Vorlesung 8: Massenpsychologie und Formen der Vergesellschaftung Definition Masse bezeichnet in der Soziologie eine große Anzahl von Menschen, die konzentriert auf relativ engem Raum physisch miteinander kommunizieren und/oder als Kollektiv gemeinsam sozial handeln. Der Begriff wird oft abwertend gebraucht („dumme Massen“, „Vermassung“), andererseits können Massen als soziale Bewegungen auch kulturell hochstehende Werte wie Gerechtigkeit und Gleichheit ins Bewusstsein der öffentlichen Meinung bringen oder sie als „revolutionäre Massen“ aktiv politisch durchsetzen. Merkmale von Massen In der Regel geht Massenbildung mit einer Verhaltensenthemmung und einer temporären Überschreitung von sozialen Normen einher. Dies kann sowohl positive Affekte freisetzen (insbesondere soziale Nähe bei Festen und Feiern) als auch negative wie Hass und Aggression (etwa in Form des Lynchmobs). Mitunter können Massenstimmungen sehr rasch umschlagen (der redensartliche „Wankelmut der Massen“), wenn äußere Ereignisse eintreten oder sich Gerüchte innerhalb der Masse verbreiten. Das klassische Beispiel: Kreuzige ihn Dennoch folgt das soziale Handeln von Massen eigenen Gesetzmäßigkeiten. Ihre Teilnehmer werden dabei von gemeinsamen Intentionen und Interessen, aber auch von kollektiven emotionalen Affekten und unbewussten Regungen koordiniert. Oft orientieren sich Massen auch an kollektiven Symbolen und Ideen, etwa politischen oder religiösen Konzepten. Eine aktuelle Masse kreiert eine eigene sozialer Dynamik Im negativen Fall reicht sie von Gerüchteverbreitung, Plünderung, Panik bis hin zu Pogrom und Lynchjustiz, im positiven Fall aber auch von einer friedlichen Kundgebung oder Demonstration über den politischen Widerstand gegen Tyrannei und die Befreiung von Diktaturen in Aufständen und Revolten – bis hin zur revolutionären Ausrufung einer neuen Gesellschaftsform, wie es in der Französischen Revolution 1789 in Frankreich oder in der Februarrevolution 1917 und der folgenden Oktoberrevolution in Russland der Fall war. Nicht zwangsläufig, aber oft werden Massen dabei von einzelnen (Rädels-)Führern angeleitet und dabei mitunter zu Taten verführt, die sie außerhalb der Masse als Individuen nicht begehen würden. Die negativen Aspekte der Manipulierbarkeit des Individuums, sein „Aufgehen“ in der Masse, sind insbesondere in bzw. vor Kriegen (vgl. Hurra-Patriotismus) sowie im Massenkult des Nationalsozialismus zum Vorschein gekommen Massenphänomene in der jüngeren deutschen Geschichte Kriegsbegeisterung zu Beginn des 1. Weltkriegs Eine anschauliche Beschreibung des rauschhaften Augusterlebnisses beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs in Deutschland bietet Heinrich Mann in seinem Roman Der Untertan: „Hurra, schrie Diederich, denn alle schrien es. Und inmitten eines mächtigen Stoßes von Menschen, der schrie, gelangte er jäh bis unter das Brandenburger Tor. Zwei Schritte vor ihm ritt der Kaiser hindurch. Diederich konnte ihm ins Gesicht sehen, in den steinernen Ernst und das Blitzen, aber ihm verschwamm es vor den Augen, so sehr schrie er. Ein Rausch höher und herrlicher als der, den das Bier vermittelt, hob ihn auf die Fußspitzen, trug ihn durch die Luft. Er schwenkte den Hut hoch über allen Köpfen in einer Sphäre der begeisterten Raserei, durch einen Himmel, wo unsere äußersten Gefühle kreisen. Auf dem Pferd dort unter dem Tor der siegreichen Einmärsche und mit Zügen steinern und blitzend ritt die Macht.“ Bücherverbrennung: Vorbereitung im Lichthof der Universität Verbrennung auf dem Königsplatz Weitere Beispiele für Massenphänomene Massenpanik: Duisburg 2010, Mekka. Alle tun das Gleiche. Massenwahn: Landung der Marsmenschen 1938 (Orson Welles) Massenekstase: Rock- und Popkonzerte, Reden von Demagogen und Heilspredigern Glück und Gemeinsamkeit: Religiöse und politische Großveranstaltungen; das Jahr 2000. Gemeinsame Not: Wallfahrt nach Lourdes Loveparade Dortmund 2008 Die Masse als Initiator politischer Veränderung Im Marxismus wird die Masse als (zumindest potenziell) revolutionärer, nach Emanzipation strebender Teil der Gesellschaft (insbesondere in Form des Proletariats) als möglicher Träger einer sozialen Revolution gesehen. Gerade der Bezug auf die Interessen der Massen unterscheidet in den Augen der Marxisten die kommunistische Bewegung von anderen historischen sozialen Bewegungen. So schreibt Karl Marx 1848: „Alle bisherigen Bewegungen waren Bewegungen von Minoritäten oder im Interesse von Minoritäten. Die proletarische Bewegung ist die selbständige Bewegung der ungeheuren Mehrzahl im Interesse der ungeheuren Mehrzahl.