Corina Günthör: „Dieser Titel bedeutet mir brutal viel“

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Corina Günthör: „Dieser Titel bedeutet mir brutal viel“
Im Beiboot von Marco Hundsrucker wurde die 26-Jährige Laimnauerin Deutsche Vizemeisterin.
Tettnanger Gespann Schramm/Bacher belegte Platz sechs in Berghaupten.
Von Susi Weber
Berghaupten/Tettnang – Bis zum Finale hatten Marco Hundsrucker und Corina Günthör am
vergangenen Sonntag beste Chancen, den deutschen Meistertitel für sich zu verbuchen. Punktgleich
mit Markus Venus/ Markus Heiß zog das niederbayrisch-schwäbische Gespann in den Endlauf ein und
setzte auf Risiko am Start. Auch wenn das „Unternehmen Deutsche Meisterschaft“ scheiterte,
freuten sich beide am Ende über Rang zwei hinter Venus/ Heiß. Imanuel Schramm/ Hermann Bacher
scheiterten als Sechste knapp am Einzug ins Finale – bedingt auch durch eine Disqualifikation, die
Schramm nicht nachvollziehen konnte.
Gold verloren oder Silber gewonnen? Diese Frage beantwortete Corina Günthör am Sonntagabend
mit einem Lächeln: „Dieser Titel, diese Vizemeisterschaft, bedeutet mir brutal viel. Wir mussten auf
Risiko setzen und haben uns entschieden, aus der Rille heraus zu starten.“ Ein Fehler, wie es sich im
Nachhinein herausstellte: Das Team mit der Startnummer 76 kämpfte mit einem Aufsteiger, als das
Startband in die Höhe schnellte, verlor entscheidende Meter und musste sich zunächst auf Position
drei einreihen. Zwar gelang es, in der dritten Runde noch an Stefan Brandhofer/ Daniel Eibl
vorbeizuziehen und dem Führenden Venus/Heiß kurz vor Zieleinlauf sehr dicht auf die Pelle zu
rücken. Ganz nach vorne ging es dennoch nicht mehr. In den Vorläufen sammelten Hundsrucker/
Günthör mit einem Sieg, zwei zweiten Plätzen und Rang drei zwölf Punkte. Mit dem Endlauf addiert
bedeutete Rang zwei im Finale für das seit zwei Jahren gemeinsam startende Gespann 15 Punkte und
die Vizemeisterschaft.
„Wir haben am Vorabend noch ein Rennen in Uithuizen/Niederlande bestritten“ erzählte Corina
Günthör. Nicht nur den Sieg dort, sondern auch die späte Ankunft im Schwarzwald machte Günthör
für den späteren Erfolg bei der Deutschen Meisterschaft der Gespanne mit verantwortlich: „Wir
hatten keine Zeit, groß nachzudenken.“ Für die Tettnangerin war es im Übrigen bereits der zweite
Deutsche Vizetitel nach 2009 – damals noch als Copilotin von Markus Brandhofer.
Deutlich mehr haderte Imanuel Schramm mit dem Finale der zehn besten deutschen Gespanne in
Berghaupten. Schramm und Beifahrer Hermann Bacher starteten mit einem vierten Platz in das
höchste nationale Prädikatsrennen der Gespanne. Es folgten ein zweiter Rang und ein Laufsieg. Im
letzten Vorlauf setzten die Tettnanger gerade zum Überholmanöver an, als die vor ihnen fahrenden
Gebrüder San Millan wegrutschten. Schramm wählte laut seinen Worten deshalb den Weg durchs
Innenfeld, um eine Kollision zu vermeiden und fuhr schließlich als Erster durchs Ziel: „San Millan hat
sich anschließend bei mir bedankt. Vom Schiedsrichter wurde ich disqualifiziert.“ Mit einem Laufsieg
wäre Schramm mit den bis dato Führenden Venus/ Heiß und Hundsrucker/ Günthör gleichgezogen.
So verpasste er den Finaleinzug und musste sich mit Rang sechs begnügen.
Ergebnis: 1. Markus Venus/ Markus Heiß, Pfarrkirchen, 16 Punkte; 2. Marco Hundsrucker/ Corina
Günthör, Obergrafenberg, 15; 3. Stefan Brandhofer/ Daniel Eibl, Gaißach, 12 plus 4; 4. Florian
Kreuzmayr/ Benjamin Maier, Fischbachau, 12 plus 3; 5. Achim San Milan/Christian San Milan,
Gengenbach, 10; 6. Imanuel Schramm/ Hermann Bacher, Tettnang, 8; 7. Matthias Motk/ Sonja End,
Oberschopfheim, 8; 8. Uwe Schreiner/ Bernd Schreiner, Neuried, 5; 9. Patrick Hermanns/ Patrick
Herbst, Lüdinghausen, 3; 10. Markus Brandhofer/ Michael Zapf, Gaißach, 0.