Thema 10: Tut Buße!

Modul 1 / Thema 10: Tut Buße!
© Michael Dörnbrack
Thema 10: Tut Buße!
Einleitung
Die Bibel spricht an vielen Stellen von Buße. Doch was bedeutet Buße? Im Deutschen
benutzen wir den Begriff „Bußgeld“ und meinen damit eine zu zahlende Strafe. Aber
hat das etwas mit dem biblischen Begriff „Buße“ zu tun? Von Luther wissen wir, dass
er, wie auch viele Menschen heute noch, durch Bußübungen versuchte, Gott gnädig
zu stimmen. Finden wir diesen Gedanken in der Bibel? In diesem Thema wollen wir
miteinander der biblischen Bedeutung von Buße auf die Spur kommen.
Mit welcher Botschaft hat Jesus seinen Dienst begonnen?
Matthäus 4,17
Jesus bringt die Botschaft „Tut Buße!“ mit dem Kommen von Gottes Reich in
Verbindung. Es ist allein die Buße, die Menschen befähigt, Teil von Gottes Reich zu
sein. Ebenso ist es allein die Buße, die Menschen dazu vorbereitet, Jesus zu
begegnen, wenn er wiederkommt.
Welche Botschaft haben die Apostel verkündigt?
Apostelgeschichte 2,38:
Die Apostel
und die Buße
Apostelgeschichte 3,19:
Apostelgeschichte 17,30:
Apostelgeschichte 26,20:
Die Jünger Jesu haben den Ruf Jesu, Buße zu tun, aufgenommen. Er war Zentrum
und Ziel ihrer Verkündigung.
Welche Botschaft richtet Jesus an die letzte Gemeinde?
Offenbarung
3,19
Der Rufe zur Buße richtet sich nicht nur an die Menschen, die Jesus noch nicht
kennen. In den Sendschreiben richtet er sich ausdrücklich an die Gemeinde (vgl. Offb
2,5.16.21; 3,3). In jeder Generation hat Jesus die Gemeinde aufgerufen, Buße zu tun.
Scheinbar haben wir das sehr nötig! Petrus schreibt, dass Christus seine Wiederkunft
hinauszögert, weil er nicht will, „dass jemand verloren werde, sondern dass
jedermann zur Buße finde.“ (2. Petrus 3,9) Es ist die mangelnde Buße, die die
Wiederkunft Jesu hinauszögert!
Im Folgenden werden wir uns 3 Geschichten anschauen, die eindrucksvoll das
Wesen wahrer Buße beschreiben.
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1. Beispiel
David
Nachdem David mit Batseba, der Frau von Uria, Ehebruch beging, kam Nathan und
machte ihm seine Schuld unmissverständlich klar. Und David tat Buße! Bitte lies den
51. Psalm und schreibe dir die Aussagen heraus, die das Wesen wahrer Buße zeigen!
Psalm 51
Zitat #1
„David sah das furchtbare Ausmaß seiner Sünde. Er erkannte, wie unrein seine Seele
war und verabscheute seine Sünde. Er betete nicht nur um Vergebung, sondern um
Reinheit des Herzens. Er sehnte sich nach der Freude der Heiligkeit. Ihn verlangte
danach, mit Gott wieder in Einklang zu sein und mit ihm Gemeinschaft zu haben. …
So eine Reue geht weit über unsere eigene Kraft hinaus. Wir erhalten sie allein von
Christus.“ (Schritte zu Jesus, S. 28f.)
2. Beispiel
Der Pharisäer und der Zöllner
Jesus erzählte ein Gleichnis, um das Wesen wahrer Buße zu verdeutlichen. Woran
wird in diesem Gleichnis deutlich, dass der Zöllner wirklich Buße tat, der Pharisäer
aber nicht?