“[ Nach Vilfredo Pareto übernimmt jedoch nach einer erfolgreichen Revolution niemals die „Masse“ selber die Herrschaft, sondern immer eine „Reserveelite“, die die Masse auf ihre Seite gebracht und derart instrumentalisiert hat. Massen als politische Bewegung: Der Sturm auf die Bastille während der Französischen Revolution im Jahr 1789. Gemälde von Jean-Pierre Houël (1735–1813). Elias Canetti schreibt der Masse vor allem den wichtigen Vorgang der Entladung zu. Erst dieser Vorgang, wo sich eine Mehrzahl für oder gegen etwas entscheidet, sie ist nach ihm konstituierendes Element jeglicher Massenbildung. Vorher ist sie quasi nicht existent. Erst wenn Individuen "ihre Verschiedenheiten loswerden und sich als gleiche fühlen" entsteht eine Masse mit einer ihr innewohnenden Handlungsrichtung. Theodor W. Adorno kritisierte die industriell produzierte Massenunterhaltung in seinem Schlagwort der „Kulturindustrie“. Eine wesentliche Motivation der kulturindustriell betriebenen „Vermassung“ durch Massenmedien sieht er in der ideologischen Gleichschaltung der Individuen zu gehorsamen Konsumenten und Untertanen. Wechselseitige Abhängigkeit von Stars und Publikum Fußballstadion: Spieler brauchen die Fans als emotionale Unterstützung (in Heimspielen siegt man öfter) Stars in Rock- und Popkonzerten: das Beste, die Spitzenleistung wird erwartet, dafür gibt es den Lohn in Form von Ovationen. Die Einsamkeit des Künstlersauf Tourneen. Einteilung von Massen Gerichtete Masse spontane oder provozierte Gewalttaten, zielgerichtet gegen abweichende Einzelne oder kleine Gruppen Hetzmasse Demagogie und Hetze vermögen Minderwertigkeitsgefühle auf andere zu projizieren; die Gewissheit der Zugehörigkeit zu den „Guten“ erleichtert das Vorgehen gegen die minderwertigen anderen bis zur Bereitschaft ihrer Vernichtung. Fluchtmasse In Momenten drohender Gefahr reagiert die Fluchtmasse meist irrational; sie richtet ihre Bewegung nicht in vernünftiger Erwägung aus, sondern vergrößert durch Panik die Bedrohung mitunter noch. Verbotsmasse Das Aufbegehren gegen Benachteiligungen lässt eine Verbotsmasse entstehen: eine fest organisierte Masse (z.B. in einem Streik). Umkehrungsmasse Eine unterdrückte Masse wird Umkehrungsmasse genannt, wenn sie gewaltsam gegen ihre Unterdrücker vorgeht, um die Verhältnisse umzukehren. Erklärungsversuche für Massenphänomene Le Bon: Psychologie der Massen Paris im Jahr 1870: Die Stadt wird von preußischen Truppen belagert. Der 28-jährige Gustave Le Bon ist Arzt in einem Lazarett und muss miterleben, wie die Soldaten nicht nur aus Pflichtgefühl, sondern aus Begeisterung in den Krieg ziehen und zu großen Opfern bereit sind. Le Bon stellt sich die Fragen: Wie kommt es, dass sich Menschen für Ideen begeistern lassen, die sie kaum verstehen können? Warum lassen sie sich von politischen Strömungen blind mitreißen, hängen heute diesem und morgen jenem Anführer an, ohne nachzudenken? 25 Jahre später legte er seine Gedanken zu diesem Thema in seinem Hauptwerk Psychologie der Massen dar Der „außerordentliche geistige Tiefstand der Massen“ wird beklagt, ihre Triebhaftigkeit, ihr Wankelmut, ihr Terror. Die Masse, das ist ein ganz und gar unmännliches Ungeheuer, erregbar und leichtgläubig. In der Masse wird auch der vernünftigste einzelne unaufhaltsam zu einem unberechenbaren Triebwesen, zum Weib, zum Kind, zum Wilden. Die Masse sehnt sich nach der Macht, mehr aber hoch nach Unterwerfung. Nach dem „Führer“, nach dem Verführer, dem „Bändiger der großen Bestie“. Die Politik ist im Zeitalter der Massen zu einem erotischen, animalischen Akt pervertiert Jesus Christus nennt er den „unwissenden Zimmermann aus Galiläa“, den Erfolg des christlichen Glaubens einen „entsetzlichen Widersinn“. Le Bon erklärt das Phänomen des Verhaltens in Massen falsch und attribuiert es