Bischof Helmut Krätzl erhält „Kardinal König

Bischof Helmut Krätzl erhält „Kardinal König-Preis 2015“
„Kardinal König-Stiftung“ ehrt 50 Jahre nach Abschluss des 2. Vatikanums den
„unermüdlichen Konzilszeugen“ – „Ehrenpreis“ geht an den chaldäisch-katholischen
Patriarchen von Babylon, von Babylon, Louis Raphael I. Sako
Den „Kardinal König-Preis 2015“ erhält der Wiener Weihbischof DDr. Helmut Krätzl. Das
Kuratorium der „Kardinal König-Stiftung“ zeichnet damit - 50 Jahre nach Abschluss des 2.
Vatikanischen Konzils (1962-1965) - „den unermüdlichen Zeugen des Konzils und
leidenschaftlichen Verfechter einer Kirche aus, die sich für die konsequente Umsetzung der
epochalen Weichenstellung des 2. Vatikanum einsetzt“, wie es in der Begründung wörtlich
heißt.
Der Preis, der – jeweils im Zweijahres-Rhythmus – zuletzt u.a. an den Ökumenischen
Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I., an den verstorbenen Kopten-Papst
Shenouda III. und an wichtige Persönlichkeiten und Institutionen des sozialen Lebens
verliehen wurde, wird heuer am 19. November im Rahmen eines Festaktes in der Wiener
Konzils-Gedächtniskirche in Lainz überreicht werden.
Erstmals wird 2015 aber auch ein „Kardinal-König-Ehrenpreis“ vergeben. Er wird dem
Patriarchen von Babylon, Louis Raphael I. Sako, Oberhaupt der chaldäisch-katholischen
Kirche (mit Sitz im Irak), zuerkannt – „in Würdigung seines Einsatzes für die Bürgerrechte
der Christen im Nahen Osten und für Versöhnung und Dialog“. Im Einvernehmen mit dem
Patriarchen muss die Preis-Übergabe vorerst verschoben werden – angesichts der
dramatischen Situation der christlichen Gemeinschaft im Irak sieht sich der Preisträger derzeit
außerstande, seine Heimat zu verlassen.
Mar Louis Raphael I. Sako, bis 2013 Erzbischof der Erdöl-Metropole, hat bereits nach seiner
Wahl zum Patriarchen durch dramatische Appelle an die muslimischen Prediger seines
Landes aufhorchen lassen, sich öffentlich klar „gegen die Tötung jedweder unschuldiger
Menschen“ auszusprechen. Eine Beschwörung, dass Muslime nicht ihre eigenen
Glaubensbrüder töten sollen, sei zu wenig.
Der heute 83jährige Bischof Helmut Krätzl, einst enger Mitarbeiter Kardinal Königs und
„Stenograph“ des 2. Vatikanischen Konzils war nach dem Rücktritt des Kardinals auch
„Diözesanadministrator“ der Erzdiözese Wien und galt für viele Christen zunächst als der
voraussichtliche Nachfolger Königs an der Spitze der Erzdiözese. Viele Jahre lang war
Bischof Krätzl österreichischer „Schul-Bischof“, in der Erzdiözese Wien war er als BischofsVikar für Erwachsenenbildung und Priesterfortbildung bzw. für ökumenische Fragen
zuständig. Wiederholt ist er als Autor kirchenpolitisch spannender Bücher über das
Vermächtnis des Konzils hervorgetreten. In unzähligen Vorträgen hat er eine dialogbereite,
argumentativ überzeugende christliche Botschaft verkündet.
Die Überreichung des „Kardinal König-Preises“ an Weihbischof Krätzl am 19. November in
der Konzils-Gedächtniskirche wird der Präsident der „Kardinal König-Stiftung“, der
emeritierte Grazer Bischof Egon Kapellari, vornehmen, die Laudatio hält der Theologe Prof.
Walter Kirchschläger. Im Rahmen des Festaktes in der Konzilsgedächtniskirche wird auch der
siebente (und letzte) Band der im „Styria“-Verlag erscheinenden „Kardinal König-Bibliothek“
präsentiert: „Die Kirche in der Welt von heute. Aggiornamento nach 50 Jahren“. Autoren sind
Weihbischof Krätzl und die Leiterin des „Kardinal König-Archivs“, Annemarie Fenzl.