Anlegerseminar 2015 Institutionelle Anleger zu Gast bei UBS Global Asset Management Bei strahlendem Sommerwetter begrüsste Beat Götz, Leiter des Swiss Institutional Business, seine rund 80 Gäste zum Anlegerseminar, welches in diesem Jahr erstmals im Kanton Aargau am malerischen Hallwilersee ausgetragen wurde. Den Einstieg ins Seminar gestaltete Karin Oertli, Leiterin UBS Global Asset Management Schweiz, mit einem klaren Bekenntnis zum Asset Management und zum institutionellen Geschäft als wichtige Säule des Finanzplatzes Schweiz. Die Pensionskassen seien in den nächsten Jahren nebst Tiefzinsumfeld mit weiteren, grundlegenden Veränderungen konfrontiert. UBS als grösster Asset Manager im Markt Schweiz nehme seine Verantwortung wahr und wolle die Kunden auf ihrem Weg als kompetenter Partner begleiten. Das anschliessende Fachreferat von Gregor Hirt, CIO Global Investment Strategies Europa und Schweiz, widmete sich dem Thema "Vom klassischen Risk Management zur modernen Portfoliosteuerung". Moderne Portfoliosteuerung, so Hirt, helfe mit, dass Risiken zu Chancen werden. Die Verantwortung liege nach wie vor beim Portfoliomanager. Ein integriertes Risk management helfe aber mit, die Vergangenheit besser zu verstehen und Risiken besser abzuschätzen. Eine rigorose Riskoanalyse mit Korrelationsmatrix zu allen Positionen im Portfolio helfe dem Portfoliomanager, den Diversifikationseffekt eines zusätzlichen Trades zu eruieren und das Portfolio optimal auszurichten oder ggf. anzupassen, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Seine Empfehlung ans Publikum: Den Riskmanager bei allen Entscheidungen eng einbinden, um Chancen und Risiken klar abschätzen zu können und die richtigen Entscheide zu treffen. Patrick Zimmermann, Senior Portfolio Manager, trat in seinem Referat den Beweis an, dass aktive, quantitative Aktienstrategien Mehrwert schaffen und Smart-Beta-Indices überlegen sein können. Smart Beta habe auch Schwächen, die es mit der richtigen Methodik auszumerzen gelte: In einem ersten Schritt müssten Renditetreiber sektorrelativ bewertet werden, da sie je nach Branchenstruktur ganz unterschiedlich reagieren. Durch die Isolierung der spezifischen Komponenten von Renditetreibern und einer optimalen Kombination der verfeinerten Treiber könnten niedrigere und stabilere Korrelationen und somit robustere Renditebeiträge erzielt werden. Dies führe zu benchmarknahen Lösungen, welche zusätzlich Faktor- bzw. Risikoprämien optimal nutzten und dadurch Mehrwert schaffen, was er anhand von Praxisbeispielen anschaulich untermauerte. Martin Büeler, Steuerexperte bei PWC, beschloss den Fachreferateteil des ersten Tages mit dem Thema "Steuern als relevantes Entscheidungskriterium bei der Umsetzung von Anlagen". Die Beurteilung der steuerlichen Effizienz einer Anlage, so Büeler, erfordere eine Beurteilung der gesamten Anlagestruktur über alle Stufen. Aufgrund der zunehmenden Komplexität und Regulierungsdichte werde die Bedeutung steuerlicher Aspekte beim Investmententscheid weiter wachsen. Durch das Verständnis steuerlicher Fragestellungen und die notwendige Erfahrung liessen sich Steuerthemen im Anlageprozess frühzeitig adressieren. Die optimale Anlagestruktur hänge vom Einzelfall, also von den konkreten Umständen des Investments, aber auch von den Präferenzen des Investors ab. Schweizerische kollektive Anlagevehikel und Anlagestiftungen würden hier interessante Möglichkeiten bieten und sollten in der Evaluation entsprechend berücksichtigt werden. Als Gastredner versuchte Fabian Unteregger zum Schluss, das Publikum fliessend vom Steuerrecht auf die Seite des Humors zu ziehen. Als sich dieses nach dem anspruchsvollen Nachmittag noch etwas schwer tat, erlaubte sich der Künstler die Bemerkung, dass Lachen einen Fachreferenten zwar verunsichere, auf einen Comedian aber durchaus motivierend wirke. Als begnadeter Stimmenimitator zog er die Gäste als Roger Federer, Heinz Günthard, Moritz Leuenberger, Christoph Mörgeli oder Vladimir Petkovic schon bald in seinen Bann und nahm mit humorvoll interpretierten Organigrammen auch den Gastgeber auf die Schippe. Dreissig prall gefüllte ComedyMinuten fanden in der Parodie von Christoph Blocher ihren Page 1 of 3 Höhepunkt. Im Anschluss startete das Abendprogramm mit einem Apéro und einer Rundfahrt auf dem See. Der Einstieg in den zweiten Tag war mit Dr. Daniel Kalt, Chefökonom und Regional CIO Schweiz exzellent besetzt und startete mit der Aufarbeitung des SNB-Entscheids im Januar, den Mindestkurs aufzuheben. Doch die Nebenwirkungen der Negativzinsen, so Kalt, seien langfristig schädlicher als jene der Frankenaufwertung. Sie