Leitfragen TdS 2015 - Schulsport-NRW

Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft
Abteilung Sportwissenschaft – Sport und Erziehung
32. Tag des Schulsports
am Mittwoch, 23. September 2015
Liebe Referentin, lieber Referent,
das Rahmenthema für die 32. Lehrerfortbildung „Tag des Schulsports“ lautet:
„Reflexive Koedukation im Schulsport“
Reflexive Koedukation gilt als grundlegendes didaktisches Prinzip eines zeitgemäßen
Sportunterrichts und soll dazu beitragen, die Entwicklung von Mädchen und Jungen umfassend und
gleichwertig zu fördern. Hierbei gilt es, einengende Geschlechterstereotype zu überwinden und den
Schülerinnen und Schülern die Gleichwertigkeit verschiedener bewegungskultureller Praxen
nahezubringen. Mädchen und Jungen ist die Vielfalt der Körper-, Bewegungs- und Sportkultur
gleichermaßen zu vermitteln, und zwar so, dass individuelle Potentiale, unabhängig vom jeweiligen
Geschlecht, gefördert werden. Doch wie lässt sich diese pädagogische Zielsetzung didaktisch
umsetzen, wenn man bedenkt, dass die Bewegungs- und Sportpräferenzen nach wie vor
geschlechtstypisch geprägt sind und Mädchen und Jungen unterschiedliche Formen des Umgangs
mit dem Körper und dem sozial-räumlichen Umfeld mitbringen?
Die diesjährige Lehrerfortbildung soll Anlass dazu bieten, die Facetten, Herausforderungen und
Möglichkeiten der reflexiven Koedukation im Schulsport zu thematisieren. In diesem Zusammenhang
kommen u.a. folgende Leitfragen auf:
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Welche Ziele sollen am Beispiel ausgewählter Inhalte im Sinne eines geschlechtergerechten
Unterrichts angestrebt werden?
Wie können Lehrpersonen wichtige Impulse zur Förderung der Chancengleichheit und
Offenheit der Geschlechter leisten?
Wie können die geschlechtstypischen Vorerfahrungen und die soziokulturellen
Voraussetzungen der Lerngruppe berücksichtigt werden?
Vor welchen besonderen Herausforderungen stehen Sportlehrkräfte, wenn sie als Frau bzw.
Mann Inhalte eines Bewegungsfeldes unterrichten, das gängigen Geschlechterstereotypen
widerspricht?
Wie, wann und warum ist eine (phasenweise) Trennung von Mädchen und Jungen im
Sportunterricht sinnvoll?
Wie kann mit Mädchen und Jungen umgegangen werden, die die Teilnahme an einem
Bewegungsfeld aufgrund der geschlechtlichen Konnotation der Inhalte verweigern?
Welche aktuellen Studien aus verschiedenen sportwissenschaftlichen Teilbereichen können
für die pädagogische Praxis genutzt werden?
Anlässlich des 32. Tags des Schulsports möchten wir neben diesen Fragen auch weiteren
vielseitigen Aspekten des geschlechterbewussten Sportunterrichts nachgehen. Zu diesem Leitthema
ist unter anderem ein Vortrag der Sportsoziologin und Lehrerin Dr. Birgit Palzkill aus Köln, die sich
seit Jahren in der Lehrerbildung zu diesem Thema engagiert, geplant. Im Anschluss an den Vortrag
sollen theoretische Workshops einen möglichst nahen Bezug zum Thema „reflexive Koedukation“
herstellen und dieses vertiefend aufgreifen. Wie auch in den Jahren zuvor werden im ersten und
dritten Veranstaltungsblock zusätzlich praktische Angebote rund um das Rahmenthema stattfinden.
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie/Ihr einen Beitrag zum Tag des Schulsports leisten
würden/würdet. Denn nur mit Ihrer/Eurer Unterstützung kann auch 2015 eine erfolgreiche
Sportlehrerfortbildung gelingen. Vielen Dank!
Bei Rückfragen bitte wenden an:
Dr. Andrea Menze-Sonneck, Tel.: 0521/ 106-2021, [email protected]
Daniela Böer, Tel.: 0521/ 106-5130, [email protected]