ausschließlich auf die Dummheit der Massen Sigmund Freud: Massenpsychologie und Ich-Analyse (1921) Massenbildung ist eine Form narzisstischer Projektion vom Individuum auf eine väterliche Führerfigur als kollektives Ich-Ideal und wird mit Zuständen wie Verliebtheit und Hypnose in Verbindung gebracht (Hitler und sein Volk). Eine Masse ist nach Freud ein „provisorisches Wesen, das aus heterogenen Elementen besteht, die sich für einen Augenblick miteinander verbunden haben. Freud beschreibt ebenso wie Le Bon, dass in den Massen der Einzelne ein Gefühl unendlicher Macht erlangt, welche es ihm gestattet, Triebe auszuleben, die er als Individuum hätte zügeln müssen. Diese Machtgefühle und Sicherheit ermöglichen es dem einzelnen Individuum, nicht nur als Teil einer Masse zu agieren, sondern auch sich Sicherheit in der Masse zu holen. Damit einher geht jedoch ein Schwund der bewussten Persönlichkeit und es entsteht eine Neigung, sich von jedem Affekt innerhalb der Masse anstecken zu lassen und durch „gegenseitige Induktion“ wiederum den Affekt zu verstärken. Insgesamt ist die Masse „impulsiv, wandelbar und reizbar. Sie wird fast ausschließlich vom Unbewussten geleitet.“ Freud unterscheidet zwei Arten von Massen. Zum einen gibt es die der kurzlebigen Art, die von einem rasch vorübergehenden Interesse geprägt sind (z. Fußballmatch), sowie jene dauerhaften Massen, die hochorganisiert sind, wie z. B. die Kirche oder das Militär. „Die Massen der ersteren Art sind den letzteren gleichsam aufgesetzt wie die kurzen, aber hohen Wellen den langen Dünungen der See.“ Grundsätzlich laufen in beiden Arten aber dieselben psychischen Vorgänge ab. Freud nennt zunächst die (weitgehend unbewusste) Identifizierung mit den anderen Individuen der Masse, die sich alle in gleicher Weise zum Führer hingezogen fühlen, als bindendes Element. Das Ich nimmt eine bedeutsame Analogie am Anderen wahr und identifiziert sich mit ihm. Hinzu kommt eine Bewunderung und Idealisierung des Führers einer Masse durch den Prozess der Idealisierung. Dabei fließt die narzisstische Libido auf das Objekt über und man „liebt es wegen der Vollkommenheit, die man fürs eigene Ich angestrebt hat.“ „Eine primäre Masse ist eine Anzahl von Individuen, die ein und dasselbe Objekt an die Stelle ihres Ich-Ideals gesetzt und sich infolgedessen miteinander identifiziert haben.“ José Ortega y Gasset: Der Aufstand der Massen (spanisch La rebelión de las masas 1929 auf Spanisch und 1931 in deutscher Übersetzung erschienener. In der unsicheren Zeit der Weltwirtschaftskrise stellte es eine soziologische Zeitdiagnose der Massenzivilisation dar. Ihr Auftreten führt zu einer Amoralisierung der Gesellschaft. Ortegar analysiert das Phänomen Masse von einem aristokratischen Ansatz aus. Ortega sieht es als negativ an, dass der Durchschnittsmensch sich nicht mehr passiv und gehorsam verhält und sieht eine Gefahr darin, dass diesem Massenmenschen Welt und Leben offenstehen. Ortega beschreibt andererseits das Wachsen des Lebensstandards sowie eine Hebung des allgemeinen intellektuellen Niveaus durch das Emporkommen der Massen und stellt sich insofern einem reinen Kulturpessimismus des Untergangs entgegen. Ortega kritisiert den Staat als Selbstbedienung und entwickelt ihn als Projekt einer Zusammenarbeit. Er analysiert die Schwächen der über Blutsverwandtschaft und Sprache definierten Nationalstaaten und fordert stattdessen die Integration Europas. Wilhelm Reich: Massenpsychologie des Faschismus Reich wandte seine klinischen Vorstellungen von der menschlichen Charakterstruktur auf den gesellschaftlich-politischen Bereich an. Es ist seine erste größere, aus psychoanalytischgesellschaftskritischer Sicht geschriebene Auseinandersetzung mit dem Faschismus bzw. dem Nationalsozialismus. Er analysiert darin grundlegende Zusammenhänge zwischen autoritärer Triebunterdrückung und faschistischer Ideologie und welche Rolle die autoritäre Familie und die Kirche dabei spielen . Reich vertrat die Ansicht, dass organisierte faschistische Bewegungen durch irrationale Charakterstrukturen des modernen Durchschnittsmenschen hervorgebracht würden, dessen primäre biologische Bedürfnisse und Antriebe seit Generationen unterdrückt