Lukas 18,9-14
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Zitat #2
„Der arme Zöllner betete: „O Gott, sei mir Sünder gnädig!“ (Lukas 18,13) Er hielt
sich selbst für einen sehr sündhaften Menschen – und andere sahen ihn in dem
gleichen Licht. Doch er fühlte seine Bedürftigkeit, und mit seiner Last von Sünden
und Scham kam er zu Gott und bat um sein Erbarmen. Sein Herz war offen für das
Wirken des Geistes Gottes, damit er sein Gnadenwerk an ihm vollbrächte und ihn
aus der Macht der Sünde befreite. Das prahlerische, selbstgerechte Gebet des
Pharisäers zeigte, dass sein Herz für den Einfluss des Heiligen Geistes verschlossen
war. So weit von Gott entfernt konnte er seine eigene Verdorbenheit im Gegensatz
zu der Vollkommenheit göttlicher Heiligkeit nicht wahrnehmen. Er fühlte keinen
Mangel, und darum empfing er nichts.“ (Schritte zu Jesus, S. 34)
Zitat #3
„Reue oder Buße schließen Kummer, ja Leid über die Sünde ein, und dass man sich
von ihr abwendet. Wir werden die Sünde erst aufgeben, wenn wir ihre
Sündhaftigkeit sehen. Solange wir uns nicht im Herzen von ihr abwenden, wird sich
unser Leben nicht wirklich ändern.“ (Schritte zu Jesus, S. 26)
Paulus spricht hier von 2 Arten von Reue. Welche sind das? Was bewirken sie?
2. Korinther
7,8-10
Echte Reue ist eine tiefe Traurigkeit über die Sünde. Es ist der Heilige Geist, der uns
zu dieser Traurigkeit führt. Sie ist wichtig, damit er uns von dieser Sünde befreien
kann. Aber diese Traurigkeit ist nur eine Zwischenstation. Bereinigte Sünde und
Vergebung der Schuld führen zu Befreiung und Freude.
Zitat #4
„Wer sich vollkommen fühlt, wer sich für gut genug hält und mit seinem Zustand
zufrieden ist, strebt nicht danach, Teilhaber der Gnade und Gerechtigkeit Christi zu
werden. Der Stolze fühlt keinen Mangel und verschließt deshalb Christus und dem
unermesslichen Segen, den er verleihen möchte, das Herz. In einem solchen Herzen
ist kein Raum für Jesus.“ (Das bessere Leben, S. 11)
3. Beispiel
Petrus
Woran erkennen wir, dass die Reue und Buße des Petrus wirklich echt war?
Lukas 22,5462
Auch Judas tat seine Tat leid. Auch er bekannte, dass er Unrecht getan hatte.
(Matthäus 27,3-5) Aber es war kein tiefes Traurigsein über die Sünde selbst, sondern
die Angst vor den Folgen der Sünde. Judas wollte diesen Folgen aus dem Weg gehen,
nicht aber sich völlig Christus übergeben.
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Zitat #5
„Noch während die herabsetzenden Schwüre aus dem Munde des Petrus kamen und
das schrille Krähen des Hahnes in dessen Ohren klang, wandte sich Jesus von den
finster blickenden Richtern ab und schaute seinen armen Jünger voll an. Im gleichen
Augenblick fühlten sich auch des Petrus Augen zu seinem Meister hingelenkt. Jesu
Angesicht drückte tiefes Mitleid und großen Kummer aus; kein Zorn war in ihm zu
lesen.
Der Anblick jenes bleichen, gequälten Antlitzes, jener bebenden Lippen und jener
erbarmenden und vergebenden Züge drang ihm gleich einem Stachel tief ins Herz.
Das Gewissen war erwacht, die Erinnerung wurde lebendig. Petrus dachte an sein
vor wenigen Stunden gegebenes Versprechen, seinen Herrn ins Gefängnis, ja sogar
in den Tod zu begleiten. Er erinnerte sich seines Kummers, als der Heiland ihm beim
Abendmahl erzählte, dass er ihn noch in dieser Nacht dreimal verleugnen würde.
Eben erst hatte er erklärt, Jesus nicht zu kennen, doch nun wurde ihm in bitterem
Schmerz bewusst, wie gut der Herr ihn kannte und wie genau er in seinem Herzen
jene Falschheit gelesen hatte, die ihm selbst unbekannt geblieben war.
Eine Flut von Erinnerungen überströmte Petrus. Die Barmherzigkeit des Heilandes,
seine Freundlichkeit und Langmut, seine Güte und Geduld gegen seine irrenden
Jünger – all das kam ihm wieder zum Bewusstsein. Ihm fiel auch Jesu Warnung ein:
„Simon, Simon, siehe, der Satan hat euer begehrt, dass er euch möchte sichten wie
den Weizen. Ich aber habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre.“ (Lukas
22,31.32) Er war entsetzt über seine Undankbarkeit, seine Falschheit und seinen
Meineid. Noch einmal schaute er seinen Heiland an, und er sah eine frevelhafte
Hand erhoben, bereit, Jesus ins Gesicht zu schlagen. Unfähig, diesen Anblick länger
zu ertragen, stürzte er mit bekümmertem Herzen aus dem Haus.
Es trieb ihn vorwärts in Einsamkeit und Dunkelheit; er wusste nicht wohin.
Schließlich fand er sich im Garten Gethsemane wieder. Die Ereignisse der letzten
Stunden wurden wieder in ihm lebendig. Das leidende Antlitz seines Herrn, vom
Blutschweiß entstellt und vor Angst völlig verkrampft, stand ihm wieder vor Augen.
In tiefer Reue dachte er daran, dass Jesus allein geweint und allein im Gebet
gerungen hatte, während sie, die in dieser Stunde der Prüfung mit ihm verbunden
sein sollten, schliefen. Er erinnerte sich der ernsten Aufforderung Jesu: „Wachet und
betet, dass ihr nicht in Anfechtung fallet!“ Matthäus 26,41. Noch einmal erlebte er
das Geschehen in der Gerichtshalle. Für sein wundes Herz war es eine Marter zu
wissen, dass er zu der Erniedrigung und zu dem Schmerz des Heilandes den größten
Beitrag geleistet hatte. An demselben Platz, an dem Jesus in Todesangst seine Seele
dem himmlischen Vater anvertraut hatte, fiel Petrus auf sein Angesicht nieder und
wünschte sich den Tod.“ (Das Leben Jesu, S. 707.708)
Zitat #6
„Viele verstehen nicht, was Reue wirklich ist. Viele Menschen grämen sich, dass sie
gesündigt haben, und bessern sich sogar äußerlich, weil sie befürchten, ihr
verkehrtes Handeln würde Leid über sie bringen. Aber das ist keine Reue im
biblischen Sinne. Sie beklagen das Leid, aber nicht die Sünde selbst.“ (Schritte zu
Jesus, S. 26)
Zitat #7
„Keine Reue ist echt, wenn sie nicht eine völlige Umkehr bewirkt. Die Gerechtigkeit
Christi ist kein Mäntelchen, um unbekannte und nicht aufgegebene Sünden darunter
zu verbergen; sie ist vielmehr ein Lebensgrundsatz, der den Charakter umwandelt
und das Verhalten prüft. Heiligkeit bedeutet völliges Aufgehen in Gott, die
umfassende Übergabe des Herzens und des Lebens an den Willen Gottes.“ (Das
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Leben Jesu, S. 547)
Buße führt zu
Umkehr und
Hingabe
Dieses Zitat ist sehr wichtig. Wahre Reue führt immer zu Umkehr und zur völligen
Lebensübergabe an Christus. Es kann auch nicht weniger sein, denn Reue ist nicht
nur die Traurigkeit über eine falsche Tat, sondern vielmehr über die Tatsache, dass
wir eigene Wege gegangen und ohne Christus gelebt haben. Und diese Traurigkeit ist
nur dann echt, wenn wir tief in unserem Herzen wünschen, ein Leben in tiefer
Gemeinschaft mit Christus zu führen.
