Aus Pharaos Werkstatt Handwerk und Material im alten Ägypten

JAHRESPRESSEKONFERENZ 2016
Aus Pharaos Werkstatt
Handwerk und Material im alten Ägypten
Welche Gesteine verwendeten die Ägypter für ihre eindrucksvollen Statuen?
Wie entstanden die feinen Leinenstoffe? Kannten die Ägypter die
Töpferscheibe? Was ist eigentlich ägyptische Fayence? Welche Hölzer benutzte
man für die Särge? Woher kam das Gold der Pharaonen? Seit wann konnte man
Glas herstellen? Wie wurde Metall verarbeitet?
Die Antworten auf diese Fragen lassen sich in der aktuellen Sonderausstellung
im Internationalen Keramikmuseum Weiden finden, die einen Blick hinter die
Kulissen, in die Werkstätten der alten Ägypter, ermöglicht. Den Auftakt bildet
das Material Stein in seinen verschiedenen in Ägypten auftretenden Varietäten,
den gängigen Gesteinen wie Kalkstein, Alabaster, Granit, Schiefer, den
selteneren wie Serpentinit, Basalt, Diorit, Quarzit bis hin zu den
Halbedelsteinen. Die Herstellung von Statuen und Gefäßen wird anhand
hochrangiger Originale und altägyptischer Quellen erläutert. Eine besondere
Gruppe sind die Bildhauermodelle der Spätzeit.
Es geht weiter mit Glas, das die Ägypter „geschmolzenen“ Stein“ nannten und
in Vorderasien kennen gelernt hatten. Seine Herstellung unterlag vermutlich –
ähnlich wie bei uns im Mittelalter – der Geheimhaltung und wurde daher auch
nicht im Bild wiedergegeben. Einige Gefäße, darunter das größte bekannte
Goldband-Alabastron schildern die Geschichte der Glasproduktion über
eineinhalb Jahrtausende hinweg.
Gleich über vier Jahrtausende erstreckt sich die Geschichte des ältesten
Werkstoffs der Menschheit, des Tons. Aus dem 4. Jahrtausend v. Chr. stammen
die ältesten Objekte der Ausstellung, schwarz geschmauchte Gefäße der
Negade-Kultur. Besondere Kostbarkeiten sind ein figürliches Gefäß aus der
Zeit der Hatschepsut oder ein großformatiges Gefäß in Gestalt des Gottes Bes.
Ebenfalls vertreten ist die ägyptischen Fayence, einer glasierten Ware, die für
Gefäße, Schmuck und Amulette verwendet wurde. Aus dem Palast Ramses’ II.
im Ostdelta stammen Fliesen der Wandverkleidung des Thronsaales, höchst
aufwändig gearbeitet mit eingelegten Hieroglyphen aus Alabaster. Hinzu
kommen die Uschebtis, die als Dienerfiguren die Arbeit im Jenseits für den
Verstorbenen verrichten sollten, gefertigt aus diesem aufwändig
herzustellenden Material, das in allen Farben produziert werden konnte.
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Weiter geht es mit organischen Materialien, den verschiedenen Hölzern für
zahlreiche Gegenstände der Grabausstattung. Leinen wurde für die
Mumienbinden in großen Mengen benötigt, Schilf zu Körben geflochten,
Palmblätter zur Fertigung von Sandalen verwendet. Überaus selten sind kleine
Figürchen aus Wachs, die in die Mumienbinden eingewickelt wurden. Papyrus
war kostbares Schreibmaterial für Jenseitsführer und Dokumente.
Ebenfalls eingegangen wird auf die Gewinnung und Verarbeitung der
verschiedenen Metalle, von der Goldgewinnung in der nubischen Wüste zur
Verarbeitung von Kupfer und Bronze sowie der überaus seltenen Verwendung
von Silber. Highlights in diesem Bereich sind vergoldete Rosetten aus einem
Königsgrab des Neuen Reiches.
Internationales Keramik-Museum
Luitpoldstraße 25, Waldsassener Kasten
92637 Weiden
Laufzeit der Ausstellung: 13.12.2015 – 10.04.2016
Zur Ausstellung erhältlich:
Aus Pharaos Werkstatt - Handwerk und Material im alten Ägypten
In knapper Form informiert das Begleitheft zur Ausstellung über die
wichtigsten Handwerke und die von ihnen verwendeten Werkstoffe und
Materialien anhand beispielhafter Objekte.
3€
Was soll ich werden, Onkel Hotep?
Die Geschichte eines kleinen ägyptischen Jungen, der auf der Suche nach
seinem Traumberuf die verschiedenen Handwerker und Werkstätten in Theben
kennenlernt, basierend auf den Berufsbeschreibungen eines berühmten
ägyptischen Papyrus.
4€