würden das Sparen bestrafen und falsche Anreize zum Schulden machen setzen. Wenn konservative Anleger wie die Schweizer Pensionskassen durch den enormen Druck auf das Altersvorsorgesystem dazu verleitet würden, mehr Risiken einzugehen, um positive Renditen zu erzielen, werde es gefährlich. Lesen Sie mehr in der Publikation "Die Zinswelt steht Kopf". Der Druck auf das Schweizer Altersvorsorgesystem nehme zu. Die Altersvorsorge 2020 sei der erste Schritt auf einem langen Weg. Lesen Sie mehr in der Publikation "Erste Schritte auf einem langen Weg". Mit Uta Fehm, Senior Portfolio Managerin Fixed Income Emerging Markets, widmeten sich die Zuhörer im Anschluss dem Thema "Obligationen Emerging Markets" und warum EM Anleihen als Investition in Betracht gezogen werden sollten. Im Vergleich mit der Situation vor der Finanzkrise 2008/2009 hätten EM Anleihen heute ein deutlich niedrigeres Staatsrisiko und das Potential für stabile Erträge. Viele vormals "sichere" Anlageopportunitäten seien verschwunden oder würden nicht mehr als sicher angesehen (US securitized, GIPS), so Fehm. Andere wie UST, Bunds oder JGB erzielten fast keine Renditen mehr. EM Anleihen seien im Verhältnis zu anderen "sicheren" Obligationenklassen stark gewachsen und gelten heute auch für Pensionskassen als Kernanlage. Sie sind seit 2015 auch Bestandteil des Pictet BVG-Indices. Die laufende Weiterentwicklung des Investitionsprozesses und der ausgewiesene Track record seien gute Argumente für eine Zusammenarbeit mit UBS. Nicht-traditionelle Anlageklassen (NTAC) bildeten den zweiten Block des Morgenprogramms. Nils Beitlich, CIO Investment Office, stellte NTAC-Anlagen als zusätzliche Renditequelle in den Portfoliokontext. Alternative Anlagen umfassten alle Investitionsmöglichkeiten, die über traditionelle Anlagen hinausgingen, und seien eine Schlüsselkomponente in einem gut diversifizierten Portfolio. Die Rendite-RisikoProfile von illiquiden Anlagen in Private Markets und Hedge Funds für die nächsten 5 Jahre seien deutlich attraktiver als die traditioneller Anlagen. Entsprechend seien die aktuellen Gewichtungen in den aktiven Privatkunden-Mandaten hoch. Mit Infrastrukturkrediten brachte Nick Holliger, Leiter Institutionelle Kunden D-CH, den Gästen eine weitere interessante Form von nicht traditionellen Anlagen näher, die UBS als neue Capability aufbaut. Anhand eines konkreten Investitionsprojekts in Fähr- und Hafendienstleistungen zwischen Helsingør und Helsingborg gab Elisabeth Clark schliesslich Einblick in ihre Tätigkeit als Portfolio Managerin. Andreas Keller, Teamleiter Institutionelle Kunden sowie Verantwortlicher für das Seminar und Moderator, schloss den Teil "Alternative Anlagen" mit einer Klassifizierung der verschiedenen NTAC-Kategorien in Fixed-Income-, Equity-Ersatz oder Multi-Strategie ab. In allen Bereichen habe UBS Global Asset Management passende Lösungen. Für das Key Note-Referat zum Thema Altersvorsorge 2020 konnte dieses Jahr Prof. Dr. Manuel Amman, Dozent an der HSG, gewonnen werden. Aus aktuellem Anlass startete Amman mit einem Überblick über die Verschuldungsquote der Länder in der Eurozone und dessen Impact auf die Wachstumsmöglichkeiten einer Volkswirtschaft. Er kritisierte die falsche Auslegung der Rolle der Notenbanken. Es sei nicht deren Aufgabe, Volkswirt-schaften zu retten und somit zu einem politischen Instrument zu werden. Höhere Geldmenge bedeute gemäss Schulbuch höhere Inflation. Dass heute eher das Gegenteil der Fall ist, sei ein Rätsel und auch der Grund für die tiefen Zinsen. Risikoloser Zins sei in der Vergangenheit der Hauptteil einer Anlage gewesen. Der falle nun weg. Was übrig bleibe, sei vor allem Risikoprämie, die aufgrund der steigenden Nachfrage ebenfalls sinken werde. Die sinkende Kapitalproduktivität sei eine Herausforderung für die berufliche Vorsorge. Und die Pensionskassen könnten nicht viel dagegen tun, da ihre Page 2 of 3 Effizienzsteigerung meist ausgeschöpft sei, so Ammann. Auch die geplante Altersvorsorge 2020 werde das Problem nicht lösen können. Eine Flexibilität des Systems wäre ein möglicher Lösungsansatz. Das Schweizer Vorsorgesystem sei ein sehr gutes, aber auch ein sehr reformresistentes System. Es gelte das Sprichwort "Das Gute ist der Feind des Besseren". Mit einem gemütlichen Mittagessen ging das Anlegerseminar am Hallwilersee zu Ende. Das Anlegerseminar 2016 findet vom 23.-24. Juni am Hallwilersee statt. Nähere Informationen erhalten Sie bei Ihrem Kundenberater. 3. Juli 2015 UBS Global Asset Management Swiss Institutional Business www.ubs.com Page 3 of 3
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