Faszination Persien Einladung zum Vortrag ELAM: EINE GESCHICHTE IRANS VOR DEN PERSERN Michael MÄDER, MA (Universität Bern) Im 4. Jahrtausend v.Chr. entwickelt sich im Südiran die elamische Zivilisation: Wohlhabende Städte, mit Glanzkacheln und riesigen Kupferhörnern verzierte Stufentempel, ein reger Chlorit- und Kupfertagebau und eine eigene Rechtsprechung machen diese aus. Parallel zu der protosumerischen Keilschrift kommt ab 3200 v. Chr. eine eigene protoelamische Schrift in Gebrauch. Sie ist zwar für uns heute nicht mehr lesbar, doch spätere Keilschriftdokumente eröffnen uns die eigenartige elamische Sprache, deren Wortschatz heute zu ca. 60% entziffert ist. Aus diesen Dokumenten wie auch aus mesopotamischen Reiseberichten schimmert eine faszinierende Hochkultur durch: Ein föderales politisches System mit meist matrilinearer Thronabfolge, ein ausgebautes Handelsnetz, das als Drehscheibe zur Harappa-Zivilisation sowie als Rohstoff-Lieferant in den Vertrag des Naram-Sin (c. 2300 v. Chr.) Westen unentbehrlich war, eine eigene Kunsttradition und Götterwelt zeichnen Elam aus – und dies über eine Zeitspanne von über zweitausend Jahren. Nicht ein Untergang lässt das elamische Reich schließlich im 1. Jahrtausend v. Chr. abklingen, sondern ein allmähliches Verschmelzen mit arischen und medischen Einwanderern. Diese genetische und kulturelle Mischung ist es, die den Nährgrund für das persische Großreich bildet. Luren vor dem Zagrosgebirge, Südwestiran Dienstag, 19. Jänner 2016 18.00 Uhr Ort: GeiWi-Turm, Hörsaal 3 | Innrain 52d, 6020 Innsbruck Eintritt: € 4,- (€ 2,-) | für Mitglieder der ÖOG gratis ÖSTERREICHISCHE ORIENT-GESELLSCHAFT HAMMER-PURGSTALL Zweigstelle INNSBRUCK Tel.: 0512/507-37653 www.orient-gesellschaft.at IN ÖSTERREICH DAHEIM : IM ORIENT ZUHAUSE
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