UBS impulse für KMU Übernahmen Gekauftes Wachstum IM GESPRÄCH AUSGABE 2 / August 2014 Erfolgsmodell duales Bildungssystem Aufgefallen Viktor Meier glänzt mit Glice 2 Editorial Warum alles selbst machen? Zusammenschlüsse g lobal orientierter Grossfirmen sind nicht neu. Wir alle kennen Beispiele solcher Übernahmen, denn sie l iefern den Medien Stoff für Schlagzeilen und halten oft die Kart ellbehörden auf Trab. Weniger b ekannt ist, dass sich auch KMU mit E xpansionsgelüsten nicht nur auf o rganisches Wachstum aus eigener Kraft a bstützen, sondern immer häufiger durch den Kauf von Mitbewerbern den Sprung in neue D imensionen wagen. Wir zeigen Ihnen an drei Beispielen, wie das funktioniert. Das duale Bildungssystem gilt als Schweizer Erfolgsrezept, das Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt besser in Einklang bringt. Lukas Gähwiler, unser CEO UBS Schweiz, diskutiert mit einer Gewerbevertreterin und einem Unternehmer über Vor- und Nachteile von Berufslehre und akademischem Bildungsweg und über deren Auswirkungen auf die Jugendarbeitslosigkeit und den Fachkräftemangel in der Schweiz. 6 Gekauftes Wachstum Kräfte bündeln, Marktanteile erhöhen oder die Wertschöpfungskette verlängern: Auch KMU setzen immer öfter auf strategische Übernahmen als Alternative zu Wachstum aus eigener Kraft. Ich wünsche eine anregende Lektüre. Christine Novakovic Leiterin Firmen- und institutionelle Kunden und Investmentbank Schweiz PS: Abonnieren Sie das Magazin oder den E-Newsletter UBS impulse für KMU online unter www.ubs.com/kmu-impulse oder fragen Sie Ihren Kundenberater. UBS impulse Für KMU — August 2014 26 Glänzend mit Glice Neben Eisbahnen aus Kunststoff bietet Viktor Meier seinen Kunden auch speziell entwickelte Schlittschuhe und Schleifautomaten an. 3 Inhalt In Kürze 4 –Zwischenbilanz SEF4KMU –Swiss Made, wohin? –SBB Businesstravel –Swiss Technology Award –UBS e-banking –Zahlungen weltweit –E-Rechnungen für KMU Wirtschaft und Politik 6Gekauftes Wachstum Schweizer KMU wachsen immer öfter durch den Kauf von Mitbewerbern: Hier berichten sie von ihren Erfahrungen. 12Analyse: Arbeitsmarkt 18 Energiebündel Heinz Künzli ist ein Grossverbraucher von Strom. Dank des KMU-Modells «Energie-Check-up» kann er die Energiekosten seiner Metzgerei Künzli spürbar senken. 14Im Gespräch: «Berufslehre» Der liberale Arbeitsmarkt stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz. Lukas Gähwiler über die Vor- und Nachteile des dualen Bildungssystems. Unternehmen 17Familienunternehmen Regeln für die Betreuung von Firmen- und Privatvermögen. 18 Lösung: Energie-Check-up Cover: Jos Schmid, Porträtillustration: Elizabeth Traynor, Bilder: Cédric Widmer, Véronique Hoegger, Jos Schmid, Gerry Amstutz Wie die Zürcher Metzgerei Künzli Energiekosten senkt. 20Lösung: UBS KeyDirect Die Waadtländer Ekspert SA bietet Accounting für KMU im Stil von Grossfirmen. 22 Wissen: Währungshedging Der richtige Umgang mit Währungsrisiken kann überlebenswichtig sein. Persönlich 24Meine Sicht: P. Hofer-Noser 14 «Die Berufslehre ist der Königsweg» Lukas Gähwiler diskutiert mit Christine Davatz-Höchner und Peter Schilliger über das duale Bildungssystem und den Fachkräftemangel. Warum Cleantech für Schweizer KMU eine Chance ist. 26Aufgefallen: Viktor Meier Wie ein Luzerner mit energieeffizienten Eisbahnen weltweit neue Märkte erobert. 4 IN KÜRZE Zwischenbilanz von SEF4KMU Die vom Swiss Economic Forum und von UBS lancierte Wachstumsinitiative SEF4KMU verleiht dynamischen KMU und Jungunternehmen Elan. auf Herz und Nieren zu prüfen. Das Bewertungs verfahren ist SQS-zertifiziert. Wenn eine Wachstumsstrategie diesen Praxistest besteht, erhält der Unternehmer das Qualitäts label «SEF.High-Potential KMU», das zwölf Monate gültig ist. Dieses Label gewährt ihm wahlweise erleichterten Zugang zu Fremd- und Eigenkapital, Risikoanalyse und -management inklusive umfassenden Versicherungsschutzes oder Hilfe beim Umgang mit geistigem Eigentum. 15 Millionen Franken Wachstumskapital J unge Unternehmen mit einem überdurchschnittlichen Wachstumspotenzial haben in der Schweiz keinen leichten Stand. Die Kleinräumigkeit des Heimmarkts setzt ihrem organischen Wachstum bald einmal Grenzen. Bisher gab es kaum Möglichkeiten für vielversprechende, dynamische KMU, ihr Wachstum günstig zu finanzieren. Hier setzt die Initiative SEF4KMU an, die 2012 vom Swiss Economic Forum (SEF) in Zusammenarbeit mit UBS lanciert und vor einem Jahr breit ausgerollt wurde. Kernstück dieser Wachstumsinitiative für KMU und Jungunternehmen sind die kostenlose Überprüfung der Wachstumsstrategie sowie die Unterstützung durch erfahrene Unternehmer und Experten in den Bereichen Finanzierung, strategische Positionierung, Risikomanagement und geistiges Eigentum. Konkret geht es darum, die Wachstumsstra tegie der Jungunternehmen in intensiven Work shops durch unabhängige, praxiserprobte Experten UBS impulse Für KMU — August 2014 • Mehr über SEF4KMU auf www.sef4kmu.ch SE Award 2014 Ein weiterer Höhepunkt des Swiss Economic Forum 2014 war die Verleihung des Swiss Economic Award. Er ging in der Kategorie Produktion / Gewerbe an die Zürcher On AG für die Entwicklung und Vermarktung eines völlig neuartigen Laufschuhs. In der Kategorie Hightech / Biotech siegte die Optotune AG, welche flexible optische Komponenten vertreibt. In der Kategorie Dienstleistung schliesslich triumphierte joiz AG mit ihrem interaktiven Programm, das für die Zielgruppe der 15- bis 34-Jährigen die Medien TV, Internet, Mobile und Social Media verknüpft. • www.swisseconomic.ch/award Bild: Noë Flum Philip Douglas, Gründer der Velobility AG, konnte als Erster von der Wachstums initiative SEF4KMU profitieren. Einer der ersten Jungunternehmer, die von SEF4KMU profitierten, war Philip Douglas, Gründer und CEO von Velobility AG (siehe UBS impulse 2-2013). Sein Fazit heute: «Das Label SEF.High- Potential KMU hat sich für uns bei der Finanzierung und im Marketing mehrfach ausgezahlt.» Und Christian Schaub, CEO von Redbiotec AG, resümiert: «Das Label SEF.High-Potential KMU ebnete uns den Zugang zu neuen Investoren. Wir verfügen nun über eine hervorragende Basis für das Erreichen unserer ambitionierten Wachstumsziele.» Auch in Zahlen lässt sich die Bilanz von SEF4KMU sehen: Die 50 bei SEF4KMU aktiven Unternehmer und Experten haben bisher mehr als 200 Wachstumsstrategien überprüft. Sie haben 40 Unternehmen vor Ort besucht und 18 das begehrte Qua litätslabel verliehen. Bisher konnten 15 Millionen Franken Wachstumskapital vermittelt werden. 5 Swiss Made, wohin? Zahlungen weltweit M M it einer Exportquote von 52 Prozent hängt die Schweizer Konjunktur erheblich vom Aussenhandel ab. Viele Exporteure versuchen mit Innovation und Produktivitätssteigerung der Frankenstärke und der flauen Konjunktur zu begegnen. Dabei ist selbst eine Produktionsverlagerung ins Ausland kein Tabuthema mehr. Während Europas Bedeutung als Exportmarkt abnimmt, bieten sich neue Chancen in den Schwellenländern Asiens und Lateinamerikas. Dabei sind die Exporteure aber auch mit neuen Zahlungs-, Währungs-, Leistungs- oder Transferrisiken konfrontiert. • UBS outlook Aussenhandel jetzt online bestellen auf www.ubs.com/kmu-bestellungen Profitieren mit SBB Businesstravel M it SBB Businesstravel, dem Onlineportal für Geschäftskunden, lösen Sie ÖV- Tickets schnell und einfach im Büro oder unterwegs per Mobile-App. Registrieren Sie sich jetzt, als UBS- Kunde erhalten Sie bis 31.10.2014 ein Startguthaben von 30 Franken. • Mehr über SBB Businesstravel und Registrierung auf www.sbb.ch/ubs Anmelden für Swiss Technology Award I st Ihr Unternehmen aussergewöhnlich innovativ? Am Swiss Innovation Forum (SIF) wird am 20. N ovember in Basel der begehrte Swiss Technology Award 2014 in drei Kategorien verliehen. Teilnehmen können etablierte Unternehmen und Start-ups mit technologiebasierten Neuentwicklungen im Bereich Nachhaltigkeit oder innovative Projekte aus Universitäten und Fachhochschulen. Die Bewerbungsfrist läuft noch bis 31. August. Das SIF ist die wichtigste Innovationsplattform der Schweiz. UBS unterstützt den Anlass als Main Partner. • Mehr auf www.swiss-innovation.com Rundum mobil: Auf UBS e-banking können Sie wahlweise über verschiedene Kanäle zugreifen. Ausgezeichnetes UBS e-banking L iquiditätsplanung gilt als das A und O einer guten Unter nehmensführung. Ein wichtiges Hilfsmittel für eine umfassende Gesamtübersicht über die Liquidität bietet das erweiterte UBS e-banking. Was ist neu? Mit der um Kreditlimiten ergänzten Saldovorschau behalten Sie die künftige Entwicklung Ihrer Konten bequem unter Kontrolle. Die Saldovorschau zeigt Ihnen jetzt auch den voraussichtlichen Saldo aller Konten einer Kreditlimite und die zukünftigen Veränderungen der Kreditlimite an. Zudem können Sie sich die erwarteten Kontobewegungen konsolidiert, etwa für alle Konten eines UBS e-banking-Vertrags, anzeigen lassen. Funktionen wie Währungswechsel und -filter sowie die Möglichkeit zum Ausschluss von Konten erhöhen die Flexibilität der Saldovorschau zusätzlich. Die Funktionalität der erweiterten UBS e-Banking-Plattform hat übrigens auch die Fachleute überzeugt. Bei den diesjährigen «Best of Swiss Web Awards» gewann UBS e-banking zwei goldene Awards in den Kategorien «Technologie» und «Mobile Web» und erhielt gesamthaft Auszeichnungen in sieben von elf Kategorien. Zudem wurde ihm auch noch der prestigeträchtige «Master of Swiss Web» verliehen. Zur Wahl standen 396 Projekte. Damit hat UBS auf dem Weg zur führenden Multikanalbank der Schweiz einen grossen Schritt nach vorn gemacht. • Mehr über UBS e-banking auf www.ubs.com/kmu-online it Pay Worldwide können international tätige Unternehmen jetzt Zahlungen aus der Schweiz in rund 130 Währungen weltweit ausführen. Neben den gängigen Handelswährungen steht auch eine Vielzahl weniger gebräuchlicher Devisen zur Auswahl. Es geht ganz einfach: Der Kunde erteilt den Zahlungsauftrag direkt in der Landeswährung des Begünstigten. Noch bevor die Zahlung an die Empfängerbank weitergeleitet wird, veranlasst UBS die sofortige Kon vertierung