worden seien: Die patriarchalische (Zwangs-)Familie als Keimzelle des Staates schaffe die Charaktere, die sich der repressiven Ordnung, trotz Not und Erniedrigung, unterwerfen. Er verneint die Auffassung, Faschismus würde aus der Ideologie oder dem Handeln einzelner Individuen oder irgendwelcher politischen oder ethnischen Gruppen entspringen. Das später von Erich Fromm entwickelte Konzept des autoritären Charakters sah Reich als verwässerndes Plagiat seiner Theorie an. Michael Günther: Masse und Charisma. Soziale Ursachen des politischen und religiösen Fanatismus (2005) Konrad Lorenz: Die acht Todsünden der zivilisierten Menschheit Die erste Todsünde ist die Übervölkerung der Erde, sie führt zur Vermassung des Menschen, die seiner ursprünglichen Biologie entgegensteht Die Fähigkeit zu sozialem Kontakt wird beim Großstadt-Menschen ständig überfordert, die Nächstenliebe ist in den Massen der Nächsten verdünnt. Es erfolgt eine Konzentration der warmen Gefühle auf eine geringe Zahl an Freunden, denn wir sind nicht so beschaffen, dass wir alle Menschen lieben können. Zusammengepfercht sein, führt nicht nur zur Erschöpfung und Versandung zwischenmenschlicher Beziehungen sondern wirkt unmittelbar aggressionsauslösend. Regelkreise positiver Rückkopplungen findet man nicht bei einzelnen Organismen, aber beim Leben als Ganzem, das immer mehr Energie an sich rafft, je mehr Energie es schon errafft hat. Mitleidslose Mächte des Anorganischen wie die Gesetze der Wahrscheinlichkeit halten die Vermehrung des Lebens im Tierreich normalerweise in Grenzen. Lediglich die Menschheit droht an sich selbst zu ersticken; ihre edelsten und am differenziertesten Eigenschaften und Fähigkeiten lösen sich im Verlaufe einer Kulturerkrankung auf. Die Enge in modernen Großstädten trägt zur Abgrenzung bei, Nutzmenschen wohnen in Legebatterien und sind nicht in der Lage, alle über ihren Freundes- oder Bekanntenkreis hinausgehenden Menschen zu lieben. Deshalb hält man sich Fremde gefühlsmäßig vom Leib, und die Gleichgültigkeit gegenüber dem Leid bei anderen geht mit einer wachsenden Reizbarkeit und innerartlichen Aggressivität einher. An anderer Stelle warnt Lorenz vor der Veränderung des Individuums, sobald es sich in Massen begibt. Er vergleicht das menschliche Massenverhalten mit dem von Vogelund Fischschwärmen und kennzeichnet die Deindivduation des Einzelnen in der Masse als gefährlich, weil das eigene Urteil ausgeschaltet wird. Bystander-Effekt (Zuschauer-Effekt) Rund jeder sechste Mann und jede achte Frau wurden nach einer Umfrage an 1034 Personen in der BRD nach eigenen Angaben schon einmal in der Öffentlichkeit angegriffen, ohne dass ihnen jemand zu Hilfe eilte. Menschen werden vor allem in der großen Menge zu passiven Zuschauern anstatt zu aktiven Helfern Die Bereitschaft etwas zu tun ist umso geringer, je mehr Menschen anwesend sind. Offensichtlich bedeutet die Anwesenheit von vielen Menschen, dass eine Situation weniger bedrohlich ausschaut. Die Untersuchungen zum Bystander-Effekt gehen von einer Bluttat in den USA aus. 1964 wurde die 28-jährige Kitty Genovese in New York ausgeraubt, vergewaltigt und erstochen – und das vor 38 Personen, die Zeugen dieses Verbrechens waren und nicht eingegriffen hatten. „Genovese-Syndrom“ Dieses Verhalten wurde auf den Umstand zurückführt, dass sich zu viele der Augenzeugen auf den jeweils anderen verlassen hatten. Wissenschaftler empfehlen Opfern, sich mit ihren Hilferuf nicht an die Allgemeinheit zu richten, sondern ganz gezielt eine Person herauszusuchen und an diese zu appellieren. Damit kann die in solchen Situationen auftretende Verantwortungsdiffusion aufgebrochen werden. Einteilung und Struktur menschlicher Gesellschaften Einteilung von Fiske Fiske (1992) versucht, die Sozialbeziehungen menschlicher Gesellschaften in vier Hauptformen zu unterteilen: Beziehungen als Teilen des gemeinsamen Besitzes, autoritäre Rangordnungen, Beziehung auf der Basis von Gleichheit und Beziehungen als Marktaustausch Teilen des gemeinsamen Besitzes Hier nehmen sich die Mitglieder der Gruppe, was sie brauchen und geben, was sie können. Ressourcen werden als Gemeingut angesehen, unabhängig davon, was der einzelne dazu beigetragen