Haiku und Elfchen TOPIC Lyrik widmet sich im November zwei kurzen Gedichtformen. 1. Welche Themen kannst du aus den Elfchen und Haikus auf deiner TOPIC-Lyrikseite ablesen? TIPP: Bei den Elfchen wird dieses zumeist direkt in einem Wort genannt. Lies dazu vorher den Merktext 2. 2. Notiere dir die in den Gedichten enthaltenen Adjektive und Adverbien. Kannst du daraus eine bestimmte Stimmung herauslesen, die in den einzelnen Texten vorherrscht? 3. Zähle die Anzahl der Silben in den Haikus. Die Silbenanzahl eines Wortes erkennst du, indem du das Wort trennst. (Zum Beispiel: „Land-schaft im Ne-bel.“ „Land-schaft“ und „Ne-bel“ haben je zwei Silben, „im“ ist einsilbig.) Zu welchem Ergebnis kommst du? Entspricht es der Vorgabe zur Erstellung eines Haiku? Informationen dazu findest du im Merktext 1. 4. Wähle ein Gedicht aus, das dir am besten gefällt. Begründe deine Meinung. 5. Schreibe jeweils mindestens ein Elfchen und ein Haiku. Besprich mit deinem/r Lehrer/in, über welches Thema du schreiben sollst. TIPP: Bevor du zu schreiben beginnst, zeichne für das Haiku auf einem weißen Blatt die Silben für jede Zeile vor (5 – 7 – 5). Mach dasselbe bei den Elfchen für die Anzahl der Wörter. Schreibe daneben zu jeder Zeile die gegebene Vorgabe. Merktext 1: Ein Haiku ist eine japanische Gedichtform, die im 16. Jahrhundert entstand. Im Japanischen besteht das Haiku meistens aus drei Wortgruppen von 5 – 7 – 5 Lauteinheiten. Auf Deutsch wird die Gedichtform fast immer in drei Zeilen geschrieben. Bis vor einigen Jahren galt dabei die Vorgabe, dass die erste Zeile aus 5 Silben, die zweite aus 7 Silben und die dritte wiederum aus 5 Silben besteht. Heute kommen viele deutschsprachige Haiku-Dichter aber mit weniger Silben aus. Sie glauben, dass das der Urform des Gedichts näher kommt. Japanische Lauteinheiten beinhalten nämlich weniger Information als die Silben in europäischen Sprachen. Das klassische Haiku bezog sich immer auf die Jahreszeit, in der es geschrieben wurde. Haikus waren Naturgedichte. Den Bezug zur Jahreszeit stellten sie durch Jahreszeitenwörter dar. Diese gelten als typisches Symbol einer Jahreszeit (z. B. Kirschblüte für Frühling oder Eis für Winter) Merktext 2: Ein Elfchen ist ein kleines Gedicht, das aus elf Wörtern besteht und bestimmten Regeln folgt. Diese können zum Beispiel folgendermaßen aussehen: 1. Zeile: ein Wort (ein Adjektiv, eine Farbe oder ein Gefühl) 2. Zeile: zwei Wörter (ein Gegenstand, ein Ort oder eine Person mit Artikel) 3. Zeile: drei Wörter (Wo/Wie ist der Gegenstand oder Ort, was tut die Person, was passiert?) 4. Zeile: vier Wörter (Was meinst du?) 5. Zeile: ein Wort (ein passendes Wort, um das Elfchen abzuschließen, ein Ergebnis) www.lehrerservice.at Ein Arbeitsblatt zur Zeitschrift TOPIC, Ausgabe November 2015, Seite 34, Blatt 1 von 2 Redaktion: Mag. Helmut Voit © JUNGÖSTERREICH Zeitschriftenverlag, Innsbruck Information für Lehrer/innen ➜ Hinweise zum Arbeitsblatt Sowohl Elfchen als auch Haiku eignen sich aufgrund ihrer Kürze und einfachen Form sehr gut für den Unterricht. Die Schüler/innen sollen durch das eigene Dichten zur Entfaltung ihrer Kreativität angeregt werden und der Einhaltung vorgegebener Regeln folgen. Zudem können beide Gedichtformen als Einstieg für ein bestimmtes Thema zur Anwendung gelangen beziehungsweise im Rahmen einer Schreibwerkstatt eingesetzt werden. ➜ So könnten Sie das Arbeitsblatt einsetzen Die Aufgaben 1–4 können als Einzel- oder Gruppenarbeit durchgeführt werden. Aufgabe 5 nur alleine zu Aufgabe 2: Bei Bedarf können Sie hier noch einmal die Wortarten Adjektiv und Adverb wiederholen. zu Aufgabe 5: Sie können die Schüler/innen ein klassisches Haiku zur Jahreszeit Herbst schreiben lassen oder eine andere bzw. freie Themenwahl vorgeben. Die Vorgaben zum Elfchen in Merktext 2 können natürlich auch geändert werden. ➜ Bildungsstandards Standard 14: das Hauptthema eines Textes/eines Textabschnittes erkennen Standard 15: die Gliederung eines Textes erkennen Standard 18: epische, lyrische und dramatische Texte unterscheiden und grundlegende epische Kleinformen (Märchen, Sage, Fabel, Kurzgeschichte) und ihre wesentlichen Merkmale erkennen Standard 19: zentrale und detaillierte Informationen in unterschiedlichen Texten und Textabschnitten finden Standard 26: Intentionen und vermutliche Wirkungen von Texten und Medienangeboten reflektieren Standard 29: Textstruktur in Hinblick auf Textsorte und Schreibhaltung festlegen Standard 30: sprachlichen Ausdruck an Schreibhaltung und Textsorte anpassen Standard 45: Wortarten und ihre wesentlichen Funktionen erkennen und benennen können www.lehrerservice.at Ein Arbeitsblatt zur Zeitschrift TOPIC, Ausgabe November 2015, Seite 34, Blatt 2 von 2 Redaktion: Mag. Helmut Voit © JUNGÖSTERREICH Zeitschriftenverlag, Innsbruck
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