in die Zielwährung. Damit fällt keine Umrechnungsgebühr beim Empfänger an. Auftraggeber und Zahlungsempfänger profitieren von attraktiven Konditionen und Transaktionspreisen. Voraussetzung sind ein UBS-Konto in CHF, EUR, USD oder GBP sowie eine entsprechende Vereinbarung. • Mehr über Pay Worldwide auf www.ubs.com/cashmanagement E-Rechnungen: einfach und kostengünstig D as Inkasso mittels Papierrechnungen ist umständlich und teuer. Aber jetzt gibt es eine elektronische Alternative: das «E-Rechnung Startpaket» von SIX Payment Services. Es bietet eine günstige und zeitgemässe Komplettlösung für E-Rechnungen, die sich besonders für Neueinsteiger in den elektronischen Rechnungsversand eignet. Das Startpaket beinhaltet alles, was Sie für den MWSt-konformen elektronischen Rechnungsversand benötigen. Denn Umfang, Funktionalität und Preismodell sind speziell auf die Bedürfnisse von KMU ausgelegt. Mehr als eine Million E-BankingNutzer haben sich in der Schweiz bereits für die E-Rechnung angemeldet. Zudem sind auf www.edirectory.ch alle Firmen aufgelistet, die E-Rechnungen empfangen oder senden können. Probieren Sie es aus. • Mehr über das Startpaket für E-Rechnungen auf www.six-paynet.com/startpaket 6 Wirtschaft und Politik CGC Holding SA Fernheizung und Immobilienwartung, 2013 Kauf der Record Maintenance SA 2000 Hauswartungsverträge vor Kauf 2300 Hauswartungsverträge nach Kauf 175 168 Mitarbeitende vor Kauf 62 Mio. Umsatz in Franken vor Kauf UBS impulse Für KMU — August 2014 65 Mio. Umsatz in Franken nach Kauf Mitarbeitende nach Kauf 7 Gekauftes Wachstum Kräfte bündeln, Marktanteile erhöhen, die Wertschöpfungskette verlängern: warum immer mehr KMU strategische Übernahmen wagen. Jost Dubacher (Text) und Cédric Widmer (Bilder) A m Rhoneufer unterhalb von Genf, auf dem Gebiet der beschaulichen Gemeinde Airela- Ville, wird Kehricht verbrannt, und zwar in enormen Mengen. Der Brennwert des jährlich angelieferten Abfalls entspricht rund 13 000 Tonnen Heizöl und diese Energie b eheizt über ein Fernwärmenetz von 24 Kilometer Länge die Wohnungen von etwa 30 000 Menschen. Betrieben wird Cadiom, so der Name der Anlage, von zwei Partnern: den Services Industriels de Genève (SIG) und der privaten CGC Holding aus dem Genfer Vorort Thônex. Die CGC besitzt Erfahrung im Bau von Grossheizungen; ähnliche Anlagen hat sie am Genfer UNO-Sitz sowie an den Firmenzentralen von Nestlé und Rolex realisiert. «Wir treten jeweils als technischer Generalunternehmer auf», erklärt CGC-Chef Jean-Philippe Louet. haben eine “Wir gewisse Über nahmeroutine entwickelt. ” Jean-Philippe Louet, CGC Holding SA Seine Mitarbeiter planen die Anlagen, akquirieren aber auch die Fernheizungskunden und schliessen die Verträge mit ihnen ab. Die CGC-Gruppe ist prädestiniert für diese Aufgabe, denn zu ihrem zweiten Standbein zählt der Unterhalt von Heizungen und Klimaanlagen in Gewerbe-, Büro- und Wohn immobilien. Die Serviceflotte umfasst 130 Fahrzeuge. So wächst CGC zweispurig: mit dem Aufbau neuer Fernheizungsnetze und mit der Immobilienwartung. Der Umsatz hat sich in den vergangenen zehn Jahren verdreifacht: Heute werden 2300 Immobilien betreut. «Allein mit direkt akquirierten Unterhaltsmandaten wäre das nicht gegangen», sagt Jean-Philippe Louet. Denn die Immobilienbewirtschaftung ist ein vergleichsweise statisches Geschäft mit langfristigen Verträgen. Deshalb kauft der CGC-Chef immer wieder kleinere Mitbewerber auf. Das vorerst letzte Unternehmen, das Louet übernommen hat, heisst Record Maintenance SA. Sieben Mitarbeiter, drei Millionen Umsatz und vor allem: auf einen Schlag 300 neue Verträge. Akquisition als sinnvolle Option «Der Einkauf eines Kundenstamms per Akquisition kann eine sinnvolle Option sein», kommentiert Urs Fueglistaller, Direktor des KMU- Instituts an der Universität St. Gallen. Zum Beispiel wenn – wie im Fall der CGC – ein sprunghaftes Wachstum in einem Teilbereich erfolgskritisch für das grosse Ganze ist. In einer ganz anderen Lage befindet sich Marcel Capeder, Inhaber der MC Transports SA, aus Degen im Klug finanziert Ein betrieblicher Investitionszyklus dauert normalerweise sieben bis zehn Jahre. Die Fremdfinanzierung sollte nach vier bis sechs Jahren amortisiert sein. Weil die Voraussetzungen jeder Transaktion anders sind, bietet UBS ihren Kunden eine umfassende Beratung. •Eigenkapital: Mit «Sell and lease back»-Verträgen lässt sich betriebliches Eigenkapital freisetzen. Überdies stellt die Bank bei Bedarf Kontakte zu externen Investoren her. •Zinsen: UBS bietet Festzinsverträge an. Wer darauf verzichtet, kann sich über den Erwerb von Zinsswaps gegen Zinsschwankungen absichern. Für Fragen wenden Sie sich am besten an Ihren Kundenberater. 8 Wirtschaft und Politik bündnerischen Val Lumnezia. Er transportiert für das lokale Baugewerbe Material und Maschinen und ist mit einem politischen Entscheid konfrontiert, der seine Unternehmerexistenz infrage stellt. Es geht um das Volks-Ja zur Zweitwohnungsinitiative im März 2012 und dessen Auswirkungen auf die Seitentäler des Hinterrheins. Für Capeder steht fest: «Mittelfristig wird hier jeder zweite Baubetrieb schliessen müssen.» 26 Jobs hängen an der MC Transports SA. Aufgeben war für den Patron keine Option und er streckte seine Fühler nach Flims aus. Dort legte eine weitsichtige Gemeinde dem Zweitwohnungsbau bereits vor der eidgenössischen Abstimmung Zügel an. Mit der Folge, dass auf dem Gemeinde gebiet noch bis 2017 jedes Jahr 2000 Quadratmeter Bruttogrundfläche erstellt werden dürfen. Skaleneffekte realisieren Es kam zu Gesprächen mit der Flims Transporte AG, die schlussendlich ihren Warentransportbereich an Capeder abtrat. Im Rahmen eines so genannten Asset Deals wechselten ein Werkhof und fünf Lastwagen samt Zubehör den Besitzer. Seither klingeln bei Marcel Capeder zwei Handys. Über das schwarze betreut er seine neuen Kunden aus dem Raum Flims, über das gepunktete die Klienten in Degen. Flims bietet der MC Transports SA diejenigen Entwicklungsperspektiven, die ihr im Val Lumnezia verloren gegangen sind. Ausserdem hat Capeder mit dem Muldenservice der Flims Transporte AG sein Dienstleistungsan- gebot abgerundet und seine Wettbe werbsfähigkeit gegenüber Konkurrenten aus dem Raum Chur gestärkt. Alexi Derungs, UBS-Kundenberater von KMU Graubünden in Ilanz, freut sich für die ganze Surselva. «Unternehmer wie Marcel Capeder stellen sicher, dass wir hier auch in Zukunft selbstständige Firmen haben.» In Zeiten offener Märkte und hoher Mobilität ist die Bündelung lokaler Kräfte oft das beste Mittel, um einen Standort zu behaupten. Intern entstehen Skaleneffekte und am Markt wird das Angebot erweitert: horizontal mit der Erschliessung neuer Kundensegmente oder vertikal mit der Vertiefung bestehender Kundenbeziehungen. Auf eine Vertikalisierung zielte die Berner Garaio-Gruppe, als sie den Datencenterbetreiber in4U übernahm. Das Berner IT-Haus erzielt rund einen Fünftel seines Umsatzes mit Entwicklung, Vertrieb und Support einer Businesssoftware für die Immobilienwirtschaft. Seit zwei Jahren bietet Garaio auch das Hosting der Lösungen an. «Wir wollten mit der Akquisition eine Schnittstelle eliminieren und noch besser auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen», berichtet Garaio-Chef David Brodbeck. Die Hoffnungen haben sich erfüllt: Die Rentabilität bei in4U ist gestiegen, die Synergieeffekte in der Gruppe sind eingetroffen. «Aber gerade im Rückblick wird deutlich, dass Fir menzusammenschlüsse nie Selbstläufer sind», hält David Brodbeck fest. Irgendwo harze es bei einer Übernahme immer. Und dies beileibe nicht nur bei KMU mit ihren knappen Management Holdingprivileg am Ende? Will ein Unternehmen durch Zukauf wachsen, hat es grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Entweder erwirbt es Aktiven und Passiven (Asset Deal) oder eine Beteiligung an einer anderen Firma (Share Deal). Bei KMU erfolgt ein solcher Beteiligungskauf meist über eine Holdinggesellschaft. Das bietet einige Vorteile, etwa eine steueroptimierte Akquisitions finanzierung, geografische Mobilität sowie die Bündelung von Liquidität (Cashpooling). Zudem profitiert eine Holding von besonders niedrigen Steuern. Doch die Tage dieses sogenannten Holdingprivilegs scheinen gezählt. Die Unternehmenssteuerreform (UStRef) III kennt keine gesonderten Regelungen für Dachgesellschaften mehr. Im letzten Dezember veröffentlichte der Bundesrat die Eckwerte der Reform. Dieser Tage geht die Vorlage in die Vernehmlassung bei Gemeinden, Kantonen und Verbänden. Experten rechnen damit, dass die UStRef III 2019 oder 2020 in Kraft treten wird. UBS impulse Für KMU — August 2014 Akquisition “Eine kostet vorab viel Geld und ist praktisch un umkehrbar. ” David Brodbeck, Garaio AG ressourcen. Auch für Grossfirmen bedeuten Zukäufe eine Herausforderung. Diversen Studien zufolge verfehlt jede zweite Fusion ihre strategischen und finanziellen Ziele – meist wegen unterschiedlicher Firmenkulturen. «Wenn die zwischenmenschliche Chemie nicht stimmt», kommentiert Brodbeck, «ist auch der finanziell attraktivste Deal zum Scheitern verurteilt.» Die Bedeutung der Mitarbeiter für den Erfolg einer Übernahme betont auch Jean-Philippe Louet. «Man muss den Leuten die Chancen aufzeigen, die sich aus dem Zusammenschluss für sie ganz p ersönlich ergeben», erklärt er. CGC skizziert daher bei jeder Akquisition individuelle Karrierewege und bietet massgeschneiderte Schulungen an. «Wir haben eine gewisse Übernahmeroutine entwickelt», meint JeanPhilippe Louet – eine Routine, die ihn Chancen und Risiken eines Firmenerwerbs sehr nüchtern abschätzen lässt. Auch David Brodbeck profitiert von früheren Übernahmeerfahrungen. Er hat aber Verständnis für Kollegen, die vor einem sprunghaften externen Wachstum zurückschrecken. «Eine Akquisition kostet gleich am Anfang viel Geld und ist praktisch unumkehrbar.» Nicht alles selbst machen Systematisch erhobene Zahlen zu den M & A-Aktivitäten der Schweizer KMU existieren nicht. Was bleibt, ist der Blick auf die Finanzierungsaktivitäten der Banken. Und hier zeigt sich, dass