hat. Die Mitglieder beeinflussen und imitieren sich wechselseitig und regulieren ihr Handeln nach dem Prinzip der Konformität Autoritäre Rangordnungen Besitz und Zugriff zu Ressourcen richten sich nach dem Rangplatz in der Gesellschaft/Gruppe. Höhergestellte erhalten mehr, Niedriggestellte oft nur, was übrig bleibt. Die Hochgestellten besitzen Macht und Entscheidungsbefugnis über niedriger Gestellte, haben aber auch die Verpflichtung, für sie zu sorgen Beziehung auf der Basis von Gleichheit Sie ist durch Reziprozität der Mitglieder in der Gruppe/Gesellschaft charakterisiert. Jedem steht das Gleiche zu. Geben und Nehmen erfolgt als gerechter Austausch in zeitlicher Verzögerung. Jede Person ist gleichwertig. Beispiel: rotierende Kreditgesellschaften, wie sie in Afrika, in der Karibik und in Asien vorkommen. Beziehung als Marktaustausch Sie wird bestimmt durch Bezahlung oder Tausch für das, was man erhält. Die Verteilung von Gütern erfolgt nach Anteilen, die jemand erworben hat (Aktien, Immobilien etc.). Die Mitglieder der Gruppe (Gesellschaft) tragen anteilig zu ihrem Besitz/Einkommen mit einem festgelegten Prozentsatz bei. Arbeit wird auf der Basis von Zeit und Leistung entlohnt. Das Selbst definiert sich durch Beruf und ökonomischen Status. Acht Idealtypen sozialer Organisationsformen von Don Beck Paul Drechsel (Autor des Internettextes) http://www.drechsel-science2.de/gesellschaftsformationen/ Jäger- und Sammler-Gesellschaften (Band societies) Gegenwärtig noch existierende Gruppen: Khoi-San (Namibia, Botswana, westliches Südafrika), australische Ureinwohner, Inuit; eventuell auch in modernen Gesellschaften unter extrem harschen Lebensumständen noch möglich. Dispositionssystem: Überleben Automatisch, autistisch, reflexiv Zentriert um die Befriedigung menschlicher Bedürfnisse Angetrieben von tiefen Gehirnregionen Geringe Ausprägung der Selbstwahrnehmung und des Selbstbewusstseins Leben in der Natur wie andere Tiere Minimaler Einfluss auf die Umwelt (Don Beck 1996:197) Probleme / Herausforderungen: Befriedigung regelmäßig auftretender physiologischer Bedürfnissen (Nahrung, Wasser, Sex, Wärme); elementare Sicherheitsbedürfnisse; Auseinandersetzung mit grundlegenden zum Überleben notwendigen Themen; elementare Sinnsuche. Bewältigungssysteme: Mobilität, wechselnde Nahrungsquellen, um die Spezies am Leben zu erhalten; Bildung von Kleingruppen. Kooperation bei Nahrungssuche, Verteidigung, Reproduktion; sich in elementaren Lebenssituation behaupten; animistische Weltbewältigung – subjektivistische Handlungsschemata (Dux 1976, 1978, 1982) Häuptlingsgesellschaften In vielen Nationen der sogenannten Dritten Welt in Afrika, Asien, Südamerika, Neuguinea und der Arktis noch vorzufinden. Dieser Typ ist als potentielle Organisationsstruktur auch in komplexeren Gesellschaften vorhanden. Er kann in restriktiv geschlossene Subgruppen wie geschlossenen Religionsgemeinschaften erscheinen. Dispositionssystem: Den Geistwesen gehorchen Die Älteren, die Tradition und den Clan ehren Pflege heiliger Plätze, Gegenstände und Rituale Verbundensein, um Fortdaauer und Sicherheit der Gemeinschaft zu gewährleisten Leben in einem bezaubernden heimeligen Dorf Suche nach Harmonie mit den Kräften der Natur (Don Beck 1996:203) Probleme / Herausforderungen: Tägliche Herausforderungen durch Subsistenzwirtschaft/Pastoralismus; magische Kontrolle einer mystischen Welt, die durch Ahnen und Geister beherrscht wird; Häuptlinge/Chiefs müssen sich fortwährend beweisen und Loyalität einfordern. Bewältigungssystem: Vertrauen in Totems, Tabus, Rituale und Magie; Teilnahme an den Stammesaktivitäten; Rekurs auf Traditionen und Sitten; Gruppenkohäsion durch Rituale und Stammessymbole; Konflikte und Krieg mit Nachbargruppen um Ressourcen und Einfluss. Altorientalische Großreiche (Empire) Historische Agrargesellschaften, sogenannte hedonistische orientalische Despotien; Königtümer, Kaiserreiche bis zu absolutistischen Staaten. Er liegt gegenwärtig noch in repressiven politischen Regime und Diktaturen vor, herausragend Nordkorea, Kuba, Iran etc. Es handelt sich um egozentrische und ausbeuterische Politiken, die sich ohne Rücksicht auf andere durchzusetzen versuchen. Dieser Typ ist in modernen Gesellschaften an MachoVerhaltensweisen, am hedonistischen oberflächlichen Lebensstil oder an der gewissenlosen Ausbeutung Anderer feststellbar. Er artikuliert sich ebenfalls in großstädtischer Gewalt, Mafiatypen, Kriegsherren oder Ansprüchen revoltierender Eliten nach totaler Macht, wie wir es gegenwärtig in vielen Staaten der Dritten Welt immer wieder feststellen können. Dispositionssystem: Besitz wird wertvoll in einer Gesellschaft des Habens und Nichthabens Vermeidung von Scham, Verteidigung des eigenen Ansehens, Respekt Unmittelbare Bedürfnisbefriedigung Kampf ohne Rücksicht und Schuldgefühle, um Zwänge zu überwinden Keine Bedenken gegenüber Konsequenzen, die ev. sowieso nicht eintreten (Don Beck 1996:215) Probleme / Herausforderungen: Absolute Macht wird täglich von echten oder vermeintlichen Gegnern herausgefordert; die Welt ist voller Aggressionen, Gefahren und Verschwörungen; die Ehre und Respekt stehen permanent auf dem Spiel. Bewältigungssystem: Nur die eigene Stärke ist der Schlüssel zum Überleben; Macho-Gehabe: Ausdruck des Selbst in einer rauen, impulsiven, gewissenlosen, amoralischen Art und Weise, um die Situation und andere Menschen zu beherrschen; keine dauerhaften Verpflichtungen eingehen können; niemanden außer sich selbst vertrauen, kämpfen, um Gesichtsverlust oder Beleidigungen zu vermeiden oder zu sühnen; alle notwendigen Mittel benutzen, um auszubeuten, Aufmerksamkeit zu erhalten, an der Spitze zu stehen; alles tun, um in den Herzen und im Gedächtnis der anderen weiterzuleben; jedem gesellschaftlichen Druck, Kontrollsystemen oder der Dominanz anderer ausweichen und die eigene Unabhängigkeit zu sichern versuchen, gleich was andere davon halten mögen. Max Webers rationaler Bürokratietyp (Absolutistischer Staat; Theokratie): Voraussetzung für diese Organisationstypen ist ein elaboriertes Handwerk, die Herausbildung einer bürokratischen Verwaltung, ein stehendes Heer, Polizei, kodifizierte Religionssysteme sowie Rechtssysteme und Frühformen wissenschaftlicher Systeme in Staatengesellschaften. Der reine Idealtyp war beobachtbar in absolutistischen Staaten Europas im Prozess der Modernisierungen, z.B. in Frankreich unter Napoleon oder Preußen unter Friederich II. Heute könnte man China unter kapitalistischen Bedingungen als eine solche Staatbürokratie verstehen. Dispositionssystem: Sinn und Zweck des Lebens finden Das Selbst einsetzen (opfern) für eine Belohnung, die erst später gegeben wird Ordnung und Stabilität in allen Bereichen Impulsivitätskontrolle Einsatz für Prinzipien des rechten Lebens Jeder ist aufgrund der göttlichen Ordnung auf seinem Platz (Don Beck 1996: 229) Probleme / Herausforderungen: Absolute Ordnung und Stabilität in der Welt ; bürokratische Verwaltung und Kontrolle komplexer sozialer Organisationen; Bewältigung permanenter Bedrohung durch konkurrierende Staaten – Kampf um Land, Menschen und Ressourcen; die wahre Bedeutung des Lebens und die Gründe für den Tod finden; Kontrolle der Impulsivität. Bewältigungssystem: Konstitution und Erhalt hierarchiebasierter Organisationen; Klassifikation von Ideen und Leuten in Kategorien von Gut und Böse; Reglementierungen und Sanktionen für schlechtes Verhalten; drakonische Gesetzessysteme und Almosenprogramme für die Bedürftigen als Teil der Formel einer gerechten Gesellschaft; Propagierung von Prinzipien, die besagen, dass die guten Menschen in der Gegenwart Opfer bringen müssen um in der Zukunft und besonders nach dem Tod ihre Belohnung zu erhalten; den richtigen Weg gehen, wie er durch die Autorität beschrieben wird; Kontinuierliches Arbeiten am Verstehen der ewigen Kraft, die die Menschheit kontrolliert und ihre ultimative Bestimmung ist; Kreuzzüge gegen das Böse und die Gesetzlosigkeit; alle Menschen werden ihre jeweilig zukommende rechtmäßige Belohnung erhalten. Moderne Organisationsformen Moderne Gesellschaften – Strategic Enterprise Soziale Organisationsform der modernen westlichen demokratischen Gesellschaften, besonders ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie spiegelt sich in einem hochtechnologisierten, energieabhängigen, statusbewussten, wissenschaftsgläubigen und fortschrittsorientierten Lebensstil mit