Wie kommen
wir zur Buße?
Jetzt haben wir entdeckt, was Buße ist. Buße ist ein aufrichtiges Traurig sein über die
Sünde, das zu Umkehr und Hingabe an Christus führt. Die Frage ist: Wie kommen wir
dazu? Wir können uns dabei nicht auf unsere eigene sündhafte Natur verlassen.
Unser sündhaftes Herz kann diese Buße nicht hervorbringen.
Wie kommt es, dass wir trotzdem Reue und Buße empfinden können?
Apostelgeschichte 5,31:
Römer 2,4:
Johannes 16,8.9:
2. Timotheus 2,25:
Die gute Nachricht ist: Nicht nur die Vergebung und Erlösung sind Gottes Geschenk
an uns. Sogar die Reue und die Buße bewirkt er in uns.
Die 2 Seiten
der Buße
Wir sehen also, dass Buße zwei Seiten hat. Auf der einen Seite steht die
Aufforderung „Tut Buße!“, auf der anderen Seite die Zusicherung, dass es Gottes
Güte ist, die uns zur Buße führt. Und beides gehört zusammen. Gott tut für uns, was
wir nicht tun können. Er überzeugt uns von unserer Schuld und zeigt uns, wie sehr
wir ihn damit betrübt haben. Nun liegt es an uns, diesem Wirken des Heiligen
Geistes in uns Raum zu geben und Gott um diese Reue zu bitten. Manchmal
empfinden wir selbst keine Traurigkeit über die Sünde. Wir sehen sie nicht, wie Jesus
sie sieht. An diesem Punkt dürfen wir bitten: „Herr, schenke mir Reue! Lass mich die
Sünde so sehen, wie du sie wirklich siehst!“ Aber in all dem geht Gott den ersten
Schritt! Aus uns selbst können wir keine wahre Buße hervorbringen. Jedes
Traurigsein über unsere Schuld, jeder Wunsch nach Vergebung, jedes Verlangen
nach Frieden mit Gott und unseren Mitmenschen sind eindeutige Beweise, dass Gott
gerade an unserem Herzen wirkt.
„Ich will
Feindschaft
setzen …“
Wenn Gott in uns Reue und Buße bewirkt, dann erfüllt er damit, was er schon im
Paradies nach dem Sündenfall versprochen hat. Dort sagte er: „Und ich will
Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Nachkommen
und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die
Ferse stechen.“ (1. Mose 3,15) Der Mensch war nach dem Bilde Gottes geschaffen.
Er hatte Gottes Gesetz in seinem Herzen, d.h. er liebte, was Gott liebte und hasste,
was Gott hasste. Durch den Sündenfall hatte sich die Natur des Menschen
grundsätzlich verändert. Er lief vor Gott davon und hatte kein Gefallen mehr an dem,
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was Gott liebte. Dafür lebte er in Freundschaft mit Satan und liebte die Sünde. Als
Gott der Schlange ankündigte, dass er Feindschaft setzen würde, sagte er: „Ich
werde diese Freundschaft zwischen dir und den Menschen zerstören. Ich werde die
Menschen wieder dahin bringen, dass sie lieben, was ich liebe und hassen, was ich
hasse.“ Das ist das Werk der Buße. Buße verändert unsere Gesinnung, schreibt
Gottes Gesetz in unser Herz und erneuert uns zur Gemeinschaft mit Gott. Buße lässt
uns lieben, was Gott liebt und hassen, was Gott hasst.
Kommen, wie
wir sind
Wenn Gott den ersten Schritt geht, dann bedeutet das auch, dass er keine
Bedingungen an uns stellt, damit wir zu ihm kommen dürfen. Er lädt uns ein, so wie
wir sind zu ihm zu kommen, mit unserer Schwachheit, unserem Versagen, ja sogar
mit unserer Unbußfertigkeit. Unser größtes Argument ist unsere eigene Hilflosigkeit.