hinter einem Grossteil der Übernahmen von kleinen und mittleren Betrieben Privatpersonen stehen. In den meisten Fällen handelt es sich um Managerteams, die ihre Betriebe per Buyout übernehmen. Gestandene KMU hingegen machen sich rar, obwohl sie zur Re finanzierung des Kaufobjekts nicht 9 Garaio AG 100 Businesssoftware und Hosting, 2012 Kauf der in4U AG Kunden vor Kauf 250 Kunden nach Kauf 110 Mitarbeitende vor Kauf 150 Mitarbeitende nach Kauf 20 Mio. Umsatz vor Kauf 33 Mio. Umsatz nach Kauf 10 Wirtschaft und Politik MC Transports SA Transporte für Baugewerbe, 2014 Kauf der Flims Transporte AG 5450 m2 Betriebsfläche nach Kauf 2200 m2 Betriebsfläche vor Kauf 31 26 22 Mitarbeitende vor Kauf Lastwagen vor Kauf 27 Lastwagen nach Kauf UBS impulse Für KMU — August 2014 Mitarbeitende nach Kauf 11 hätte ich den “Allein Kauf nie auf die Reihe bekommen. ” Marcel Capeder, MC Transports SA rimär auf dessen Erträge angewiesen p wären und deshalb mit günstigeren Konditionen rechnen könnten. Die ökonomisch nicht immer gerechtfertigte Vorliebe der Schweizer Unternehmer für organisches Wachstum kennt auch Urs Fueglistaller von der Uni St. Gallen. Als ehemaliger Leiter diverser Erfa-Gruppen sowie als Verwaltungsrat einiger KMU ist er regelmässig damit konfrontiert. Er glaubt jedoch Anzeichen eines Mentalitätswandels festzustellen – befördert von der Unternehmergeneration, die jetzt in die Geschäftsleitungen und Verwaltungsräte aufrückt. «Diese jungen Leute haben gelernt, in einer Übernahme nicht nur das Risiko, sondern auch die Chancen zu sehen.» Man muss nicht immer alles selbst machen – das gilt auch für die Vorbereitung und finanzielle Abwicklung eines Firmenkaufs. Zu komplex sind die damit einhergehenden Fragen: von der Bewertung des Kaufobjekts über die Abschätzung juristischer Ri siken ― «Leichen im Keller» ― bis hin zu Steuerfragen. Porträtillustration: Elizabeth Traynor Wertschöpfung erhöhen «Allein hätte ich den Kauf nie auf die Reihe bekommen», gesteht Transportunternehmer Marcel Capeder. In seinem Fall hat UBS-Kundenberater Derungs sogar die steuerliche Beratung der Gegenpartei übernommen. Der Schritt war nötig, weil der Erlös aus einem Asset Deal nicht als steuerfreier Kapitalgewinn zählt. Vielmehr gilt er als ausserordentlicher Ertrag und ist als solcher zu versteuern. Capeder schaut auf die beiden Handys vor ihm auf dem Tisch. Er ist sichtlich froh, dass er sich wieder auf seine Lastwagen, seine Chauffeure und seine Kunden konzentrieren kann. Er hat Respekt vor der Aufgabe. «Die kommenden Wochen und Monate werden zeigen, ob mein Plan aufgeht.» In Bern, bei Garaio, befindet man sich derweil schon einen Schritt weiter: Die Übernahme von in4U ist abgeschlossen. Jetzt geht es darum, die interne Wertschöpfungskette zu verlängern. «Unseren Kunden aus der Immobilienwirtschaft wollen wir künftig auch Beratungsdienstleistungen anbieten», schildert CEO David Brodbeck. Die Kompetenz findet er bei der Tochterfirma Naveco, die seit 2010 zur Gruppe gehört. Sie unterstützt Grossunternehmen wie die Krankenkasse Helsana oder die Post bei der Konzeption und Umsetzung ihrer Portalstrategien. Die ambitioniertesten Pläne verfolgt CGC-Chef Jean-Philippe Louet. Er will zusammen mit den kantonalen Werken Services Industriels de Genève eine neuartige Klimaanlage für Wohnund Geschäftshäuser in der Genfer Innenstadt bauen. Ambitionierte Pläne Das System GeniLac saugt 45 Meter unter dem Seespiegel Wasser an und verteilt es über ein Leitungsnetz in mehrere Dutzend angeschlossene Liegenschaften. Im Sommer wird gekühlt, im Winter über Wärmepumpen geheizt. 80 Millionen Franken wollen die Partner in einer ersten Tranche investieren. Die Machbarkeit ist erwiesen. Wenn 60 Prozent der Fernwärmeverträge unterschrieben sind, beginnen die Erdarbeiten. Dank des dicken Kundenportefeuilles der CGC könnte es schon im kommenden Jahr so weit sein. • «Komplexität steigt mit Volumen» Markus Baur leitet bei UBS Schweiz das Team Structured Finance. Täuscht der Eindruck oder zieht das M & A-Geschäft wieder an? Wir verzeichnen tatsächlich eine erhöhte Nachfrage nach Akquisitions finanzierungen. Denn viele Schweizer Unternehmen befinden sich in einer guten finanziellen Verfassung. Wenn die Schweizer Weltkonzerne auf Brautschau gehen, werden sie vom UBS Investment Banking betreut. Welche Firmen zählen zu Ihrer Klientel? Zu unseren Kunden gehören neben multinationalen Konzernen auch grössere KMU. Mein Team begleitet Transaktionen mit einem Kreditvolumen zwischen 20 Millionen und rund einer Milliarde Franken. Was macht die Komplexität solcher Deals aus? Es handelt sich in den meisten Fällen um grenzüberschreitende Zusammenschlüsse. Daraus erwachsen komplizierte unternehmensrechtliche Fragen. Neben den Banken sind auch externe Partner wie Berater und Anwälte in volviert. Ausserdem herrscht bei Transaktionen dieser Grössenordnung immer ein gewisser Zeitdruck. Und schliesslich sind es Deals, die bei unseren Kunden oft zu Umstrukturierungen führen − zum Beispiel in der Produktion, im Vertrieb oder in der strategischen Ausrichtung −, was wiederum die Schuldentragfähigkeit beeinflussen kann. Die Transaction-Advisory-Teams von UBS stehen ihren Kunden aus dem KMU-Segment darüber hinaus beratend zur Seite. Sie auch? Nein, wir sind bei Akquisitionen nur für die Finanzierung zuständig. Die Beratung erfolgt durch spezialisierte Mergers & Acquisitions-Teams. Bei uns geht es vor allem um Kredithöhe, Sicherheiten, Laufzeiten und Rückzahlungsmodalitäten. • 12 Wirtschaft und Politik Analyse: Arbeitsmarkt Vorteile des liberalen Arbeitsmarkts Der liberale Arbeitsmarkt beschert der Schweiz eine niedrige Arbeitslosigkeit und ist ein Garant für die hohe Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft. I m internationalen Vergleich weist die Schweiz eine der niedrigsten Arbeitslosenraten auf. Gemäss der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) lag sie im vierten Quartal 2013 mit 4,1 Prozent unter allen OECD-Ländern an vierter Stelle. Nur Südkorea, Norwegen und Japan haben einen noch geringeren Anteil an Erwerbslosen. Die tiefe Arbeitslosigkeit hierzulande verdanken wir vor allem dem äusserst flexiblen Arbeitsmarkt. Dieser ist ein wichtiger Standortvorteil der Schweiz und ein bedeutender Grund dafür, dass sie die Wettbewerbsrang liste des Weltwirtschaftsforums (WEF) von 148 Ländern nun bereits im fünften Jahr in Folge anführt. Ein effizienter Arbeitsmarkt ist möglichst flexibel und bietet Arbeitgebern wie Arbeitnehmern viel Freiraum bei der Gestaltung von Arbeitsverträgen. Zu viel Regulierung macht den Arbeitsmarkt unflexibel und führt grundsätzlich zu einer strukturell h öheren Arbeitslosigkeit. Ein hoher Mindestlohn wie die in der Mindestlohninitiative geforderten 22 Franken pro Stunde hätte die Flexibilität des Arbeitsmarkts stark eingeschränkt und in der Folge die strukturelle Arbeitslosigkeit ansteigen lassen. Weil bei deutlich höheren Löhnen nicht alle Unternehmen ihr Beschäftigungsniveau halten können, würden wohl zahlreiche Jobs verloren gehen. Mit der offenkundigen Ablehnung der UBS impulse Für KMU — August 2014 Volks initiative zur Einführung eines flächendeckenden Mindestlohns hat das Schweizer Stimmvolk klar zum Ausdruck gebracht, dass die Vorzüge unseres flexiblen und liberalen Arbeitsmarkts erhalten bleiben sollen. Die hohe Nettozuwanderung in die Schweiz von durchschnittlich einem Prozent in den letzten fünf Jahren war eine notwendige Voraussetzung für das solide Wirtschaftswachstum. Aber profitieren davon auch die Schweizer? Einige Gründe sprechen dafür. So ist die Erwerbstätigenquote unter Ein wanderern höher als unter den bereits in der Schweiz Ansässigen. Zudem weisen Einwanderer, die seit Mitte der 90er-Jahre in die Schweiz kommen, Kraftstoff für den Schweizer Wirtschaftsmotor: Die Einwanderung zieht Arbeitskräfte in den Bereichen an, in denen der Bedarf am grössten ist. 13 Infothek Lösungen beim Zugang “Liberalere zum und beim altersbedingten UBS impulse für KMU UBS impulse für KMU können Sie bequem online abonnieren. Mehr Infos über unser Kundenmagazin und den E-Newsletter auf unserer Website. Rückzug aus dem Arbeitsmarkt wären eine sinnvolle Neuerung. einen höheren Bildungsstand auf als der Durchschnitt der heimischen Bevöl kerung. Deshalb dürften Zuwanderer auch überdurchschnittlich produktiv sein, das Pro-Kopf-Wachstum in der Schweiz ansteigen lassen und auch mehr Steuern zahlen. Darüber hinaus wirkt sich die höhere Erwerbstätigkeit unter Immigranten positiv auf die Vorsorgesysteme aus. Und die Einwanderer sind mobil. Letztes Jahr wanderten 155 000 in die Schweiz ein, 70 000 verliessen sie aber auch wieder. Das macht den Arbeitsmarkt zusätzlich flexibel. Zuwanderung bringt auch Vorteile Die Einwanderung übernimmt die Rolle einer internationalen Arbeitsvermittlung und zieht Arbeitskräfte in den Bereichen an, in denen der Bedarf am grössten ist. Inwieweit dieses Modell durch die Annahme der Massenein wanderungsinitiative vom 9. Februar 2014 gefährdet ist, hängt von der genauen Umsetzung ab. Wenn es gelingt, weiterhin die produktivsten Beschäftigten ins Land zu holen, ohne ein Bürokratiemonster zu schaffen, dann kann der negative Einfluss auf die Wirtschaft gering gehalten werden. Ansonsten dürfte sich der bereits heute in verschiedenen Berufsgattungen spürbare Mangel an Fachkräften noch weiter verschärfen. In diesem Fall muss es gelingen, das noch brachliegende Potenzial im Inland besser zu nutzen. ” UBS Outlook Schweiz auch im internationalen Vergleich sehr hoch. Doch arbeiten in der Schweiz überdurchschnittlich viele Frauen in relativ geringen Teilzeitpensen. Mit besseren Möglichkeiten zur Kinderbetreuung könnten wohl zahlreiche Arbeitnehmerinnen ein erheblich höheres Pensum annehmen und so ihre oft guten Qualifikationen wirksamer einbringen. Angesichts der enormen demografischen Herausforderungen, die auf unser Vorsorgesystem zukommen, muss zudem die Frage nach dem Rentenalter ernsthaft diskutiert werden. Verschie dene Länder haben hier bereits Wege aufgezeigt. Schweden etwa hat das