Aufstiegsmobilität wider sowie dem Vorherrschen von erzieherischen und professionellen Führungsfunktionen. Politische und unternehmerische Führungseliten bewegen sich kooperierend im Raum erfolgsorientierter Initiativen und Formen der Machtteilung innerhalb offener demokratischer Systeme und einer freien Unternehmensumwelt. Bürokratisch und statusorientiert; Personen mit delegierter Autorität treffen die Entscheidungen; Verteilung spezifischer Verantwortung (Delegation); Kommunikation nach unten, oben und horizontal; Macht bezieht sich auf Prestige und Position innerhalb der Struktur; Macht erlaubt Mobilität nach oben. Dispositionssystem: Strive for autonomy and independence Seek out ‘the good life’ and material abundance Progress through searching out the best solutions Enhance living for many through science and technology Play to win and enjoy competition Learn through tried-and-true experience (Don Beck 1996:244) Probleme / Herausforderungen: Kontinuierliche Gestaltung eines besseren Lebens; universale Herausforderungen – auch militärischer Art; permanente Suche nach den „besten“ Wegen, um unseren menschlichen Bedürfnissen und Bestimmungen immer optimaler entsprechen zu können; Suche nach der ‚gerechten’ wohlfahrtstaatlichen Verteilung der materiellen Reichtümer über eine möglichst große Anzahl von Menschen (die es verdient haben); weltweite Rechtfertigung des Reichtums, Wohlstands und Sicherheit. Bewältigungssystem: Progressive Manipulation, Lenkung und Nutzung natürlicher und menschlicher Ressourcen; Verwissenschaftlichung des Daseins; durch Experimente stetig fortschreitende Erkenntnisse und Objektivierung der Welt bei gleichzeitiger Absage an deterministische und fatalistische Dogmen; Vertrauen auf Technologie zum pragmatischen Lösen von Problemen; Vertrauen auf freie Marktwirtschaft zur Verbesserungen des Daseins; Anreizstrukturen zur Leistungssteigerung über monetäre/materielle Evidenz; Belohnung von Individuen, die bereit sind Risiken auf sich zu nehmen (das Spiel zu spielen), die persönliches Vorankommen suchen und in einer wettbewerblichen Umwelt Innovationen kreieren. Postindustrielle Gesellschaften Unschwer lässt sich hierbei die Bewegungen der Grünen erkennen. Dieser Typ sozialer Organisationsformen tritt am sichtbarsten mit der Gegenkultur der späten 60er und frühen 70er Jahre in den Blick der Öffentlichkeit. Der Protest galt den Problemen der Entfremdung und dem Glauben an die technologischen Strategien der Moderne im 20. Jahrhundert bis in die Nachkriegszeit. Die Sehnsucht nach einem bereichernden und bedeutungsvolleren Leben hat eine Welle von Aktivitäten bzgl. Gleichberechtigung, sozialer Dienste und humanistischer Programme hervorgebracht. Sichtbar wird dieser Typus in helfenden Berufen wie Gesundheitsversorgung, Erziehung, aber auch vertrauensorientierten Unternehmensorganisationen und -Geschäftsbeziehungen. Dispositionssystem: Explore the inner beings of self and others Promote a sense of community and unity Share society’s resources among all Liberate humans from greed and dogma Reach decisions through consensus Refresh spirituality and bring harmony (1996:260) Probleme / Herausforderungen: Den Menschen und den menschlichen Geist von technokratischer Zukunftsgläubigkeit, Reglementierung und manipulativem Materialismus befreien; mit seinem Selbst in Frieden leben können und mit dem Selbst von Mitmenschen, die in einer ähnlichen Weise denken, in Kontakt treten können; die Welt von Armut, Rassismus, Krieg und Entfremdung durch universelle Menschenrechte, Nächstenliebe und Verständnis erlösen. Bewältigungssystem: Das eigene Selbst fördern, empfindsam gegenüber den Gefühlen anderer sein und tendenziell Gefühle, Emotion und Geist stärker nach außen bringen; egalitäre und humanistische Themen vertreten, insbesondere innerhalb der eigenen Gruppe; mit freundlichen (wenn möglich) oder legalen Mitteln (wenn notwendig) zu überzeugen versuchen; die Betonung liegt auf Konsensaufbau, Gruppenanstrengung, Friedensbewahrung und Harmonie innerhalb der Gruppe - zu deren eigenem Wohl; die Person wird als Ganzheit verstanden, Ziel ist Lebensbereicherung und Förderung entsprechender Handlungsweisen. Postmoderne Gesellschaften