Büro-Spitex GmbH - Schule für Sozialbegleitung

Büro-Spitex GmbH
Administrative Dienstleistungen und Sozialbegleitung
Renate Bossart: Die Sozialbegleiterin mit kaufmännischen Wurzeln erklärt ihren Weg aus den Büroräumen zur aufsuchenden Unterstützung.
Die Büro-Spitex hat sich zum Ziel genommen, administrative und treuhänderische
Dienstleistungen mit einem ausgeprägten sozialen Ansatz zu erbringen.
Die Beratenden unterstützen die Menschen zuhause in ihrem Lebensalltag.
Menschlichkeit, Professionalität und Kostentransparenz stehen im Vordergrund.
Nach der abgeschlossenen
kaufmännischen Ausbildung
und weiteren Jahren in der
Treuhandbranche erkannte die
heute 42 jährige Renate Bossart, dass sie die reine Tätigkeit
im Büro mit dem Hauptfokus
auf Gewinnoptimierung nicht
mehr erfüllte. Sie suchte den
Kontakt zu Menschen. Es zog
sie bald in die sozialen Branchen aber weiterhin in den
kaufmännischen Abteilungen.
Sie berechnete fast 10 Jahre
den Anspruch auf Ergänzungsleistungen zu AHV- und IVRenten und unterstützte somit
Menschen finanziell. Während
dieser Zeit absolvierte sie eine
Weiterbildung in Sozialversicherungen. Danach wechselte
sie in die Arbeitsförderung im
geschützten Rahmen. An dieser Stelle betreute sie in der
Buchhaltungsabteilung psychisch kranke Menschen. Hier
zeigte sich die Wichtigkeit einer
sinnhaften Arbeit und der Tagesstruktur auch oder vor allem
für Menschen mit einer Beeinträchtigung. Danach arbeitete
sie beim Amt für Beistandschaften und Erwachsenenschutz,
Kanton Basel-Stadt. Dort erledigte sie die administrativen
Belange der Mandate von Berufsbeiständen, jedoch ohne
direkten Kundenkontakt.
Um vertieft in die soziale Arbeit
einzusteigen, entschied sie
sich, die 3-jährige eidgenössisch anerkannte Ausbildung
zur Sozialbegleiterin an der
Schule für Sozialbegleitung zu
absolvieren.
Dabei ist der Fokus auf die
niederschwellige und direkte
Unterstützung im Lebensalltag
der Menschen ausgerichtet. Es
geht darum, diese in alltäglichen und schwierigen Lebens-
situationen zu begleiten. Das
Ziel ist der Erhalt oder die Wiedergewinnung von Ressourcen,
der Eigenverantwortung und
Selbstbestimmung.
Frau Bossart, Sie erledigen
immer noch Büroarbeiten. Was
ist denn der Unterschied zu
ihren früheren Tätigkeiten?
Die Bürokratie erledige ich jetzt
direkt mit und für den betreffenden Menschen. Strukturiertes und organisiertes Arbeiten
liegt mir. Durch meine früheren
Tätigkeiten weiss ich zum Beispiel, welche finanziellen Ansprüche geltend gemacht werden können, welche Stellen
wofür zuständig sind und worauf man achten muss, um sich
nicht zu verschulden und Fristen einzuhalten. Sobald die
Menschen wieder den Überblick haben, ist schon viel erreicht. Danach ist eine regel-
mässige Unterstützung und
Begleitung oft ausreichend.
Sie sind für die Büro-Spitex in
der Region Basel verantwortlich. Worauf legen Sie beim
Bekanntmachen der Dienstleistungen den Fokus?
Die Büro-Spitex wurde im Jahre
2010 in Zürich gegründet und
ist sehr erfolgreich. Seit einiger
Zeit werden weitere Regionen
aufgebaut. Seit November 2014
gibt es die Regionalstelle Basel.
Wichtig sind Partnerschaften.
