlarvt. Wirkliche Entspannung findet er wenn er E-Bass spielt, oder sich an seine Klarinette wagt. Doch vorerst kehrt er wieder an die Druckmaschine zurück. «Ich geniesse die Selbstständigkeit, mit welcher ich hier arbeiten kann. Keiner haftet sich an meine Fersen, um jede Geste zu prüfen. Man vertraut mir!», lacht er. «Aber eine Kollegin arbeitet in einer anderen Druckerei und leidet unter dem pingeligen Chef, der – als veritabler Control Freak – ihr ständig das Pensum vorgibt. Vermutlich habe ich diese Freiheit eben hier, bei den Schneiders!» Michael Schneider (rechts) mit seinem Ausbilder Remo Ingold. 13 Selbstdurchschreibend: Formulare und Dokumente mit durchschlagender Sicherheit Entlasten Sie Ihre Mitarbeiter überall da wo Formulare von Hand ausgefüllt werden ! Aktion Als sehr praktische Formularvordrucke, z.B. Garnituren am Kopf geleimt, erleichtern sie Ihnen das gleichzeitige und sichere Ausfüllen von bis zu fünf Kopien in einem Arbeitsgang. Anwendungsbereiche Rapporte Verträge Rechnungen Quittungen Lieferscheine Bestellscheine Anträge Vorteile der Selbstdurchschreibung • Bis fünf Durchschläge möglich • Durchschläge absolut identisch • Schnelligkeit • Selektion durch Papierfarben • In allen Formaten möglich • Binden zu Büchern oder Blocks • Vorgelocht für schnelles Ablegen • Vornumerierung möglich Die Preise für Garnituren A4, 1- seitig bedruckt ab druckfertigen Daten, ohne Textwechsel Auflage 500 1000 2000 3000 5000 14 Ex. Ex. Ex. Ex. Ex. CHF exkl. 8% MWST 1-farbig 2-Teilig 1-farbig 3-Teilig 2-farbig 2-Teilig 2-farbig 3-Teilig 290.– 430.– 650.– 870.– 1260.– 370.– 540.– 860.– 1170.– 1720.– 410.– 510.– 740.– 960.– 1355.– 490.– 660.– 970.– 1290.– 1850.– Weiterverarbeitung: Mit neuester Technik «schneiden wir immer besser ab» Zeitgemäss schneiden, ein lang gehegter Wunsch unserer Druckweiterverarbeitung geht in Erfüllung. Nach 25 Jahren treuen Diensten, ist die Zeit gekommen unserer Polar 76 EM Schneidmaschine mit einer modernen, neuen Polar 78 N Plus zu ersetzen. Durch viele programmierbare Zusatzfunktionen überzeugt dieser Schnellschneider mit kürzesten Rüstzeiten, einfacher Bedienung, schnellem Messerwechsel und hoher Produktivität. Er bietet höchste Schneidgenauigkeit aufgrund des Polar-Positionier-Systems DPS mit einer mechanischen Positioniergenauigkeit von 1/100 mm. Mit einer Schnittbreite von 780 mm erledigt er alle bei uns täglich anfallenden Schneidarbeiten in einem weitgehend automatischen Arbeitsablauf und das mit grösster Arbeitssicherheit. 15 Unser Jubiläumsgeschenk: Profitieren Sie von unserem Gutschein für CHF 60.–* Als Dank für Ihre langjährige Kundentreue schenken wir Ihnen zu unserem 60-jährigen Firmenjubiläum einen Gutschein im Wert von CHF 60.–. BON ✁ SCHNEIDER SCHNEI DER AG Grafisches Unternehmen · Stauffacherstrasse 77 · CH - 3014 Bern 60.— Gegen Abgabe dieses Bons werden Ihnen bei Ihrem nächsten Auftrag ab einem Betrag von CHF 500.00, CHF 60.– vergütet. Keine Barauszahlung, keine Teilrückvergütung, nicht kumulierbar. Gültig bis 31. Dezember 2015 *Gültig bis 31. Dezember 2015 für alle Drucksachen-Bestellungen ab einem Betrag von CHF 500.–. Keine Barauszahlung, keine Teilrückvergütung, nicht kumulierbar. Schneider AG Stauffacherstrasse 77 3014 Bern 12 Tel. 031 333 10 80 [email protected] www.schneiderdruck.ch SCHNEIDER AG
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