Rentenalter völlig flexibilisiert und ermöglicht Arbeitnehmern, die dies wollen und können, wesentlich länger zu arbeiten, zum Beispiel mit einem reduzierten Pensum. Flexibles Rentenalter Demgegenüber könnten andere Arbeitnehmer unter Inkaufnahme gewisser Rentenkürzungen auch weitaus früher in Rente gehen. Liberalere Lösungen wären nicht nur beim Zugang zum, sondern auch beim altersbedingten Rückzug aus dem Arbeitsmarkt eine sinnvolle Neuerung. Dies würde helfen, die gewaltigen demografischen Herausforderungen der Zukunft besser zu meistern und besonders gefragte Arbeitskräfte auch im Alter weiter produktiv zu beschäftigen. • Bild: Keystone, Porträtillustration: Elizabeth Traynor Potenziale besser ausschöpfen Einerseits müssen sich möglichst viele Arbeitskräfte durch Weiterbildung jene Qualifikationen aneignen, die von den Unternehmen am dringendsten gebraucht werden. Ein beträchtliches Potenzial ist indes bei den weiblichen Arbeitskräften noch ungenutzt. Zwar liegt die Erwerbsquote der Frauen in der Schweiz mit 77,2 Prozent www.ubs.com/kmu-impulse Die vierteljährliche Konjunkturanalyse von UBS Chief Investment Office Wealth Management erläutert die wichtigsten Wirtschafts- und Finanzdaten und vertieft ein aktuelles Thema. www.ubs.com/kmu-bestellungen UBS outlook Thesen Die Analysten von UBS Chief Investment Office WM nehmen in jeder Aus gabe einen Wirtschaftszweig oder ak tuellen Trend unter die Lupe. Bestellen Sie diese kostenlose Publikation online. www.ubs.com/kmu-bestellungen UBS investor’s guide Jeden Monat erhalten aktive Anleger aktuelle Informationen und Prognosen, die sie bei ihren Anlageentscheidungen unterstützen. Fragen Sie Ihren Kundenberater. UBS Swiss Real Estate Bubble Index Der UBS Swiss Real Estate Bubble Index analysiert den Schweizer Immobilienmarkt und zeigt die wichtigsten regio nalen Entwicklungen auf. www.ubs.com/quotes UBS research online Kundinnen und Kunden mit UBS e-banking bekommen im Onlineportal von UBS Chief Investment Office WM aktuelle Analysen und Prognosen zu Zinsen, Währungen, Konjunktur, Aktien, Rohstoffen, Immobilien und so weiter. Fragen Sie Ihren Kundenberater. www.ubs.com/quotes UBS research audiocast Daniel Kalt ist Chefökonom Schweiz bei UBS. Hören Sie die Ökonomen und Analysten von UBS im wöchentlichen Podcast zu den jüngsten Entwicklungen in Wirtschaft und Finanzen – auf Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch oder Spanisch. www.ubs.com/research-podcast 14 Wirtschaft und Politik Im Gespräch: das duale Bildungssystem «Die Lehre ist der Königsweg zur Berufskarriere» UBS Schweiz-Chef Lukas Gähwiler diskutiert mit der Gewerbevertreterin Christine Davatz-Höchner sowie dem Nationalrat und Unternehmer Peter Schilliger über das duale Bildungssystem der Schweiz und den sich verschärfenden Fachkräftemangel. Jörg Becher, Adrian Roost (Interview) und Gerry Amstutz (Bild) J ahrelang gab es in der Schweiz zu wenig Lehrstellen. Inzwischen beklagen immer mehr Firmen, dass sie die von ihnen angebotenen Lehrstellen nicht mehr vollumfänglich besetzen können. Kennen Sie dieses Problem auch? Lukas Gähwiler: Im Gespräch mit un seren Unternehmenskunden höre ich immer wieder, dass viele Firmen intensiv auf der Suche nach guten Lehrlingen sind. Auch wir bei UBS haben teilweise Mühe, für gewisse Bereiche und in bestimmten Regionen genügend Lehrlinge zu finden. Eine wachsende Zahl guter Schülerinnen und Schüler entscheidet sich für ein Gymnasium und damit für eine akademische Laufbahn und gegen eine Berufslehre. Hat die Berufslehre also ein Imageproblem? Christine Davatz-Höchner: Das An treten einer Berufslehre wird oft völlig zu Unrecht als Sackgasse wahrge nommen. Meiner Meinung nach ist es UBS impulse Für KMU — August 2014 vielmehr der Königsweg zur Berufskarriere. Wenn sich ein Jugendlicher im Alter von 12 oder 13 Jahren für die gymnasiale Richtung entscheidet, dann mündet diese fünf oder sechs Jahre später beinahe a utomatisch in eine Matura mit anschliessendem Studium. Zu diesem Weg gibt es scheinbar kaum eine Alternative. Und warum? Weil man den jungen Menschen die Alternativen nicht deutlich genug aufzeigt. Mit anderen Worten: Die Vorbereitung der Jugendlichen auf die Berufswahl wird sträflich vernachlässigt. Peter Schilliger: Ich kann dieses Phänomen in der eigenen Familie beobachten – allerdings mit umgekehrten Vorzeichen. Meine drei Kinder haben sich alle für eine gewerbliche oder kaufmän nische Grundausbildung entschieden, worüber ich als Gewerbler natürlich sehr froh bin. Dadurch integrieren sie sich viel schneller in den Arbeitsmarkt, wobei es ihnen freisteht, zu einem spä teren Zeitpunkt immer noch ein Hochschulstudium anzuhängen. Gähwiler: Mit einer Berufslehre stehen jungen Menschen heute alle Türen offen. Diesen Umstand müssen wir wieder verstärkt kommunizieren. Das duale Bildungssystem der Schweiz gilt im Ausland als Vorzeigemodell. Zu Recht? Schilliger: Zu den 70 000 Jugendlichen, die hierzulande jedes Jahr eine Lehre abschliessen, kommen rund 40 000 mit einer weiterführenden Berufsprüfung, einer höheren Fachprüfung oder einem Fachhochschulabschluss. Dies bedeutet, Vorbereitung “Die der Jugendlichen auf die Berufswahl wird sträflich vernachlässigt. ” Christine Davatz-Höchner, Vizedirektorin sgv 15 Mit einer Berufslehre “ stehen jungen Menschen heute alle Türen offen. ” Lukas Gähwiler, Leiter UBS Schweiz Lukas Gähwiler ist Chef von UBS Schweiz. Nach einer Banklehre erlangte er an der FHS St. Gallen einen Bachelor in Betriebswirtschaft und absolvierte danach diverse Managementausbildungen an Universitäten in den USA. Christine Davatz-Höchner, Fürsprecherin / Notarin, ist Vizedirektorin und Bildungsverantwortliche des Schweizerischen Gewerbeverbands sgv. Peter Schilliger machte nach der Lehre als Sanitärzeichner eine Weiterbildung zum Sanitärtechniker TS. Heute ist er Unternehmer, Nationalrat und Luzerner Kantonalpräsident der FDP / Liberalen. 16 Wirtschaft und Politik als die Hälfte “Mehr aller Lehrlinge ergreift nach der Lehre eine berufs spezifische Weiterbildung. ” Peter Schilliger, Unternehmer und Nationalrat dass mehr als die Hälfte aller Lehrlinge zu einem späteren Zeitpunkt eine berufsspezifische Weiterbildung ergreift. Diese Zahlen sprechen für die Effizienz und Durchlässigkeit des schweizerischen Ausbildungssystems, weshalb ich gut verstehen kann, dass man uns im Ausland darum beneidet. Davatz-Höchner: Es gibt eben nicht nur die Grundausbildung und den akademischen Weg. In der Schweiz kennen wir ausserdem die höhere Berufsbildung, das heisst die gezielte Weiter bildung und Spezialisierung on the Job, etwa in Form von Berufs- und höheren Fachprüfungen oder Studiengängen an höheren Fachschulen. Gerade für KMU hat so ein S ystem erhebliche Vorteile, weil es ihnen die benötigten Spezialisten liefert. Um auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig zu bleiben, braucht es diese direkt von der Arbeitswelt vor gegebenen Inhalte. Damit können sich die Erwerbstätigen berufsbegleitend oder in Form einer relativ kurzen und intensiven Zusatzausbildung die nötigen Qualifikationen aneignen. Nicht selten stehen der viel gepriesenen Durchlässigkeit des dualen Bildungssystems falsche Vorstellungen oder Vorurteile gegenüber. Weshalb? Davatz-Höchner: In unserer Gesellschaft gilt das Gymnasium nach wie vor als Elitebildungsanstalt. Diese Auffassung ist fest in den Köpfen der Eltern und natürlich auch der Schüler verankert. Ein Gymnasiast, der die Matura erfolgreich bestanden hat, kann heute fast nicht anders, als sich anschliessend an einer Universität einzuschreiben. Weitere Optionen wie etwa das An treten einer Berufslehre würden vom UBS impulse Für KMU — August 2014 sozialen Umfeld des Jugendlichen mit Unverständnis quittiert und zu einem Gesichtsverlust des Betreffenden führen. Dies ist bedauerlich, denn die Berufsbildung ist der erste Schritt in eine Berufskarriere. Was lässt sich gegen diese Akademisierungstendenz unternehmen? Davatz-Höchner: Wir müssen versuchen, eine grössere Zahl von Jugend lichen so zeitig wie möglich für eine Lehre zu begeistern – im Idealfall direkt nach Ablauf der obligatorischen Schulzeit. Dafür braucht es eine gezielte Vorbereitung auf die Berufswahl. Man sollte viel früher damit beginnen, den Jugendlichen mögliche Ausbildungswege und Berufsziele aufzuzeigen. Idealerweise werden sie so bereits in jungen Jahren an den Arbeitsprozess und seine Herausforderungen herangeführt und haben dadurch später einen vorteilhafteren Einstieg in die Berufswelt. Sie sind damit auch besser vor Arbeitslosigkeit geschützt. Brauchen wir angesichts der immer komplexeren Wirtschaft nicht auch mehr Akademiker? Gähwiler: Die Situation in unseren Nachbarländern zeigt doch, dass der Akademisierungsgrad einer Gesellschaft stark mit der Arbeitslosigkeit korreliert. Während die Schweiz eine Jugendarbeitslosigkeit von rund drei Prozent aufweist, liegt sie in Ländern wie Spanien mit einem grossen Anteil an Hochschulabsolventen deutlich höher. Sind steigende Studentenzahlen an sich also kein erstrebens wertes Ziel? Gähwiler: Wir brauchen nicht mehr, sondern bessere Maturanden. Als international tätiges Finanzinstitut sind wir in gewissen Bereichen wie zum Beispiel in unserer volkswirtschaftlichen Research-Abteilung auf Mitarbeiter mit ganz spezifischen Kenntnissen und Fähigkeiten angewiesen. Das heisst, wir benötigen in den entsprechenden Bereichen die besten Hochschulabgänger. Es gibt allerdings ein zahlenmässig sehr viel breiteres Mitarbeitersegment, in dem vor allem praktische Erfahrung wichtig ist. Schilliger: Ich sehe das Problem weniger bei der wachsenden Zahl von Hochschul absolventen. Die klassischen Handwerksberufe geraten auch deshalb unter Druck, weil sich der Dienstleistungs sektor in unserer Wirtschaft unablässig ausdehnt und immer mehr Lehrlinge absorbiert. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die demografische Entwicklung: Die Zahl der Schulabgänger ist heute wesentlich kleiner als noch vor zehn Jahren. Allein deshalb fehlen uns heute pro Jahr zwischen 15 000 und 20 000 Berufs einsteiger. Welche Rolle spielt das Salär? Liesse sich dem Nachwuchsmangel in gewissen Branchen nicht mit höheren Lehrlings löhnen entgegenwirken? Schilliger: Jeder Lehrling hätte am Ende des Monats gerne etwas mehr Lohn, das ist völlig normal und verständlich. Auf den Entscheid zwischen gymnasialer Bildung und Berufsbildung hat die Höhe des Lehrlingslohns indes kaum einen Einfluss. Die jungen Leute sind nicht dumm und versuchen vielmehr ganz nüchtern, die Aufstiegsmöglichkeiten und langfristigen Verdienstchancen in einem bestimmten Berufszweig abzuschätzen. Wird sich der Fachkräftemangel in Zukunft verschärfen? Gähwiler: Das wird sich kaum ver hindern lassen. Vergessen wir nicht, dass innert der nächsten zehn Jahre schweizweit rund eine Million Beschäftigte das Rentenalter erreichen werden. Im gleichen Zeitraum rücken schätzungsweise nur 500 000 Personen ins Erwerbsleben nach, also halb so viele. Ein Teil dieser demografischen Lücke liess sich bis anhin über die Einwanderung wettmachen. Nach der Abstimmung vom 9. Februar 2014 müssen wir versuchen, das Potenzial im Inland besser zu nutzen. • unternehmen 17 Regeln fürs Vermögen Bei der Wealth Governance geht es darum, das Firmen- und das Privatvermögen umfassend zu betreuen – ein Balanceakt. Illustration: Adam Simpson, Porträtillustration: Elizabeth Traynor U nternehmerfamilien besitzen neben ihrem Firmen- oft auch ein beträchtliches Privat vermögen. Was es zur guten Führung von Unternehmensvermögen braucht, wissen wir aus der Corporate Governance. Über das Gesamtvermögen machen sich Unternehmer jedoch kaum Gedanken. Die Wealth Governance richtet ihren Fokus nicht auf Anlagegrundsätze, sondern auf die Frage, wie das Gesamtvermögen, bestehend aus Anteilen am eigenen Unternehmen und weiterem Vermögen, geführt und überwacht wird. Welche Arten der Wealth Governance gibt es? schaft wird sich hüten, Ansprüche auf das Vermögen zu erheben. Aber wehe, wenn die Kräfte nachlassen … Spätestens beim Ableben wird sich die Fa milie auf das Vermögen stürzen und jeder versuchen, das grösste Stück vom Kuchen abzuschneiden, bevor es die übrigen Verwandten tun. Dies geschieht zwar in den Grenzen des Erbrechts und allfälliger Erbverträge, doch der Run auf das Familiensilber zerstückelt Vermögen und Unternehmens anteile. Ganz zu schweigen vom Streit, der solch einen Prozess begleitet. Das kommt in den besten Familien vor – nicht nur in den vermögendsten. Unkoordinierte Familie oder … … eingebettetes Family Office Ein Ansatz besteht darin, in der Familie keine Regeln über Vermögenszugang und -verteilung zu definieren. Dies geht so lange gut, wie der Patriarch oder die Matriarchin die Zügel fest in der Hand hält. Die Verwandt- Hier managt jemand im Unternehmen die Familienangelegenheiten, oft ist das die Finanzabteilung. Diese Art der Wealth Governance birgt vier Nachteile. Erstens erhalten diejenigen Personen, die sich mit der privaten Vermögensverwaltung oder privaten Steuern befassen, eine brisante Sonderstellung: Wohl sind sie dem Geschäftsführer unterstellt, sie arbeiten aber auch direkt für die Eigentümer. Das bringt die Hierarchie und die Verantwortlichkeiten im Unternehmen durcheinander – und den Geschäftsführer in eine unangenehme Sandwichposition. Zweitens dient ein «eingebetteter Family Officer» zwei Herren: dem Unternehmen und den Eigentümern. Deren Interessen sind nicht immer gleichgeartet. Nehmen wir an, die Eigner wollen einen Kredit für ihr Ferienhaus über das Unternehmen absichern. Stimmen Sie als Buchhalter der Familie und der Firma dem Anliegen zu – Nein zu sagen, dürfte Ihnen schwerfallen –, entstehen Kosten für die weiteren Anspruchsgruppen im Unternehmen. Drittens bezieht die Familie private Dienstleistungen häufig zum Nulltarif. Sie hat also einen Anreiz, möglichst viele Dienstleistungen über das Unternehmen zu beziehen – auf Kosten der anderen Anspruchsgruppen. Viertens haben Family Officers nicht nur eine Machtstellung im Unternehmen inne, sondern auch gegenüber der Familie. Es bleibt zu hoffen, dass sie diese nicht zum eigenen Vorteil ein setzen. All das mag nicht so dramatisch klingen, wenn ein Familienmitglied Family Officer ist. Aber hat es auch das Zeug dazu? Und was, wenn einmal etwas schiefläuft? Weitere Varianten In der Praxis sehen wir zwei weitere Varianten der Wealth Governance: das Single Family Office und die Stiftung. Mehr dazu in meiner Kolumne in der nächsten Ausgabe von UBS impulse. Beachten Sie aber schon heute: Je komplexer die Vermögensverhältnisse und je vielfältiger die Interessen innerhalb der Fa milie, desto dringender müssen Sie sich Gedanken über die richtige Wealth G overnance machen. • Thomas Zellweger lehrt Betriebswirtschaft an der Universität St. Gallen und leitet dort das Center for Family Business. www.cfb.unisg.ch 18 Unternehmen Lösung: Energie-Check-up KMU Effizient Energie einsparen Die Metzgerei Künzli ist ein Grossverbraucher von Strom. Dank des KMU-Modells der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) kann sie ihre Energiekosten reduzieren. Sibylle Veigl (Text) und Véronique Hoegger (Bilder) E in feiner Duft nach Ge räuchertem zieht durch die Gänge. Im Untergeschoss der Metzgerei Künzli sind die Schätze untergebracht. Hinter schweren Türen verbergen sich wuchtige Kühlräume, in denen unzählige Fleisch- und Wurstsorten bei minus 20 Grad bis zu plus 14 Grad lagern. Etwa 15 solche mehr als wohnzimmer grosse Räume zählt Inhaber und Chef Heinz Künzli zu seinem Reich, dazu noch dunkle Räucherkammern und Siedeanlagen. Mitte der 90er-Jahre übernahm er mit seiner Frau den elterlichen Betrieb in Zürich-Albisrieden und fand bald in Stallikon einen zweiten Standort. Die Produktionsfläche erweiterte er so auf einen Schlag von 700 auf 4000 Qua dratmeter. Heute gehört er mit einem Umsatz von etwa 16 Millionen Franken und rund 50 Angestellten zu den drei grössten Metzgereien im Kanton Zürich – und gilt beim Kanton als Energiegrossverbraucher. Circa 180 000 Franken jährlich kosten ihn Strom und Heizöl für seinen Produktionsbetrieb. Im Sommer wie im Winter wird die Produktionshalle auf konstante 15 Grad temperiert und neben den Maschinen zur Verarbeitung des vom Schlachthof Zürich angelieferten Fleischs sind die vielen Kühlräume die eigentlichen Stromfresser. UBS impulse Für KMU — August 2014 Hier könnte noch Sparpotenzial drin sein, sagten sich Künzli und sein Beauftragter für Qualitätsmanagement, der Lebensmitteltechnologe Thomas Hummel. Im Juli 2013 machte UBSKundenberater Christoph Peter anlässlich der Besprechung der Halbjahreszahlen Künzli auf den Energie-Check-up aufmerksam, den die Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) als Bestandteil des KMU-Modells für Schweizer Unternehmen anbietet. «Es war seit Längerem klar, dass die Energie ein enormer Kostenfaktor ist», sagt Peter. Anreiz zum Energiesparen Im Rahmen der Partnerschaft zwischen UBS und EnAW finanziert die Bank die Hälfte des ersten Jahres beitrags und honoriert nachhaltige Sparmassnahmen mit einem Effizienzbonus. «Natürlich muss man zuerst investieren, bevor man Energie sparen kann», räumt Metzger Künzli ein. Doch der «Zustupf» von UBS habe einen zusätzlichen Anreiz gegeben. Bald darauf kam André Montani nach Stallikon. Der von der EnAW beauftragte Energieberater und diplomierte Ingenieur arbeitet bei den Elek trizitätswerken des Kantons Zürich und ist seit über 20 Jahren in der Strombranche tätig. Beleuchtung, Heizung, Gas verbrauch und Maschinen – alles, was Stromfressern auf der Spur: Heinz Künzli, Inhaber und Chef der Metzgerei Künzli (links), nimmt zusammen mit Energie berater André Montani die Produktionsanlagen seines Betriebs unter die Lupe. 19 Energie-Check-up Im Rahmen der Partnerschaft zwischen UBS und der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) unterstützt UBS die Teilnahme am KMU-Modell zur Steigerung der Energieeffizienz. Ihre Vorteile: •tiefere Strom oder fossile Energien braucht – klopfte Montani auf allfälliges Sparpotenzial ab. «Wir schlagen nur Massnahmen vor, die sich in vier bis acht Jahren amortisieren», erklärt er. Das sei nicht immer einfach, besonders angesichts des momentan tiefen Strompreises. Ansehnliches Sparpotenzial Aber selbstverständlich ist Montani in der Metzgerei fündig geworden. Die vielen über das ganze Gebäude verteilten Kompressoren der Kühlanlagen sind ihm ins Auge gesprungen. Denn sie geben Wärme ab, also kostbare Energie. Die Lösung: Alle Kompressoren werden in einem Raum platziert und die Abwärme wird für Warmwasser und Heizung genutzt. Weiter empfahl er, die Betriebsdauer der Lüftung zu senken, und ortete Sparmöglichkeiten bei Beleuchtung und Gebäudeisolation. Die Massnahmen mitsamt den Energie- und CO2-Sparzielen wurden in einer Zielvereinbarung der Metzgerei mit der EnAW festgehalten. Sie sieht bis 2022 eine Verbrauchsreduktion von 17 Prozent oder rund 170 000 Kilowattstunden pro Jahr vor. Das entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von mehr als 30 Privathaushalten. Zertifiziert und innovativ Falls in der Metzgerei mehr Wurst als geplant produziert wird, kann der höhere Stromverbrauch in den Ziel vereinbarungen berücksichtigt werden. «Wir wollen ja nicht stillstehen», betont Betriebskosten durch höhere Energieeffizienz •Steigerung der Wettbewerbs fähigkeit •UBS übernimmt die Hälfte des Erstjahresbetrags mit inbegriffenem Energie-Check-up (abhängig von den jährlichen Energiekosten, maximal 4000 Franken) •als Belohnung für nachhaltige Massnahmen zahlt UBS einen Energieeffizienzbonus (abhängig von der Höhe der Einsparungen, maximal 5000 Franken) •kompetente Beratung und Begleitung durch einen Energie experten der EnAW •erstmalige Teilnahmen am Energie-Modell der EnAW ab 2013 werden in gleichem Umfang von der Bank unterstützt Informationen erhalten Sie bei Ihrem Kundenberater, unter www.ubs.com/kmuenergie und auf der Website der EnAW: www.enaw.ch/kmu Künzli, der seinen Betrieb nach dem EUweit anerkannten International Food Standard zertifizieren liess. Den grössten Teil des Umsatzes erzielt er mit Kunden aus