Reflexive Schulpraxis Hubert Teml 20 Beratungs-Ziel: Veränderte REFLEXIVE PRAXIS Praxis-Konzeption Laborkonzeption statt Lehrlingskonzeption „Lehrlings-Konzeption“ „Labor-Konzeption“ Praxis als Anstoß zur Praxis als Einübungsfeld von Fertigkeiten Reflexion zur Bewältigung praktischer Situationen von Erfahrungen nach pädagogisch-didaktischen Leitlinien “Die Ausbildung zielt also kurz gesagt auf die Beherrschung der geistigen Arbeitsweisen, die für die selbständige Beherrschung praktischer Fertigkeiten erforderlich sind und nicht so sehr darauf, sofort Meister des Faches hervorzubringen.“ Und das bedeutet, dass praktische Studien in erster Linie mit dem Ziel durchgeführt werden sollten, … sensibel zu machen und zur Reflexion anzuregen, und nicht mit dem Ziel, unmittelbare Berufskompetenzen zu vermitteln.“ Reflexive Schulpraxis Beratungs-Ziel: REFLEXIVE PRAXIS 22 Lernwerkstatt anstelle von „Lehrauftritten“ Beratung anstelle von „Belehrung“ Nicht das Praktizieren als solches oder die Einübung praktischer Gewohnheiten kann das Ziel von Praktika im Rahmen der Lehrerinnen- und Lehrerbildung sein, Herzog, W. (1995). Reflexive Praktika in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung. In: Beiträge zur Lehrerbildung 3/95, 266 und 271 (Hervorhebung HT). „Beratung“ als Förderung von „Reflexion“ Beratungs-Ziel: REFLEXIVE PRAXIS Reflexive Schulpraxis Veränderte Gesprächs-Haltungen Damit sich die Reflexion einstellen kann, muss sich die Praktikumslehrkraft mit Ratschlägen zurückhalten. Nicht die Bewertung des Unterrichts, sondern die Anleitung zu dessen Analyse steht im Zentrum der Zusammenarbeit.“ Felten, R. von & Herzog, W. (2001). Von der Erfahrung zum Experiment. In: Beiträge zur Lehrerbildung, 19 (1), 30. Hervorhebungen von HT. 24 Veränderte Gesprächs-Führung Entwicklung von eigenständigen Lösungen vor Übernahme von fertigen „Rezepten“ Was wü würden Sie nach der heutigen Erfahrung an dieser Stunde verä verändern? Reflexive Schulpraxis Hubert Teml Beratungs-Ziel: REFLEXIVE PRAXIS Veränderte Gesprächs-Formen Rückfragen vor Rückmelden „Herr Keuner sah sich die Zeichnung seiner kleinen Nichte an. Sie stellte ein Huhn dar, das über einen Hof flog. ‚Warum hat dein Huhn eigentlich drei Beine?’ fragte Herr Keuner. ‚Hühner können doch nicht fliegen’, sagte die kleine Künstlerin, ‚und darum brauchte ich ein drittes Bein zum Abstoßen.’ „BELEHREN“: Ich sage Ihnen aus meiner Sicht, wie Sie es lösen sollten… 23 Regula von Felten Walter Herzog „REFLEXION“ Handlungswissen und Handlungskompetenz Hubert Teml Reflexive Schulpraxis Hubert Teml „Verglichen mit herkömmlichen Praktika ist es in reflexiven Praktika entscheidend, dass die Praktikumslehrkraft den Unterricht der Praktikantin nicht voreilig bewertet. -FELD Persönlichberufliche Entwicklung als LehrerIn "Die Fähigkeit zur Reflexion stellt eine eigenständige Komponente beim Erwerb von Praxiskompetenz dar. Förderung von Reflexion vor Ratschlägen und Bewertung „AKTION“ Handlungsexperimente und Handlungserfahrungen „Lernwerkstatt“ als Förderung von „Aktion“ Walter Herzog, UNI Bern Walter Herzog möchte keine Praktika... „… in denen vor lauter Vorbereitung (Planung) nichts mehr ‚passieren' kann, sondern Praktika, in denen sich Mängel, Fehler, Blockierungen, Frustrationen etc. einstellen können. Solche reflexiven Praktika dienen der Erfahrungsbildung und der Reflexion von Erfahrung." Beratungs-Ziel: REFLEXIVE PRAXIS Veränderte Lern-Kultur PRAXIS- 21 sondern die Entwicklung der Fähigkeit, die eigene Praxis konstruktiv zu reflektieren.“ John Dewey: Die Beziehung zwischen Theorie und Praxis in der Lehrerbildung (1904) (Hervorhebung HT) Hubert Teml Reflexive Schulpraxis Hubert Teml Beratungs-Ziel: Veränderte REFLEXIVE PRAXIS Praxis-Ziele Fähigkeit zur Reflexion vor Anleitung zur Perfektion „BERATEN“: Ich rege Sie an, selbst nachzudenken, wie Sie es lösen könnten… ‚Ich bin froh, dass ich gefragt habe’, sagte Herr Keuner.“ (Bertold Brecht, 1971, S. 69) 25
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