Wie dürfen wir zu Jesus kommen?
Matthäus
11,28-30
Was verspricht Jesus, wenn wir so zu ihm kommen?
Zitat #8
„Gerade in diesem Punkt haben viele falsche Vorstellungen und erhalten deshalb
nicht die Hilfe, die Christus ihnen gerne geben möchte. Sie meinen, sie könnten erst
zu Christus kommen, wenn sie bereut haben, und Reue würde der Vergebung ihrer
Sünden den Weg bereiten. Es ist wahr – Reue geht der Sündenvergebung voraus,
denn nur ein zerbrochenes und reumütiges Herz spürt, dass es einen Erlöser
braucht. Doch muss der Sünder warten, bis er bereut hat, ehe er zu Christus
kommen kann? Sollte der Mangel an Reue zu einem Hindernis zwischen dem Sünder
und dem Heiland werden? Die Bibel lehrt nicht, dass der Sünder erst bereuen müsse,
bevor er der Einladung Christi folgen kann: „Kommt her zu mir alle, die ihr euch
abmüht und schwer beladen seid, und ich werde euch Ruhe geben“ (Matthäus
11,28). Es ist allein die von Christus ausgehende Kraft, die zu aufrichtiger Reue
führt.“ (Schritte zu Jesus, S. 30)
Zitat #9
„Es ist wahr: Menschen schämen sich manchmal ihrer sündhaften Wege und geben
einige ihrer bösen Gewohnheiten auf, noch bevor ihnen überhaupt bewusst wird,
dass Christus sie zu sich zieht. Doch immer wenn sie sich danach sehnen, das
Richtige zu tun, und sich daraufhin um Besserung bemühen, zieht sie Christi Kraft.
An ihrem Herzen wirkt ein Einfluss, der ihnen selbst nicht bewusst ist.“ (Schritte zu
Jesus, S. 31)
Zitat #10
„Du, der du dich im Herzen nach etwas Besserem sehnst, als diese Welt dir geben
kann, erkenne doch, dass dieses Verlangen die Stimme Gottes ist, die zu deiner Seele
spricht! Bitte ihn, dir Reue zu schenken, dir Christus in seiner unendlichen Liebe, in
seiner vollkommenen Reinheit zu offenbaren.“ (Schritte zu Jesus, S. 32)
Zitat #11
„Bevor Christus jemandem vergibt, macht er ihn reumütig; ihn aber der Sünde zu
überführen, vollbringt der Heilige Geist. Wessen Herz durch den Geist Gottes bewegt
wird, der sieht, dass nichts Gutes in ihm ist; er erkennt, dass alles, was er bisher
getan hat, von Sünde und vom eigenen Ich durchsetzt war.“ (Das bessere Leben, S.
11)
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Zitat #12
„Wenn du deine Sündhaftigkeit erkennst, dann warte nicht, bis du dich selbst
gebessert hast. Wie viele denken, sie seien nicht gut genug, um zu Christus zu
kommen! Meinst du, dass du durch eigene Anstrengungen besser wirst? „Kann wohl
ein Mohr seine Haut verwandeln, oder ein Leopard seine Flecken? Dann könnt ihr
auch Gutes tun, die ihr gewohnt seid, Böses zu tun!“ (Jeremia 13,23) Nur bei Gott
finden wir Hilfe. Wir dürfen nicht warten, bis wir stärker überzeugt sind, bessere
Gelegenheiten oder ein heiligeres Wesen haben. Aus uns selbst heraus können wir
nichts tun. Wir müssen zu Christus so kommen, wie wir sind.“ (Schritte zu Jesus, S.
34f.)