Ich wende mich zum Beispiel
an Sozialdienste von Spitälern,
Alterssiedlungen und Altersund Pflegeheime, Quartiervereine, Pflegeorganisationen und
andere Beratungsstellen. Es
braucht für die Betroffenen
Überwindung, Hilfe anzunehmen, sich einzugestehen, dass
sie den Überblick verloren haben, über das, was früher besser gelang. Es braucht Vertrauen, es geht schliesslich meistens um ihre Finanzen. Da ist
es wichtig, dass wir gut vernetzt
sind und Partnerorganisationen
haben. Wir arbeiten bereits
sehr gut mit anderen Hilfssystemen zusammen, welche die
Büro-Spitex empfehlen.
Welche Menschen gehören zu
Ihren Kunden?
Ein Grossteil unseres Klientels
sind Seniorinnen und Senioren.
Auch Sehbehinderte oder IVRentnerinnen und Rentner
nehmen unsere Dienste in Anspruch; dies auch zur Entlastung der unterstützenden Verwandten. Wir machen jedoch
keine Kundensegmentierung
und bieten unsere Leistungen
allen an, die diesen Teil der
Alltagsarbeit vertrauensvoll
abgeben möchten. Unsere
Preise sind moderat und transparent. Wir rechnen monatlich
nach Zeitaufwand ab. Das Personal ist professionell ausgebildet. Wir legen grossen Wert auf
Qualität. Im Mittelpunkt steht
der Kunde mit seinen Bedürfnissen und der Erhalt seiner
Autonomie.
Wie geht man vor, wenn man
die Dienste der Büro-Spitex in
Anspruch nehmen möchte?
Wir vereinbaren einen unentgeltlichen Termin für das Erstgespräch direkt bei den Interessierten zu Hause. Der Bedarf wird eruiert, entwickelt sich
aber oft weiter und kann sofort
angepasst werden. Der Kunde
wünscht zum Beispiel das Aufsetzen des Vorsorgeauftrages,
der bei dessen Urteilsunfähigkeit die Regelung seiner Angelegenheiten klärt. Dabei kommt
der defekte Telefonapparat ins
Gespräch mit dessen Reparatur oder Neuanschaffung der
Kunde überfordert ist. Auch hier
bieten wir unseren Support an.
Der Kunde, die Kundin bestimmt, welche individuelle
Unterstützung und Begleitung
verwirklicht werden soll.
Sie besuchen aktuell die Ausbildung zur Sozialbegleiterin.
Was lernen Sie konkret an der
Schule für Sozialbegleitung,
das Sie bei Ihrer Arbeit in der
Büro-Spitex einsetzen können?
Die Ausbildung ist berufsbegleitend und sehr praxisnah. Ich
kann meine Fragen aus dem
Alltag zum Umgang mit meinen
Kunden in der Schule besprechen. Wir lernen z. B. Methoden und Techniken der Gesprächsführung, Konfliktmanagement und Stressbewältigung kennen. Wir üben zudem
gemeinsam mit den Betroffenen hilfreiche Strategien der
Alltagsbewältigung anzuwenden und knüpfen an der Lebenswelt der Klienten an.
Vielen Dank für das Gespräch
und viel Erfolg beim Aufbau der
Büro-Spitex in der Region Basel!
- Administrative Unterstützung (Post,
Ablage, Zahlungsverkehr, Steuererklärung,
Antrag an AHV/IV/EL stellen, Rückforderungen an Krankenkasse usw.)
- Personensorge (administrative Unterstützung sowie ganzheitliche Fallführung,
Koordination der pflegerischen Betreuung,
usw.)
- Rechtliche Vorsorge (Testament, Patientenverfügung, Vorsorgeauftrag)
- Willensvollstreckung
- Sozialbegleitung und Assistenz
Schule für Sozialbegleitung
Die mit dem eduQua-Label zertifizierte
Schule für Sozialbegleitung in Zürich bietet
eine praxisnahe Ausbildung und Lehrgänge
zur Vorbereitung auf die eidgenössische
Berufsprüfung Sozialbegleiter/in mit eidg.
Fachausweis an, Abschluss auf Tertiärstufe
B, höhere Berufsbildung. Grundvoraussetzung für die berufsbegleitende Ausbildung
ist eine Anstellung von mindestens 20 %
und eine Erstausbildung.
Weitere Infos zur Schule und zum Beruf
erhalten Sie an den Infoveranstaltungen
oder auf der Homepage der Schule
www.buero-spitex.ch
www.sozialbegleitung.ch