Dieser Typ tritt gegenwärtig als Hauptstrom westlicher Vergesellschaftungsprozesse und fortschrittlicher Unternehmensorganisationen in Erscheinung. Kennzeichen sind Abflachung von Hierarchien, umfassendere Mitbestimmung in Politik und Wirtschaft – Mitarbeiter werden zu Intrapreneuren, Kunden werden als Mitproduzenten in immer ausgedehntere Wertschöpfungsketten eingebunden. Fremdbestimmung und Abhängigkeit werden durch Selbstbestimmung und eigenständige Verantwortung ersetzt, Komplexität durch umfassendere Eigenaktivitäten reduziert. Im Ausbildungssektor wird fremdbestimmtes Lehren durch selbstbestimmtes Lernen abgelöst. Politisch und ökonomisch ist nicht länger der souveräne Nationalstaat Voraussetzung allen Handelns, sondern die ganze Welt wird zum Lebens- und Handlungsbereich. Mit diesem Typ sozialer Organisationsformen tritt die Globalisierung in Erscheinung. Dispositionssystem: Accept the inevitability of nature’s flows and forms Focus on functionality, competence, flexibility, and spontaneity Find natural mix of conflicting ‘truths’ and ‘uncertainties’ Discovering personal freedom without harm to others or excesses of self-interest Experience fullness of living on an Earth of such diversity in multiple dimensions Demand integrative and open systems (1996:275) Probleme / Herausforderungen: Sich als Individuum mit der Vielfältigkeit menschlicher Bedürfnisse, Ambitionen und Wünschen in einer Welt zunehmender Mehrdeutigkeiten und disparaten Vielfalt zurechtfinden und damit umzugehen; so funktional wie möglich in einer sich schnell ändernden Welt zunehmender Komplexität ohne garantierte Sicherheit über die Zukunft leben und handeln können; Akzeptanzprobleme für inhärente, traditionelle Werte und Verantwortlichkeiten. Bewältigungssystem: Mit vielfältigen Identitäten leben und handeln können. Flexibilität, Toleranz gegenüber Mehrdeutigkeit und Widersprüchlichkeiten, individuelle Kompetenz und Selbstmotivation; Auflösung von Status, Senioritätsprinzipien, Absolutheitsansprüchen und nationalstaatlichem Konsens; Präferenz für dynamische Prozessorganisationen, die gut auf Komplexität und schnelle Änderungen anzupassen sind. Globale/Virtuelle Gesellschaften Transnationale Organisationsformen, Kommunikation und globale Mobilität lassen das globale Dorf zur Wirklichkeit werden. Man lebt global und lokal zugleich = glokal. Für die Individuen werden alternative Ebenen des Bewusstseins zum globalen reflexiven Gemeinschaftsort. Sie suchen nach Wegen, elitäre und kollektive Motivation zu mischen, menschliche Bedürfnisse im globalen Kontext auszubalancieren und unsere Unterschiedlichkeiten (Diversitäten) akzeptieren zu lernen. Machtzentren bewegen sich derart, wie sie durch neue Technologien hervorgebracht werden. Als Akteur erscheint der Glocalpreneur. Siehe u.a. Hilb (2000, 2009) Dispositionssystem: Blending and harmonizing a strong collective of individuals Focus on the good of all living entities as integrated systems Expanded use of human brain/mind tools and competencies Self is part of larger, conscious, spiritual whole that also serves self Global networking seen as routine Acts for minimalist living so less actually is more (1996:287) Probleme / Herausforderungen: Implementation von Meta-Lösungen (über konventionelle Politik und Wirtschaft hinaus) für die Weltgemeinschaft; die Pflege globalen Denkens und kollektiver Handlungen, die sich gegen Hunger, Krankheit und politisch Unterdrückung richten. Bewältigungssystem: Weltweite Netzwerke zur Überwindung restriktiver Grenzen und Interessen sowie Orientierung an globalen Handlungsbereichen; neue Ordnung der Überwachung und Kontrolle zur Sicherung der Individualität; Überwindung traditioneller menschlicher Barrieren – Rasse, Nationalismus, Ideologie; Weltethos der Kooperation global vernetzter Bürger; globale Lebensqualität für alle Menschen fördern. Anderer Einteilungsversuch moderner Gesellschaften Moderner hierarchischer Typs: Max Weber (1980): Übergangstyp zur Jetztzeit Moderner Typ: Talcott Parsons (1951) und Robert K. Merton (1968): nach dem zweiten Weltkrieg Komplexer bis hyperkomplexer Gegenwartstyp: Luhmann (1984).
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