Zitat #13
„Und wenn du das furchtbare Ausmaß der Sünde erkennst, wenn du dich selbst so
siehst, wie du wirklich bist, dann gib nicht auf und verzweifle nicht! Christus kam, um
die Sünder zu retten. Wir müssen nicht Gott mit uns versöhnen, sondern – o
wunderbare Liebe! – Gott „versöhnte die Welt in Christus mit sich selbst“ (2.
Korinther 5,19). Mit inniger Liebe wirbt er um die Herzen seiner irrenden Kinder.
Keine irdischen Eltern könnten mit der Schuld und den Fehlern ihrer Kinder so
geduldig sein, wie es Gott mit denen ist, die er retten möchte. Niemand könnte
liebevoller um den Übertreter werben. Keine menschlichen Lippen könnten inniger
um den Verirrten flehen. Alle seine Verheißungen und seine Warnungen sind nichts
anderes als der Ausdruck unaussprechlicher Liebe.“ (Schritte zu Jesus, S. 38f.)
Zitat #14
„Jesus kennt den Zustand jeder Menschenseele. Du magst sagen: Ich bin voller
Schuld und Sünden. Das mag sein; aber je schlechter du bist, desto mehr brauchst du
Jesus. Er stößt keinen Weinenden, keinen Bußfertigen von sich. Er erzählt keinem
alles das, was er offenbaren könnte, aber er ermutigt jede bedrängte Seele.
Bereitwillig vergibt er allen denen, die ihn um Vergebung und Erneuerung bitten.“
(Das Leben Jesu, S. 560)
Buße, und
dann?
Buße ist kein einmaliger Akt, nach dem wir wieder zur Tagesordnung übergehen.
Buße ist eine innere Kehrtwende, eine Änderung meiner Gesinnung, die dem Leben
eine neue Richtung gibt. Aufrichtige Buße führt dazu, dass wir die Sünde hassen, die
wir vorher geliebt haben. Ja, ich kann immer noch fallen! Sogar über die gleiche
Sache, über die ich schon so oft gestolpert bin. Und dennoch, wenn ich aufstehe und
zu Christus laufe, wenn ich erlaube, dass Gott mich zur Buße führt, wird die Buße in
mir immer tiefer und die Abscheu für diese Sünde immer größer. Und eines Tages
werde ich zum letzten Mal aufstehen und diese Sünde für immer hinter mich lassen.
Das ist der Sieg, den Christus uns versprochen hat. Aber dafür müssen wir zulassen,
dass die Buße ihr Werk in mir tut, tief und gründlich!
Wie beschreiben die folgenden Bibelverse die Folgen der Buße?
Markus 1,15:
Lukas 3,8:
Apostelgeschichte 2,37.38:
Apostelgeschichte 26,19.20:
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Wir dürfen dankbar sein, dass Gott noch nicht mit uns fertig ist, wenn er uns die
Schuld vergeben hat. Buße ist eine Gesinnung, die nicht nur Vergebung sucht,
sondern das Problem der Sünde wirklich an ihrer Wurzel packen möchte. Wahre
Buße bringt gute Frucht in unserem Leben. In der Verbindung mit Jesus dürfen wir
erleben, wie er in uns diese Frucht hervorbringt.
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Was ist dir bei diesem Thema wichtig geworden? Was hat Gott dir bewusst
gemacht? Welche Entscheidung(en) möchtest du treffen? Was möchtest du Gott im
Gebet sagen?
Deine Aufgaben für dieses Thema
1.
2.
3.
Bitte arbeite das Thema sorgfältig und unter Gebet durch, markiere die für dich
wichtigsten Aussagen und trage deine Antworten in die Leerzeilen ein.
Der Merkvers für dieses Thema ist Römer 2,4. Bitte schreibe ihn wortgenau auf
ein neues Kärtchen und lerne ihn auswendig.
Sprich in den nächsten Tagen mit jemandem über einen Punkt aus diesem
Thema, der dich besonders angesprochen hat und zeige ihm, was du entdeckt
hast!
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