der gehobenen Gastronomie und dem Detailhandel. Seinen Uetli berger Landjäger ohne Haut hat er sogar patentieren lassen und er entwickelt ständig weitere Spezialitäten. Neben Snackartikeln und Fingerfood, die schon eine Weile im Trend liegen, hat er auf die Fussballweltmeisterschaft hin Wurstbälle kreiert, die ohne Kühlung haltbar sind. Am beliebtesten ist laut Künzli sein Züri-Krustenfleischkäse. «Ich persönlich mag aber ein gutes Stück Rindshohrücken, schön saftig, vom Grill.» • 20 Unternehmen Lösung: UBS KeyDirect Accounting im Stil der Grossen Auch KMU wünschen ein Rechnungswesen, wie es Grossfirmen betreiben. Mithilfe von UBS KeyDirect kann ihnen die Firma Ekspert SA diese Dienstleistung anbieten. Kaspar Meuli (Text) und Jeremy Bierer (Bilder) Spezialist für «Live Accounting & Payroll Services»: Tarek Almagbaly, Gründer und CEO der Ekspert SA, betreut seine Kunden von Bogis-Bossey am Fuss des Waadtländer Jura aus. Er unterhält aber auch Nieder lassungen in Berlin und Graz. UBS impulse Für KMU — August 2014 21 F inanzchefs international tä tiger Firmen behalten gerne den Überblick. Deshalb sind ihnen lokale Konten irgendwo auf der Welt ein Gräuel. Was also tun, wenn man wie die Waadtländer Firma Ekspert im Auftrag solcher Unternehmen Gehaltsauszahlungen für Mitarbeiter in der Schweiz abwickelt? Und wenn man den Auftraggebern zudem noch einen aktuellen Onlineüberblick über die Lohnbuchhaltung garantiert? «Mit den Angeboten der meisten Banken und mit traditionellem E-Banking stösst man da bald einmal an Grenzen», weiss Tarek Almagbaly, Gründer und CEO von Ekspert. «Der Service, den wir unseren Kunden bieten wollen, ist so nicht zu gewährleisten.» Die optimale Lösung für die Bewirtschaftung der gewaltigen Datenmengen – Ekspert ist für die Lohnabrechnungen von rund 2500 Angestellten verantwortlich und führte 2013 Überweisungen in Höhe von 73 Millionen Franken durch – fand das KMU zusammen mit seinen UBSKundenberatern in Nyon. Zum einen betreibt Ekspert bei UBS für jeden seiner international tätigen Kunden ein eigenes Konto – mittlerweile gegen 40. Zum anderen setzt die Firma aus Bogis-Bossey UBS KeyDirect ein: das Angebot für den integrierten Zahlungsverkehr, das es unter anderem erlaubt, direkt auf der Basis von Buchhaltungsdaten Zahlungsaufträge auszulösen. UBS KeyDirect als Herzstück Ekspert ist über ein spezielles Modul seiner Betriebswirtschaftssoftware direkt mit dem Server von UBS verbunden. Das ermöglicht zum Beispiel mehreren Mitarbeitern, gleichzeitig auf die Firmenkonten zuzugreifen. «Wir betreiben Realtime-Buchhaltung», unterstreicht Tarek Almagbaly. «UBS KeyDirect ist das eigentliche Herz unseres Systems.» Mit Blick auf seine internationale Kundschaft bezeichnet sich Ekspert als Spezialist für «Live Accounting & Payroll Services». Doch die Firma übernimmt auch alle anderen Buchhaltungsaufgaben – und dies mit Erfolg. Das Treuhandbüro der besonderen Art beschäftigt heute 26 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, verfügt neben dem Waadtländer Hauptsitz über Niederlassungen in Berlin und Graz und zählt gesamthaft rund 150 Kunden, darunter auch eine wachsende Zahl von Schweizer KMU. Zeitnah aktualisierte Finanzdaten Alles begann damit, dass Finanzspezialist Almagbaly eine Gelegenheit ergriff, auf die er schon länger gewartet hatte. Im Jahr 2000 wurde er angefragt, ob er Finanzchef des Internet-Start-ups SourcingParts.com werden wolle, das LeShop-Gründer Alain Nicod seinerzeit aufbaute. Almagbaly, der bis dahin in Grossfirmen Karriere gemacht hatte, nahm das Angebot an. Allerdings unter der Bedingung, die Aufgabe als Teil zeitmandat übernehmen zu können, denn er verfolgte noch andere Pläne. «Ich hatte beobachtet, dass sich viele KMU im Rechnungswesen genau dieselbe Qualität wünschten wie Gross firmen, sich aber keine eigenen Spezialisten leisten konnten.» Also beschloss Almagbaly, sein Expertenwissen verschiedenen Firmen freischaffend anzubieten, und baute Schritt für Schritt ein Unternehmen auf, das seine Kunden heute so betreut, als wäre es Teil deren Firma. Die Schlüssel dazu sind die webbasierten Schnittstel len zur Buchhaltung des Kunden und der ständige Kontakt. Bei Ekspert werden die Finanzbewegungen täglich aufdatiert – und nicht nur monatlich oder gar quartalsweise, wie das bei manchen traditionellen Treuhandfirmen üblich ist. Z udem können die Kunden den Umfang des Outsourcings in einer Art Selfserviceangebot selbst wählen: von der Lohnbuchhaltung bis zur gesamten Kreditoren- und Debitorenbuchhaltung. Lebensqualität auf dem Land Obwohl mittlerweile ein ge standener Unternehmer, pflegt Tarek Almagbaly noch immer den Look des trendigen Firmengründers: gut geschnittener Anzug, offenes Hemd und Drei tagebart. Nicht recht zum weltmännischen Auftreten des Ekspert-Chefs will da der Standort seiner Firma passen. Bogis-Bossey ist eine 800-Seelen-Gemeinde am Fuss des Waadtländer Jura. Auf der Dorfstrasse sind landwirtschaftliche Fahrzeuge unterwegs. «Wir setzen UBS KeyDirect UBS KeyDirect bietet die ideale Lösung für den integrierten elektronischen Zahlungsverkehr: •Zahlungsaufträge direkt anhand von Buchhaltungsdaten erstellen und an die Bank übermitteln •Zugriff auf zeitnah aktualisierte Kontoinformationen •Kreditoren und Debitoren auto matisch in der firmeneigenen Betriebssoftware abgleichen Die Vorteile dieser E-Banking-Lösung für Anspruchsvolle liegen auf der Hand: •Integration von Zahlungsverkehr und Reporting •Liquiditätsplanung mit aktuellen Informationen •Kostenersparnis dank vereinfachter Prozesse Mehr auf www.ubs.com/ cashmanagement auf Lebensqualität», begründet der Finanzspezialist schmunzelnd die Wahl des Firmensitzes. «Und Breitbandinternet gibt es auch bei uns auf dem Land.» Übrigens: Die Buchhaltung von SourcingParts.com, Almagbalys erstem Kunden, wird immer noch von Ekspert betreut. Dies, obwohl die B2B-Beschaffungsplattform mittlerweile unter neuem Namen von Atlanta in den USA aus betrieben wird. Firmenstandorte sind heute tatsächlich Nebensache. • 22 Unternehmen Wissen: Währungsabsicherung Schutz vor Kursverlusten I mmer mehr Schweizer KMU sind heute international tätig und damit Währungsschwankungen ausgesetzt. Die wichtigsten Ursachen der Auf- und Abwertung von Währungen liegen in der wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes sowie in dessen Geld- und Zins politik. Die Folgen schwankender Wechselkurse haben viele KMU schmerzlich selbst erfahren: Bestenfalls erschweren sie die Finanzplanung, im schlimmsten Fall machen sie den kalkulierten Gewinn zunichte. UBS unterstützt ihre Schweizer Kunden sowohl im Heimmarkt als auch weltweit in den Wachstumsmärkten bei der Absicherung von Währungsrisiken (Hedging). Deshalb hat die Bank ihre Präsenz und Infrastruktur in den wichtigen Exportmärkten ausgebaut. So auch in der südostasiatischen Metropole Singapur, von wo aus UBS eine wachsende Zahl von KMU bei deren Expansion in Asien begleitet. Lösungen nach Mass Wechselkurse bergen Risiken für den Aussenhandel. Der richtige Umgang mit Währungsrisiken kann über Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens entscheiden. UBS impulse Für KMU — August 2014 Ein Beispiel: Ein Hersteller von Verpackungsmaschinen verkaufte eine Maschine im Wert von 5 Millionen Schweizer Franken nach China. Die Konditionen des Handels: 30 Prozent des Preises bezahlt der Abnehmer beim Bestellungseingang, 60 Prozent bei der Auslieferung sechs Monate später und 10 Prozent nach weiteren zwei Monaten bei der Schlussabnahme. Abgewickelt wurde das Geschäft in US-Dollar. Das Problem bestand darin, das Währungsrisiko von Franken – der Hauswährung des Exporteurs, in welcher die meisten Kosten anfallen – gegen USDollar abzusichern. Die Lösung von UBS sah vor, die Vorauszahlung in Dollar sofort in Franken zu wechseln und die Dollarzahlungen nach Lieferung und Abnahme mit einem Termingeschäft über sechs respektive acht Monate abzusichern. Nach Ablauf dieser Frist kaufte die Bank dem Exporteur die Dollar zu einem vorab festgelegten Kurs ab. Nun kann sich ein Wechselkurs auch zugunsten eines Unternehmens entwickeln. Im Beispiel oben hätte der Maschinenhersteller bei steigendem Dollarkurs einen höheren Gewinn in Franken erzielt. Ist da eine Währungsabsicherung empfehlenswert? Ja, denn ein Unternehmen sollte nicht auf 23 Fachbegriffe unterstützt ihre Kunden “UBS sowohl im Heimmarkt als auch Währungsabsicherung weltweit in den Wachstumsmärkten bei der Absicherung von Währungsrisiken. ” ährungsgewinne spekulieren; das ist W gefährlich und nicht nachhaltig. Statt dessen sollte der Gewinn durch die operative Leistung erzielt werden. Kunden, die dennoch von poten ziellen Kursschwankungen profitieren, die damit einhergehenden Risiken jedoch absichern möchten, bietet UBS Währungsoptionen an. Dabei bezahlt der Kunde eine Prämie und kann dafür selbst entscheiden, ob er seine Option am Stichtag ausüben und seine Devisen zum festgelegten Preis kaufen oder verkaufen will – oder nicht. Sollte sich der Kurs zu seinen Gunsten entwickeln, kann er mit einem Spotgeschäft den Währungsgewinn realisieren. Allerdings verliert er die für die Option bezahlte Prämie. Bild: Raffinerie, Porträtillustration: Elizabeth Traynor Nicht frei handelbare Währungen Eine weitere Form der Absicherung sind die sogenannten NDF-Geschäfte (Nondeliverable Forwards). Sie kommen bei Währungen zum Einsatz, die am Devisenmarkt nicht frei handelbar sind. Damit lassen sich Kursschwankungen absichern, ohne dass es zu einem effektiven Tausch der Währungen kommt. Weltweit ist rund ein Dutzend Währungen nicht frei handelbar – von der indischen Rupie über das ägyptische Pfund bis zum brasilianischen Real. In solchen Märkten sind spezielle Transaktionsinstrumente, die UBS anbieten kann, unverzichtbar. China wiederum hat die Schranken für Handelsgeschäfte mit lokalen Firmen weiter abgebaut: Import- und Exportgeschäfte in Renminbi sowie Festpreisvereinbarungen haben den Handel vereinfacht. Schweizer KMU können heute über ein UBS-Konto in chinesischen Yuan Transaktionen mit China direkt von