Teilnehmer: Aaron Tragl aus Partenstein bei Aschaffenburg Dauer des Aufenthaltes: ein Schuljahr Ort: Valencia E-mail: [email protected] Spanisch war eigentlich nicht meine Stärke. Das war auch der Grund weswegen ich mich für einen 9-monatigen Aufenthalt in Spanien entschieden hatte. Nachdem mit der deutschen Schule alles geklärt, was viel einfacher als erwartet war, wurde mir kurz vor den Sommerferien mitgeteilt dass eine Familie in Valencia für mich gefunden wurde. Ich habe mich natürlich sehr gefreut, und sofort angerufen. Bevor ich anrief hatte ich noch ein paar Zweifel, wegen meinem Spanisch, aber am Telefon merkte ich schon dass die Familie sich genauso auf die gemeinsame Zeit freut wie ich. Ich habe zwar nicht alles verstanden, aber wir haben unsere Email Adressen ausgetauscht, und danach regelmäßig geschrieben. Kurz vor Ende der Sommerferien war es dann soweit. Ich konnte es nicht mehr erwarten endlich in Spanien zu sein. Der Flieger aus Frankfurt brachte mich in gefühlten 20 Minuten nach Barcelona, wo ich von Kristin von Openmind erwartet wurde. Bevor wir zum Hotel fuhren bestellte ich mir als erste Amtshandlung im neuen Land einen Kaffee. Das hört sich vielleicht banal an, aber für mich war es ein kleines Erfolgserlebnis. Schon auf dem Weg zum Hotel erlebte ich meinen erste Kulturschock: Die Straßen waren unglaublich voll und gefahren wurde relativ ignorant. Erst seit meinem Spanienaufenthalt versichere ich mich auch bei grünen Ampeln ob man die Straße wirklich überqueren kann ;). Im Hotel angekommen begann Openminds Vorbereitungsveranstaltung, die meiner Meinung nach wirklich gut war. Neben einer kleinen Einführung in typisch spanische Sitten und einem Paella-Essen bekam man einen schönen Eindruck von der Stadt und viele nützliche Tipps. Als die Tage in Barcelona vorbei waren fuhr ich mit einer anderen Deutschen im Zug nach Valencia. Unterwegs stieg die Nervosität schon deutlich, denn jetzt würde ich meine Gasteltern zum ersten Mal in Echt sehen. Aber alle Anspannung war überflüssig, typisch für Spanier wurde ich total herzlich und nett aufgenommen. Wir fuhren dann mit dem Auto zu meinem neuen Zuhause wo schon alles für mich vorbereitet war. Beim Abendessen stellte ich fest dass viele Spanier viel mehr Öl verwenden als Deutsche, was sich aber auf keinen Fall negativ auf den Geschmack auswirkt. In den kommenden Tagen wurde mir alles in der näheren Umgebung gezeigt, auch wo meine neue Schule war. Nach etwa einer Woche waren die Ferien vorbei und ich konnte in die Schule gehen. Bei der Anmeldung gab es zwar ein kleines Problem, aber innerhalb von einer halben Stunde war die Koordinatorin vor Ort und hat es gelöst. Auch wenn ich längst nicht alles verstand fühlte ich mich gleich wohl in der neuen Klasse. Man muss dazu sagen, dass in Spanien der Unterricht allgemein etwas lockerer abläuft als in Deutschland, es werden auch mehr Scherze mit den Lehrern gemacht. Und als Deutscher ist es wahrscheinlich, dass man besser oder genauso gut Englisch kann wie die Lehrerin;) Mit meinem spanischen Vater habe ich mich am besten verstanden, ich bin auch oft mit ihm alleine weggefahren, oft auch aus Valencia raus, um irgendwas zu erledigen, was für mich immer ein Highlight war, da ich mich wirklich super mit ihm verstand, und er für mich fast mehr Kumpel als Gastvater war. Im November organisierte das Mädchen, das nur für 6 Monate in Valencia war, am Strand eine Geburtstagsparty für mich, was mich nicht nur sehr freute, sondern auch schön war, da ich so auch Leute aus Paterna, einem Vorort kennen lernte. Leider war es meiner Familie ab Dezember nicht mehr möglich mich bei ihnen zu behalten, und so sollte ich in den Ferien die Familie wechseln. Wie es der Zufall wollte, war meine neue Familie aus Paterna, die Familie in der auch das deutsche Mädchen untergebracht war. Wir haben uns aber auch Teilnehmer: Aaron Tragl aus Partenstein bei Aschaffenburg Dauer des Aufenthaltes: ein Schuljahr Ort: Valencia E-mail: [email protected] schon bevor sich diese Situation ergab darauf geeinigt nur Spanisch miteinander zu sprechen, denn mittlerweile machte es unheimlichen Spaß sich in einer anderen Sprache verständigen zu können. Ich wechselte die Schule, und fand in meiner neuen Klasse noch schneller Anschluss als vorher, und war schon 2 Tage nach Schulbeginn, mit einem Klassenkameraden im örtlichen Tennisverein gemeldet. Von da an verging die Zeit wie im Flug. Vom Fach „Valencianisch“ war ich entbunden, und im Rest der Fächer lief es wirklich gut, auch im Fach „Lengua Castellana“ konnte ich bestehen, ohne dass Ausnahmen für mich gemacht werden mussten. In Paterna gab es wirklich Unmengen von außerschulischen Angeboten, so dass ich auch jeden Tag außer Haus war. An den Wochenenden ging ich mit Freunden entweder nach Valencia in die Stadt, an den Strand :D, oder zu Freunden nach Hause. Wäre ich einen Tick früher nach Paterna gekommen, hätte ich an der Skifreizeit der Schule teilnehmen können, so fuhr ich nur mit Freunden für 3 Tage in ein Dorf in Alicante, man muss aber dazu sagen, dass in den Dörfern oft genauso viel los ist wie in der Stadt, denn sehr viele Spanier fahren an Wochenenden oder Feiertagen aus der Stadt in ihr Dorf. Irgendwann stand ich ohne es gemerkt zu haben eine Woche vor meiner Abreise. Also verabschiedete ich mich von all den netten Leuten, die ich kennen gelernt habe, und musste meine Koffer (mittlerweile schon deutlich voller als bei der Anreise) packen. Die letzte Nacht traf ich mich noch mal mit den engsten meiner Freunde und kam wirklich erst 5 Stunden vor meiner Abreise nach Hause. Erst als ich wieder in Deutschland war, bemerkte ich wie schade ich es fand nicht mehr in Spanien zu sein, aber das Gefühl hielt nicht lange, denn ich freute mich natürlich auch darüber meine eigene Familie und Freunde wieder zu sehen, ich habe mich schon nach 2 Tagen wieder vollständig eingelebt gefühlt. Außerdem kam in den Sommerferien ein Spanier zu mir nach Hause, in den kommenden Ferien werde wohl ich nach Spanien gehen. Jetzt, ungefähr 7 Monate nach meiner Rückkehr, kann ich auf jeden Fall sagen, dass ich es wieder machen würde und dass es mir sehr viel gebracht hat. Damit meine ich nicht nur die Selbstständigkeit, die glaube ich wirklich sehr stark gefördert wurde, sondern auch das Gefühl einen weiteren Horizont zu haben und die Lust noch mehr kennen zu lernen. Wie Kristin uns schon in Barcelona gesagt hatte, finde ich wirklich, dass man nach einem Auslandsaufenthalt „Open minded“ ist, und würde es jedem empfehlen.
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