der Schweiz aus ab wickeln, und zwar ohne NDF. Kassa- oder Spotgeschäft Ein weiteres Beispiel: Mit unerwarteten Währungsrisiken sah sich auch ein Schweizer KMU konfrontiert, das in Malaysia Lebensmittel produziert und nach Japan verkauft. Die Wirtschafts politik von Premierminister Shinzo Abe führte zu einer Abwertung des Yen gegenüber dem US-Dollar und damit den meisten Währungen. Dies gefährdete das Geschäftsmodell des Kunden, da die Marge auf den in Malaysia hergestellten Produkten im Zielmarkt Japan dahinschmolz. Grenzen der Währungsabsicherung UBS sicherte dieses Währungsrisiko mit rollenden Termingeschäften über drei bis zwölf Monate ab. Das schuf zwar eine stabile Basis für die kurzfris tige Kalkulation, mittel- und langfristig war indes eine andere Lösung gefragt: Die Firma brauchte einen Produktions standort in Japan. Sie bat UBS, nach geeigneten Übernahmekandidaten zu suchen. Dank ihrer internationalen Standorte konnte die Bank dem Kunden die gewünschte Unterstützung bieten. Dieses Beispiel zeigt eindrücklich, dass Währungsabsicherung mittels Finanzinstrumenten ihre Grenzen hat. Bei grundlegend veränderten Rahmenbedingungen sind neue Geschäftsmodelle gefragt, die sicherstellen, dass Kosten und Erträge in derselben Währung anfallen. Aber auch hier kann UBS beratend zur Seite stehen. • Roger Bieri leitet von Singapur aus den Bereich Unternehmens- und institutionelle Kunden in der Region Asien-Pazifik. Mit einem Kassageschäft lässt sich eine Währung sofort in eine andere wechseln. Die Devisen werden zwei Arbeitstage nach Geschäftsabschluss geliefert. Voraussetzung für den Abschluss eines Kassageschäfts sind eine Kontoverbindung, entsprechende Fremdwährungskonten und das notwendige Guthaben. Devisentermingeschäft Devisentermingeschäfte sind Verein barungen, eine Währung gegen eine andere zu tauschen. Dies zu einem bei Geschäftsabschluss festgelegten Termin und Kurs. Damit lassen sich Kursrisiken absichern. Devisenoption Eine Devisenoption schützt vor den Folgen unliebsamer Kursschwankungen, lässt aber Gewinne bei vorteilhaftem Kursverlauf zu. Der Käufer einer Option erwirbt gegen eine Prämie das Recht zum Kauf (oder Verkauf) eines Devisenbetrags zu einem gewählten Preis am Verfalltag. Er kann die Option ausüben, muss aber nicht. Nicht konvertierbare Devisen Rund ein Dutzend Währungen weltweit ist nicht konvertierbar oder frei handelbar. Das bedeutet, sie dürfen von Inund Ausländern nicht unbegrenzt in andere Währungen umgetauscht werden. Nondeliverable Forwards Nondeliverable Forwards sind Devisen termingeschäfte zur Absicherung nicht konvertierbarer Währungen. Dabei wird eine nicht frei konvertierbare Währung gegen eine frei konvertier bare spezifiziert, ohne Zahlung oder Kontobewegung in der nicht konvertierbaren Währung. Transaktionen mit China Handelsgeschäfte mit China lassen sich heute direkt über ein Schweizer Konto in chinesischen Yuan abwickeln und auf Wunsch auch absichern. Persönlich Meine Sicht: Patrick Hofer-Noser Cleantech als Chance Die Schweiz und Cleantech ― das passt! Cleantech Switzerland hilft KMU, ihr Wissen und ihre Produkte in die Welt hinauszutragen. V on energieeffizienten Prozessen und Maschinen, erneuerbaren Energien über opti male Nutzung natür licher Ressourcen bis zur Vermeidung von Abfall oder Schadstoffen in Luft und Wasser: Cleantech soll mit neuen Verfahren und Technologien bessere Produkte und Dienstleistungen erzeugen, welche die Umwelt schützen. Cleantech ist heute in der Schweizer Gesellschaft fest verankert. Dies war nicht immer der Fall. Meine Grosseltern fuhren ihren Abfall w öchentlich auf einem Leiterwägeli durch die Stras sen, um ihn in eine offene Deponie am Dorfrand zu kippen. Viele Häuser waren nicht an eine Kanalisation angeschlossen. Die Folgen: schlechte Luft und verschmutzte Seen mit Badeverbot. Mittlerweile haben wir in der Schweiz UBS impulse Für KMU — August 2014 die Wende geschafft. Dank einer griffigen Gesetzgebung haben wir hohe Umweltstandards, ein Grossteil des Abfalls wird getrennt und rezykliert – der Rest in Kehrichtverbrennungen in Elektri zität und Wärme umgewandelt. Die Luftqualität ist besser, Seen und Flüsse laden wieder zum Baden ein. Die Schweiz lebt Cleantech – und davon profitieren nicht zuletzt unsere KMU. Wie jeder gesellschaftliche Fortschritt führt die Entwicklung zum umweltbewussten Land zu technischen Innovationen. Zahlreiche Schweizer KMU fassten im Cleantech-Bereich Fuss, einige sind gar weltweite Marktführer. Firmen, die Cleantech-Produkte und -Dienste anbieten, beschäftigen in der Schweiz rund 160 000 Personen und erzielen jährlich eine Bruttowertschöpfung von 18 bis 20 Milliarden Franken. In vielen Teilen der Welt deponiert man Müll auch heute noch am Dorfrand und Schmutzwasser fliesst einfach in offene Gewässer. Gleich zeitig wird zu Ressourceneffizienz und Umweltschutz aufgerufen. Ein grosser Markt entsteht und plötzlich will jedes Land führend sein. Aber wenige leben Cleantech so konsequent wie wir. Hiesige Cleantech-Firmen sind optimal in der Lage, ihre Produkte und ihr Wissen auch ausserhalb der Schweiz anzubieten. Doch der Schritt in neue Absatzmärkte hat es in sich. Entscheidend für den Erfolg im Ausland ist die richtige Positionierung einzigartiger Produkte. Als offizielle Exportplattform unterstützt Cleantech Switzerland Schweizer KMU bei ihren ersten Schritten in neuen Märkten. Vor allem Firmen ohne Niederlassungen und Projektpartner in ihren Zielmärkten profitieren von unserer Vermittlungstätigkeit. In Brasilien, Chile, Indien und China verfügen wir über lokale Partnerfirmen. Zudem entdecken wir weltweit laufend interessante Projekte für Cleantech-KMU, zum Beispiel den Sino-Swiss Zhenjiang Ecological Industry Park in China. Als offizieller Partner konnte Cleantech Switzerland Exportgeschäfte für Schwei zer Unternehmen im Wert von über 5 Millionen Franken initiieren. Cleantech steht für mehr als ein Modewort. Dank gelebtem Umweltschutz und innovativen Produkten ist unsere Umwelt sichtbar intakt, das Entsorgungswesen funktioniert, Luftund Wasserqualität sind gut. Die Schweiz kann sich international glaubwürdig positionieren und den Markt für Produkte und Dienstleistungen in Verbindung mit der Marke Switzerland öffnen. • Patrick Hofer-Noser ist Präsident von Cleantech Switzer land, der o ffiziellen Exportplattform für Schweizer Clean tech-Firmen, sowie von Industrie allianz 2SOL. Zudem leitet der Elektroingenieur ETH die Sparte Energiesysteme von Meyer Burger Technology AG. Illustration: Andreas Spörri, Porträtillustration: Elizabeth Traynor 24 25 SwissSkills Bern 2014: Wer sind die Besten im Land? Berufslehre als Chance: Der Wettstreit an der SwissSkills Bern 2014 bietet einer motivierten und hoch qualifizierten Generation junger Be rufsleute die Möglichkeit, sich zu bestätigen und fachlich zu entwickeln. Kontakte für KMU UBS Kundenbetreuung KMU Wünschen Sie eine schnelle Auskunft und eine zuverläs sige Erledigung Ihrer täglichen Bankgeschäfte? Oder möchten Sie Ihre Finanzgeschäfte unkompliziert per Telefon tätigen? Wählen Sie einfach die Telefonnummer 0844 853 002. Die Kundenbetreuung KMU ist rund um die Uhr an 365 Tagen für Sie da und hilft Ihnen bei Zahlungs- und Saldoanfragen, Änderungen von Vollmachten sowie bei Fragen zu Karten und so weiter. Auch über weniger alltägliche Geschäfte wie Finanzierungen, Geldanlagen, Firmengründung oder Nachfolgeregelung informieren wir Sie und vereinbaren dazu gerne einen Termin für ein persönliches Gespräch mit Ihrem Kundenberater. www.ubs.com/kmu-betreuung I m Jahr der Berufsbildung wartet die SwissSkills Bern 2014 mit einer Premiere auf: Schätzungsweise 1000 junge Schweizer Berufsleute aus 130 Berufen von A wie Automatiker bis Z wie Zimmermann treffen sich zum Wettstreit an den ersten Schweizer Berufsmeisterschaften vom 17. bis 21. September in Bern. In einer spektakulären Eröffnungsfeier in der PostFinance Arena werden die verschiedenen Berufe und ihre Spitzentalente vorgestellt. Dann machen die jungen Wettkämpferinnen und Wettkämpfer auf dem BERNEXPO-Gelände in 70 Berufen unter sich den besten Stift aus. Als Preise winken eine der begehrten Medaillen, die an der Schlussfeier überreicht werden, und vor allem auch die Teilnahme an den internationalen Berufsmeisterschaften, wo Schweizer Lehrlinge mit schöner Regelmässigkeit höchste Auszeichnungen holen. Mit den Wettkämpfen, Leistungsshows, Informationsständen von Berufsverbänden sowie mit Sonderschauen zur höheren Weiterbildung und zu Kleinstberufen bietet die SwissSkills Bern 2014 ein einmaliges Schaufenster für die Berufsbildung und die Berufswahl. Die circa 200 000 erwarteten Besucher – vor allem Schüler und Jugendliche, aber auch Eltern, Lehrmeister und die Öffentlichkeit – erhalten hautnah Einblicke in die vielfältige Berufswelt. UBS bietet in der Schweiz 1800 Ausbildungsplätze an, fördert Bildung wie auch Unternehmertum und unterstützt deshalb die SwissSkills Bern als Presenting Partner. Am UBS-Stand gibt es neben Infos zu Ausbildungsmöglichkeiten bei UBS auch tolle Preise zu gewinnen. Schauen Sie rein! • Mehr zur UBS-Bildungsinitiative auf www.ubs.com/bildungsinitiative und zur SwissSkills Bern 2014 auf www.swissskillsbern2014.ch UBS e-banking Support Telefon 0848 848 062 bietet Ihnen rund um die Uhr an 365 Tagen Unterstützung für Ihr UBS e-banking. Damit Sie Ihre Bankgeschäfte online erledigen können, wann immer Sie wollen, und doch nie auf Support verzichten müssen, falls Sie ihn brauchen. www.ubs.com/e-banking UBS Mobile Apps Die Zahl verfügbarer Mobile Apps von UBS für Ihr iPhone, Android oder iPad wächst laufend. Ob Locator (Geschäftsstellen), Mobile Banking, Fonds, Hypotheken, UBS KeyClub oder Research – die kostenlosen Apps von UBS unterstützen Sie bei Ihren täglichen Bankgeschäften und liefern Ihnen rasch nützliche In formationen. www.ubs.com/mobile-apps Bild: Stiftung SwissSkills Impressum UBS impulse für KMU richtet sich an die Unternehmenskunden von UBS Schweiz. / Herausgeber: UBS AG, Postfach, 8098 Zürich / E-Mail: [email protected] / Redaktionsrat: Christine Novakovic, Alain Conte, Thomas Sommerhalder, Stephan Stotz, Martin Brüllhardt, Oliver Kaiser, Markus Suter / Chefredaktion und Produktionsleitung: Adrian Roost / Gestaltung und Produktion: Raffinerie AG für Gestaltung, Zürich / Bildredaktion: Maria Schönbucher, Zürich / Übersetzung: SprachWeberei AG, Zürich / Produktionsmanagement: Gothuey & Partner, Zürich / Produktion E-Magazine: Designwerft, Zürich / Prepress: Detail AG, Zürich / Druck: Vogt-Schild Druck AG, Derendingen / Erscheint in deutscher, französischer und italienischer Sprache. / Nr. 80440D-1402 Die Informationen und Meinungen in dieser Publikation sind ausschliesslich zu Informationszwecken und zum persönlichen Gebrauch bestimmt und stellen keine Empfehlung, kein Angebot, keine Offerte oder Aufforderung zur Offertstellung zum Kauf oder Verkauf von Anlagen oder anderen spezifischen Produkten dar. Sie sind nicht als Anlage-, Rechts- oder Steuerberatung zu verstehen und sollten nicht als Grundlage für Anlageentscheide dienen. Bevor Sie eine Anlageentscheidung treffen, sollten Sie eine entsprechende professionelle Beratung in Anspruch nehmen. Bitte beachten Sie, dass UBS sich das Recht vorbehält, die Dienstleistungen, Produkte sowie die Preise jederzeit veränderten Marktverhältnissen anzupassen bzw. Kosten durch Anpassung der Listen bzw. Produktemerkblätter zu ändern – in begründeten Fällen ohne Vorankündigung; sie werden in geeigneter Weise bekannt gemacht. Einzelne Dienstleistungen und Produkte sind rechtlichen Restriktionen unterworfen und können deshalb nicht uneingeschränkt weltweit angeboten werden. UBS lehnt jede Haftung für falsche oder unvollständige Informationen ab. Die in dieser Publikation zum Ausdruck gebrachten Meinungen externer Autoren müssen nicht unbedingt der Meinung von UBS entsprechen. Die vollständige oder teilweise Reproduktion ohne Erlaubnis von UBS ist untersagt. © UBS 2014. Das Schlüsselsymbol und UBS gehören zu den geschützten Marken von UBS. Alle Rechte vorbehalten. 26 Persönlich Wie ein junger Luzerner mit energieeffizienten Schlittschuhbahnen aus Kunststoff den Weltmarkt erobert. erinnert sich Meier, der sich um alles Kommerzielle kümmert, insbesondere um Marketing, Verkauf und Rekrutierung lokaler Vertriebspartner. Sein Partner in Sevilla konzentriert sich auf die Weiterentwicklung des Produkts, auf Produktion, Logistik und technischen Support. «Wir sind zwei völlig verschiedene Typen», erklärt Meier. «Toni ist ruhiger und weniger impulsiv, von seinem Wesen her zehnmal mehr Schweizer als ich. Zudem arbeitet er viel kontinuierlicher, Tag für Tag, auch am Wochenende. Ich dagegen neige eher dazu, eine Zeit lang Vollgas zu geben, um mich dann auszuklinken und für ein paar Tage etwas ganz anderes zu tun.» Jörg Becher (Text) und Jos Schmid (Bilder) Kampfsport als Lebensschule Aufgefallen: Viktor Meier Der Eisbahnverkäufer W Erfolgreich die «Zufälle des Lebens» genutzt: Viktor Meier und Toni Vera haben die Kunsteisbahn energie effizient gemacht. Von Luzern aus erschliessen sie mit ihren «Glice»Bahnen neue Märkte rund um den Globus. UBS impulse Für KMU — August 2014 ir entwickeln unsere Firma nicht stur nach einem Businessplan, sondern nutzen die Zufälle des Lebens», sagt Firmengründer Viktor Meier. Zu den Zufällen, die der Sohn eines Lu zerner Teppichhändlers konsequent für seine beruflichen Ziele nutzt, zählt sein Zusammentreffen mit dem ehemaligen Eishockeyspieler Toni Vera. Beim Zappen durch die TV-Kanäle blieb Meier eines Abends an einer Reportage über den in Sevilla lebenden Tüftler und Entwickler von Eisbahnen aus Kunststoff hängen. «Als ich ihn hörte, realisierte ich sofort, dass dieser Mann Unterstützung braucht, wenn er seine Entwicklung weltweit vermarkten will», beschreibt der 35-jährige Schweizer die Initialzündung für ihr heute boomendes Start-up-Unternehmen. Meier zögerte nicht lange, rief Vera anderntags an, flog nach Süd spanien und traf den gelernten Inge nieur und Kunststoffeis-Experten zum Mittagessen. Inzwischen sind die beiden nicht nur enge Geschäftspartner, sondern dicke Freunde geworden. Unter dem Markennamen «Glice» vermarkten sie aus Spezialpolymeren gefertigte Schlittschuhbahnen – rund um den Globus, mit durchschlagendem Erfolg. Auf Wunsch liefern die smarten Jungunternehmer auch die dazugehörigen Banden, speziell entwickelte Schlittschuhe und Schleifautomaten – bis hin zur Software für voll automatisierte Zutrittsund Ticketingsysteme. «Irgendwie hat es zwischen uns sofort klick gemacht», Apropos Vollgas geben: Meier hat zwar selbst nie Eishockey gespielt. Das hohe Tempo, das er zuweilen anschlägt, seinen Biss und Durchhaltewillen verdankt indes auch er dem Spitzensport. Schon als Junge interessierte er sich brennend für asiatische Kampfsportarten, trainierte wie besessen Karate und wurde mehrfach Schweizer Juniorenmeister. Später verlegte er sich aufs Thaiboxen. «Kampfsport tut mir gut, das habe ich schon früh in meinem Leben gemerkt. Man muss hart an sich arbeiten und lernt Disziplin», so Meier. «Ich setze mich gerne selbst unter Druck. Spüre ich irgendwo einen inneren Widerstand, einen Widerwillen oder Angst, pushe ich mich, bis ich diesen Punkt überwunden habe.» Für sein ursprüngliches Berufsziel einer diplomatischen Laufbahn studierte er «Internationale Beziehungen» in Genf. Nach dem Masterabschluss erfüllte sich Meier 2003 einen lang gehegten Traum und löste ein One-Way-Flugticket nach Indien. Als Rucksacktourist zog er um die Welt: von Indien über Thailand, Myanmar und Kambodscha nach Japan, Venezuela, Kolumbien und Brasilien. Dann liess er sich in den USA nieder, belegte Marketingkurse und erwarb einen MBA-Titel. Nach vier Jahren der Wanderschaft und Weiterbildung kehrte Meier 2007 in die Schweiz zurück. Vorerst ohne konkreten Plan, doch mit der Gewissheit, dass ihm ein Bürojob in einem Grossunternehmen nicht zusagte. «Ich habe eine unkonventionelle Arbeitsweise, handle am liebsten selbstbestimmt und teile mir 27 ganzes Busi“Unser ness ist in der Neue Märkte im Visier Cloud. So haben wir weltweit jederzeit Zugriff auf alle Geschäftsunterlagen. Viktor Meier ” meine Zeit nach persönlichen Bedürfnissen ein.» Zu Meiers Businessphilosophie gehört auch, dass er seine Geschäftspartner wie persönliche Freunde auswählt – strikt nach Bauchgefühl. Er ist mit jedem per Du und pflegt mit seinen Ansprechpartnern ein persönliches Verhältnis. «Das Leben ist zu kurz, um seine Zeit mit Leuten zu verbringen, mit denen man sich nicht wohlfühlt, weil sie eine andere Wellenlänge haben», sinniert der erfolgreiche Eisbahnverkäu fer. Die Zusammenarbeit mit seinem Counterpart in Sevilla funktioniere wie geschmiert, schwärmt der polyglotte Luzerner, der neben mehreren anderen Sprachen auch fliessend Spanisch spricht. Fast täglich stimmen sich Meier und Vera ab – per Telefon, E-Mail oder Videoschaltung. «Unser gesamtes Business ist in der Cloud», ergänzt Meier. «Wir m üssen also keine Papiere hin- und herschicken, sondern können von jedem Ort auf der Welt jederzeit auf sämtliche relevanten Geschäftsunterlagen zugreifen.» Die genaue Zusammensetzung ihrer Kunststoffbahnen – eine Mischung aus dichten, robusten Polymeren, versetzt mit Silikon und weiteren 2012 gründete der Luzerner Viktor Meier (35) zusammen mit dem ehemaligen spanischen Eis hockeynationalspieler Toni Vera (42) die Firma Glice Innovational AG (www.glicerink.com). Unter der Marke «Glice» vermarkten sie aus Spezialpolymeren gefertigte Eisfelder. Bereits im zweiten Geschäftsjahr verkauften sie für 1,5 Millionen Franken rund um den Globus 38 ihrer eisfreien Schlittschuhbahnen. 2014 rechnen die beiden mit einem doppelten oder gar dreifachen Umsatz. Vor allem in Nordamerika, aber auch im Mittleren Osten und in Asien ist das Marktpotenzial riesig; bereits steht eine «Glice»Bahn im weltgrössten Casino, dem Venetian in Macao. Mit ins gesamt nur vier Mitarbeitenden ist Glice Innovational sehr schlank unterwegs. Produktion, Lagerhaltung und Vertrieb haben Meier und Vera ausgelagert, für Finanzbuchhaltung, IT und Grafikdesign greifen sie auf Free lancer zurück. Additiven – hüten die Firmengründer wie Coca-Cola ihr berühmtes Rezept. Selbst den Namen ihres Lieferanten und den Ort, an dem das Ausgangsmaterial zu leicht transportier- und verlegbaren Platten von ein mal zwei Metern gepresst wird, wollen sie aus Kon kurrenzgründen nicht preisgeben. Gewichtige ökologische Vorzüge Bekannt sind indes die öko lo gischen Vorzüge ihrer Erfindung: 100 Prozent rezyklierbar, hergestellt mit erneuerbarer Energie und gegenüber herkömmlichen Eisbahnen enorme Energie- / CO2-Einsparungen beim Betrieb. Meier träumt davon, eines Tages das operative Geschäft ganz aufzugeben und nur noch im Hintergrund zu agieren. «Das würde mir erlauben, neue interessante Projekte anzugehen.» Angst vor Niederlagen kennt der Ka ratekämpfer offenbar nicht. «Letztlich kämpft man stets gegen sich selbst. Sobald man im Kopf aufgibt und Zweifel an den eigenen Chancen zulässt, hat man verloren. Im Unternehmertum ist das nicht viel anders.» • Freuen sich über den Swiss Economic Award 2014: Philippe Bubb, Martin Hoffmann und David Allemann von On (www.on-running.com) Ausgezeichnete Innovation. Herzliche Gratulation. On gewinnt den angesehenen Swiss Economic Award 2014 in der Kategorie Produktion/Gewerbe. Das 2010 gegründete Unternehmen hat einen neuartigen Laufschuh entwickelt, der auf dem Prinzip «weich landen, hart abstossen» basiert. Die weltweit patentierte Technologie steigert den Laufspass und verkürzt die Regenerationszeiten. On-Laufschuhe sind in über 20 Ländern erhältlich und haben international Preise für Entwicklung und Design gewonnen. Mit ihren wegweisenden Lösungen bilden KMU wie On den Motor und das Rückgrat der Schweizer Wirtschaft. Damit Innovation und Unternehmertum auch in Zukunft eine starke Stimme haben, engagieren wir uns schon seit über einem Jahrzehnt beim Swiss Economic Forum. UBS impulse Für KMU — August 2014 © UBS 2014. Alle Rechte vorbehalten. www.ubs.com/kmu
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